Gemeinsam visionäre und nachhaltige Projekte finanzieren und am unternehmerischen Erfolg teilhaben — das ist die Idee der GLS Crowd, die Anfang 2017 an den Start gegangen ist. Auf gls-crowd.de präsentieren sich Projekte wie etwa ein Solarpark der Energiegewinner eG. Das Volumen: 400.000 Euro. Verzinsung: vier Prozent pro Jahr. Laufzeit: zehn Jahre. Wer andere Crowdfundinganbieter kennt, weiß, dass solch hohe Summen meist nur schwierig zusammenkommen.
GLS Crowd: Risiko und Wirkung als Investor*in selbst einschätzen können
Nicht so bei der GLS Crowd. „Innerhalb von zwei Wochen war die Summe eingesammelt“, sagt Axel Schmidt. Im zweiten Projekt ging es um 300.000 Euro, die in nur 14 Stunden erfolgreich zusammenkamen. „Das war einer der erfolgreichsten Starts in diesem Segment.“ Zusammen mit seinem Kollegen Michael Philipp leitet er das Projekt bereits seit einem Jahr. „Wir haben immer wieder gespiegelt bekommen, dass die Kundinnen und Kunden sich einen möglichst direkten Bezug zum finanzierten Projekt wünschen“, sagt Schmidt, und Philipp ergänzt: „Beim Crowdinvesting kann nun jeder selbst bestimmen, wo sein Geld wirkt und ob das entsprechende Risiko für ihn akzeptabel ist.“
Gemeinsam als GLS Community nachhaltig viel bewirken
Schon ab 250 Euro kann jeder mitmachen, aufgrund der gesetzlichen Vorgaben aber mit maximal 10.000 Euro. Das Geld verwaltet bis zum Erreichen des Finanzierungsziels ein Treuhänder. Die Bochumer machen damit einen Schritt in einen wachsenden Markt: 2011 wurden 1,4 Millionen Euro per Crowdinvesting eingesammelt, 2016 waren es bereits 63,8 Millionen Euro. Das Informationsportal crowdfunding.de listet derzeit rund 80 Plattformen für den deutschen Markt auf, der offensichtlich stark umkämpft ist. Warum engagiert sich darin jetzt auch die GLS Bank? „Wir haben es in unserer GLS Community mit hoch engagierten Menschen zu tun“, sagt Schmidt, „denen wir damit einen weiteren Hebel in die Hand geben wollen, um gemeinsam den sozial-ökologischen Wandel der Gesellschaft zu befördern.“
Für die Firmenkunden kann eine Crowdfinanzierung interessant sein, wenn das Eigenkapital für einen Bankkredit nicht ausreicht. Außerdem lässt sich das Wachstum gemeinsam mit Kundinnen und Kunden finanzieren — und damit die Beziehung zu ihnen stärken. Interesse kommt aus vielen Richtungen, von Unternehmer*innen selbst, über den Kreditbereich der Bank oder aus dem GLS Netzwerk. „Egal wie uns eine Anfrage erreicht, die Auswahl treffen wir immer nach den bestehenden Anlage- und Finanzierungskriterien der GLS Bank“, betont Philipp. Dann werden die relevanten Verbraucherinformationen formuliert und an der Präsentation des Projektes gearbeitet. Schließlich wird beim „Schwarm“ um Mittel dafür geworben, also muss alles verständlich und vollständig sein. Vom Erstgespräch bis zum Start auf der Plattform dauert es im Regelfall sechs bis acht Wochen. Für die Technik und den Betrieb ist CrowdDesk zuständig, ein erfahrener Crowdfundingentwickler.
Die digitale Umsetzung des GLS Grundgedankens
Mit der Plattform knüpfen die Bochumer an ihre Vergangenheit an. Dazu Dirk Kannacher, Mitglied der Geschäftsleitung: „Das Motiv unserer Mitglieder und Kunden, gemeinsam dafür Sorge zu tragen, dass sinnvolle Projekte realisiert werden können, hat 1974 zur Gründung der GLS Bank geführt. Die GLS Crowd ist so gesehen nur die konsequente und vollständig digitale Umsetzung dieses Gedankens.“ Und das klingt doch ganz sinnvoll.
[green_box] Ein Artikel aus dem GLS Kundenmagazin Bankspiegel. Diesen und viele andere spannenden Artikel finden Sie im Blog oder unter: https://www.gls.de/bankspiegel/
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Fotos: Stephan Münnich Fotografie
Weitere Artikel zur GLS Crowd im Blog:
Bankspiegel: Reise in die GLS Bank – Teil 2 – Projektgruppe Crowdfunding
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