Wo Wasser ist, da gibt es auch Herausforderungen. Wie können wir die wasserabweisenden per- und polyfluorierten Chemikalien, auch Ewigkeits-Chemikalien genannt, ersetzen? Wie weiterhin Schokolade genießen, obwohl 17.000 Liter Wasser pro Kilo für die Herstellung benötigt werden? Und warum bloß mögen 65 Prozent der Deutschen kein Leitungswasser? Zu diesen Fragen gibt es Ideen und Lösungsansätze.
10.000 Stoffe
zählen zu den „Ewigkeits-Chemikalien“,
die auch unser Wasser belasten.
Fakt ist: PFAS sind überall
Diese „Ewigkeits-Chemikalien“ lassen Outdoorkleidung Wasser abweisen, verhindern das Anhaften von Spiegeleiern in Pfannen und sorgen für gleitende Zahnseide. Was einst revolutionär war, zeigt nun seine Schattenseiten: toxisch, gesundheitsschädlich und nicht biologisch abbaubar. Die winzigen Partikel finden sich laut aktuellen Studien des Umweltbundesamts in unserem Trinkwasser, in Flüssen und Seen. Damit nicht genug, belasten sie auch andere Bereiche der Umwelt und unseren Körper. Sogar in Muttermilch fand man den krebserregenden Stoff. Doch welche Alternativen gibt es für Outdoor-Fans, die trocken bleiben wollen?
Idee: Saubere Wasser-Stoffe
Der Outdoorspezialist Vaude stellte sich diese Frage bereits vor 15 Jahren. Mit Erfolg entwickelte er Produkte, die den Elementen trotzen und das Wasser schonen. Seit 2010 eliminiert Vaude schrittweise PFAS aus seinen Produkten. Seit 2013 sind alle Kleidungsstücke, Schuhe, Rucksäcke und Schlafsäcke PFAS-frei. Bis 2025 sollen auch alle Zelte folgen. Vaude zeigt, dass verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen möglich ist, ohne Leistung und Qualität zu opfern. Die EcoFinish-Produkte beweisen, dass Gutes gelingen kann. „Wir freuen uns, dass PFAS bald gesetzlich verboten werden und das Thema in der Öffentlichkeit angekommen ist. Es betrifft jeden Menschen weltweit. Bei Vaude engagieren wir uns schon lange freiwillig und zeigen: Umweltfreundliche, PFAS-freie Outdoorausrüstung ist möglich!“, sagt Antje von Dewitz, Geschäftsführerin von Vaude.
Wasser für alle
Die GLS Bank widmet sich in der aktuellen Ausgabe ihres Kundenmagazins Fragen rund um Wasser und wie wir darauf wirken.
Fakt ist: Kakao hat einen riesigen Wasserfußabdruck
Schokolade ist hierzulande die beliebteste Süßigkeit, wir naschen jährlich fast zehn Kilogramm pro Kopf. Ihre Herstellung verschlingt jedoch mit 17.000 Liter pro Kilo enorme Wassermengen, vor allem durch den Anbau der Kakaobohne. Lange war das kein Problem, doch selbst in Ghanas Regenwäldern, wo der Kakaobaum gedeiht, wird Wasser durch die Klimakrise knapp. Vergangenes Jahr fiel die Ernte so schlecht aus wie nie zuvor, der Kakaopreis erreichte Rekordhöhen. Die Anbausysteme sind entscheidend: Kakao wächst meist in Monokulturen, obwohl er im Schatten größerer Bäume besser gedeiht.
Idee: Schokolade als Teil der Lösung
Fairafric setzt auf Agroforst und imitiert die Kreisläufe des Waldes. Bäume, Sträucher und Kakaopflanzen schützen und stützen sich gegenseitig. Die Bäume spenden Schatten, halten den Boden feucht, verhindern Erosion und lassen Wasser langsam versickern. Diese naturnahe Methode macht den Kakao widerstandsfähiger gegen Trockenheit, Klimawandel und Schädlinge. Fairafric betrachtet Kakao nicht als schnell zu vermarktendes Produkt, sondern als Teil eines größeren Kreislaufs, der Mensch, Natur und Umwelt verbindet. Agroforstsysteme sichern langfristig die Wasserverfügbarkeit und schützen die Bauern vor den Folgen des Klimawandels. „Schokolade kann vom Problem zur Lösung im Kampf gegen den Klimawandel werden. Konventioneller Kakaoanbau rodet oft Regenwald, während unser Bio-Kakao im dynamischen Agroforst nach Regenwaldprinzipien wächst: Biodiversität und Symbiose“, erklärt Hendrik Reimers, Gründer von fairafric. „So profitieren alle: Die Artenvielfalt und Bodenfruchtbarkeit steigen, die Kakaobäume werden widerstandsfähiger und die Ernten stabiler.“
1.700 Liter
Wasser braucht eine Tafel Schokolade
65 %
der Deutschen trinken kein Leitungswasser.
Fakt ist: Flaschenwasser schadet der Umwelt
Die Deutschen trinken lieber aus der Flasche: Fast zwei Drittel kaufen ihr Wasser abgefüllt. Dabei ist Leitungswasser bequemer und günstiger. Einweg-Plastikflaschen belasten die Umwelt und Flaschenwasser verursacht 586-mal mehr CO₂ als Leitungswasser. Warum punktet das kühle Nass aus dem Hahn trotz unschlagbarer Vorteile nicht bei mehr Menschen?
Idee: Wasserbildung für alle
Die Initiative „a tip: tap“ (ein Tipp: Leitungswasser) setzt auf Bildung, um Leitungswasser zum Durstlöscher Nummer eins zu machen. Sie informiert in Schulen, Unternehmen und Kommunen darüber, warum Leitungswasser eine nachhaltige Alternative zu Flaschenwasser ist. Sie klärt über Mythen zu Hormon-, Medikamenten- und Pestizidrückständen auf. Die Bildungsarbeit soll ein Umdenken anstoßen: Schulen und Gemeinden, die mit „a tip: tap“ zusammenarbeiten, installieren Wasserspender, verzichten auf Plastikflaschen und zeigen, wie einfache Entscheidungen große Auswirkungen haben können. „a tip: tap“ zeigt, wie jeder Einzelne durch einfache Veränderungen einen Beitrag leisten kann. Jedes Glas aus dem Hahn schont Ressourcen und fördert faire Wassernutzung. „Die Wasserwende gelingt nur gemeinsam. Zusammen mit starken Partnern setzen wir uns seit fast 15 Jahren bundesweit für mehr Trinkbrunnen und Refill-Stationen im öffentlichen Raum ein. Jeder Schluck aus der Leitung ist ein Beitrag zum Klimaschutz und jeder Trink-Ort einer zur Klimaanpassung“, sagt Alexandra Jaik, Projektleiterin der NRWasserwende.
Wasser für alle
Die Wasservorräte sind weltweit ungleich verteilt. Unser Lebensstil beeinflusst zudem die Vorkommen in Ländern des globalen Südens. Die GLS Zukunftsstiftung Entwicklung unterstützt die Menschen vor Ort dabei, wasserschonende Lösungen zu entwickeln.
Dein Anteil an einer wasserbewussten Zukunft?
Deine GLS Anteile sind die Basis für unsere Kredite für nachhaltige Projekte und Unternehmen. Das Besondere: Jeder Anteil ermöglicht ein Vielfaches seines Werts an Krediten.
Vom Regen in die Tonne
Egal ob zu viel oder zu wenig – Wasser wird zunehmend zum Problem. Wie es Teil der Lösung werden kann, zeigt GLS Kunde Grüner Weiler mit seinem Wohnprojekt in Münster.
Schreibe einen Kommentar