Es geht in dieser und vermutlich auch in der nächsten Woche um unsere Lebensräume, um Städte und um Landflucht. Im ersten Text kommt das Thema noch gar nicht so prominent vor, er ist dennoch hochinteressant und gleich an manchen Stellen zitierfähig mit tiefgründigen Sätzen zu unserer Gesellschaft und zu unserem Zusammenleben. In der Stadt und auch anderswo. “Wir können den ganzen Tag darüber reden, dass die Welt nicht funktioniert, aber sie kümmert sich überhaupt nicht darum.” Keine ganz leichte Lektüre, aber es ist vermutlich doch lohnend, dem Interview zu folgen.
Einige Aspekte aus dem Interview werden in einem Projekt aufgegriffen, dass in Hamburg gerade testweise eingesetzt wurde. “City Scope” ist ein Instrument der Stadtplanung, vielleicht auch der Demokratisierung. Auf jeden Fall scheint es ein Instrument zu sein, das Stadtmenschen kreativ mit ihrer Umgebung umgehen lässt.
Ein anderes Stichwort, das man heute beim Thema Stadtplanung im Smalltalk wohl kennen sollte, ist “Slow Urbanism”, das wird hier am Beispiel von Antwerpen erklärt.
Wobei es natürlich nicht so ist, dass man nur in der Stadt kreativ mit dem Umfeld umgehen könnte. Auch in kleineren Gemeinden gibt es interessante Ideen. Und man kann auf weitere, auch auf drastischere Ideen kommen, um der Landflucht zu begegnen oder ihr vorzubeugen. In der SZ werden Beispiele gesammelt. In der gleichen Zeitung übrigens auch ein nicht ganz so optimistisches Special zum Thema.
Apropos kreativ und apropos Siedlungen – man muss auch zur Kentnis nehmen, dass man Häuser mittlerweile drucken kann (englischer Text). Das hat gar nicht groß für Schlagzeilen gesorgt, ist es nicht seltsam? Ändert das nicht sehr viel, wenn man sich das etwas weiter ausmalt?
Und ist es nicht immer wieder faszinierend, wie die Städte auf die Menschen und die Menschen auf die Städte wirken, wie Änderungen in der Stadtplanung für viele, viele Änderungen sorgen, man sehe sich hier etwa ein Beispiel aus Kolumbien an. Oder hier, Barcelona, da geht es um Verkehr und Straßenraum (englischer Text) und um einen Ansatz, von dem man immer mehr liest, nämlich den BürgerInnen die Straße wiederzugeben. Die übrigens, das gehört auch dazu, die Straßen oft auf ihre eigene und eigentlich nicht vorgesehene Art verzieren.
Schließlich noch ein Artikel zur Frage, warum jede Stadt anders tickt und warum sich jemand vielleicht in Frankfurt am Main wohlfühlt, in Berlin aber nicht. Oder umgekehrt. Haben Städte denn tatsächlich einen wahrnehmbaren Charakter, der über die Bausubstanz hinaus nachweisbar ist? Was ist dran, wenn uns Städte unerklärlich unsympathisch sind?
In der nächsten Woche u.a. Etwas zum Thema Urban Gardening, das dürfte dann zu dem passen, was auf einigen Balkonen gerade erntereif wird.
Für dem Freundeskreis Fahrrad zum Ende aber noch eine Meldung, bei der schon die Überschrift interessant ist, alleine schon die Tatsache, dass man darüber überhaupt nachdenkt – über die grüne Welle für Radfahrer.
Schreibe einen Kommentar