GLS Vorstandssprecher Thomas Jorberg zum geplanten GLS Beitrag der GLS Bank
GLS Kernleistungen
Die Leistungen der GLS Bank bestanden seit ihrer Gründung stets aus weit mehr als Geld und Zinsen. Die Kernleistung der GLS Bank ist, gesellschaftliche Entwicklungen in den Bereichen Kultur, Bildung, Soziales und Ökologie wahrzunehmen, zu begleiten, zu kommunizieren sowie mit verschiedenen Instrumenten zu finanzieren. Also das Geld unserer Kundinnen und Kunden dorthin zu geben, wo es unter ganzheitlich-menschlichen Bedingungen gebraucht wird. Den Auftrag dazu haben wir von allen Kundinnen und Kunden. Sowohl von den Einlegern, die ihr Geld sinnvoll verwendet wissen wollen, als auch von den Kreditnehmern, die das Geld für ökologische und soziale Projekte einsetzen.
Die GLS Bank ist dabei das größte Instrument. Aber unsere Gesamtleistung besteht aus der Kombination von Einlagen und Krediten der GLS Bank mit Beteiligungen der GLS Beteiligungs AG sowie Stiftungen und Schenkungen durch die GLS Treuhand. Mit diesen Instrumenten und unseren gesellschaftlichen Aktivitäten haben wir viele Entwicklungen überhaupt erst möglich gemacht, wie zum Beispiel eine vielfältige Schul- und Kindergartenlandschaft, heilpädagogische Einrichtungen, die Energiewende, den ökologischen Landbau sowie Bioläden.
Gut vernetzt
Dies können wir nur leisten, weil wir umfassend mit nachhaltigen Branchen vernetzt sind und uns dort mit Zeit und Ideen einbringen; weil wir ein Höchstmaß an Transparenz pflegen und unsere Arbeit gegenüber unseren Kundinnen und Kunden über Onlinemedien, unseren Bankspiegel, bei Veranstaltungen und in der Beratung offenlegen; weil wir immer wieder neue Finanzierungsformen entwickeln, um für gesellschaftliche Probleme einen Lösungsbeitrag zu leisten.
Nur durch diese enge, aktive Einbindung in gesellschaftliche Entwicklungen ist die GLS Bank in der Lage, die Alternative zu sein: als eine ausschließlich am Wohl der Menschen orientierte Bank. Dies macht die Attraktivität unserer Angebote aus, egal ob Girokonto, Anlage, Kredit, Beteiligung oder Stiftung. Diese Grundleistungen der GLS Bank, die andere Banken so nicht bieten, konnten wir bis heute immer aus unseren marktüblichen Zinsen und Gebühren finanzieren.
Veränderte Bedingungen
Der extreme Rückgang der Zinserträge und die erhebliche Zunahme der Kosten durch die Bankenregulierung, verbunden mit der Digitalisierung, stellt heute alle Banken in Deutschland vor existenzielle Fragen über eine Veränderung ihres Geschäftsmodells. Die um die Hälfte fallenden Zinserträge und die bestehenden Gebühren und Provisionen werden nicht mehr reichen, um die Kosten einer Bank zu decken. Da mögen viele mit Verweis auf die unmenschlichen und gesellschaftsgefährdenden Verhaltensweisen vieler Banken denken: „Na endlich geht es denen auch mal an den Kragen — die Banken haben ohnehin zu viel Geld verdient.“ So richtig das auch sein mag, eine Lösung ist das nicht, denn die Reaktionen sind in der Bankenlandschaft bereits erfahrbar: eine drastische Automatisierung aller Geschäfte ohne Beratung und Filialen mit Massenentlassungen auf der einen Seite; offene oder versteckte Gebührenerhöhungen und vor allem ein noch stärker auf Provisionen ausgerichtetes Geschäftsgebaren auf der anderen Seite. Hinzu kommt dann möglicherweise ein Minuszins auch für Privatanlegerinnen und -anleger.
Jede Bank wird in dieser historisch einzigartigen Situation ihren eigenen neuen Weg finden müssen. Wir kommunizieren die Frage der Bankfinanzierung und die Entwicklung einer konzeptionellen Lösung seit über einem Jahr als offenen Prozess im Bankspiegel, bei Mitgliederveranstaltungen und auch in der Presse.
Der aktuelle Stand
Unser derzeitiger Stand der Entwicklung sieht Folgendes vor:
- Wir unternehmen derzeit alle Anstrengungen, um trotz zunehmender regulatorischer Anforderungen und dem weiterhinsehr erfreulichen Wachstum unsere Prozesse, Strukturen und Arbeitsweisen zu vereinfachen, um bis Ende 2017 eine Effizienzsteigerung von 25 Prozent zu erreichen. Seit April 2015 brauchten wir dafür außer Auszubildenden und Trainees keine neuen Mitarbeitenden einzustellen. Obwohl wir zuversichtlich sind, dieses Ziel zu erreichen, wird es nicht ausreichen, um die absehbaren Ertragseinbußen auszugleichen.
- Um unseren Kundinnen und Kunden unsere Grundleistung weiterhin mit einer guten Beratung und transparenter Kommunikation bieten zu können, planen wir einen monatlichen Beitrag. Er soll für jede Kundin und jeden Kunden finanziell tragbar sein und aufgrund der Anzahl der Beitragszahler gleichwohl in der Gesamtsumme die rückläufigen Zinserträge teilweise kompensieren. Nur dann können wir unseren Kundinnen und Kunden die oben beschriebene Grundleistung und Werteorientierung weiterhin bieten. Denn diese sind unvereinbar mit versteckten Gebührenerhöhungen und einem provisionsgetriebenen
Geschäftsgebaren. Sie sind auch nicht mit einer weitgehend automatisierten, beratungs- und filiallosen Bank möglich. - Außerdem stärken wir durch neue Entwicklungen, wie sie in diesem Bankspiegel beschrieben sind, die GLS Gemeinschaft, wobei diese deutlich über Bankdienstleistungen hinausgehen.
Zukunft sichern
Wer das liest, mag sich fragen: „Ist die GLS Bank in Not? Muss ich mir Sorgen um die GLS Bank machen?“ Wer hingegen unsere Jahresabschlusszahlen liest, mag sich fragen: „Die GLS Bank steht doch blendend da und macht Gewinne. Wo liegt das Problem?“ Unseren Kundinnen, Kunden und Mitgliedern sind wir es schuldig, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und aus einer stabilen Situation heraus so zu handeln, dass eine Not auch in Zukunft nicht eintreten wird. Es geht dabei nicht um die Frage, dass wir durch einen Beitrag insgesamt immer höhere Einnahmen generieren, sondern vielmehr darum, einen transparenten Beitrag für zurückgehende Einnahmen zu erzielen.
Einen monatlichen Beitrag dafür, dass eine Bank ihren Geschäftsbetrieb, die Infrastruktur, ihre Fähigkeiten, ihr Netzwerk und ihre Kommunikation bereitstellt und insofern jederzeit für Kundinnen und Kunden leistungsfähig ist, hat es bei einer Bank noch nie gegeben, es erscheint zunächst einmal undenkbar und damit undurchführbar.
Es gibt aber durchaus Beispiele, wo genau so eine Form der Unternehmensfinanzierung seit Jahrzehnten üblich ist, wie zum Beispiel die monatliche Rundfunkgebühr von 17,50 Euro, der monatliche Beitrag für Automobilclubs oder der monatliche Grundpreis für die Stromversorgung in Höhe von ca. acht Euro, den 19 Millionen Bundesbürgerinnen und -bürger regelmäßig zahlen.
Auch zukünftig wollen wir unsere Leistungen nach sozialen, ökologischen und am ganzheitlichen Menschen ausgerichteten Kriterien erbringen und uns nicht am höchsten Erlös orientieren, den wir
durch ein Einzelgeschäft mit dem Kunden machen. Dies war bisher möglich, weil die Kosten durch die Zinsmarge gedeckt waren. Durch die Halbierung der Zinsmarge innerhalb von voraussichtlich vier Jahren ab 2014 wird dies nicht mehr möglich sein.
Fragen und Antworten
Zum Beitrag erreichen uns zahlreiche Fragen. Auf unserer Internetseite haben wir die häufigsten Fragen beantwortet.
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388 Antworten zu „Neue Grundlage für unsere Leistungen“
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Ich bin gerade dabei, den verminderten Beitrag zu beantragen, und bekomme den nächsten Schreck. Den gibt es nur bis zum „sächlichen Existenzminimum“, festgelegt von der Bundesregierung in Höhe der Hartz-IV- bzw. Grundsicherungsregelsätze – die von allen Sozialverbänden als viel zu niedrig und damit als unsozial eingestuft werden. Wenn ich das richtig verstanden habe, also bis zu monatlich 735 Euro. Wer 800 Euro monatlich hat, kann sich also 5 Euro Monatsbeitrag leisten. Ich bin entsetzt. Die GLS also doch eine Bank für wohlhabende Grünen-Wähler, die sich das gute Gewissen im Rahmen des grün angemalten Kapitalismus etwas kosten lassen?
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Guten Tag,
die Beträge des steuerlichen Freibetrages dienen dabei nur zur Orientierung. Bei einer Staffelung müssen Beträge genannt werden und wir haben uns für diese jährlich steigende Größe entschieden.
Ihnen und vielen anderen Kundinnen und Kunden sind unsere Leistungen sehr wichtig, die über das eigentliche Bankgeschäft hinausgehen. Für diese Leistungen brauchen wir eine wirtschaftliche Grundlage, die nicht aus dem Bankgeschäft kommt. Dafür gibt es den GLS Beitrag.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Den Beitrag an sich finde ich in Ordung. Aber zu den Bedingungen und wie fair sie gestaltet sind:
Werden hier nicht Leute gleichgestellt, die vom Verdienst und vom Auskommen damit nicht unterschiedlicher sein könnten?
Jährliche 60€ gleichzeitig für Verdiener knapp über dem steuerlichen Grundfreibetrag von 9.000€, die als einzige eine ganze Familie versorgen, also als ALG II-Aufstocker UND für Spitzenverdiener, die Single sind? Ich bin überrascht, dass es damit für ALG II-Aufstocker keine Befreiungsmöglichkeit gibt – und dass die Lebenswirklichkeit, genauer für wieviele Angehörige man letztlich Unterhalt erbringt und wieviele Kinder man betreut und entsprechend weniger Geld verdienen kann, hier nicht berücksichtigt wird. Schade.
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Hallo,
wir können nachvollziehen, dass es je nach Einkommen unterschiedliche Standpunkte zur Höhe des Beitrags gibt. Selbstverständlich können die entsprechenden Grenzen hinterfragt werden. Die Entscheidung darüber trifft letztlich unsere Mitgliedschaft. Dass eine Bank ihre Vergütung sozial abstuft gab es bislang noch nicht.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Ich wüsste gerne, was aus den alternativen Anträgen geworden ist:
http://gls.owako.de/
Viele Grüße
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Hallo,
es gab vier weitere Anträge. Diese wurden mehrheitlich abgelehnt bzw. fanden nicht die erforderliche Zustimmung durch die Mitgliederversammlung.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Sommerurlaub ist die Gelegenheit, sich um liegen geliebene private Sachen zu kümmern. Also auch die Finanzen. Alle Aspekte des Zwangsbeitrags sind hier genügend erläutert worden. Fazit: Eine Bank bleibt eine Bank. Auch demokratische Entscheidungen können völlig fehl gehen.
Schade, die Zeit des Sonderkündigungsrechts wegen dieses unsäglichen Beitrags ist herum.
Die Freiheit, die Bank zu wechseln, lasse ich mir nicht nehmen.
Hat also jemand Verwendung für Geschäftsanteile in Höhe von 500 EUR?
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Weil es hier mit mir begonnen hat, deshalb auch:
DANKE GLS-Team für den reduzierten Beitrag bei Härtefällen und im Rahmen des steuerlichen Grundfreibetrages. Danke für die faire Auseinandersetzung, die mit mir sicher nicht immer einfach gewesen ist.
Auch wenn es noch eine Weile dauern wird, aber die freiwillige Erhöhung des Beitrages leiste ich deshalb dann umso mehr mit Überzeugung.
Abschließend kann ich für mich sagen, dass ich inzwischen wieder vollständig froh bin, bei der GLS Kundin zu sein.
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Hallo Ines,
das freut uns sehr. Danke.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Hallo Herr Jorberg!
Ihr Schreiben vom 9. Februar ist direkt in die „Ablage rund“ gegangen. Ich werde doch kein pauschales Lastschriftmandat erteilen, auf dem nicht mal eine Summe genannt ist. Die Idee finde ich abwegig. Ich fürchte, da müssen Sie nochmal „nachjustieren“.
Viele Grüße aus Berlin
Volker
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Hallo Volker,
die Höhe des Beitrags von 60 Euro wurde von der Mitgliedschaft in der außerordentlichen Generalversammlung im Dezember 2016 entschieden und in die Satzung übernommen. Im Anschreiben ist die monatliche Höhe genannt: „… fünf Euro im Monat …“.
Wer zur Vereinbarung des Beitrags auf den im Schreiben genannten Link klickt, wird auf dieser Seite über die Höhe des Beitrags pro Jahr informiert.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Diese „Blankovollmacht“ (also korrekt Blanko-Lastschriftsermächtigung) fand ich auch haaresträubend – jeder Verein und jede Organisation hat da „in Höhe von“ auf dem Formular stehen. Wieso geht so was so raus?
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Hallo Christina,
danke für den Hinweis, schauen wir gern nochmal drauf. Wie Bettina bereits schrieb war der Betrag ja breit kommuniziert und in die Satzung aufgenommen worden.
Viele Grüße,
Julian Mertens
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Bei uns wird es noch besser…
Obwohl meine Frau und ich Ende 2016 unsere Sonderkündigungsrechte ausgeübt und bestätigt bekommen haben, flattern uns jetzt zwei Schreiben ins Haus mit der Aufforderung, Einzugsermächtigungen für den GLS-Beitrag zu erteilen.
Da bleibt tatsächlich nur die Ablage P.
Schade um den Aufwand und die Portogebühren.
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Guten Tag,
Entschuldigung, da haben wir tatsächlich einen Fehler gemacht.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Nach der Einführung des Beitrags habe ich ebenfalls meine Mitgliedscahft gekündigt, mit Hinweis auf das Sonderkündigungsrecht. Heute wurde mit postalisch mitgeteilt, dass der Austritt 2021 vollzogen wird. Auch per Teleofn wurde mit mitgetelt, dass ich meine Anteile erst 2022 zurückerhalte, obwohl online steht: “ Ihr Geschäftsguthaben erhalten sie in der Regel nach der Generalversammlung im Sommer 2018 zurückgezahlt.“
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Liebes Mitglied,
auf unserer Website steht:
„Mit diesem Sonderkündigungsrecht schließen wir an § 65 Abs. 3 GenG an. Danach kann jedes Mitglied, das der Genossenschaft mindestens ein volles Geschäftsjahr angehört hat, seine Mitgliedschaft durch Kündigung vorzeitig beenden, wenn ihm nach seinen persönlichen oder wirtschaftlichen Verhältnissen ein Verbleib in der Genossenschaft bis zum Ablauf der Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann. Die Kündigung ist in diesem Fall mit einer Frist von drei Monaten zum Schluss eines Geschäftsjahres zu erklären, zu dem das Mitglied nach der Satzung noch nicht kündigen kann. Die Einführung des GLS Beitrags kann einen Kündigungsgrund in diesem Sinne darstellen. Darauf können sich Mitglieder in ihrem Kündigungsschreiben beziehen.“
Für die gekündigten Anteile erhalten Sie bis zur Fälligkeit der Anteile die jährlich von der Mitgliederversammlung beschlossene Dividende.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Guten Tag,
ich habe – als Reaktion auf den Zwangsbeitrag – am 12.12.16 meine Kündigung an die gls-Bank abgeschickt. Laut Post (Einschreiben) ist die am 14.12 angekommen. Seitdem habe ich keinerlei Reaktion erhalten! Das empfinde ich als doch recht bemerkenswerte Bearbeitungszeit…
Oder ist es vielleicht doch so, dass die Abteilung, die die Kündigungen bearbeitet, aktuell gerade in Arbeit erstickt?
Freundliche Grüße aus Kiel
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Guten Tag Kai,
Anfragen und Aufträge bearbeiten wir so zeitnah wie möglich. Ihren Kommentar habe ich an die zuständige Abteilung weitergeleitet. Sie erhalten demnächst eine Antwort von uns.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Es ist ja wirklich sehr spannend und kontrovers diese Diskussion hier zu verfolgen. Am meisten wundert mich, dass sich anscheinend keiner der Befürworter oder Ja-Stimmengeber auf der aoGV hier selbst in die Diskussion einklinkt. Ich fände es sehr aufschlussreich einmal aus Sicht eines Ja-Stimmenden Mitglieds zu verstehen warum Ja gestimmt wurde und inwiefern die Bedenken der Gegenstimmen auch zur Kenntnis genommen wurden und verstanden wurden?!?
Grundsätzlich denke ich es bräuchte mehr Zeit und einen größeren Rahmen für offene und freundliche Diskussionen auf mehreren Kanälen zwischen den Mitgliedern selbst nicht nur zwischen der Bank und den Gegnern des GLS-Beitrag.
Es ist doch auch wirklich eine Art Verzweiflung und Ohnmacht von Kunden und Mitgliedern zu erkennen, das spüre ich deutlich. Das ist wirklich schade, weil die Themen der GLS so wertvoll sind, zu wertvoll um mit 2,7% der Mitglieder eine Entscheidung für den Rest zu treffen denke ich. Eine einfache Online-Umfrage mit mehreren Aspekten (z. B. für alle Mitglieder beim Konto-Login und nochmal getrennt für alle Kunden) wäre wirklich sehr hilfreich. Es wäre ja auch nur eine Umfrage – keine Entscheidung, die ist erst einmal gefallen. Es würde Transparenz schaffen und die Beziehung des Gesamtgefüges zwischen den Mitgliedern, den Kunden und der Bank deutlich machen. Ich denke das wäre ein tolles Instrument mit wenig Aufwand mit viel Klärungs- und Beruhigungspotential.
Ich wünsche mir das von ganzem Herzen, das die GLS-Bank diesen Schritt geht. Dialog von MitgliedernBankKunden in Form einer freundlichen Umfrage.
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Ich finde, so eine Umfrage wie von „K“ angeregt hätte vor der Abstimmung unter allen Kunden stattfinden sollen. Dann hätte man ein „objektives“ Stimmungsbild gehabt.
Übrigens sind die Abstimmungsmöglichkeiten mit persönlicher Anwesenheit bzw. die beschränkte Übertragbarkeit von Stimmen wirklich weltfremd: wie hätte man das handhaben wollen, wenn alle stimmberechtigten Mitglieder an der Versammlung teilgenommen hätten?! Man hätte ein Fußballstadion dafür gebraucht.
Ich bin zwar seit rund 20 Jahren Mitglieder der GLS, weil ich ihre Ziele unterstütze, aber wegen des Zwangsbeitrages wohl nicht mehr lange.
Ich wünsche der GLS viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg.
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Hallo A,
wir haben ein objektives Stimmungsbild eingeholt, mit mehreren Umfragen, quantitativ wie qualitativ, sowie einem Verfahren, bei dem jede und jeder sich einbringen konnte, was viele auch gemacht haben. In der Genossenschaft sind die Mitglieder der Souverän, bei einer Generalversammlung kommen sie zusammen, diskutieren und entscheiden. Das hat die GLS Bank über vier Jahrzehnte sowie den gesamten genossenschaftlichen Sektor zu einem Erfolgsmodell werden lassen. Im Übrigen: Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn wir das Bochumer Ruhrstation mieten müssten. 🙂
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Sehr geehrter Herr Mertens, vielen Dank für die Info. Gibt es öffentlich Informationen zu den Ergebnissen der „mehreren Umfragen, quantitativ wie qualitativ sowie einem Verfahren, bei dem jede und jeder sich einbringen konnte, was viele auch gemacht haben.“ Vor allem auch eine Information zur Beteiligung der Mitglieder bei den Umfragen? Das wäre wirklich sehr aufschlussreich und würde sehr die Transparenz erhöhen.
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Hallo K.,
danke für die Nachfrage, ich habe das oben im Blog-Artikel ergänzt. Bei Rückfragen oder Anmerkungen kommentieren Sie gerne!
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Hallo zusammen,
wenn ich die ganze Diskussion so verfolge, mache ich mir als Kunde und Mitglied langsam wirklich sorgen, dass die GLS Bank aufgrund des geplanten Beitrages mittelfristig bis langfristig in finanzielle Schwierigkeiten gerät, wenn jetzt sehr viele Mitglieder ihre Mitgliedschaft kündigen und Kunden ihr Geld abziehen. Hierdurch muss doch sehr viel Geld in den nächsten zwei Jahren zurückbezahlt werden. Frage mich auch, welche Auswirkungen dies auf das Eigenkapital und die gesetzlichen Bestimmungen hierzu hat, wenn plötzlich viele Mitglieder ihre Mitgliedschaft kündigen.
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Hallo Sandra,
es ist richtig, dass hier im Blog einige Mitglieder die Kündigung von Mitgliedschaftsanteilen angekündigt oder bekannt gegeben haben. Es ist hier, wie in anderen sozialen Medien auch öfter einmal so, dass in Online-Kommentaren die Kritik deutlich überwiegt.
Wir können aber bereits seit einigen Monaten – seit wir den GLS Beitrag intensiver diskutieren – eine erfreuliche Zunahme bei der Zeichnung von Mitgliedschaftsanteilen verzeichnen, ebenso entscheiden sich nach wie vor monatlich rund 2.000 neue Kundinnen und Kunden für uns. Das ist sehr wichtig, denn die Eigenkapitalquote weiter zu erhöhen, ist eine Herausforderung, vor der aufgrund der strengeren Anforderungen durch Basel II und III alle Banken stehen. Deshalb werden wir bei unseren Kundinnen und Kunden zukünftig noch mehr dafür werben, sich als Genossin/Genosse an der GLS Bank zu beteiligen. Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem besonderen Angebot der sinnvollen Geldverwendung gute Argumente haben. Einen weiteren „Mehrwert“ werden wir unseren Kundinnen, Kunden und Mitgliedern mit der GLS Plattform bieten können (hier in einem Video erklärt). Sie wird in einer ersten Stufe im nächsten Jahr zur Verfügung stehen und ermöglicht allen, die der GLS Bank nahestehen, einen intensiveren Austausch zu Ideen und zur gemeinsamen Umsetzung von Projekten.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Die Diskussion um den GLS-Beitrag war eine Meisterleistung in Sachen Verschleierung. Dieser Prozess war weder offen noch transparent und fair schon gar nicht. Eine einzige Onlineumfrage unter der Kundschaft und Mitgliedschaft hätte gereicht, um ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten. Sie wussten, dass dies u. U. negativ ausfallen könnte, und so wurde von dieser Möglichkeit nicht Gebrauch gemacht.
Die GLS-Bank agiert auch nicht „aus der Stärke heraus“, sondern aus purer Not. Das zeigt schon die Einberufung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Ohne Beitrag ist nämlich das Bankgeschäft in seiner jetzigen Form nicht mehr machbar. Daher muss gleich 2017 die zusätzliche Einnahmequelle sprudeln.
Auf der GV wurden überdies hinaus die Anträge aus der Mitgliedschaft mehr als stiefmütterlich behandelt. Wie erklären Sie sonst die extrem beschnittene Redezeit der Antragsteller im Verhältnis zur Redezeit des Vorstands? Auch wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass der Vorstand keinen dieser Anträge unterstützt. Es wurde mit aller Macht versucht, diese Anträge nach Möglichkeit nicht in Erscheinung treten zu lassen. Psychologische Manipulation des Plenums. Mehr dazu auf gls.owako.de.
Ich bin wirklich maßlos von der GLS-Bank enttäuscht und über das Verhalten auf der GV gegenüber den Antragstellern aus der Mitgliedschaft regelrecht entsetzt. Der GLS-Beitrag wurde mit der Brechstange erzwungen und von einer Minderheit aus Verzweiflung für gut befunden.
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Guten Tag Frau Muhr,
wir haben den GLS Beitrag zwei Jahre lang offen diskutiert, auf den Filialreisen von Thomas Jorberg Anfang 2015 und 2016, in beiden Jahresversammlungen, in mehreren tausend Kundengesprächen, Befragungen in Fokusgruppe und einer Online-Befragung Anfang diesen Jahres. Daraus gestalteten wir den GLS Beitrag so, wie er jetzt von der Generalversammlung mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Das war ein in der Finanzwirtschaft einmaliger Prozess. Sicherlich hätte daran einiges intensiviert werden können, aber dass eine Bank die Bezahlung ihrer Leistungen offen diskutiert, gab es bisher noch nie und wir haben damit gemeinsam Neuland betreten.
Die Form der außerordentlichen Generalversammlung haben wir gewählt, um diesem wichtigen Thema mehr Zeit geben zu können als im Rahmen einer regulären GV möglich gewesen wäre.
Die alternativen Anträge der Mitglieder haben wir umgehend mit auf die Tagesordnung genommen, ohne auf der Regel „50 Mitgliederstimmen pro Antrag“ zu bestehen. In der Einladung sind alle wichtigen und notwendigen Punkte und auch die Anträge für die Beschlussfassung aufgeführt. Sie ging den Mitgliedern rechtzeitig zu, so dass sie Zeit hatten, sich mit ihnen auseinander zu setzen und telefonisch, schriftlich, online und auch im persönlichen Gespräch mit uns die Diskussion und den Austausch zu suchen. Davon wurde auch rege Gebrauch gemacht, u.a. hier im Blog.
Mit über 1200 Mitgliedern hatten wir die Generalversammlung mit den bisher meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Der Vorstand sowie die Antragsteller präsentierten ihre Vorlagen jeweils ca. 5 Minuten. Vor diesen Präsentationen erläuterte der Vorstand ausführlicher die Gesamtsituation der Bank und in der folgenden Aussprache gab es überwiegend Stellungnahmen für die Anträge der Mitglieder. Wir habe das als einen Prozess der demokratischen Willensbildung erlebt. Solche Prozesse können immer noch besser gemacht werden. Wem aber solche Prozesse wichtig sind, der wird wohl kaum eine vergleichbare Bank finden.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Hallo!
Heute habe ich die Kündigungsbestätigung zum 31.12.2021 erhalten, obwohl auf das Sonderkündigungsrecht hingewiesen wurde.
Ggf. sollte der Umstand auch in der Belegschaft mal besprochen werden; langsam wird es nämlich peinlich.
Einen lieben Gruß
Robbin Gajda
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Hallo Robbin,
bitte entschuldige, das war ein Versehen. Wir korrigieren das.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Jedes weitere Schreiben wird peinlicher…
„Wir haben Ihre Angelegenheit an die zuständige Fachabteilung weitergeleitet, um erneut einen prüfenden Blick auf Ihren Vorgang werfen zu können.
Gerne gehen wir Ihrem Hinweis nach. Vor diesem Hintergrund bitten wir Sie um ein wenig Geduld.“
Falls Sie einen Trainer für innerbetriebliche Kommunikation benötigen, sagen Sie einfach Bescheid 😉
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Guten Tag Herr Gajda,
danke für Ihre Rückmeldung. Bitte entschuldigen Sie das Missverständnis. Ich habe bei der Abteilung nachgefragt. Sie erhalten eine Bestätigung Ihrer Kündigung zu Beginn 2017.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Meine Frau und ich sind ebenfalls mit dem GLS-Zwangsbeitrag überhaupt nicht einverstanden und haben daher gestern unsere Sonderkündigungen mit Einschreiben-Rückschein auf den Weg gebracht, im Glauben, damit zum 31.12.2016 auzuscheiden und den Gegenwert unserer Geschäftsanteile nach der Generalversammlung 2017 zurückzubekommen.
Jetzt plötzlich muss ich davon lesen, dass man dafür bei der Versammlung Wiederspruch zu Protokoll hätte geben müssen.
Was sind das denn für Mätzchen?
Ich musste Samstag arbeiten, konnte daher nicht kommen, und wir hatten Vollmachten für Gegenstimmen erteilt.
Darüberhinaus liegen mir jetzt brisante Informationen vor, dass die qualifizierte Mehrheit von 75 Prozent gar nicht erreicht worden ist:
Ja 1183
Nein 304
Enthaltungen 98
in Summe also 1585 gültig abgegebene Stimmen. 75% davon wären 1188,75 Stimmen, mithin also 1189 erforderliche Stimmen für die Satzungsänderung.
Im Beschlussvorlagenheft auf Seite 3 unter a. Satzungsänderungen, steht das genau so geschrieben (drei Viertel der gültig abgegebenen Stimmen). Dieser Satz ist der derzeitig gültigen Satzung aus dem § 31 Mehrheitserfordernisse, Satz 2 entnommen worden.
Im Kleinen erinnert mich diese Sache an unsere Wohneigentümer-Gemeinschaft, wo bei grundlegenden Entscheidungen (z.B. energetische Haussanierung vor 5 Jahren) auch qualifizierte Mehrheiten erforderlich sind und dafür die nötige Zahl Ja-Stimmen her muss. Unser Verwalter hat damals allen klargemacht, dass in einem solchen Fall Enthaltungen wie Nein-Stimmen wirken. Zum Glück haben wir damals ausreichend Ja-Stimmen zusammen bekommen.
Anscheinend wurden diese Zusammenhänge auf der GLS-Versammlung nicht erläutert, denn sonst hätte es diese relativ hohe Zahl an Enthaltungen nicht geben dürfen.
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Guten Tag,
danke für Ihre Rückmeldung.
Die von Ihnen genannten Formulierungen zur Abstimmung sind aus der Mustersatzung von Kreditgenossenschaften, die genau wie die GLS Bank schon lange danach verfahren: Enthaltungen sind weder den Ja- noch den Nein-Stimmen zuzurechnen.
Auf das Sonderkündigungsrecht nach § 67a GenG und § 65 Abs 3 GenG haben wir in der Beschlussvorlage zur aoGV auf Seite 4 unter „Ergänzende Beschlüsse“ hingewiesen. Diese Vorlage haben alle Mitglieder mit der Einladung erhalten.
Eine zügige Abwicklung von gekündigten Mitgliedschaften ist auch in unserem Interesse. Mit dem Eingang der Kündigung dürfen wir das Geschäftsguthaben nicht mehr auf unsere Risikotragfähigkeit anrechnen, schütten aber weiterhin Dividende aus. Dass wir das Geschäftsguthaben nicht sofort zurückzahlen können, ist eine Anforderung der Bankenaufsicht.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Liebes GLS-Team,
wenn ich mir die Meldungen ansehe, dann haben 80% der abgegeben Stimmen für die Satzungsänderung gestimmt. Damit ist dem Wortlaut der Satzung genüge getan.
Bei der außerordentlichen Versammlung wurden 1200 Stimmen abgegeben, das entspricht 2,7% aller stimmberechtigten Mitglieder (ca. 44.000), letzten Endes haben also etwas mehr als 2% aller stimmberechtigten Mitglieder für die Einführung des Beitrages gestimmt
Ich denke, viele Mitglieder konnten nicht nach Bochum reisen, was sicherlich viele individuelle Gründe hat.
Sollte nicht auch die Möglichkeit einer Briefwahl angeboten werden, um jedem eine Chance zu bieten, seine Stimme abzugeben?
Viele Grüße
Michael
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Lieber Michael, aktuell sind satzungsgemäß Wahlen per Brief, Fax oder Online noch nicht erlaubt. Wir werden das Thema aber nicht aus den Augen verlieren und auch hier sicher bald mit der Zeit gehen um solche Möglichkeiten auf den Weg zu bringen. Danke für Dein Feedback, Rouven Kasten
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„Hat das Mitglied auf der Generalversammlung seinen Widerspruch zu Protokoll gegeben, kann es jetzt sein Sonderkündigungsrecht nach § 67a GenG wahrnehmen.“
D.h. da ich, wie wahrscheinlich auch viele andere Mitglieder, vor Ort keinen Widerspruch zu Protokoll gegeben habe kann ich nur nach § 65 Abs. 3 GenG kündigen und muss ein Jahr länger warten?
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Guten Tag Rainer,
bei Kündigung nach § 65 Abs 3 GenG werden die Geschäftsanteile nach der Generalversammlung (voraussichtlich im Juni) 2018 ausgezahlt. Eine zügige Abwicklung von gekündigten Mitgliedschaften ist auch in unserem Interesse. Mit dem Eingang der Kündigung dürfen wir das Geschäftsguthaben nicht mehr auf unsere Risikotragfähigkeit anrechnen, schütten aber weiterhin Dividende aus. Dass wir das Geschäftsguthaben nicht sofort zurückzahlen können, liegt nicht an uns, sondern ist eine Anforderung der Bankenaufsicht.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Liebe GLS Online-Redaktion,
Nachdem nun ja am letzten Samstag die 304 Gegenstimmen zum 60,-€ Beitrag leider nicht ausgereicht haben, werden wohl viele hundert Menschen (vielleicht auch Tausende) ihre Mitgliedschaft kündigen wollen.
Ich fände es sehr fair und anständig, wenn die GLS in Ihrem Mitteilungsschreiben über das Ergebnis der letzten Generalversammlung (was ja sicherlich in Kürze erfolgen wird, oder?) auch detailliert über das Sonderkündigungsrecht informieren würde.
(= siehe bei: https://www.gls.de/privatkunden/ueber-die-gls-bank/gls-beitrag/?noMobile=1#Gibt%20es%20ein%20Sonderk%C3%BCndigungsrecht? = leider etwas „versteckt“, weil man erst noch unter „Die häufigsten Fragen“ auf „Alle Fragen“ klicken muß und dort dann an vorletzter Stelle fündig wird).
Besonders mitgliederfreundlich und nahezu perfekt wäre es, wenn die GLS die „Größe“ besitzen würde in Ihrem Schreiben direkt ein „Muster-Blanko-Sonderkündigungsschreiben“ beizufügen sowie dieses auch auf Ihrer Homepage als pdf-Datei zum Download z.B. unter „Änderungsaufträge“ einstellen würde.
(= siehe bei: https://www.gls.de/privatkunden/service-kontakt/aenderungsauftraege/ = wo sich ja auch die pdf-Datei zur „Kontoauflösung“ befindet)
Eine kurze Info hierzu wäre sicherlich für die vielen Hundert enttäuschten Mitglieder sehr hilfreich, bevor sie sich intensiv und aufwendig mit dieser Thematik auseinandersetzen müssen.
Mit freundlichen Grüßen
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Guten Tag Herr Scharnbeck,
danke für Ihre Anregungen, ich gebe diese an die verantwortliche Abteilung weiter.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Meine Kündigung habe ich heute in die Post gegeben, formlos. Mit Berufung auf § 65 Abs. 3 GenG. Ich habe nur 5 Anteile. Dass ich deswegen extra 500 km und rund 250 € ausgebe, nur um bei der AoGV persönlich meinen Widerspruch zu Protokoll zu geben ( § 67a GenG), konnte ja wohl nicht zugemutet werden.
GLS, alles Gute für die Zukunft.
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Guten Morgen Frau Schmoll,
Was hat denn nun die verantwortliche Abteilung innerhalb der letzten 2 Wochen entschieden?
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Hallo Herr Scharnbeck,
die Kündigung ist formlos möglich, insofern würden hier nicht ein eigenes Schreiben anbieten.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Hallo!
Wie ich gelesen habe, wurde der GLS-Beitrag (leider!) beschlossen. Wurde das Sonderkündigungsrecht auch beschlossen?
Gruß Robbin Gajda
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Liebes Blog-Team,
auf der gestrigen außerordentlichen Generalversammlung gab es ja bei der Stimmenauszählung gewisse Unstimmigkeiten: Obwohl an den Eingängen nur etwa 1200 „Stimmen“ (anwesende stimmberechtigte Mitglieder + gültige Vollmachten) erfasst wurden, summierten sich die ausgezählten Stimmen auf fast 1600. Unter diesen Umständen war es ziemlich mutig von Herrn Walter, die Abstimmung fortzusetzen, zumal auf vorangegangenen Generalversammlungen bereits Stimmkarten derselben Farbe verwendet worden sind. Ich gehe natürlich davon aus, dass diese gravierende Diskrepanz im Nachgang geklärt werden konnte. Bitte lassen Sie uns daran teilhaben und erläutern Sie uns, wie es dazu kommen konnte.
Danke und Grüße!
Volker aus Berlin
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Lieber Volker, bei einer Prüfung konnten wir feststellen, dass nicht mehr als die ausgegebenen Stimmkarten verwendet wurden. Die Anzahl der Stimmen wurde im Laufe der Versammlung durch Ulrich Walter aber auch korrigiert. Lieben Gruß Rouven Kasten
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Lieber Rouven,
vielen Dank für die schnelle Antwort!
– Wie viele Personen waren denn nun anwesend?
– Wie viele Stimmen (stimmberechtigte Mitglieder + gültige Vollmachten) waren anwesend?
– Warum wurden nach der Pause am Eingang zum Audimax die QR-Codes auf den Namensschildern gescannt?
– Warum wurden auch die Enthaltungen ausgezählt?
– Warum wurde die Abstimmung fortgesetzt obwohl offenbar bei jeder Abstimmung eine unterschiedliche Anzahl Stimmen gezählt wurde?
Bei der Registrierung war ich noch beeindruckt von der Logistik und der Infrastruktur, die aufgefahren wurde, um eine so große Generalversammlung ordentlich und unanfechtbar abzuwickeln. Dieser gute Eindruck ging während der Stimmauszählung leider verloren, als es dem Anschein nach immer wieder zu Inkonsistenzen kam, über die großzügig hinweg gesehen wurde. Es bleibt ein etwas schaler Nachgeschmack.
Viele Grüße
Volker aus Berlin
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Lieber Volker, insgesamt wurden 1669 Stimmkarten ordnungsgemäß an ca. 1200 Besucher ausgegeben, zum Teil wurden aber nur um 1550 Stimmen gezählt. Das resultiert einfach daraus das einige Personen gar nicht mehr abgestimmt haben und so kommt es auch zu unterschiedlichen Ergebnissen. Man kann die Anwesenden ja nicht dazu zwingen immer eine Stimme anzugeben. Die Abstimmung war also vollkommen korrekt und satzungsgemäß. Lieben Gruß Rouven Kasten
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Danke für die Klärung!
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Hallo, habe gerade gelesen, dass gestern der Grundbeitrag beschlossen wurde. Da ich lediglich fünf Anteile besitze, würde ich gerne von meinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Wie kann ich dies jetzt im Detail machen – kann ich zum 31.12.2016 oder erst zum 31.03.2017 kündigen? Muss ich mich in meinem Kündigungsschreiben auf § 67a oder § 65 GenG beziehen? Gibt es Fristen zu beachten? Wann erhalte ich dann mein Geld zurück? Vielen Dank für eine kurze Antwort! Viele Grüße Andrea
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Hallo Andrea,
die Mitglieder haben auf der außerordentlichen Generalversammlung am 10.12.16 beschlossen, dass im Falle einer Kündigung bis zum 31.03.2017 keine Beitragspflicht besteht. Mitglieder, die bis zum 31.03.17 ihre Mitgliedschaft und ihre Konten kündigen, müssen also keinen Beitrag bezahlen. Ihr Geschäftsguthaben erhalten Sie in der Regel nach der Generalversammlung im Sommer 2018 zurückgezahlt.
Mit diesem Sonderkündigungsrecht schließen wir an § 65 Abs. 3 GenG an. Danach kann jedes Mitglied, das der Genossenschaft mindestens ein volles Geschäftsjahr angehört hat, seine Mitgliedschaft durch Kündigung vorzeitig beenden, wenn ihm nach seinen persönlichen oder wirtschaftlichen Verhältnissen ein Verbleib in der Genossenschaft bis zum Ablauf der Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann. Die Kündigung ist in diesem Fall mit einer Frist von drei Monaten zum Schluss eines Geschäftsjahres zu erklären, zu dem das Mitglied nach der Satzung noch nicht kündigen kann. Es besteht Einigkeit darüber, dass die Einführung des GLS Beitrags einen Kündigungsgrund in diesem Sinne darstellt. Darauf können Sie sich in Ihrem Kündigungsschreiben beziehen.
Viele Grüße
Bettina schmoll
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Hallo Frau Schmoll,
Könnten Sie bitte mir und ggf. auch vielen anderen Interessierten erklären, warum heute Vormittag der Inhalt zum Thema Sonderkündigungsrecht (= siehe bei: https://www.gls.de/privatkunden/ueber-die-gls-bank/gls-beitrag/?noMobile=1#Gibt%20es%20ein%20Sonderk%C3%BCndigungsrecht? ) dahingehend geändert wurde, dass jetzt plötzlich keine „Rückzahlung der Anteile“ in 2017 mehr möglich ist, wenn man bis zum 31.12.2016 kündigt.
Leider war ich so ungeschickt mir hiervon keinen Screenshot gemacht zu haben, aber die hierfür Verantwortlichen werden Bescheid wissen und hoffentlich bitte ehrlich über diesen Änderungsschritt durch Sie berichten.
mfG
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Hallo Herr Scharnbeck,
hat ein Mitglied auf der Generalversammlung seinen Widerspruch zu Protokoll gegeben, kann es jetzt sein Sonderkündigungsrecht nach § 67a GenG wahrnehmen. Geht uns die Kündigung noch in 2016 zu, so scheidet das Mitglied bereits Ende 2016 aus und das Geschäftsguthaben wird i.d.R. nach der Generalversammlung 2017 ausgezahlt.
Zur besseren Übersichtlichkeit hatten wir im Zuge der Aktualisierung auf diesen Punkt verzichtet. Gerne haben wir ihn jetzt wieder in die Frage zum Sonderkündigungsrecht mitaufgenommen, wobei er nur für die Mitglieder relevant ist, die bereits ihren Widerspruch zu Protokoll gegeben haben.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
Noch eine Ergänzung zum Auszahlungszeitpunkt: Wir haben kein Interesse daran, gekündigte Geschäftsanteile länger zu halten als wir müssen, da wir gekündigtes Eigenkapital nicht auf die Risikotragfähigkeit anrechnen können.
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Liebe Frau Schmoll,
herzlichen Dank für Ihre schnelle und detaillierte Antwort sowie die erfolgte Ergänzung im Punkte „Sonderkündigungsrecht“.
Der Wortlaut war zuvor jedoch nicht so gewesen, denn sonst hätte ich ja gewusst, dass ich auf der Versammlung meinen Widerspruch zu Protokoll hätte geben müssen.
Wie auch immer so etwas gemacht hätte werden müssen (bitte hierüber um Ihre Aufklärung) und ich vermute mal, dass dies auch sonst niemand getan hat, oder?
Bitte erklären Sie mir doch, warum hierauf weder in der Beschlussvorlage (noch im Anschreiben) hingewiesen, bzw. aufgeklärt wurde und dies auch während der gesamten Versammlung zu keinem Zeitpunkt erwähnt wurde – zumindest bis zum Beginn der Abstimmung von 8b, als ich dann die Versammlung verlassen habe.
Interessanter Weise wusste hierüber auch niemand etwas beim Registrierungsstand für die Vollmachten als dort in meinem Beisein ein Mitglied genau diese Thematik ansprach.
Und wenn Sie kein Interesse an gekündigten Geschäftsanteilen haben, dann dürfen Sie mir und meiner Frau nach Erhalt unserer Kündigungen auch gerne „unser Geld“ unverzüglich zurückzahlen.
Viele Grüße
Dirk Scharnbeck
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Guten Tag Herr Scharnbeck,
im Protokoll ist Folgendes festgehalten:
„Sofern einzelne Mitglieder mit der beschlossenen Satzungsänderungen zur Einführung des GLS Beitrags nicht einverstanden sind, besteht jetzt die Möglichkeit, Widerspruch zu Protokoll zu erklären. Dies beeinflusst nicht die getroffenen Beschlussfassungen, ist aber Voraussetzung dafür, das Sonderkündigungsrecht für eine Mitgliedschaft nach § 67a GenG auszuüben. Dazu sprechen Sie bitte gleich im Anschluss hier im Saal den Schriftführer Herrn Dr. von Carlowitz an.“ Der Hinweis erfolgte am Ende der Generalversammlung.
Auf das Sonderkündigungsrecht nach § 67a GenG haben wir in der Beschlussvorlage zur aoGV auf Seite 4 unter „Ergänzende Beschlüsse“ hingewiesen. Die Beschlussvorlage wurde an alle Mitglieder mit der Einladung verschickt.
Und nochmals zur Auszahlung: Eine zügige Abwicklung von gekündigten Mitgliedschaften ist auch in unserem Interesse. Mit dem Eingang der Kündigung dürfen wir das Geschäftsguthaben nicht mehr auf unsere Risikotragfähigkeit anrechnen, schütten aber weiterhin Dividende aus. Dass wir das Geschäftsguthaben nicht sofort zurückzahlen können, liegt nicht an uns, sondern ist eine Anforderung der Bankenaufsicht.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Danke. Meine Kündigung habe ich heute in die Post gegeben. Mit Berufung auf § 65 Abs. 3 GenG. Auch ich habe nur 5 Anteile. Dass ich deswegen extra 500 km und rund 250 € ausgebe nur um bei der AoGV persönlich meinen Widerspruch zu zu Protokoll zu geben ( § 65a GenG), kann ja wohl auch nicht zugemutet werden.
Alles Gute für die Zukunft.
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Guten Tag Herr Emmler,
Ihr Schreiben ist angekommen. Sie erhalten demnächst eine Antwort per Post.
Ihnen auch alles Gute.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Liebe Frau Schmoll,
Vielen Dank für Ihren letzten Beitrag und ich bin des Lesens sehr wohl mächtig, auch wenn ich im Leben auch schon mal etwas übersehen habe.
Auf Seite 4 unter „Ergänzende Beschlüsse“ wird zwar auf das Sonderkündigungsrecht hingewiesen (das ist richtig und dies habe ich auch rechtzeitig bereits vor der Versammlung gelesen).
ABER wo bitte steht dort geschrieben, dass ich als Voraussetzung dafür dies nur in Anspruch nehmen kann, wenn ich am Ende der Versammlung beim Schriftführer Widerspruch zur Niederschrift erklärt habe???
Das heißt ich bin jetzt der Dumme, weil:
a) ich zu früh gegangen bin
b) ich kein Experte im GenG bin und eigentlich hätte ahnen müssen, dass mir durch das nicht rechtzeitige Nachlesen und Selbststudium des § 67a GenG (der erwähnt ist – jawohl) ein Nachteil entstehen könnte
c) ich auf die Ehrlichkeit und Anständigkeit der GLS Bank vertraut habe, die dieses „Kleingedruckte“ = den wesentlichen Passus des § 67a GenG, nämlich: „die Erklärung des Widerspruch zur Niederschrift“ (innerhalb oder am Schluß der Versammlung) nur ganz zufällig nicht erwähnt haben, oder?
Sollte dies aber tatsächlich mit Kalkül geschehen sein, so hätte dies natürlich auch den Vorteil mit sich gebracht, dass sich möglichst wenige Beitragsgegner auf die Reise zur Versammlung machen, weil sie haben ja ein Kündigungsrecht (steht ja da geschrieben) – allerdings ein „nur ganz geschickt eingeschränktes“. Und das wichtigste: Sie sind nicht vor Ort und geben keine Neinstimme ab!
hmm
Ich hoffe es gibt bei der GLS „Verantwortliche“, die sich dieses Thema´s noch einmal annehmen und hier einen gütlichen Vorschlag unterbreiten können (gerne auch persönlich an privat) außer nur: „Tja – dumm gelaufen“.
Vielen Dank im Voraus und
Viele Grüße
Dirk Scharnbeck
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Guten Tag Herr Scharnbeck,
der Beitrag ist in einem offen Prozess entstanden. Die Diskussion darum haben wir intensiv und transparent geführt, nicht zuletzt hier im Blog. Die alternativen Anträge der Mitglieder haben wir umgehend mit auf die Tagesordnung genommen, ohne auf der Regel „50 Mitgliederstimmen pro Antrag“ zu bestehen. In der Einladung sind alle wichtigen und notwendigen Punkte für die Beschlussfassung aufgeführt. Mit über 1200 Mitgliedern hatten wir die Generalversammlung mit den bisher meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern, von denen sich in der Aussprache viele auch sehr kritisch zu Wort gemeldet haben. Wir schätzen das Engagement und die Diskussion mit unseren Mitgliedern sehr, zeigt es uns doch, dass ihnen die Zukunft und Weiterentwicklung ihrer Bank sehr am Herzen liegt.
Auch wenn Sie Ihren Widerspruch zu den Beschlüssen auf der Generalversammlung nicht abgeben konnten, entstehen Ihnen durch eine Kündigung bis zum 31.03.2017 keine Nachteile. Im Gegenteil: Sie können früher als sonst möglich Ihre Geschäftsanteile kündigen, Sie müssen keinen Beitrag zahlen und Sie erhalten für Ihre Geschäftsanteile ein Jahr länger eine Dividende ausgezahlt.
Für ein persönliches Gespräch stehen meine Kolleginnen und Kollegen aus der telefonischen Kundenberatung gerne zur Verfügung. Sie erreichen Sie unter: +49 234 5797 455
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Ich sehe es zwar noch nicht auf der GLS Website aber auf Twitter, dass der Beitrag heute auf der Generalversammlung beschlossen wurde. Ich erwarte, dass dies auch bald offiziell auf der GLS Website steht, damit die Spekulationen ein Ende haben. Bitte gerne mit Exit-Optionen, für Kunden und Mitgliedern, die der GLS nun Adieu sagen wollen.
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Lieber Karl, direkt nach der Versammlung haben wir es unter „Neuigkeiten“ bereits bestätigt. Gruß Rouven Kasten
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Hallo,
wann und wie erfährt man als Kunde, ob der GLS-Beitrag beschlossen wurde oder nicht?
Der Jahreswechsel bietet sich dann prima als Termin für einen Bankenwechsel an.
Gruß
Ingo
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Hallo,
wir informieren am Samstag nach Ende der Generalversammlung auf unserer Website über das Ergebnis.
Wird der Beitrag beschlossen, informieren wir alle unsere Kundinnen, Kunden und Mitglieder ab Januar 2017 noch einmal schriftlich zum weiteren Verfahren.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Guten Tag Frau Schmoll,
vielen Dank für die Info. Ich kann am Samstag nicht in Bochum sein und werde die GLS Internetseite checken bzgl. des Ausgangs der Abstimmung. Die Information im Januar werde ich sicher nicht abwarten.
Gruss und erbauliche Versammlung am Samstag
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Kurzzusammenfassung: Zu allen Anträgen hat die Empfehlung des Vorstands die notwendige Mehrheit gefunden. Alle vier Anträge aus der Mitgliedschaft wurden mit Interesse gehört und fanden auch einige Zustimmung, aber kein einziger konnte die Mehrheit der Mitglieder für sich gewinnen. Der zentrale Antrag der Vorstands wurde kontrovers diskutiert und musste einige Gegenstimmen hinnehmen, wurde aber letztlich mit der erforderlichen Dreiviertelmehrheit angenommen.
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Warum bitte erst im Januar 2017 und nicht sofort?
Könnte dies damit zusammenhängen, daß dann nach Möglichkeit nicht so viele Mitglieder noch in 2016 kündigen und die Anteile noch ein zusätzliches Jahr bei der GLS verbleiben würden bevor diese ausgezahlt werden?
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Guten Tag herr Scharnbeck,
wir informieren zum einen umgehend auf unserer Website zur Entscheidung, u.a. auch zum Sonderkündigungsrecht.
Für die schriftliche Information an alle Kundinnen, Kunden und Mitglieder, insgesamt rund 210.000 Briefe, die samt Unterlagen gedruckt und versendet werden müssen, braucht es etwas mehr Zeit, deshalb Januar 2017.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Was passiert denn mit dem Beitrag, wenn die Märkte wieder besser werden? Ich habe neulich von einem Volkswirt gehört, dass die Märkte in China, Indien und den USA sich schon so langsam erholen und dass vielleicht in zwei, drei Jahren wieder Zinsen auf Bankguthaben gezahlt werden und damit dann wohl auch der Kreditzins wieder ansteigt….
Abgesehen davon, ob das wahrscheinlich ist, meine Frage: was passiert mit dem Beitrag, wenn die Zinsmarge wieder ausreichend ist? Wird der Beitrag dann wieder abgeschafft? Durch welches Vorgehen? Müsste dann erneut die Satzung verändert werden?
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Hallo Christina,
mit dem GLS Beitrag wollen wir Kosten decken, die für die Schaffung der notwendigen Grundlagen für unser Bankgeschäft mit Sinn anfallen, z. B. für das nachhaltige Bankgeschäft qualifizierte Mitarbeiter/innen, (z.T. angepasste) Software, definierte Anlage- und Finanzierungsgrundsätze, Vernetzung mit wichtigen gesellschaftlichen Akteuren, aber auch die ganz normale Bankinfrastruktur. Erst auf dieser Grundlage können dann die Bankdienstleistungen im engeren Sinn (Konten, Kredite, etc.) erbracht werden, dies dann in GLS Qualität entsprechend unseren Werten.
Sollte der Beitrag nicht mehr nötig sein: Die Anpassung liegt bei der Mitgliedschaft.
Viele Grüße
Bettina
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Liebe Frau Schmoll,
vielen Dank für Ihre Antwort. Was heißt das?: „Die Anpassung liegt bei der Mitgliedschaft.“?
Herzlichen Dank
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Hallo,
wenn der Beitrag in der Satzung verankert ist, ist für die Beschlussfassung zu Satzungsänderungen eine Mehrheit von drei Vierteln der gültig abgegebenen Stimmen einer Generalversammlug erforderlich.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Hallo Christina,
hier jetzt die Ergänzung zur Satzung für §12 „Pflichten der Mitglieder“, die die Mitglieder auf der außerordentlichen Generalversammlung mehrheitlich beschlossen haben:
§ 12 d)
„für die Unterstützung der besonderen Leistungen, die die Genossenschaft für die Mitglieder nach dem Zweck und Gegenstand der Genossenschaft (§ 2 Abs. (1) und Abs. (2) Buchstabe j)) erbringt, der Genossenschaft einen Beitrag zu leisten. Der Beitrag beträgt derzeit 60 Euro pro Jahr. Über zukünftige Anpassungen sowie Ausnahmen zur Zahlungspflicht entscheidet
die Generalversammlung, soweit diese Satzung nichts anderes regelt.“
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Noch zwei kleine Anmerkungen von mir:
Ich habe kuerzlich das Abstimmungsheft erhalten und finde es sehr positiv dass dort die Antraege der Mitgliederinitiativen abgedruckt sind! Diese Offenheit, vermute ich, ist der einzige Weg um langfristig die GLS Bank zu erhalten.
Zweitens: Hoffentlich ist das ganze Verfahren zur Ermittlung der Hoehe des Beitrags usw statistisch einwandfrei bearbeitet worden. Z.B. spiegeln die Teilnehmer an den Mitgliederversammlungen sicherlich nicht die gesamte Kundschaft wieder. Es gibt sicherlich viele Kunden, die wollen einfach nur eine Bank… Ich zumindest habe damals mit abgestimmt (online, und einen Beitrag abgelehnt), meine Sichtweise ist zumindest erfasst. Ich verstehe es auch, wenn damit gerechnet wurde, dass Kunden wie ich die Bank verlassen, das versteht sich von selbst.
(Falls eine Antwort kommt: bitte ohne Floskeln bzw Textbausteine)
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Hallo,
danke für Ihre positive Rückmeldung zu unserem offenen Umgang mit den Anträgen der Mitglieder.
Zur Entwicklung des GLS Beitrags: Wir haben die Höhe des monatlichen GLS Beitrags (5 Euro) in vielen Kundengesprächen und -befragungen ermittelt. Im Oktober 2014 wurde auf einer Klausur der Führungskräfte erstmals die Idee eines Beitrages ausgesprochen und anschließend in der Mitarbeiterschaft und Anfang 2015 in der Mitgliedschaft in allen Filialen ins Gespräch gebracht. In der Mitgliederversammlung 2015 diskutierten wir erste konkrete Überlegungen breiter und nahmen daraus einige hundert Anregungen mit. Es folgten qualitative und quantitative Befragungen (Online-Umfrage, an der auch Sie teilgenommen haben und Befragung von Fokusgruppen), Veranstaltungen, u.a. in allen Filialen Anfang 2016. Im Bankspiegel haben wir das Thema ebenfalls aufgegriffen und auf unserer Website und auf dem Blog führen wir öffentlich einen intensiven Dialog. Wir entwickeln den GLS Beitrag in einem offenen Prozess, der jetzt in die außerordentliche Generalversammlung mündet. Neben der Beschlussvorlage von Aufsichtsrat und Vorstand haben wir vier Anträge aus der Mitgliedschaft sofort aufgegriffen und aktiv auf die Tagesordnung gesetzt. Selbstverständlich vertreten wir den Beitrag immer so, wie er aus unserer Sicht sinnvoll ist und eine gute Grundlage für die zukünftige Arbeit sein kann. Aber auch auf der Versammlung sind alle Mitglieder mit ihren Anliegen stets willkommen.
Noch eine Rechnung: Für die nächsten drei Jahre gehen wir auf der Basis des aktuellen Kreditvolumens davon aus, dass unsere Kundinnen und Kunden rund 37 Millionen Euro weniger Kreditzinsen zahlen müssen. Die Zinsen für Einlagen gehen gleichzeitig voraussichtlich um ca. 17 Millionen Euro zurück. Das ergibt insgesamt rund 20 Millionen Euro weniger Ertrag aus der Zinsmarge. Als mögliche Einnahme aus dem Beitrag könnten beispielsweise 150.000 Vollzahlerinnen und Vollzahler mit 60 Euro pro Jahr angesetzt werden.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Warum ist denn das Editierfeld für diesen Blog so winzig klein. Seit einiger Zeit bieten übliche Browser die Möglichkeit, solche Felder mittels Maus-Ziehen an der unteren rechten Ecke den Anforderungen des Schreibers entsprechend zu vergrößern. Da muss also einer Ihrer Informatiker entsprechenden Aufwand getrieben haben, diese Funktion zu blockieren.
Dies finde ich insofern bemerkenswert, als dass ich aus dem Umfeld dieser Beitragsthematik gehört habe, dass die Einführung von Negativzins auf dem Girokonto nicht möglich sei, weil die von Ihnen verwendete Kontoverwaltungs-Software gegen den Eintrag eines negativen Zinssatzes gesperrt sei. Mal ehrlich, wenn Ihre Informatiker Zeit dafür haben, eine übliche Browser-Funktion zu sperren, sollten sie doch auch in der Lage sein, eine Software-Sperre für negative Zinsen zu deaktivieren.
Beste Grüße an alle
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Lieber Ulf, unser Blog basiert auf einem einfachen WordPress Template und ist schon etwas in die Jahre gekommen und kann daher das Editierfeld nicht erweitern. Das wissen wir und arbeiten daran den Blog in Kürze, auf einen aktuellen Stand der Technik zu bringen und gleich auch etwas aufzuhübschen. Lieben Gruß Rouven Kasten
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Danke für die Antwort. Dann können wir ja hoffen.
Ist denn das Template – als Informatiker weiß ich, was das ist – in der Form einfach so vorgegeben vom Himmel gefallen, bzw. warum haben andere WordPress-Nutzer – auch schon vor langer Zeit – andere Templates bekommen?
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Lieber Ulf, unser Template wurde vor einigen Jahren mal individuell von einer Agentur erstellt. Daher fehlen auch viele Dinge die man heute von Blogs kennt. Wir werden das aber alles berücksichtigen. Rouven Kasten
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Aha, es handelt sich also nicht um ein Template (=Mustervorlage) von WordPress, sondern um eine individuelle Anfertigung Ihrer Agentur. Die GLS hat es sich also was kosten lassen, die HTML-Standardfunktionalität (Vergrößerung eines Editierfeldes) zu deaktivieren.
Damit ist meine Ausgangsfrage, warum man das damals so wollte, leider immer noch nicht beantwortet.
Weiterhin bleibt offen, ob für die Ablehnung des Themas _Negativzins_ weiterhin technische Gründe hinhalten sollen.
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Lieber Ulf, das WordPress Template ist ca. 6 Jahre alt, die Agentur hat es nach den Wünschen der GLS Bank angefertigt, es ging hauptsächlich um Design und Farbgebungen. Solche technischen Feinheiten wie Vergrößerung eines Editierfeldes hatte damals leider niemand auf dem Schirm, auch die Agentur nicht. Dies betrifft aber viele Funktionen von WordPress bzw. generell Blogs die wir nicht im GLS Blog haben. Es ist keine Absicht von unserer Seite unsere Kunden in der Handhabung einzuschränken. Das neue Template liegt ja bereit, wir wollen nur aktuell den Blog nicht (wenn auch nur Stundenweise) abschalten um es einzuspielen, da gerade viele Kommentare beantwortet werden wollen. Zurecht wie wir finden denn der Dialog ist uns aktuell wichtiger als eine technische Funktion. Lieben Gruß Rouven Kasten
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Hallo,
ich bin auf diesen Blog von Dirk Schumacher aufmerksam gemacht worden, dem Gründer der Grundeinkommen-basierten „Bank“ http://www.BGE-Kreise.de , wo ich selbst Mitglied bin. Zu meiner Schande muss ich eingestehen, bisher die Mühen gescheut zu haben, zur GLS zu wechseln, verfolge aber mit Hochachtung die von ihm eingebrachte Initiative: GLS.owako.de .
Julian Mertens:
„Die Kosten der Finanzdienstleistungen im engeren Sinne (Kredite, Kontoführung, Bankkarten, Fondsmanagement, usw.) werden weiterhin aus den Zinsen und Provisionen gedeckt.“
Wenn das so einfach geht, warum gibt es denn keine Bank, die das ausschließlich so macht? Ich würde die Freiheit begrüßen, mir selbst aussuchen zu können, welche Projekte ich mit welchem Betrag fördere. Mir würde es auch reichen, dass ich sicher sein kann, dass meine Bank einfach nur keine „schmutzigen“ Geschäfte wie Waffenproduktion, Urwaldabholzungen und reine Spekulationen finanziert.
Julian Mertens:
„Im Übrigen ist ein Gewinn weiterhin nötig, um regulatorisch vorgeschriebene Rücklagen zu bilden …“
Das verstehe ich nicht. Sind denn diese Rücklagen im Laufe des langjährigen Bestehens der GLS immer noch nicht in der vorgeschriebenen Höhe gebildet worden, sodass weiterhin dafür Gewinn abgezweigt werden muss?
Beste Grüße an alle
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Hallo Ulf,
danke für dein Interesse an unserer Bankarbeit.
Die GLS Bank verbindet Bankgeschäft mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen. Genau deshalb kommen Kundinnen und Kunden zu uns. Weil wir soziale und ökologische Vorhaben finanzieren, damit Gesellschaft gestalten und nachhaltige Wirtschaft vorantreiben und das so transparent wie möglich. Für diese Kernleistung brauchen wir eine gute Grundlage: Mitarbeiter/innen, Software, Anlage- und Finanzierungsgrundsätze, auch Vernetzung mit wichtigen gesellschaftlichen Akteuren. Auf dieser Grundlage werden die „eigentlichen“ Bankdienstleistungen erbracht (Konten, Kredite, etc.). Der GLS Beitrag soll zur Deckung der Kosten für diese Grundlage und unsere Kernleistung – das sinnvolle Bankgeschäft – beitragen. Einzelleistungen, die individuell in Anspruch genommen werden, werden individuell in Rechnung gestellt.
Zu den Rücklagen: Als Bank sind wir zu einer gesetzlichen Rücklage verpflichtet, um Eigenkapital zu bilden und Risikovorsorge zu betreiben. Diese erbringen wir aus dem Gewinn. Hier werden die Anforderungen regelmäßig erhöht, wie die zurzeit tagende Basel III Runde zeigt. Weiteres Eigenkapital benötigen wir auch für weiteres Kreditwachstum. Konkrete Zahlen haben wir in unserem Jahresabschluss veröffentlicht.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Hallo Bettina,
danke für die Beantwortung meiner 2. Frage.
Wenn Ihre „Allgemeinauskunft“, die ich in diesem Blog bestimmt schon 10 mal gelesen habe, die Antwort auf meine 1. Frage sein soll, bin ich etwas enttäuscht.
Beste Grüße Ulf
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Hallo Ulf,
könnten Sie Ihre erste Frage vielleicht etwas konkretisieren? Meinen Sie Kreditprojekte oder Bankprojekte? Was genau machen wir nicht ausschließlich?
Sie können bei der GLS Bank bei der Kontoeröffnung auswählen, in welche Branche Kredite bevorzugt vergeben werden sollen. Dass die GLS Bank keine schmutzigen Geschäfte eingeht und darüber hinaus gezielt in bestimmten Branchen finanziert ist ein Element unserer nachhaltigen Bankarbeit. Dafür schlagen wir den GLS Beitrag vor.
Weiterhin werden wir direkte Leistungen bepreisen, z.B. durch Kontoführungsgebühren. Doch das ist für das sozial-ökologische Modell der GLS Bank nicht ausreichend. Direktbanken etwa arbeiten mit Zinsmargen von 1 % , bieten aber auch nur wenige Produkte. Oder Investmentbanken, die hauptsächlich spekulative Geschäfte weitab von der Realwirtschaft tätigen.
Darum auch der wiederholte Hinweis darauf, dass die GLS Bank mit dem Instrument des sozial-ökologischen Bankgeschäfts die Wirtschaft nachhaltig und Gesellschaft gerechter gestalten will. Das ist ein anderer Ansatz, der auch Aufwand verursacht. Diesen Aufwand zu decken, dazu ist der GLS Beitrag gedacht.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Hallo Julian Mertens,
danke für die Nachfrage.
Ich meine eine Bank, die sich ausschließlich dem Zahlungsverkehr und der Geldaufbewahrung widmet, und diese Dienstleistung über Gebühren und evtl. Dispo-Zinsen finanziert. Auf einzelnen Kundenkonten können dabei Guthaben und Schulden (Dispo) anfallen. Fallen dabei unterm Strich Guthaben oder Schulden an, sollen die über Zentralbank ausgeglichen werden. Weder „saubere“ noch „schmutzige“ Kredit- und Finanzmarktgeschäfte sollen zum Gewinn der Bank beitragen.
Ich frage mich, warum es solche Banken nicht gibt.
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Lieber Ulf,
zur Sicherheit meinst Du mit „ausschließlich“, dass es eine reine Geldaufbewahrungsstelle wäre, die keine Kredite vergibt und nichts mit den Guthaben macht? Welchen Vorteil hätte das für die Kundinnen und Kunden? Die müssten dann alle anfallenden Kosten tragen. Und das Potenzial einer sinnvollen Geldverwendung bliebe unausgeschöpft. Die Umwandlung kurzfristiger Einlagen in langfristige Kredite ist ja eine zentrale volkswirtschaftliche Funktion von Banken.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Hallo Julian,
ja so ähnlich meine ich das. _Vor_ die Funktion der Geldaufbewahrung würde ich aber an erster Stelle die Funktion der Zahlungsverkehrsabwicklung stellen. Geldaufbewahrung nur in der Höhe, wie er als Puffer für die Zahlungsabwicklung nötig ist. An anderer Stelle erwähntest Du, dass die dafür nötigen Aufwendungen durch die jetzigen Kontoführungsgebühren gedeckt sind. Der Konjunktiv in „Die müssten dann alle anfallenden Kosten tragen.“ ist also überflüssig, weil es jetzt ja schon so ist, und offenbar damit alle auch zufrieden sind.
Die Kosten einer solchen Bank sollten eigentlich sehr gering ausfallen, da der Zahlungsverkehr heute durch Computer automatisiert abgewickelt wird. Das Beispiel von http://www.BGE-Kreise.de zeigt, dass so ein Computersystem die gesamte Kundschaft nur ca. 40 € monatlich kostet. Weitere Kosten von ca. 50 ct pro Nutzung fallen natürlich für die Geldautomaten an, die meiner Meinung nach dann aber direkt und nicht pauschal berechnet werden sollten. Und wenn dann mal was schief geht, und eine telefonische Erreichbarkeit gewährleistet sein muss, generiert das ebenfalls Kosten, wo ich davon ausgehe, dass die von den 3,80 € monatlich getragen werden können, andernfalls wäre Deine zitierte Aussage falsch.
Sollte es in der Praxis dazu kommen, dass die Kunden in der Summe mehr Geld als nötig auf ihrem Konto aufbewahren, ergibt sich dadurch, wie Du richtig schreibst, das Potenzial einer sinnvollen Geldverwendung. Damit könnte man dann z.B. die Dispo-Zinsen drastisch reduzieren, was den Kunden dieser gedachten Bank dann direkt zugute kommen würde.
Wenn Kunden das Bedürfnis haben, ihr „überflüssiges“ Geld in „sinnvollen“ Projekten anzulegen, können sie sich dafür immer noch ein Projekt Ihrer Wahl aussuchen und dort direkt investieren. Da dies für den Einzelnen aber mit einem hohen Risiko verbunden sein kann, wäre es natürlich eine sinnvolle Aufgabe für eine Bank, dieses auf mehrere Schultern zu verteilen. Dieses sähe ich dann gerne in einem Zusatzangebot realisiert, welches dann über Mitglieder-Einlagen und ggfs. den dann freiwilligen GLS-Beitrag gedeckt würde. Damit wäre dann auch die zentrale volkswirtschaftliche Funktion, die Umwandlung kurzfristiger Einlagen in langfristige Kredite, erfüllt.
Denkbar ist natürlich auch die „zwangsweise“ Beteiligung an einem solchen Risiko mittels Beitrag für alle Kunden einer Bank. Um dem Etiket „sozial“ gerecht zu werden, sollte dieser dann aber prozentual an den jeweiligen Einlagen und Umsätzen ausgerichtet sein. Diskutabel noch, ob und in welchem Grad das Mitspracherecht an das Vorhandensein von „überflüssigem“ Geld gebunden sein muss. Freiwilligkeit könnte aber dennoch dadurch gewährleistet sein, dass es Banken beider Arten gäbe, zwischen denen man wählen könnte. Da sind wir wieder am Anfang meiner Frage, warum es solche nach dem von mir zuerst gedachten Modell nicht gibt, um eine solche Wahl überhaupt möglich zu machen.
Herzliche Grüße,
Ulf
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Lieber Ulf,
spannender Gedanke. Geht es Dir dabei vor allem um die Selbstbestimmung?
Für die GLS Bank wäre das allerdings kein passendes Konzept, weil wie gesagt die nachhaltige Verwendung von Einlagen zum Kern gehört. Direkte Beteiligungen vermitteln wir übrigens auch, noch direkter geht’s über Crowdfunding.
Dass es an reinen Abwicklern mangelt dürfte rein marktwirtschaftlich gesehen an der fehlenden Nachfrage sowie weiteren Transaktionsosten liegen, z.B. für eine Banklizenz oder Infrastruktur (IT-Systeme, Personalabteilungen, etc.). Gleichwohl finden sich bei den Fintechs durchaus verschiedenste Ideen und Angebote.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Danke Julian,
so lässt sich nun wunderbar spekulieren, warum Banklizenzen so teuer sind, dass sich Banken nur mittels der üblichen Geldmarkt(spekulations)geschäfte wirtschaftlich betreiben lassen. Eine Banklizenz, die am Gewinn der Bank ausgerichtet wäre, könnte vielleicht auch solche „Minimal“-Banken möglich machen. An den Kosten für die IT kann es heutzutage jedenfalls nicht liegen, der Löwenanteil daran dürfte bei heute üblichen Banken sicher durch die aufwendigen Geldmarktgeschäfte begründet sein, die bei so einer Minimalbank entfielen. Filialen müsste es nicht viele geben, wie die Direktbanken zeigen, und in Afrika habe ich Bankfilialen gesehen, die waren nicht größer wie eine Losbude, da konnte man sogar Bargeldgeschäfte tätigen.
Herzliche Grüße aus Köln, Ulf
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Nun ja, man braucht eine BaFin-Erlaubnis mit entsprechender Kapitalausstattung: http://bit.ly/2g43suz. Es geht aber auch um Strukturen und Fachleute, die dadurch erforderlich werden. Eine Banklizenz bedeutet, dass man vielen Regulierungen befolgen muss und Flexibilität verliert (hier ein Beispiel). Gleichwohl hat der Wettbewerb natürlich zugenommen, prominentes hiesiges Beispiel ist N26. Bei Filialen ist ebenfalls viel in Bewegung, von Schließungen bis zu Umbau in „Flagship“-Standorte. Beratung ist natürlich auf vielen Wegen möglich, das erleben wir bei der GLS Bank ja auch. Von Afrika können wir tatsächlich einiges lernen. Dort war es schon vor Jahren möglich, mit Handys zu bezahlen oder zu überweisen.
Herzliche Grüße aus Bochum,
Julian Mertens
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Hallo zusammen,
unter http://gls.owako.de befinden sich die alternativen Anträge, Informationen zur Vollmachtsübertragung und eine selbstorganisierte Mitfahrzentrale. Auch können hier die Antragsteller Schumacher, Hoyer und Zibrowius direkt angemailt werden. Es werden noch Menschen gesucht, welche bereit sind, Vollmachten zu empfangen. Näheres auch bei mir direkt: d.schumacher@owako.de oder 0170-9620629
Darüber hinaus gibt es hier https://blog.gls.de/allgemein/der-gls-beitrag-jetzt-im-online-bankspiegel-spezial einen zweiten Blog zum GLS-Beitrag.
LG
Dirk Schumacher
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Sehr geehrter Herr Mertens,
wie und wer kann eine Vollmacht übernehmen, wenn man nicht selbst an der Gesellschafterversammlung teilnehmen kann. Wieviele Stimmrechtsübertragungen kann eine einzelne Person übernehmen? Wie komme ich an diesen Personenkreis, inwieweit unterstützt mich da die GLS?
Grüße Josef Dunkel
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Guten Tag Herr Dunkel,
Sie können sich von einem anderen GLS Mitglied vertreten lassen. In unserer Satzung (§26, Absatz 4) ist das wie folgt geregelt: „Mitglieder, deren gesetzliche Vertreter oder zur Vertretung ermächtigte Gesellschafter, können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. (…) Ein Bevollmächtigter kann nicht mehr als zwei Mitglieder vertreten.“
In Einzelfällen konnten wir ein Mitglied, das sich vertreten lassen will, mit einem Mitglied zusammen bringen, das bereit ist, eine Vollmacht zu übernehmen. Am besten wäre es aber, wenn Sie ein Mitglied in Ihrem persönlichen Umfeld ansprechen, das an der Versammlung teilnimmt.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Wie Christina (gleich im nächsten Beitrag) schon sagte: Auch der Arbeitskreis um Herrn Schumacher bemüht sich um die Vermittlung von Vollmachten: http://gls.owako.de
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Wenn ein Mitglied eine Vollmacht vergeben will, dann empfehlen wir zunächst, ein Mitglied im persönlichen Umfeld anzusprechen, das an der Versammlung teilnimmt. Außerdem geben wir auf Nachfrage die Adressdaten der Antragsteller weiter.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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damit´s oben wieder auftaucht…. wollte ich nur nochmal schreiben, dass es eine Möglichkeit gibt, sich bei der Abstimmung vertreten zu lassen, auch wenn man nicht hinfahren kann. Es gibt eine engagierte Aktion von Herrn Schumacher und anderen, die Alternativvorschläge zur Abstimmung bringen. Im Moment ist dieser Arbeitskreis auch dabei, die Weitergabe von Vollmachten zu organisieren. Alles zu lesen unter http://gls.owako.de/, wenn man sich dann per Mail an Herrn Schumacher wendet, erfährt man alles weitere.
Viele Grüße, Christina
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Mit meiner Frau habe ich ein Gemeinschaftskonto bei der GLS vor ca. 1 Jahr eröffnet. Dabei haben wir uns bewusst für die GLS als Bank mit sozial-ökologischen Grundsätzen entschieden, da die Kosten gegenüber einer günstigen Alternative vertretbar waren. Mit der Erhöhung der Gebühren auf nun 3,80 € pro Monat, 2x 15 € Kartengebühren käme jetzt auch noch der Beitrag von 60 € in zweifacher Höhe hinzu, da meine Frau und ich beide den Beitrag zahlen müssen. Damit ergeben sich Kosten von
195,60 € pro Jahr,
Das Verbraucherportal Finanztip kritisiert hier insbesondere Genossenschaftsbanken, da nach wie vor einzelne Banken ein Girokonto gänzlich kostenfrei anbieten:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/niedrigzinsen-wie-sich-kunden-gegen-das-bankversagen-wehren-a-1118710.html
Die GLS weist darauf hin, dass der Beitrag getrennt vom Girokonto zu betrachten ist, also nicht zur Deckung dieser Kosten. Für mich wirft dies verschiedene Fragen auf:
Dient der Beitrag dann unter anderem dazu, das Kreditgeschäft zu finanzieren? Die GLS unterstützt soziale, aber auch klar kommerzielle Projekte, z.B. im Bereich Erneuerbare Energien. Die Renditen für Betreiber bzw. Investoren z.B. von Windparks sind üblicherweise < 10 % p.a. und damit mehr als auskömmlich. Ist für solche Projekte ein höherer Kreditzins nicht zumutbar, ein Beitrag als Kopfpauschale von 60 € für den gemeinen GLS-Kunden, z.B. auch dem Handwerksgesellen mit 1300 € netto im Monat schon?
Oder suchen sich dann die Kreditnehmer andere Banken, weil deren Konditionen günstiger sind und der sozial-ökologische Ansatz für Kreditnehmer im Zweifel irrelevant ist? Kann die GLS nur einen Kredit zu konkurrenzfähigen Konditionen anbieten, wenn sie dies durch den geplanten Beitrag deckt?
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Die sinnvolle Verwendung von Geld ist unsere Kernleistung. Wir sind dadurch wirksam, dass wir Finanzierung, Netzwerk und Haltung integrieren und gesellschaftlichen Wandel nicht nur anstoßen, sondern auch mit für die praktische Umsetzung sorgen. Dazu legen wir offen, was wir finanzieren. Das, was uns von anderen Banken unterscheidet, bedeutet auch Aufwand, z.B. die Weiterentwicklung unserer Anlage- und Finanzierungsgrundsätze, die sorgfältige Abwägung von Nachhaltigkeitsaspekten in Einzelfällen, sei es bei der Kreditentscheidung (z. B. Photovoltaik auf Bauernhöfen) oder der Entwicklung von Fondsangeboten (Wie viele Mikrofinanzangebote mit welchem speziellen Angebot sind in einem Land sinnvoll?), die Begleitung von Bürgerenergieprojekten. Der GLS Beitrag soll dazu beitragen, solche Kernleistungen mitzufinanzieren. Bisher konnten wir die Kosten dafür über die Kreditmarge decken, das wird zukünftig aufgrund der niedrigen Zinsen so nicht mehr möglich sein. Auf der der Kreditseite hat sich die Konkurrenz verschärft, weil zu viel Liquidität nach Anlagemöglichkeiten sucht. Das wird gerade im Energiebereich deutlich, wo wir sogar ein Risikokapitalangebot für Bürgerprojekte eingeführt haben.
Die Kosten der Finanzdienstleistungen im engeren Sinne (Kredite, Kontoführung, Bankkarten, Fondsmanagement, usw.) werden weiterhin aus den Zinsen und Provisionen gedeckt. Mit unseren Angeboten stehen wir im Wettbewerb mit anderen Banken, für viele Kunden, Kundinnen und Kreditnehmer, die zu uns kommen, ist letztlich unser werteorientiertes Bankgeschäft und unsere Expertise in den Branchen der nachhaltigen Wirtschaft ausschlaggebend. Das bestätigen auch Auszeichnungen wie Platz 1 beim Fair Finance Guide oder Beste Bank des Jahres.
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Ich habe bei der GLS lediglich zwei langjährige und gemäß der Geschäftsbedingungen unkündbare Sparbriefe bis 2020/21. Kein Konto, keine Leistungen, keine Arbeit für Ihr Personal. Ich glaube nicht, dass es rechtens ist, hierfür die Zinsen indirekt durch den GLS-Beitrag zu kürzen. Ich habe bei Abschluss darauf vertraut, dass das Geld ethisch angelegt wird, aber auch, dass die GLS die getroffenen Vereinbarungen einhält.
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Guten Tag Frau Epple,
selbstverständlich können Sie versichert sein, dass wir als Bank die Verträge, die wir geschlossen haben, in jeder Hinsicht erfüllen werden. Insbesondere liegt uns der Punkt am Herzen, dass wir Ihr Geld dahin bringen, wo es sinnvoll wirken kann, in soziale und ökologische Vorhaben. So sorgen wir täglich für die praktische Umsetzung gesellschaftlichen Wandels. Das ist die Kernleistung der GLS Bank. Eine aufwändige Leistung, die in der Form keine andere Bank erbringt und für die der GLS Beitrag steht.
Uns Menschen in der Bank ist bewusst: Wer bislang bei der GLS Bank ausschließlich ein Angebot nutzt, vielleicht sind 5 Euro GLS Beitrag monatlich stimmig für Sie. Vielleicht nehmen Sie den GLS Beitrag aber auch zum Anlass, über die GLS Bank als Hauptbankverbindung nachzudenken. Für weitere Informationen zu Ihrem Vertrag sprechen Sie bitte meine Kollegen*innen aus unserer telefonischen Kundenberatung an. Sie erreichen Sie unter: +49 234 5797 455 oder senden Sie eine E-Mail an: beitrag@gls.de
Herzlichen Gruß
Christian Eichbauer
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Sehr geehrter Herr Mertens,
zu 1. alle die von der Idee überzeugt sind, sollen Mitglied der Bank werden und einen Mitgliedsbeitrag zahlen, dann haben sie nicht nur Pflichten sondern auch Rechte. Das macht eine Genossenschaft aus.
zu 2. Wenn ich für eine konkrete Leistung bezahle dann ist das o.k., der GLS Beitrag ist jedoch ein pauschaler Beitrag für pauschale Leistungen.
Wenn ich ihre Alternativen „Filialschließungen usw“ ernstnehme, heißt das, dass es keine Alternative zum Beitrag gibt.
Wenn der Beitrag nicht kommt, kann es die GLS in dieser Form nicht mehr geben. Schon wieder ist etwas alternativlos, da ändern die Alternativvorschläge auch nichts daran. Ist das auch eine Form von Bankrettung?
zu 3. Da muss ich mir um die GLS ja keine Sorgen machen, wenn der Beitrag so große Zustimmung findet. Umso mehr ist es nicht nachvollziehbar, warum der Beitrag dann nicht freiwillig erhoben wird. Das Argument der Nichtplanbarkeit ist in diesem Zusammenhang dann nicht mehr überzeugend.
4. Wenn Sie Kunden und Mitgleider nicht davon überzeugen können den Beitrag zu zahlen, kündigen Sie dann diesen Menschen die Anteile und Konten?
Mit freundlichen Grüßen
Josef Dunkel
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Lieber Herr Dunkel,
zu 1. Dem stimmen wir zu und wir ermuntern Kundinnen und Kunden, auch Mitglieder zu werden.
Zu 2. Auf die Frage, ob der Beitrag alternativlos sei, sagte Herr Jorberg bei der Generalversammlung 2016: „Nein, aber er ist aus unserer Sicht der beste Vorschlag“. Fest steht aber, dass sich die GLS Bank verändern muss, das machen die beschriebenen Herausforderungen erforderlich. Wir agieren aus einer Position der Stärke und stellen strategische Weichen.
Zu 3. Nun ja, alle sind es nicht, das zeigt sich schon hier im Blog. Aus unserer Sicht steht die GLS Gemeinschaft für ein echtes Kommittent. Und um die mit dem Instrument GLS Bank am besten umzusetzen, bedarf es einer Grundlage von allen. Bei einer freiwilligen Variante würde jedes Jahr infrage gestellt, ob wir die Kernleistungen auch tatsächlich erbringen können.
Zu 4. Wir werden 2017 nutzen, um möglichst alle bestehenden Kundinnen und Kunden
zu überzeugen. Wo dies nicht gelingt, muss über die Geschäftsbeziehung gesprochen werden. Wobei wir natürlich Verträge mit fester Laufzeit erfüllen.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Hallo Patrick aus Hannover,
danke für eine sehr tiefgehende Analyse zum GLS-Zwangsbeitrag.
Allerdings wird die GLS-Bank keinen Rechtsbruch begehen, denn sie muss ein Sonderkündigungsrecht gem. §67a GenG einräumen und tut das auch, s. Einladung zur Versammlung am 10.12.
Dieses Sonderrecht läuft bis zum 31.3.2017.
Allerdings sollte man sich nach der Versammlung am 10.12. beeilen und noch 2016 (Eingang bei der Bank!) kündigen, am besten per Einschreiben Rückschein. Nur dann scheidet man schon zum 31.12.2016 aus und erhält sein Geld nach der Generalversammlung im Sommer 2017. Wenn man erst 2017 kündigt, muss man ein Jahr länger warten.
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Liebes Mitglied, lieber Patrick,
das ist so nicht ganz richtig. Wir schlagen der Generalversammlung vor, dass im Falle einer Kündigung bis zum 31. März 2017 keine Beitragspflicht besteht. Zudem wird das Geschäftsguthaben in der Regel nach der folgenden Generalversammlung ausgezahlt, das heißt auch 2017 ist dies möglich.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Liebes Mitglied,
ich muss mich korrigieren: Wer 2017 kündigt erhält sein Geschäftsguthaben 2018 zurück. Ich bitte den Fehler zu entschuldigen.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Wie peinlich ist das denn?
Ein kleines Mitglied weiß über die Kündigungsmodalitäten besser Bescheid als die hauptamtlichen Mitarbeiter …
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Sehr geehrte Frau Schmoll,
der Beitrag mag ja sinnvoll sein um die von Ihnen dargestellten Leistungen zu erbringen. Jedoch was mich nicht überzeugt ist, dass alle den Beitrag zahlen müssen. Ich fände es schade wenn in der GLS Bank kein Platz mehr für Menschen ist, die nicht von der Einführung des Zwangsbeitrags überzeugt sind und deshalb ihre Konten kündigen. Ich habe Mitgliedsanteile und ein Sparkonto und will, dass mein Geld eine sinnvolle Verwendung findet. Und jetzt soll ich, damit ich Ihnen mein Geld geben kann, einen Beitrag zahlen. Das ist eine nüchterne geschäftsmäßige Betrachtung des Beitrags, aber ich habe ja auch eine Geschäftsbeziehung mit der GLS. Sie sagen, wir haben aber noch mehr, wir haben einen größeren Anspruch, eine Philosophie und wollen dafür den Beitrag, um diese umsetzen zu können. Ja, wenn ich dem zustimme dann zahle ich den Beitrag, aber freiwillig. Es passt für mich nicht zur Philosophie der GLS, diejenigen auszuschließen die nicht bereit sind , (aus welchen Gründen auch immer), keinen Beitrag zu bezahlen.
Zudem glaube ich, dass der Beitrag zukünftige Kunden davon abhalten wird zur GLS zu wechseln und das wäre sehr schade.
Mit freundlichen Grüßen
Josef Dunkel
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Lieber Herr Dunkel,
vielleicht sehen Sie es einmal anders herum: Alle die von der Idee überzeugt sind, dass Geld für den Menschen da ist, schließen sich zusammen. In einer Gemeinschaft in der jede und jede ihren Beitrag leistet. Dann kann Geld so Vieles anstoßen, verändern, verbessern.
Wir haben mehrfach betont, dass, geschäftsmäßig gesehen, sich etwas ändern muss. Die Form des Beitrags finden wir dafür umso geeigneter.
Ebenfalls geschäftsmäßiger gesehen: Wenn Menschen Banken Geld geben können, erhalten Sie ja auch Leistungen dafür. Das Geld wird sicher verwahrt, Sie können jederzeit an einem Automaten darauf zugreifen, es in unserem Online-Banking überweisen oder sich am Telefon beraten lassen. Und bedenken Sie die Alternativen. Filialen schließen? Telefonberater abschaffen? Profitorientiertes Geschäft?
Wir erleben auch in diesem Jahr, dass monatlich rund 2000 Neukundinnen und -kunden zu uns kommen, die von den neuen Konditionen und dem Beitrag wissen. Wir sind gestern wieder zur „Bank des Jahres“ gekürt worden, die Kundenzufriedenheit misst. Auch Mitgliedsanteile wurden gezeichnet. Und wir arbeiten weiter daran, die Menschen davon zu überzeugen, dass es den Einsatz wert ist – damit Geld dort wirken kann, wo es tatsächlich gebraucht wird.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Mit meinen Anteilen halte ich auch eine unternehmerische Beteiligung, deren Verzinsung eher am unteren Bereich angesiedelt ist. Das finde ich auch in Ordnung und war mir bei der Zeichnung meiner Anteile bewusst.
Sollte der Mitgliedsbeitrag eingeführt werden, so wird die Verzinsung auf Null gehen, wenn sie nicht gar negativ wird.
Der konstante Mitgliedsbeitrag sorgt aus meiner Sicht für große Ungerechtigkeiten. Für die Anleger mit einer hohen Anzahl von Anteilen fällt der Mitgliedsbeitrag hingegen kaum ins Gewicht und deren Rendite wird positiv bleiben.
Zudem finde ich es seltsam, für die Einführung des Mitgliedsbeitrags eine eigene Gesellschafterversammlung einzuberufen. Entweder ist der wirtschaftliche Zeitdruck so hoch, dass nicht auf die nächste ordentliche Versammlung gewartet werden kann, bei der sicherlich mehr Mitglieder teilnehmen können.
Grüße aus Süddeutschland
Eberhard
Sollte der MItgliedsbeitrag eingeführt werden, werde ich meine Anteile schnellst möglichst kündigen.
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Lieber Eberhard,
wir wollen alle Mitglieder und Kundinnen gerne vom Beitrag überzeugen und ihn nicht einfach einführen. Gerade für besondere Entscheidungen eignet sich die außerordentliche Generalversammlung. Sie gibt ausreichend Raum, um das Thema angemessen zu behandeln. Auch um im Vorfeld den Austausch zu führen. Die Einführung der Dividende haben die Mitglieder auf gleichem Wege entschieden. Übrigens war im Plenum der vorherigen Generalversammlung sehr große Zustimmung zum GLS Beitrag festzustellen.
Die Dividende und der GLS Beitrag sind zwei unterschiedliche Dinge, die unabhängig voneinander gesehen werden müssen. Wie Sie richtig schreiben geht es erstens um eine unternehmerische Beteiligung. Bei der Sie mitentscheiden, mithaften, Eigenkapital geben und mindestens fünf Jahre Ihr Geld für sinnvolle Finanzierungen bereitstellen. Mit dem GLS Beitrag, zweitens, beteiligen Sie sich an der einzigartigen GLS Gemeinschaft.
Zur Gerechtigkeit haben wir uns in hier mehreren Kommentaren bereits geäußert. Zusammengefasst: Minuszinsen für hohe Guthaben, Befreiung für Minderjährige, Reduzierung für junge und Menschen mit geringem Einkommen. Gleichzeitig können tatsächlich alle ihren Teil dazu beitragen, damit ihr Geld sinnvolle Idee in der Gesellschaft zum Leben erweckt. Gerne laden wir Sie zu einem persönlichen Gespräch ein: 0234 57 97 455.
Herzliche Grüße aus dem Ruhrgebiet,
Julian
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Ich habe vor einigen Jahren, trotz meines geringen Einkommens für die Anlage meiner Alterssicherung die GLS Bank gewählt, auch mit dem Wissen, dass dort Spar- und Festgeldanlagen nicht die üblichen Zinsen brachten, aber dafür die Bank mit meinem Geld keine Dinge machte, die ich nicht wollte.
Sorry, aber die Beiträge, die da im Gespräch sind, bedeuten für mich, dass ich die Bank wechseln muss. 5 % Euro sind für mich fast 1 % meines monatlichen Einkommens, das ist für mich zuviel. Für jemand der 5000 Euro verdient sind das nur 0,1 % und verschmerzbar.
Es sieht doch, wenn man unter diesem Aspekt mal draufschaut so aus: Wieder zahlen die, die wenig haben für die, die viel haben.
Das sehe ich nicht mehr als tragbar an. Wie mir, geht es vielen der Gering- und Kleinverdiener in der Bank. Die werden dann weg sein, und die Elite darf wieder unter sich die Agenda bestimmen um die Welt zu retten. Schön.
Und jetzt bitte nicht mit dem Argument kommen, dass man ja einen sozialverträglichen geminderten Beitrag für die, die wenig haben plant. Wie soll das ablaufen? Ab wann gilt der? Soll ich dann meine Steuerklärung an euch schicken? Und irgendwer entscheidet dann, dass das bis 909 Euro noch ok ist, und ab 910 Euro nicht mehr? Oder wenn man zwar ein niedriges Einkommen aber fest angelegtes Geld bei euch hat, was gilt dann? das Einkommen, das Vermögen? Beides wird zusammen gerechnet? Lasst den Unsinn, oder ich lass das mit dieser Bank.
Es gibt genug Möglichkeiten gesellschaftlich Einfluß zu nehmen. Aber im Moment seid ihr auf dem falschen Weg.
Ich habe vor einiger Zeit mal nachgefragt, wie das mit Depotverwaltungen ausschaut, ob ihr Möglichkeiten nutzt, z. B. bei Aktiendepots durch Stimmrechtsübertragung Einfluß auf die Firmen zu nehmen, im Sinn von Vereinigungen kritischer Aktionäre, das war nur von viel zu viel Aufwand die Rede.
Welcher Aufwand entsteht eigentlich mit der Erhebung des Beitrags für die Bank, mit der Berechnung und Prüfung von ermäßigten Beiträgen, mit dem ganzen Hin und Her. Und wieviel vom Beitrag geht schon für diesen Aufwand wieder drauf? Und wie sieht das aus, wenn die Kosten weiter steigen? Wird dann der Beitrag mal so erhöht, vielleicht in 3 Jahren auf 7,50, in 5 Jahren auf 10 Euro?
Sorry, eine Bank ist eine Bank, keine Stiftung, kein Verein und schon gar nicht hat sie sich wie eine Behörde aufzuführen.
Ich bin sauer auf euch, dass ihr auf solche – sorry- Schnapsideen- verfallt.
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Hallo Tine,
es ist uns bewusst, dass der GLS Beitrag Menschen mit niedrigem Einkommen stärker belastet als Menschen mit höherem Beitrag. Und ja, hier weisen wir auf die Möglichkeit hin, uns per kurzer Mail oder Info Bescheid zu geben und von der Möglichkeit des sozialen Ausgleichs Gebrauch zu machen. Wir werden diese auf der Grundlage mit wenig Aufwand auf Plausibilität prüfen und entscheiden, denn wir gehen davon aus, dass wir unseren Kundinnen, Kunden und Mitgliedern vertrauen können. Wir schätzen jede/n, der uzu uns gekommen ist und unsere Art des Bankgeschäfts als Kundin, Kunde oder Mitglied mitträgt.
Der Beitrag führt nicht zur Gleichmacherei. Auch weiterhin werden die Kosten der Genossenschaft größtenteils durch Zinsen und Gebühren gedeckt, die abhängig von der persönlichen Nutzung der Bank berechnet werden. Bislang wurden die Kosten weitgehend von den Kreditnehmern gedeckt. Dass diese jetzt etwas entlastet werden, kommt deren sozialen und ökologischen Vorhaben zugute – und ist damit im Sinne aller Mitglieder und Kunden.
Die GLS Bank ist dadurch wirksam, dass sie Finanzierung, Netzwerk und Haltung integriert, also gesellschaftlichen Wandel nicht nur anstößt, sondern auch mit für die praktische Umsetzung sorgt. Diese Kernleistung wird an jedem Arbeitsplatz erbracht. Sicherlich könnten einige Veranstaltungen und Publikationen ausgegliedert angeboten werden, wobei dies nur kleinste Kostenpositionen wären. Das sinnvolle Bankgeschäft hingegen ist Teil jeder (Kredit)beratung oder kommt darin zum Ausdruck, dass unsere Kundinnen und Kunden nicht befürchten müssen, „Finanzprodukte“ nur aus dem Eigeninteresse der Bank „verkauft“ zu bekommen. Dies lässt sich nicht aus der Bank ausgliedern.
Wir möchten weiterhin eine Alternative im Bankengeschäft anbieten. Das Wesen der GLS Bank besteht in ihrem werteorientierten Umgang mit Geld. Die Bank bietet damit mehr als die üblichen Banken. Dass dieses Mehr einen Beitrag wert ist, dafür werben wir.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Guten Tag,
was ist das denn für eine interessante Rechnung?
Zitat:
„Ergänzend hier noch die Information, dass wir für die Implementierung des GLS Beitrages einmalig ca. 40.000 EUR ansetzen.“
Zitat Ende.
40.000 Euro reichen ja mal, wenn überhaupt, für die Druck- und Portokosten der Einladungen an ca. 45.000 Mitglieder.
Ist der Rest kostenlos? Miete Veranstaltungsort, Arbeitszeit Mitarbeiter usw.
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Guten Tag,
bei den erwähnten 40.000 Euro handelt es sich um die Kosten für die Einrichtung der Verwaltung. Die anderen Aufwände werden im Rahmen der für dieses Jahr beschlossenen Budgets für Personal und Verwaltungaufwendungen bezahlt (zum Vergleich s. Jahresbericht 2015).
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Guten Tag,
mit Verlaub, diese Antwort verschleiert die wahren Start-Kosten des GLS-Zwangsbeitrags bzw. setzt sie bewusst viel zu niedrig an.
Druck- und Versandkosten für die Extra-Versammlung, Miete etc. werden im allgemeinen Haushalt „versteckt“. Ebenso ein Großteil der Personalkosten, denn es waren gewiss mehrere Mitarbeiter über eine längere Zeit mit dem Projekt befasst bzw. sind es noch. Auch am Tag der Versammlung wird sicher nicht „ehrenamtlich“ gearbeitet.
Ingesamt dürften die wahren Kosten schon gut im sechsstelligen Bereich liegen, wie Herr Illmann geschätzt hat.
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Moin,
ich habe mich eine Weile nicht mehr dem Thema gewidmet und sehe, dass inzwischen wenigstens etwas Bewegung in den ursprünglichen Plan gekommen ist.
Eine Sache verstehe ich jedoch noch nicht:
Jeder hat ein Anrecht auf ein Girokonto bei der GLS-Bank, so dass kein Beitrag anfällt?
Darüber hinaus (weiteres Girokonto, …) gilt:
Minderjährige 0,00 Euro/mnt
kleiner Steuerfreies Grundeinkommen (~8500 Euro/a) oder 28 Jahre 1,00 Euro/mnt
Alle anderen 5,00 Euro/mnt
Wenn ich das so verstehe, dann klingt das schon mal ganz vernünftig.
Ich würde zwei Änderungsvorschläge machen:
Das ganze nicht an das steuerfrei Grundeinkommen koppeln, sondern an einen Betrag, der für ein lebenswertes Leben relevant ist (mind. 1000,00 Euro/mnt ~ 12000,00 Euro/a). Damit wäre auch eine politische Forderung verbunden. Und es fiel ja schon ziemlich oft der Satz, dass es ja um politische und ethisch tragbare Entscheidungen geht.
Zum zweiten: Für Mitglieder, die nur Anleihen halten, schlage ich vor, den Beitrag so lange variabel setzten, so das es kein Verlust gibt: Sprich bei 500 Euro Anteil mit 2% Dividende wird nur 10€ GLS-Beitrag bezahlt.
Wenn ich das am Anfang falsch verstanden habe, sorgen Sie dafür, dass das erste Giro-Konto (einzige GLS-Leistung) für die Inhabenden GLS-Beitragsfrei setzt.
Mit besten Grüßen
Max
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Hallo Max,
der GLS Beitrag soll von allen Kontoinhaberinnen und -inhabern und allen Mitgliedern gezahlt werden. Ausgenommen sind Minderjährige sowie Kundinnen und Kunden, für die wir ausschließlich das gesetzlich definierte Basiskonto führen. Für dieses Basiskonto gibt es bestimmte Voraussetzungen, die Sie auf unserer Website unter folgendem Link nachlesen können.
Uns ist es wichtig, weiterhin für alle Menschen zugänglich sein, auch beispielsweise für Hartz IV-Empfänger und Alleinerziehende mit geringem Einkommen. Mit einer kurzen Begründung können sich diese Kundinnen, Kunden und Mitglieder vom Beitrag freistellen lassen. Es erfolgt eine Plausibilitätsprüfung mit einem Blick auf das Konto. Kundinnen und Kunden mit einem Einkommen im Rahmen des steuerlichen Grundfreibetrages sowie Kundinnen und Kunden unter 28 Jahren zahlen einen Beitrag von einem Euro im Monat. Zunächst war unser Vorschlag, hierfür keinen Betrag zu nennen, haben uns dann aus verschiedenen Rückmeldungen überzeugen lassen, den Grundfreibetrag zu nehmen. Dazu kann man sicherlich verschiedener Meinung sein. Unabhängig von dem Grundfreibetrag können wir aber auch Einzelentscheidungen treffen. Außerdem regen wir zum solidarischen Ausgleich an, so dass vermögendere Kundinnen und Kunden einen höheren Beitrag leisten können.
Vielleicht nehmen Menschen, die bisher ausschließlich Mitglied sind, den GLS Beitrag ja auch zum Anlass, über die GLS Bank als Hauptbankverbindung nachzudenken. Mit den 60 EUR im Jahr haben sie dann Zugang zu einer Vielzahl von Leistungen.
Viele Grüße,
Katrin Schaefer
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Hallo Katrin Schaefer,
den einzigen wirklichen Unterschied, den ich zwischen dem Basiskonto und dem Privaten Girokonto sehe, dass ist der Dispokredit.
Leider bietet ihr für das basiskonto keine so schön aufbereitete Informationsübersicht an, wie für alle anderen Kontoarten. Das macht einen Vergleich schwierig.
Zudem klingt es so, als könnte ich bei einem kompletten Bankwechsel (angenommen, ich habe nur ein Konto) nicht das Basiskonto wählen, da ich schon ein Konto in Dt. habe. Das finde ich sehr schwierig und ziemlich unattraktiv, für Menschen, die nur Konto ohne Dispo brauchen und auch nicht das Geld haben, einen GLS-Beitrag zu leisten.
Was ist Plausibilitätsprüfung? Wie ist das definiert. Wer entscheidet ala gusto, ob es eine Einzelentscheidung ist. Das macht es schwierig, da die Gefahr der Willkür besteht. Das funktioniert, wenn die Entscheidungsträger*innen den Antragsteller*innen wohlgesonnen sind. So dies nicht der Fall ist, pgh…
Können die Menschen nicht einfach frei entscheiden, welchen Beitrag sie leisten wollen? Ohne Kontrolle? Ob 1 Euro (Ermäßigt), 5 Euro (Normal) oder 10 Euro (Soli). Das Modell funktioniert auch bei vielen anderen Vereinigungen (Ihr könntet dort ja mal nach Erfahrungen fragen). Das würde zudem den Verwaltungsaufwand der Plausibilitätsprüfungen reduzieren und vielen Kritikpunkten den Wind aus den Segeln nehmen. Zudem wäre es eine unkomplizierte Lösung. Als Richtwert könnt ihr ja Zahlen nennen, aber es herrscht kein Zwang und jede*r beteiligt sich entsprechend seiner*ihrer Möglichkeiten am GLS-Beitrag.
@Zugang: Für 60 Euro im Jahr habe ich einen Eintrittskarte und dann muss ich für die einzelen Angebote zum Teil trotzdem Geld entrichten. Das ist kein attraktives Modell.
Beste Grüße
Max
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Hallo Max,
das Basiskonto ist vor allem für Menschen ohne festen Wohnsitz gedacht. Menschen mit festem Wohnsitz und gültigen Legitimationspapieren empfehlen wir das GLS Privatgirokonto. Ein Dispositionskredit für das Privatgirokonto wird abhängig von der Höhe der regelmäßigen Einkünfte und nach Prüfung eingeräumt und kann vom Kunden/von der Kundin geändert – und auch auf Null gesetzt – werden.
Der GLS Beitrag von 5 Euro monatlich soll dazu beitragen, die Kernleistung der Bank – die sinnvolle Verwendung von Geld – zu finanzieren. Diese Kernleistung ist es, weswegen die Menschen zu uns kommen und die allen zugute kommt. Bisher konnten die Kosten dafür weitgehend aus der Kreditmarge gedeckt werden, das ist zukünftig nicht mehr möglich, deshalb braucht es den GLS Beitrag. Die Kosten der Genossenschaft werden weiterhin größtenteils durch Zinsen und Gebühren gedeckt, die abhängig von der persönlichen Nutzung berechnet werden.
Es ist uns wichtig, dass weiterhin alle Menschen zu uns kommen können. Deshalb haben wir einen sozialen Ausgleich vorgesehen: Minderjährige zahlen keinen Beitrag, Menschen mit einem Einkommen im Rahmen des steuerlichen Grundfreibetrages sowie Kundinnen und Kunden unter 28 Jahren zahlen 1 Euro pro Monat. Letztere können uns dieses einfach per Mail mitteilen, wir werfen einen Blick auf das Konto und entscheiden. wir gehen davon aus, dass dies in der Mehrheit aller Fälle ohne großen Aufwand funktionieren wird. Bei der Einzelfallentscheidung geht es darum, eine Situation ausführlicher mit dem Kunden/der Kundin zu besprechen.
Zur Freiwilligkeit: Wir brauchen eine verlässliche Basis für unsere Kernleistung (sinnvolles Bankgeschäft). Diese ist jedoch kein Beiwerk, das auch mal weggelassen werden kann, sondern sie wird von der gesamten Mitarbeiterschaft in allen Ressorts erbracht. Die sinnvolle Verwendung Ihres Geldes und die gesellschaftliche Wirksamkeit der GLS Bank kann nicht davon abhängig sein, ob ausreichend Beiträge bezahlt werden. Sie sind nicht flexibel abrufbar, weil sie unser Wesen ausmachen. Sie können nur erbracht werden, wenn die Mitglieder und Kunden sich verlässlich dafür einsetzen.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Guten Tag,
Ich muss anmerken, daß ich die zeitliche Nähe der doch recht massiven Erhöhung der Kontoführungsgebühren und der gleichzeitigen Einführung des GLS-Beitrags für ungünstig halte.
Den GLS-Beitrag kann ich auf Grundlage der veröffentlichten Argumentation nachvollziehen und mittragen; eine Verdoppelung der Kontoführungsgebühr mit einer in Teilen ähnlichen Argumentation ist schwer nachvollziehbar.
Es entsteht bei mir der Eindruck, daß aus einem Grund an zwei Schrauben gedreht wird.
Ich würde mich über eine Antwort freuen.
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Guten Tag,
die Gleichzeitigkeit ist durchaus gewollt, da wir die Kosten nicht „häppchenweise“ einführen wollten. Das ist uns auch im Hinblick auf neue Kundinnen und Kunden wichtig.
GLS Beitrag und Gebühren sind zwar beide Male „Kosten“, zielen aber auch unterschiedliche Leistungen.
Der GLS Beitrag soll zur Finanzierung unserer Kernleistung – sinnvolle Geldverwendung, klare sozial-ökologische Kriterien für Anlagen und Finanzierung – beitragen, Gebühren und Zinsen erheben wir für individuell in Anspruch genommene Leistungen (Kontoführung, Kredit, etc.). Den GLS Beitrag sollen alle leisten, die die GLS Bank als Bank gewählt haben, Gebühren und Zinsen werden jeweils individuell in Rechnung gestellt.
Bei der Erhöhung der Kontoführungsgebühren handelt es sich übrigens um die erste seit Einführung des Girokontos vor zehn Jahren. Wir können nachvollziehen, dass die Erhöhung von 2 Euro auf 3,80 Euro „gefühlt“ hoch ist, bewegen uns aber mit den 3,80 Euro im Vergleich dennoch nicht am oberen Ende der Gebührenskala.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Sehr geehrte Damen und Herren der GLS-Bank,
mit dieser Mitteilung möchte ich erneut mein Entsetzen – und nach mehreren Telefonaten mit Ihren MitarbeiterInnen auch meinen Frust – ob Ihres Bestrebens zur Einführung eines GLS-Beitrags in Höhe von 5,00 EURO mtl. (60,00 Euro p.a.) einzuführen – mitteilen. Da ich trotz Zusicherung bisher keinerlei postalische Nachricht bzgl. meines Anliegens erhalten habe, hier nun erneut meine Kritik an Ihrem neoliberalen Ökokapitalismus.
Lassen Sie mich zunächst die grundsätzlichen Prämissen meiner Gedanken vorstellen, in der Hoffnung, dass ich das ein oder andere verständliche Argument so für Sie verdeutlichen kann.
Was ist eine Bank?
Eine Bank ist ein Kreditinstitut, das entgeltliche Dienstleistungen für den Zahlungs-, Kredit- und Kapitalverkehr anbietet. In Deutschland ist ein Kreditinstitut gesetzlich definiert als ein kaufmännisches Unternehmen, das Bankgeschäfte betreibt. Die Bezeichnung „Bank“ dürfen nach §39 KWG nur Unternehmen führen, die eine Banklizenz besitzen. Aha, also ein Geldverleihhaus mit geregelter Profitorientierung.
Dies führt zu einer Folgefrage: Was ist ein kaufmännisches Unternehmen?
Zunächst ist ein Kaufmann eine Person, die erwerbsmäßig ein Geschäft tätigt bzw. abwickelt, also z.B. eine Ware oder Dienstleistung einkauft und verkauft – um bei Letzterem einen finanziellen Gewinn – also Profit – zu erzielen. Ein Unternehmen ist nunmehr eine wirtschaftlich selbständige Organisations- und Struktureinheit, die Markt- und Kapitalrisiken eingeht. Donnerwetter, wer hätte das gedacht, eine Bank ist also ein Dienstleistungsunternehmen, dass auch bereit ist, Risiken einzugehen und zu tragen. Welche Risiken trägt die GLS-Bank doch gleich, wenn deutlich mehr Einnahmen über den Pauschalbetrag i.H.v. 60 EURO p.a. generiert werden, als die Refinanzierung der EZB-Geldpolitik kostet? Die Risiken – oder besser die Kosten – tragen die Kunden und Mitglieder – nicht die Bank!
Doch was benötigt eine solche finanzielle Organisations- und Struktureinheit, um Gewinn aus unternehmerischer Tätigkeit ziehen zu können?
Richtig, es sind genau diese erwähnten Kunden. Ein Kunde ist eine Person oder eine Institution, die ein offensichtliches Interesse am Vertragsschluss zum Zwecke des Erwerbs eines Produkts und / oder einer Dienstleistung gegenüber einem Unternehmen oder einer Institution, z.B. einer Bank, zeigt. … OK, offenbar bin ich ein Kunde, nicht zuletzt, da ich Interesse am Erwerb einer Dienstleitung habe, die mir ökonomische Vorteile oder zumindest monetäre Ausgleiche verschafft, wenn ich hart erarbeitetes Kapital ökologisch sinnvoll anzulegen gedenke.
Zum Schluss des Prämissenfindungsprozesses der vielleicht entscheidende Begriff – jetzt bitte nicht erschrecken -: Kapitalismus. Diese possierliche Idee des sich Aneignens von monetären Vorteilen bezeichnet eine spezifische Wirtschaftsordnung, die auf Privateigentum an den Produktionsmitteln und einer Steuerung von Produktion und Konsum über einen Konsumentenmarkt beruht. Als konstitutives Merkmal wird der Akkumulationsfaktor benannt, dessen Hauptmerkmal das Streben nach Gewinn in einem kontinuierlichen, rationalen Betrieb darstellt. Dabei ist eine Erweiterung des Kapitalismusbegriffs – z.B. durch eine nachhaltig-ökologisch-soziale Ausrichtung – ein interdependenter Akt zwischen sich ergänzenden Interessen: dem Geld zu verdienen und dem die Nachhaltigkeit zu fördern.
Ich fasse zusammen:
1. Wir leben in einer vom Kapitalismus geprägten Welt, ob wir das nun gut finden oder nicht. Selbst die GLS-Bank muss kapitalistisch handeln, wenn sie ökonomisch überleben will. In Fall eines Beitrags handelt die GLS-Bank radikal kapitalistisch aus reinem Selbstzweck – auf Kosten ihrer Mitglieder und Kunden.
2. Im Kapitalismus ist der Kunde die Grundbedingung für Unternehmen, Geld zu verdienen (Gewinn zu erzielen), was auch von der GLS nicht infrage gestellt werden kann. Wohlan verärgert die GLS-Bank ihre bestehenden Kunden und schreckt neue Kunden massiv ab – denn warum sollte ich etwas zahlen, ohne eine Gegenleistung dafür zu erhalten?
3. Banken sind lizensierte Geldhäuser mit kaufmännischen Ambitionen, also auch Sie wollen Geld verdienen und sollten – auch bzgl. der gesamten Belegschaft – insbesondere aber des Vorstands – hierzu unternehmerische Risiken eingehen.
In Anbetracht der derzeitigen Zinspolitik der EZB, die bzw. deren Folgen ich persönlich für fatal halte, sind die unternehmerischen Risiken wieder einmal zu ihrem Ursprung zurückgekehrt – zu den Banken – auch wenn sie – wie in Ihrem Fall – ökologisch ausgerichtet sind. Dass auch die GLS-Bank für ihre Einlagen Negativzinsen zahlen muss, ist insofern marktlogisch und systemisch konsequent.
Ihre Reaktion zeigt einen ökonomisch natürlichen Reflex in Anbetracht sinkender Einnahmen durch die Anlagepolitik Ihres Hauses – auch und gerade in Anbetracht einer gefühlten Alternativlosigkeit. Insofern Sie also mit einem Negativzins in Höhe von 0,3% von der EZB zur Kassen gebeten werden, ist es nur plausibel, die entstandenen Verluste zu sozialisieren und auf die Kunden und Mitglieder zu verteilen (so wie es ein echter Reinkapitalist es auch tun würde). Etwas anderes würde ich von einer Bank im Kapitalismus auch nicht erwarten.
Doch erhöhen Sie mit einem Monatsbeitrag in Höhe von 5,00 Euro nicht einfach nur die Kompensationsforderungen für erbrachte Dienstleistungen, sondern gehen deutlich darüber hinaus, was m. E. entweder auf ökonomische Insubordination, brutaler Geldgier oder vielleicht doch kommunistisch-ideologischer Verblendung zurückzuführen ist. Sie fokussieren damit das Primat der Großkapitals (da nur Anlagen ab 5500,00 Euro einen Geringzinsgewinn erhoffen lassen) und verlieren kleinere Anleger, Mitglieder, als auch Kontonutzer aus dem Blick. Das müssen Sie auch, wenn Sie kurzfristige Planungssicherheit in Ihrem gewinnorientiertem Unternehmen haben wollen. Und ich dachte, der Reinkapitalismus gilt heute als überholte Denk- und Handlungsweise – auch und gerade bei der GLS-Bank … da habe ich mich wohl geirrt. Sie können sich meine Enttäuschung vorstellen, gerade da ich bisher in der GLS-Bank eine echte sinnvoll-ökologisch-ökonomische Alternative sah. Ich nehme an, als Mitglied wäre ich – auch dann, wenn ich es arbeitstechnisch unmöglich organisieren kann am 10.12.2016 in der Mitgliederversammlung mit NEIN zum Beitrag zu stimmen – verpflichtet die Gebühren zu zahlen. In diesem Fall begeht die GLS-Bank Vertragsbruch, der im Zweifel vor Gericht gebracht werden muss, sollte kein Sonderkündigungsrecht mit sofortiger Rückzahlung der Mitgliedsbeiträge bestehen.
Werter Herr Neukirch, werter Herr Jorberg, ich finde es ehrenvoll, eine postkapitalistische Ökobank ins Leben rufen zu wollen, und dafür haben Sie meine aufrichtige Bewunderung! Doch wird das in den systemischen Bedingungen des Marktkapitalismus leider nicht möglich sein! Eine Alternative gefällig? Starten Sie eine ökonomische Revolution des ökologisch-nachhaltigen Proletariats und stürzen Sie die Kapitalismuskönige von Ihrem Thron – dazu sollten Sie mit gutem Beispiel vorangehen und von Ihren Posten zurücktreten! Eine Anleitung zur Revolution finden Sie im Hauptwerk des politischen Ökonomen Karl Marx > Das KapitalManifest der Kommunistischen Partei< holen, in dem sich der große Bärtige aus Trier mit dem Vollbärtigen aus Wuppertal – Friedrich Engels – zu einem Gespenst namens Kommunismus äußern. Doch vermute ich eher, dass Sie Anhänger des Raubtierkapitalismus nach Buffett, Trump und Co sind. Gierige Wölfe im Ökoschafspelz.
Ich hoffe, meine Kritik an Ihren ökonomisch unvernünftigem Vorhaben erneut verdeutlicht zu haben und verbleibe in Erwartung einer schriftlichen Antwort mit freundlichen Grüßen
Patrick.
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Lieber Patrick,
vielen Dank für Ihre ausführliche Nachricht! Vielleicht dürfen wir Ihnen unsere Prämissen erläutern: Wir sind viel mehr als nur ein Geldverleihhaus mit geregelter Profitorientierung. Anderswo kommt der Profit zuerst. Bei uns nicht. Das ureigene Interesse unserer Kundinnen und Kunden ist die sinnstiftende Verwendung von Geld. Das haben wir hier definiert: http://bit.ly/2f3l4Ry. Und daraus ergeben sich alle Leistungen, von der alle in der GLS Gemeinschaft profitieren und die wir in vorherigen Kommentaren, im aktuellen Bankspiegel und im Online-Bankspiegel beschrieben haben: http://gls.de/bankspiegel. Diese wertorientierten Leistungen mögen bei einer rein marktwirtschaftlichen Betrachtung vielleicht nicht direkt deutlich werden. Im Übrigen ist ein Gewinn weiterhin nötig, um regulatorisch vorgeschriebene Rücklagen zu bilden und die Anteile der Mitglieder zu würdigen, exemplarisch im Jahresabschluss 2015 auf Seite 34: http://bit.ly/2fzo4cr.
Die Risiken einer Genossenschaftsbank tragen zunächst einmal die Mitglieder. Darüber hinaus gilt bei uns ein umfassender Einlagenschutz für alle Kundinnen und Kunden: http://bit.ly/2fIb0z1. Bei allen Tätigkeiten geht die GLS Bank verantwortlich vor, sie unternimmt keine risikoreichen Geschäfte, spekuliert nicht, usw. Im Jahresabschluss und auch im Offenlegungsbericht werden diese Risiken beschrieben: http://bit.ly/2fIcBov
Die GLS Bank entwickelt und investiert in neue Instrumente. Sie arbeitet an ihren Prozessen. Doch fest steht: Die Erträge aus dem Kredit- und Provisionsgeschäft sind branchenweit sinkend, vor allem bei Banken mit dem Schwerpunkt Kreditgeschäft (wie oben im Beitrag von Herrn Jorberg und gestern auch von der Bundesbank beschrieben). Die Einlagenzinsen sind ebenfalls extrem gefallen. Das liegt daran, dass es ein Überangebot an kurzfristiger Liquidität gibt. Es ist zu viel Geld im Markt, das für Rendite investiert werden soll. Hierzu möchte ich Ihnen, auch zum Thema Kapitalismus, den Beitrag von Thomas Jorberg vom Geldgipfel empfehlen: http://bit.ly/2fYz29J
Natürlich bekommen wir kritische Rückmeldungen und natürlich setzt der GLS Beitrag eine Wertschätzung eines werteorientierten Bankgeschäfts voraus. Aber wir erleben auch viel Zuspruch. Wir erleben auch in diesem Jahr, dass monatlich rund 2000 Neukundinnen und -kunden zu uns kommen, die von den neuen Konditionen und dem Beitrag wissen. Wir sind gestern wieder zur „Bank des Jahres“ gekürt worden, gemessen an der Kundenzufriedenheit. Auch Mitgliedsanteile wurden gezeichnet.
Statt einfach nur die Reflexe der gesamten Branche zu wiederholen besinnen wir uns darauf, was die „Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken“ ausmacht. Und dass die Werte und Leistungen unverrückbar sind, damit Geld weiter sinnstiftend wirken kann.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Hallo Team,
den aktuellen „Bankspiegel“, der sich ja im Grunde durchgängig mit der Frage „Warum GLS Beitrag?“ befasst, habe ich mit großem Interesse und einiger Enttäuschung gelesen. Warum? Immer noch alles schön „fluffy“ (neudeutsch für „windelweich“), bloß keine Zahlen nennen. Mensch, die GLS Bank hat „Bank“ im Namen, da ist es doch wohl nicht zu viel erwartet, dass solche wichtigen Entscheidungen nicht bloß auf Bauchgefühl beruhen und auch nicht nur per Bauchgefühl kommuniziert werden?
Fast hätte ich mich schon vom GLS-Beitrag überzeugen lassen, aber nun werde ich ungeduldig und misstrauisch. Wo finde ich endlich einmal das Zahlenwerk, nachvollziehbar präsentiert, auf dem die Entscheidung für den GLS-Beitrag fußt? Eine Gegenüberstellung von Ausgaben und Einnahmen, sinnvoll aufgeschlüsselt und mit einer Projektion in die Zukunft, einschließlich Unsicherheitsbandbreite? Seit Monaten laufen bei der GLS Bank die Drähte heiß, werden Webseiten, Blog-Artikel und Blog-Kommentare geschrieben, Emails ausgetauscht und viele lange Telefonate geführt, alles um die Mitglieder vom GLS-Beitrag zu überzeugen. Aber eine klare, nachvollziehbare Rechnung, aus der sowohl die Notwendigkeit einer zusätzlichen Deckungsumlage als auch deren Höhe(!) abgeleitet werden kann, ist uns die GLS Bank bis heute schuldig geblieben.
Die Reportage von Thomas Friemel ist sehr gelungen, kommt als leichte Lektüre daher, ist einigermaßen fesselnd, schön illustriert, unterhaltsam und informativ. Diese hervorragende Arbeit hat meine Kritik nicht verdient, aber: In Ermangelung einer begleitenden betriebswirtschaftlichen Argumentation bleibt der schale Nachgeschmack, dass man mich mit dem „guten Gefühl“ einlullen will.
Um es ganz klar zu sagen: Ich bin überzeugt, die GLS Bank hat das nicht nötig, weil die Argumente für den GLS-Beitrag in dieser Form und in dieser Höhe bestimmt auf einem festen Fundament in Form einer seriösen Analyse stehen. Nur ist von dieser Analyse weder im Web noch im Bankenspiegel viel zu sehen, und das beunruhigt mich nun doch.
Eine nette Antwort hier im Blog ist keine angemessene Antwort auf diese fundamentale Kritik Ihrer Kommunikation. Was Sie brauchen, ist eine Website mit Tabellen und Grafiken. Prosa zu dem Thema gibt es inzwischen mehr als genug, spätestens seit dem aktuellen „Bankspiegel“.
Erneut kritische Grüße aus Berlin
Volker
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Hallo Volker,
um den GLS Beitrag geht es auf verschiedenen Kanälen um verschiedene Schwerpunkte:
Als rechnerisches Szenario haben wir beispielsweise folgendes für die nächsten drei Jahre veröffentlicht (auf Basis des aktuellen Kreditvolumens): Unsere Kunden werden ca. 37 Mio. Euro weniger Kreditzinsen zahlen müssen. Die Einlagenzinsen gehen gleichzeitig um ca. 17 Mio. Euro zurück. Der Rest – also ca. 20 Millionen Euro geht zu Lasten der Zinsmarge, wird also die Einnahmen der GLS Bank reduzieren. Als mögliche Einnahme aus dem GLS Beitrag könnten beispielsweise 150.000 Vollzahlerinnen und Vollzahler mit 60 Euro pro Jahr angesetzt werden.
Bitte lesen Sie auch unsere heutige Antwort an „Mitglied mit 20 Anteilen“.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Sehr geehrter Herr Mertens, sehr geehrte Frau Schmoll,
1. Zur Freiwilligkeit des Beitrags: Sie gehen davon aus, dass die Freiwilligkeit zur Beitragszahlung nicht zuverlässig hoch ist, dass würde im Umkehrschluss bedeuten, dass die Kunden vom Nutzen des Beitrags nicht mehr überzeugt sind. Auch wenn die Kunden zunachst den Zwangsbeitrag zahlen, können sie die Geschäftsbeziehung ja auch kündigen.
Zudem frage ich mich wie es Organisationen schaffen, die von freiwilligen Mitgliedsbeiträgen leben, eine verlässliche strategische Planung zu betreiben.
2. „Von den besonderen Leistungen profitieren alle Mitglieder und Kunden“. Erklären Sie mir doch an meinem Beispiel wie ich davon profitiere. Ich habe Mitgliedsanteile und ein normales Sparkonto.
Ich stimme Ihnen zu, der Beitrag ist zwar solidarisch aber für mich nicht gerecht. Für Geringverdiener wird er sozialverträglicher gestaltet, aber ab dem „Normalverdiener“ bis zu dem „Besserverdienenden“ entsteht zunehmend eine Gerechtigkeitslücke, welche sich meiner Ansicht nach, auch nicht auflösen lässt.
Ich gehe davon aus, dass Sie in den vielen Kundengesprächen, die Schmerzgrenze ermittelt haben, die eine Mehrzahl der Kunden noch mittragen würde. Zudem sollte die Erhebung des Beitrag einen möglichst geringen Verwaltungsaufwand erfordern.
Zu dem Beitrag von Herrn Hoyer möchte ich bemerken, dass der Begriff Zwangsbeitrag zutreffend ist. Wenn er beschlossen wird, müssen ihn alle bezahlen, wenn sie weiterhin Kunden/ Mitglieder bleiben wollen- ist das kein Zwang? Für neue Kunden/ Mitgleider ist es ein (Solidar)-Beitrag, den sie bewußt in Kauf nehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Josef Dunkel
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Guten Tag Herr Dunkel,
was macht die GLS Bank aus? Die sozial-ökologische Ausrichtung, die Transparenz, das Wissen, dass Geld in sinnvolle Vorhaben investiert wird, eine faire, nicht provisionsgetriebene Beratung – das sind nur einige Gründe, weshalb die Menschen zu uns kommen. Dieser Kern unseres Bankgeschäftes kommt allen zugute, Sparern, Vermögenden, Unternehmern, Projekten, Mitgliedern, egal, wie hoch die Geldanlage, der Kredit oder die Beteiligung. Der Beitrag soll zur Finanzierung dieser Leistungen beitragen, neben weiteren Einnahmequellen wie Zinsen und Gebühren. Die Höhe von 5 Euro halten wir für angemessen und für leistbar, mit Ausnahmen für einen sozialen Ausgleich. Alternativen haben wir überlegt, aber nicht für gut befunden. Ein Beispiel: Würden wir das Vermögen der Kundinnen und Kunden bei der GLS Bank als Bemessungsgrundlage für den Beitrag nehmen, würde diejenigen, die uns als Hausbank nutzen, einen höheren Beitrag zahlen als die große Zahl unserer Kundinnen und Kunden, die sich (noch) nicht voll für uns entschieden hat. Gerecht ist das nicht.
Von einer Bank erwarten die Kundinnen und Kunden sowie die Aufsicht in besonderem Maße Zuverlässigkeit. Diese wollen wir auch garantieren. Das setzt aber eine zuverlässige Planung eines Geschäftsjahres voraus.
Den Beitrag wollen wir über ein einfaches Verfahren erheben und verwalten. Dabei nutzen wir eine Software, die in unserer Bank bereits im Einsatz ist. Diese wird so konfiguriert, dass der Beitrag mit möglichst wenig Aufwand effizient verwaltet werden kann.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Die GLS-Bank hat leider bis heute eine wichtige Frage nicht beantwortet, die Herr Illmann bereits vor Wochen hier gestellt hat, Zitat:
Mich interessiert eine echte Kalkulation, nicht eine überschlägige Schätzung. Allein die zusätzliche Versammlung kostet die GLS und die Mitglieder einen – geschätzt – sechsstelligen Betrag. Dazu die Arbeitszeit, die seit 2014 für das Thema aufgewendet wurde, plus den Verwaltungsaufwand bei der Prüfung aller Ausnahmen plus die entgangenen Mitgliedbeiträge durch außerordentliche Kündigungen …
Nehmen wir mal an, 25% aller Mitglieder kündigen, nach welcher Zeit „rechnet“ sich der neue Beitrag?
Zitat Ende.
Zusatzfragen meinerseits: Gibt es eigentlich einen Plan-B für den Fall, dass sehr viele Mitglieder und Kunden ihre Sonderkündigungsrechte ausüben?
Falls ja, wie sieht dieser Plan-B aus?
Böse Überraschungen lauern immer und überall, siehe US-Wahl.
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Vorstand und Aufsichtsrat der GLS Bank haben selbstverständlich ihre Entscheidung auf Basis von detaillierten Zahlen getroffen, mit verschiedenen Szenarien auch zu den von Ihnen genannten Punkten. Ist Ihre Frage, ob wir diese Zahlen veröffentlichen? Das wäre sehr weitgehend. Es ist das erste Mal, dass überhaupt eine Bank ihre wirtschaftliche Situation und mögliche Lösungen mit ihren Kunden bespricht. Beobachter bezeichnen das als eine öffentliche Operation am offenen Herzen. Wir geben detaillierte Informationen wie etwa die langjährige Entwicklung unserer Zinsmarge inklusive Prognose heraus, oder auch Passagen wie diese: „Hier ein rechnerisches Szenario für die nächsten drei Jahre auf Basis des aktuellen Kreditvolumens: Unsere Kunden werden ca. 37 Mio. EUR weniger Kreditzinsen zahlen müssen. Die Einlagenzinsen gehen gleichzeitig um ca. 17 Mio. EUR zurück. Der Rest – also ca. 20 Mio. EUR geht zu Lasten der Zinsmarge, wird also die Einnahmen der GLS Bank reduzieren.“ In unseren FAQ finden Sie zu vielen weiteren Fragen Details. Ergänzend hier noch die Information, dass wir für die Implementierung des GLS Beitrages einmalig ca. 40.000 EUR ansetzen.
Selbstverständlich sind diese Informationen nicht so systematisch und detailliert wie die Entscheidungsvorlagen des von den Mitgliedern gewählten Aufsichtsrates. Auch auf der Mitgliederversammlung wird über weitere Details berichtet und gesprochen.
Der ganze Prozess kann sicherlich auch kritisiert werden, wie Sie das tun – dass wir zu wenig oder zu viele Details rausgeben oder nicht systematisch genug. Dabei ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass wir mit einem solchen Prozess als Bank absolutes Neuland betreten. Worauf es in erster Linie ankommt ist, dass wir aus den Erfahrungen daraus immer besser werden. Dazu soll ab nächstem Sommer auch eine Internet-Plattform dienen, die wir derzeit aufbauen.
Sie fragen außerdem nach einem „Plan B“: Wie der Plan B von Banken derzeit aussieht – davon sind die Zeitungen voll. Die Besonderheit der GLS Bank ist, dass sie einen Plan A hat.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Ich hätte mich nicht aufgeregt, wenn ich zwischen 1-5 Euro hätte wählen können. Aber mit einem Gehalt aus der Biohandelsbranche verdiene ich nicht mal ein Zehntel von dem, was Herr Jorberg verdient.
Viele Branchen, die die GLS-Bank ideologisch unterstützt, werden bestritten von Niedrigverdienern: Biolandwirtschaft, sozialer Bereich, Biohandel…. Da kann man von Banker-Löhnen nur träumen, in der LWS wird zum Teil sogar unter dem Mindestlohn verdient, bei einem 7 Tage/Woche-Job. Wenn mit dem GLS-Beitrag Glaspaläste und Luxus-Einkommen bezahlt werden, dann bin ich nicht mehr dabei. Da frage ich mich, ob Sie Ihr firmeninternes Sparpotential wirklich schon ausgeschöpft haben.
Außerdem ist, wie in anderen Beiträgen auch schon kritisiert, die Mitgliedschaft in der Genossenschaft für mich völlig uninteressant, wenn ich keine Möglichkeit der Mitbestimmung habe. Ein Wochenende in Bochum kostet mich mit Fahrt und Hotel in etwa 250 Euro und mindestens einen Urlaubstag.
In München gibt es die Spardabank, auch eine Genossenschaftsbank, da werde ich mich jetzt mal umsehen.
Echt schade, ich war anfangs so begeistert von der GLS.
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Hallo Christina,
bei der Höhe des Beitrags war uns wichtig, dass er leistbar ist und auch soziale Aspekte berücksichtigt werden können. Keinen Beitrag zahlen Minderjährige sowie Kundinnen und Kunden, für die wir ausschließlich das gesetzlich definierte Basiskonto führen. Einen Beitrag von 1 Euro im Monat zahlen Kundinnen und Kunden mit Einkommen im Rahmen des steuerlichen Grundfreibetrages sowie Kundinnen und Kunden unter 28 Jahren.
Zu den Mitgliederversammlungen verschicken wir immer auch rechtzeitig die Einladungen mit Informationen zu den Tagesordnungspunkten. Rückmeldungen sind telefonisch, schriftlich oder online möglich. Dass die Mitglieder vor Ort abstimmen, sieht die Satzung vor. Mitglieder können sich vertreten lassen. Das ist in §26, Absatz 4 geregelt: Mitglieder, deren gesetzliche Vertreter oder zur Vertretung ermächtigte Gesellschafter, können sich durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Ein Bevollmächtigter kann nicht mehr als zwei Mitglieder vertreten.
Wie in jeder Genossenschaft macht der von den Mitgliedern gewählte Aufsichtsrat die Verträge mit dem Vorstand. Zur GLS Bank gehört es, dass wir bereits seit langem und regelmäßig die Vorstandsgehälter und auch die Spanne zu den geringsten Gehaltsgruppen offen legen. Fragen zu dieser Thematik gab es in den letzten Jahren auf jeder unserer Jahresversammlungen. Es gibt hier also eine Reihe von Regulativen; Fragen dazu haben regelmäßig Raum in der GLS Bank. Wer bei der Wahl seiner Bank ein besonderes Augenmerk auf moderate Vorstandsgehälter legt, wird auf jeden Fall auf die GLS Bank stoßen.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Es fehlt noch eine echte Antwort auf den Hinweis von Christine. Zu einer Jahresversammlung würde ich ja evtl. wieder hinfahren einmal durch die Republik, aber nur wegen einer Abstimmung? Warum kann das nicht bis zum Sommer warten? Zur Beitragshöhe: wie so oft trifft es die mittleren Einkommen, z.B. Familien. Und dass wir als Familie zwei Beiträge bezahlen sollen gibt uns den Rest. Daher haben wir Konten und Mitgliedschaft gekündigt. Schade nach 19 Jahren.
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Mit unseren Mitgliedern und Kunden haben wir den GLS Beitrag erstmals auf der Filialrundreise von Thomas Jorberg Anfang 2015 besprochen, danach auf mehreren weiteren Veranstaltungen. Dieser zeitliche Vorlauf war wichtig. Jetzt ist es Zeit zu handeln.
Der GLS Beitrag ist so wichtig, dass wir ihm eine eigene Versammlung widmen und ihn nicht als einen Tagesordnungspunkt in einer Reihe weiterer Punkte besprechen möchten.
Eine besondere Belastung von Familien sehen wir nicht, zumal Minderjährige keinen Beitrag zahlen, junge Menschen bis 28 Jahre einen Euro. Die GLS Bank bietet mehr als andere Banken, sie steht für sinnvolle Geldverwendung und Bankgeschäft sowie Transparenz und faire Beratung. Dieses Mehr ist verbunden mit zusätzlichem Aufwand. Der GLS Beitrag soll dazu beitragen, dass wir das auch weiterhin leisten können.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Mit Verlaub, das Argument „Der GLS Beitrag ist so wichtig, dass wir ihm eine eigene Versammlung widmen und ihn nicht als einen Tagesordnungspunkt in einer Reihe weiterer Punkte besprechen möchten.“ finde ich etwas am Thema vorbei, wenn mehrfach gesagt wird, dass uns Süddeutsche diese Reise wegen einer einzigen Abstimmung mind. 200€ kosten würde…
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Liebes Mitglied (seit 19 Jahren),
ich lasse mich jetzt von einem anderen Mitglied bei der Abstimmung vertreten.
Es gibt außerdem die engagierte Aktion von Herrn Schumacher und anderen, die Alternativvorschläge zur Abstimmung bringen. Im Moment ist dieser Arbeitskreis auch dabei, die Weitergabe von Vollmachten zu organisieren. Alles zu lesen unter http://gls.owako.de/, wenn man sich dann per Mail an Herrn Schumacher wendet, erfährt man alles weitere.
Viele Grüße, Christina
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Hallo GLS,
generell unterstütze ich die Idee des GLS-Beitrages, da ich die Notwendigkeiten sehe, andere Finanzierungsmöglichkeiten zu eröffnen. Auch andere Banken werden diesen oder einen ähnlichen Weg gehen.
Was ich allerdings in der Diskussion vermisse, sind Alternativen die aufgezeigt werden. In den Antworten wird immer auf den Dialog hingewiesen, der in den letzten Jahren geführt wurde. Was dort aber diskutiert wurde und was aus welchen Gründen verworfen wurde ist nicht zu erfahren.
Ich bin nun kein Mitglied der GLS, würde mir als Mitglied aber sicher wünschen, dass es vor der Abstimmung eine Diskussion darüber gibt, welche anderen Ideen es gegeben hat und warum diese es nicht in den Vorschlag des Vorstandes geschafft haben.
Sollte der GLS-Beitrag allerdings als „alternativlos“ gekennzeichnet werden und es nur die Abstimmung nach dem Motto „Friß oder stirb“ geben, wäre ich sehr enttäuscht.
Was mich am Beitrag persönlich stört, ist die Ausprägung, dass bei einem Gemeinschaftskonto beide Kunden zahlen sollen, wie bereits von einem Vorkommentar beschrieben.
Hier würde ich mich persönlich ungleich behandelt fühlen.
Ich möchte mich auch für die unaufgeregte Moderation der Kommentare bedanken
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Hallo Michael,
danke dafür, dass Sie unsere Moderation zum GLS Beitrag schätzen.
Den Vorschlag für den GLS Beitrag haben wir in einem längeren, offenen Prozess entwickelt. Erstmals wurde die Idee im Oktober 2014 auf einer Klausur der Führungskräfte ausgesprochen, anschließend in der Mitarbeiterschaft und in der Mitgliedschaft ins Gespräch gebracht. In der Mitgliederversammlung 2015 diskutierten wir erste konkrete Überlegungen breiter. Aus der Diskussion haben wir einige hundert Anregungen mitgenommen. Es folgten qualitative und quantitative Befragungen von Kundinnen und Kunden, Veranstaltungen, u.a. in allen Filialen Anfang 2016 und Beiträge im Bankspiegel und im Internet.
Über unseren Vorschlag zum GLS Beitrag entscheiden die Mitglieder nun auf der außerordentlichen Generalversammlung am 10.12. Neben der Beschlussvorlage von Aufsichtsrat und Vorstand versenden wir mit der Einladung vier Anträge aus der Mitgliedschaft. Über sie wird ebenfalls abgestimmt. In den Anträgen werden Modifikationen des GLS Beitrages vorgeschlagen. Mit der Steigerung unserer Effizienz haben wir bereits 2015 begonnen. Seither prüfen wir alle Prozesse, Angebote und Abläufe darauf hin, ob sie nötig sind und/oder ob wir sie vereinfachen können.
Die Themen Minuszinsen, Verzicht auf die Dividende, freiwilliger Beitrag, weitere Gebührenerhöhungen, Beitragshöhe in Abhängigkeit vom Vermögen haben wir ebenfalls diskutiert (warum wir das für keine gangbaren Alternativen halten, haben wir unter „Häufigen Fragen“ auf unserer Website erklärt). Provisionsgetriebene und automatisierte Beratung oder der Rückzug aus den Filialen haben wir von vornherein ausgeschlossen. Den GLS Beitrag haben wir deshalb bevorzugt, weil wir damit die Kosten für unsere Kernleistung – Wissen, dass Geld sinnvoll wirkt – auf alle verteilen, die zur GLS Gemeinschaft gehören und weil allen diese Kernleistung zugute kommt. Für alle darüber hinausgehenden Bankdienstleistungen, die Kundinnen und Kunden individuell mit uns vereinbaren, berechnen wir weiterhin Zinsen und Gebühren.
Wichtig war uns bei unserem Vorschlag zum Beitrag auch die Berücksichtigung sozialer Aspekte (auch das haben wir unter „Häufige Fragen“ beantwortet), da wir unser Bankgeschäft auch weiterhin allen Menschen zugänglich machen möchten. Mit dem Beitrag für alle haben wir eine einfache, transparente Regelung, die ohne erheblichen Verwaltungsaufwand umgesetzt werden kann und einen planbaren Ertrag bringt.
Viele Grüße – Rouven
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Hallo Rouven,
vielen Dank für die detaillierte Antwort. Dass der GLS-Beitrag schon seit 2014 diskutiert wurde hab ich bislang noch nicht erfahren.
Ich fühle mich allerdings weiterhin ungerecht behandelt, wenn mein Frau und ich für ein Gemeinschaftskonto den Beitrag zweimal leisten müssen.
Ich habe gerade wieder ein Schreiben bekommen, das ganz klar an Eheleute … adressiert war. Ein doppelte Gebühr empfinde ich als Willkür.
Für das Konto haben wir 2 Bankkarten und 2 Kreditkarten.
Nach dem neuen Preisverzeichnis kostet die Führung eines Kontos mit der beschriebenen Ausstattung 135,60 EUR im Jahr oder 11,30 im Monat. Ich bin zur GLS gekommen, weil ich die Idee gut finde und meinen Teil dazu beitragen möchte. Ich wußte auch, dass für zusätzliche Leistungen (jeweils 2 Karten) auch zusätzliche Gebühren fällig werden
Wenn jetzt allerdings noch EUR 120 für den GLS Beitrag dazukommen sind wir bei EUR 255,60 im Jahr oder EUR 21,30 im Monat für Bankdienstleistungen.
Wie ich in meiner ersten Nachricht schon gesagt habe würde ich den Beitrag einmal sicher gerne leisten.
Mit einem zweiten Beitrag für unser Konto fühle ich mich aber bestraft.
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Hallo Michael,
den GLS Beitrag leisten grundsätzlich alle Kundinnen, Kunden und Mitglieder, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GLS Bank. So zahlen Sie als Ehepaar insgesamt zwei Beiträge, auch wenn sie Inhaber eines Gemeinschaftskontos sind. Vielleicht nehmen Sie den GLS Beitrag ja zum Anlass noch mehr mit uns zusammenzuarbeiten. Mit den jeweils 60 EUR Beitrag im Jahr haben Sie und Ihre Frau dann Zugang zu einer Vielzahl von Leistungen.
Viele Grüße,
Katrin Schaefer
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Bravo, Herr Hischer, Volltreffer!!
Schade, dass Ihr relativ neuer Beitrag so weit unten steht, dass man ihn nicht sofort finden kann. Daher hier nochmal in Kopie:
„Ich persönlich empfinde das Vorhaben, einen Beitrag einführen zu wollen, als Totalversagen der operativen GLS-Unternehmens-Leitung. Wenn Sie sich nicht mehr in der Lage sehen, mit der jetzigen Zinsspanne auszukommen, sind Sie in der falschen Branche: Denn völlig unabhängig eines Leitzinses von 4,25 oder 0,0 Prozent ist für die Bank die Zinsdifferenz entscheidend. Keiner aber zwingt Sie diese Schere aufgrund einer niedrigeren Basis zu verkleinern. Viel mehr sollten Sie die Schere so belassen, dass Sie damit auskömmlich arbeiten können. Ihr Schwerpunkt sollte darin liegen, Projekte zu finanzieren, an denen weder Kreissparkassen noch Deutsche Banken Interesse haben. Stattdessen scheint Ihr Fokus inzwischen darauf ausgerichtet im preisagressiven Darlehensgeschäft mitzumischen und auf Volumina zu schielen. Dafür aber braucht es keine GLS – das machen schon alle anderen herkömmlichen Kreditinstitute.
Noch eine Bemerkung: Die achso umstrittene Deutsche Bank veröffentlicht wenigstens Vorstandsvergütungen detailliert, die GLS-Bank macht dies aber leider nicht. Ich empfände dies in diesem Zusammenhang durchaus als angemessen!
Ich persönlich werde die GLS-Bank als Geschäftskunde verlassen, wenn es zum Beitrag kommen sollte, weil die Bank sich damit von einem tragfähigen Wirtschaftsunternehmen zu einem karitativen Selbstbedienungsladen entwickeln würde. Damit wäre die GLS für mich insgesamt zu fragil, zu unberechenbar und auch zu unsympathisch.“
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Der Vollständigkeit halber hier auch unsere Antwort an Herrn Hischer:
Guten Tag Herr Hischer,
wie Sie richtig bemerken, konnten wir bislang die Mehrleistungen der GLS Bank zum größten Teil aus den Zinszahlungen der Kreditnehmer bezahlen. Dass wir sinnvolles Bankgeschäft machen, dass unsere Kundinnen und Kunden nicht befürchten müssen, provisionsgetrieben bestimmte Produkte „verkauft“ zu bekommen, dass wir offenlegen, was wir finanzieren, sind zusätzliche Leistungen, die andere Banken nicht erbringen. Jetzt können Sie uns vorwerfen, dass diese Leistungen nicht weiterhin aus der Kreditmarge bezahlt werden. Oder Sie können positiv erstaunt sein, dass uns dies in der Vergangenheit gelungen ist. Oder Sie können es gut finden, dass die Last von unseren Kreditnehmern, deren großartigen Projekte wir alle unterstützen wollen, etwas umverteilt wird. Auch wenn jede Reaktion letztlich nachvollziehbar ist, haben wir uns für den Weg des Beitrages entschieden.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Danke Herr Prietzel für Ihren Beitrag, der es genau auf den Punkt bringt: Auch bei den kleinen Organisationen vor Ort (z.B. Tschernobyl-Hilfe in Hildesheim), für die wir regelmäßig spenden, arbeitet niemand, der auch nur annähernd 250.000 Euro im Jahr bekommt. So etwas werden wir nicht mehr unterstützen, schon gar nicht per Zwangsbeitrag. Tip: Kündigungen möglichst noch dieses Jahr einschicken (Einschreiben Rückschein).
Zitat GLS-Bank: Nimmt das Mitglied dabei sein Sonderkündigungsrecht nach § 67a GenG wahr und geht uns die Kündigung noch in 2016 zu, so scheidet das Mitglied bereits Ende 2016 aus und das Geschäftsguthaben wird i.d.R. nach der Generalversammlung 2017 ausgezahlt.
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Guten Morgen,
damit wir unsere wertorientierte Arbeit auch in Zukunft fortsetzen können, braucht es eine neue wirtschaftliche Grundlage, ein Modell, das – unabhängig von der Inanspruchnahme einzelner Angebote – die Existenz des sozial-ökologischen Bankgeschäfts als solches wertschätzt, ideell wie finanziell. Mit dem GLS Beitrag stärken die Kundinnen, Kunden und Mitglieder die Kernwerte der GLS Bank. Der GLS Beitrag macht die GLS Gemeinschaft darüber hinaus ein Stück weit unabhängiger von den unabsehbaren Entwicklungen der Finanzmärkte. Zur Frage der Gehälter möchte ich Sie gerne noch einmal auf unseren Nachhaltigkeitsbericht hinweisen.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Hallo Herr Mertens,
noch einmal kurz zu Ihrer Antwort an mich vom 28.10.: ist das nicht gerade der Knackpunkt: einerseits ein weites Ausdehnen der Tätigkeitsfelder über das „klassische“ Bankgeschäft hinaus, andererseits bittet man eben nicht nur die Mitglieder, die diesen Kurs ja mittragen, sondern auch die Kunden und Mitarbeiter zur Kasse.
Durch die Blumen sagen Sie ja, dass das klassische Bankgeschäft verschwindet oder zumindest unrentabel ist.. Das geht von der Prämisse aus, dass die Politik des zinslosen Geldes ewig so weitergeht, also praktisch das „Ende der Geschichte“ im Finanzbereich. Ist das wirklich so? Und selbst wenn: sollte sich dann die GLS nicht lieber aus dem Bankgeschäft zurückziehen und als gemeinnützige Stiftung oder karitative Einrichtung weitermachen? Organisationen wie Ärzt ohne Grenzen oder andere leisten sich kein teures Bankgeschäft (z.B. ein für die Bank ruinöses Girokonto, wie Sie eindrucksvoll in Ihrem Blog darstellen), schaden Sie sich am Ende nicht selbst damit?
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Hallo Adrian,
sorry für die späte Antwort. Viel ist in Bewegung und wird sich in den nächsten Jahren verändern. Nicht nur im Finanzsektor. Die Bundesbank hat heute betont, dass die Branche ihre Geschäftsmodelle überdenken müsse: http://bit.ly/2ggST6X. Die Zinsen werden auf jeden Fall noch länger niedrig bleiben. Der GLS Beitrag macht uns unabhängiger davon. Wir wirken als sozial-ökologische Bank, das ist unsere Haupttätigkeit. Die wir aber auf einzigartige Weise umsetzen, z.B. Beispiel indem wir Geschäfte ausschließen. Ein Donald Trump würde bei uns keinen Kredit erhalten. Wir wollen Vorbild im Bankensektor sein und haben das gerade auch durch den „Fair Finance Guide“ und als „Bank des Jahres 2016“ bescheinigt bekommen. Denn so groß die Umwälzungen auch sind: Es ist nicht so, dass es zu viele nachhaltige Banken in Deutschland gäbe, oder? 🙂 Der Blog ist Teil unserer Transparenz und zeigt auch, wie sich der Alltag nachhaltig gestalten lässt.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Sehr geehrtes GLS-Team,
ich habe meine 90-järige Mutter dazu führen können, dass sie ihr Sparguthaben als Termingeld bei der GLS- Bank anlegt.
Wenn es jetzt eine Grundgebühr für jeden Kunden gibt, werde ich dieses Termingeld kündigen müssen, denn dann zahlt meine Mutter ja drauf. Das kann ich ihr nicht vermitteln, dass das sinvoll ist.
Ich selber habe ein Girokonto. Eine Erhöhung meiner Giro-Gebühren kann ich mittragen. Ich habe auch meine Genossenschaftsanteile erhöht, damit die GLS Bank es ohne Gebühren für jeden Kunden schafft.
Ich bin sehr enttäuscht, wenn die Gebühren für Jedermann kommen.
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Guten Tag W.B.,
danke, dass Sie das sozial-ökologische Bankgeschäft mit Ihren Geschäftsanteilen unterstützen und für die GLS Bank geworben haben. Es ist uns bewusst, dass der GLS Beitrag unterschiedlich gesehen wird. Wer bislang beispielsweise ausschließlich ein Tagesgeld von 2.000 Euro hat, nimmt den GLS Beitrag vielleicht zum Anlass, darüber nachzudenken, mehr mit der GLS Bank zu machen. Mit dem GLS Beitrag hat man dann Zugang zu einer Vielzahl von Leistungen. Uns ist aber auch bewusst, dass wir im Extremfall damit rechnen müssen, dass Kundinnen und Kunden auf unsere Leistungen verzichten und ihre Einlage abziehen.
Deutlich ist aber auch, dass die GLS Bank mehr leistet als andere Banken (alles, was mit sinnvollem Bankgeschäft zusammenhängt) und unsere Kundinnen und Kunden sicher sein können, dass wir ihnen nicht bestimmte „Produkte verkaufen“, um unseren Ertrag zu erhöhen. Wir wollen das sozial-ökologische Bankgeschäft beibehalten und weiterentwickelen. Dafür brauchen wir in der Niedrigzinsphase eine neue finanzielle Grundlage. Der GLS Beitrag ist neben Zinsen und Gebühren ein Element davon, ein anderes ist die von uns angestrebte Effizienzsteigerung um 25 % bis 2017. Seit 2015 arbeiten wir verstärkt daran, Prozesse, Arbeitsabläufe und Angebote zu entschlacken.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Herzlichen Dank an „RTG“ für seinen Beitrag zu den Äußerungen des Herrn Jorberg und zu dessen Gehalt! Euro 250.000 sind ca. das Achtfache des deutschen Durchschnittseinkommens. Das will und werde ich nicht mehr mitfinanzieren, auch wenn andere Banker noch viel gieriger sind, womit die nächste, unweigerliche Finanzkrise hoffentlich gründlich aufräumen wird. Das alte Lied: Den anderen Wasser predigen und selber Wein trinken. Bei GLS-Zwangsbeitrag mache ich mit meinen 20 Anteilen Minus, und das bei ewig langen Kündigungsfristen sowie Verlustrisiko einschl. Nachschusspflicht, wenn es hart auf hart kommt. Nee, schönen Dank auch. Da hoffe ich inzwischen sogar, dass der Zwangsbeitrag kommt, um dann sofort kündigen zu können. Es gibt Alternativen, z.B. Umweltbank, oder ich gönne mir nach Auszahlung ausnahmsweise mal was richtig Schönes …
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Wie in jeder Genossenschaft macht der von den Mitgliedern gewählte Aufsichtsrat die Verträge mit dem Vorstand. Zur GLS Bank gehört es, dass wir bereits seit langem und regelmäßig die Vorstandsgehälter und auch die Spanne zu den geringsten Gehaltsgruppen offen legen. Fragen zu dieser Thematik gab es in den letzten Jahren auf jeder unserer Jahresversammlungen. Es gibt hier also eine Reihe von Regulativen und Fragen dazu haben regelmäßig Raum in der GLS Bank. Wer bei der Wahl seiner Bank ein besonderes Augenmerk auf moderate Vorstandsgehälter legt, wird auf jeden Fall auf die GLS Bank stoßen.
Wie die Vergütungen der GLS Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aussehen, stellen wir in unserem Nachhaltigkeitsbericht dar (S.29). Bewusst verzichten wir beim Gehalt auf die Herstellung eines Zusammenhangs zwischen der Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihrer Leistung bzw. dem Erfolg der GLS Bank.Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht provisionsabhängig bezahlt. Das höchste Jahresgehalt (250.000 Euro für den Vorstandssprecher) ist um den Faktor 7,3 höher als das niedrigste Gehalt (34.202 Euro). Das ist eine Spreizung, die wir als fair empfinden und die im Vergleich zu anderen Unternehmen und Branchen gering ist.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Obwohl ich mich hier schon vielfach eingebracht habe und mir eigentlich fest vorgenommen hatte, mich bis auf Weiteres ein wenig zurückzuhalten, muss ich mich doch noch einmal zu Wort melden, um dem Team vom Blog, ganz besonders Frau Schmoll und Herrn Mertens, die hier hauptsächlich in Erscheinung treten, trotz aller inhaltlichen Kritik ein großes Lob auszusprechen: Die Geduld, mit der Sie auf Fragen und teilweise durchaus emotional vorgebrachte Kritik antworten, ist schon bemerkenswert und trägt sicher zur gegenseitigen Verständigung bei. Mindestens ebenso wichtig ist, dass Sie gerade in Ihren jüngeren Beiträgen auch inhaltlich zunehmend differenzierter und persönlicher antworten. Vielen Dank dafür!
(Keine Rose ohne Dornen, und kein Lob ohne Kritik: Dass es gerne mal 48 Stunden oder länger dauert, bis ein Beitrag öffentlich sichtbar wird, erstickt leider jede „Diskussion“ im Keim.)
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Danke für die Rosen, das tut auch einmal gut 🙂
Wir bemühen uns, möglichst zeitnah zu antworten, gelegentlich gibt es aber Engpässe wegen Krankheit und/oder Urlaub. Dafür bitten wir um Verständnis.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Ich persönlich empfinde das Vorhaben, einen Beitrag einführen zu wollen, als Totalversagen der operativen GLS-Unternehmens-Leitung. Wenn Sie sich nicht mehr in der Lage sehen, mit der jetzigen Zinsspanne auszukommen, sind Sie in der falschen Branche: Denn völlig unabhängig eines Leitzinses von 4,25 oder 0,0 Prozent ist für die Bank die Zinsdifferenz entscheidend. Keiner aber zwingt Sie diese Schere aufgrund einer niedrigeren Basis zu verkleinern. Viel mehr sollten Sie die Schere so belassen, dass Sie damit auskömmlich arbeiten können. Ihr Schwerpunkt sollte darin liegen, Projekte zu finanzieren, an denen weder Kreissparkassen noch Deutsche Banken Interesse haben. Stattdessen scheint Ihr Fokus inzwischen darauf ausgerichtet im preisagressiven Darlehensgeschäft mitzumischen und auf Volumina zu schielen. Dafür aber braucht es keine GLS – das machen schon alle anderen herkömmlichen Kreditinstitute.
Noch eine Bemerkung: Die achso umstrittene Deutsche Bank veröffentlicht wenigstens Vorstandsvergütungen detailliert, die GLS-Bank macht dies aber leider nicht. Ich empfände dies in diesem Zusammenhang durchaus als angemessen!
Ich persönlich werde die GLS-Bank als Geschäftskunde verlassen, wenn es zum Beitrag kommen sollte, weil die Bank sich damit von einem tragfähigen Wirtschaftsunternehmen zu einem karitativen Selbstbedienungsladen entwickeln würde. Damit wäre die GLS für mich insgesamt zu fragil, zu unberechenbar und auch zu unsympathisch.
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Guten Tag Herr Hischer,
wie Sie richtig bemerken, konnten wir bislang die Mehrleistungen der GLS Bank zum größten Teil aus den Zinszahlungen der Kreditnehmer bezahlen. Dass wir sinnvolles Bankgeschäft machen, dass unsere Kundinnen und Kunden nicht befürchten müssen, provisionsgetrieben bestimmte Produkte „verkauft“ zu bekommen, dass wir offenlegen, was wir finanzieren, sind zusätzliche Leistungen, die andere Banken nicht erbringen. Jetzt können Sie uns vorwerfen, dass diese Leistungen nicht weiterhin aus der Kreditmarge bezahlt werden. Oder Sie können positiv erstaunt sein, dass uns dies in der Vergangenheit gelungen ist. Oder Sie können es gut finden, dass die Last von unseren Kreditnehmern, deren großartigen Projekte wir alle unterstützen wollen, etwas umverteilt wird. Auch wenn jede Reaktion letztlich nachvollziehbar ist, haben wir uns für den Weg des Beitrages entschieden.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich lese immer wieder „5 EUR pro Monat wurden in Kundengesprächen ermittelt.“ Mit welchen Kunden?
Meine Frau und ich haben einen guten Teil unserer Familienrückstellungen langfristig bei der GLS Bank angelegt. Das sind gerade mal 15.000 EUR. Wir nahmen damals niedrigere Zinsen in Kauf, weil wir sicher gehen wollten, dass mit unserem Geld sauber gearbeitet wird. Inzwischen bekommt man einen solchen Zinssatz nirgends mehr. Das Problem haben aber auch andere Banken. Da auf jeden von uns ein Konto läuft, würden wir 120 EUR Beitrag zahlen. Das ist knapp die Hälfte der vereinbarten Zinsen. Ich spende jedes Jahr einiges an Geld, suche mir die Organisationen, aber gerne selbst heraus. Einen Manager der 250.000 im Jahr verdient, gibt es meines Wissens dort nicht. Kunden wie uns verlieren Sie mit Einführungen eines solchen Gießkannen-Beitrags definitiv! Wie würde es mit Sonderkündigungsrechten aussehen? Oder könnten wir die Konten auf unsere Kinder überschreiben? Leider habe ich zudem auch noch ein VL-Sparen erst letztes Jahr begonnen. Wie käme ich da heraus? Ich erwarte hier jetzt keine Antworten, möchte aber mal die reale, durchaus unerfreuliche Situation eines GLS-Kunden darlegen.
Ich hoffe sehr, dass die Vernunft der Mitglieder siegt und einer der Alternativ-Anträge durch geht. http:/gls.owako.de
Herzlicher Gruß
Alexander Prietzel
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Sehr geehrter Herr Prietzel,
wir danken Ihnen für Ihre Rückmeldung zum GLS Beitrag und würden uns sehr freuen, wenn es auch in Zukunft genügend Gründe für Sie gibt, Kunde bei der GLS Bank zu sein. Antworten zum Thema Sonderkündigungsrecht finden Sie auf unserer Website unter „Gibt es ein Sonderkündigungsrecht?“
Viele Grüße,
Katrin Schaefer
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Ich kann Herrn Prietzel nur zustimmen. Ich habe bei Ihnen ein Großteil meiner Ersparnisse angelegt. Ich bin damals von der Bank für Gemeinwirtschaft zu Ihnen gewechselt, weil ich Ihre Konzepte sehr überzeugend fand.
Ich besitze kein eigenes Vermögen, habe aber von meinem Verdienst einiges erspart, das mir zur Altersvorsorge dienen soll. Diese Gelder wollte ich ohne Ausbeutung anderer so anlegen, dass sie sinnvoll und für vernünftige Zwecke genutzt werden, aber auch mir selbst nach der Verrentung wieder zur Verfügung stehen. Eine – mehr oder weniger große – Dividende ist dabei für mich zweitrangig. Außerdem habe ich schon immer, wenn mir dies möglich war, einen Teil meines Verdienstes für Selbsthilfeprojekte gespendet.
Aus all diesen Gründen erschien mir die GLS-Bank als sehr passend. Die weiteren von Ihnen benannten „vielfältigen Leistungen und Veranstaltungen“ sind sicherlich sehr interessant, für mich aber wirklich nicht von Belang; erst recht nicht, wenn sie eine Begründung für den GLS-Beitrag liefern sollen.
Ich wollte einfach mein Geld auf eine anständige und sinnvolle Weise anlegen – ohne Erwartung auf große Gewinne, aber auch ohne Sonderbeiträge. Wenn Sie mir jetzt mitgeteilt hätten (oder mitteilen würden): Tut uns leid, die Zinssituation hat sich massiv verändert, den Kreditnehmern können wir es ja wohl wirklich nicht wegnehmen, es gibt also keine Dividende mehr – das wäre eine andere Sache gewesen. Das wäre zwar finanziell ein größerer „Verlust“ gewesen als der angekündigte GLS-Beitrag, hätte aber inhaltlich für mich gestimmt und meiner (und der Unternehmens-?) Philosophie entsprochen.
Aber so … dass ich einem angeblich von der Mehrheit der Mitglieder befürworteten Beitrag zustimmen soll!? – das findet nicht meine Zustimmung. Ich würde in diesem Fall von meinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und wieder zur Bank für Sozialwirtschaft wechseln.
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Sehr geehrte Frau Prietzel,
die weiteren vielfältigen Leistungen und Veranstaltungen gehören zum sinnvollen Wirken der GLS Bank in logischer Weise dazu, sind aber nicht der ausschlaggebende Punkt für den GLS Beitrag. Die Garantie, dass Ihre Gelder nicht zur Ausbeutung anderer dienen und vielmehr für sozial- und ökologisch sinnvolle Zwecke genutzt werden, haben Sie bei der GLS Bank. Und die Transparenz. Dies sind die wesentlichen Kernleistungen der Bank. Das macht die Bank aus. Bei gleichzeitig fairer Beratung. Wir glauben, dass diese Kernleistungen mit 5 Euro im Monat richtig bemessen sind.
Dass Sie die Entscheidung der Mitglieder in der Generalversammlung vom Juni 2016 in Frage stellen, finde ich allerdings nicht richtig. Hierzu liegen – wie für jede Generalversammlung – Protokolle vor, die über die Stimmverteilung Auskunft geben. Die Entscheidungsfindung war nicht einfach, die Mehrheit für den Beitrag formierte sich nach einer ausführlicher Debatte über die verschiedenen Möglichkeiten. Der Wille, die GLS Bank auch in Zukunft zu erhalten, hat dominiert. Dafür sind die Menschen bereit, den Beitrag zu leisten.
Herzlichen Gruß
Christian Eichbauer
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Ich halte einen Grundbeitrag für unsozial, da er als Festbetrag die Kleinkunden überproportional belastet. Ich hoffe, dass die Mitglieder es ablehnen, auf diese Weise den sozialen Anspruch der Bank über Bord zu werfen. Wenn die Bank Probleme hat, ihre Leistungen zu finanzieren, dann sollten diese Leistungen bepreist werden für diejenigen, die die Leistungen in Anspruch nehmen.
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Guten Tag Herr Gärtner,
die Kernleistungen der GLS Bank – ihre gesellschaftliche Wirkung, die sinnvolle Verwendung von Geld und die Unterstützung der Kundinnen und Kunden, z. B. in Netzwerken – kommen allen gleichermaßen zugute, unabhängig davon, ob sie die GLS Bank stark nutzen oder weniger intensiv. Egal, ob die GLS Bank ihre Hauptbankverbindung ist oder ob sie die Bankarbeit ausschließlich als Mitglied mit Genossenschaftsanteilen unterstützen, der Beitrag gilt für alle – übrigens auch für GLS Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit einem Beitrag für alle haben wir eine einfache, transparente Regelung, die ohne erheblichen Verwaltungsaufwand umgesetzt werden kann.
Für alle darüber hinausgehenden Bankdienstleistungen, die Kundinnen und Kunden individuell mit uns vereinbaren, berechnen wir weiterhin Zinsen und Gebühren. Dazu verbessern wir unsere Effizienz und haben bereits im April 2015 einen Einstellungsstopp trotz Wachstum verabredet. Wir arbeiten weiter daran, unsere Prozesse, Arbeitsweisen und Angebote so zu verschlanken, dass wir bei gleichbleibend gutem Service mit weniger Aufwand mehr leisten können.
Beim GLS Beitrag gibt es auch eine soziale Komponente:
Minderjährige sowie Kundinnen und Kunden, für die wir ausschließlich das gesetzlich definierte Basiskonto führen, zahlen keinen Beitrag.
Kundinnen und Kunden mit Einkommen im Rahmen des steuerlichen Grundfreibetrages sowie Kundinnen und Kunden unter 28 Jahren zahlen einen Beitrag von 1 Euro im Monat.
Außerdem regen wir zum solidarischen Ausgleich an, so dass vermögendere Kundinnen und Kunden einen höheren Beitrag leisten können.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Auch wenn ich mir nicht alle Kommentare und Anmerkungen durchlesen konnte, will ich mich auch zu der Thematik äußern. Auch wenn dies nur sehr grundsätzlich und vielleicht undifferenziert erfolgt:
Ich bin zugegebener Maßen sehr enttäuscht von der GLS, dass ein Beitrag in dieser Form überhaupt diskutiert wird. Ich persönlich bin Student und habe nicht gerade die rosigsten Jobaussichten. Ein Gehalt, wie Herr Jorberg steht auf jedenfall nicht zur Debatte. Dennoch sollen Menschen die schon Probleme haben, die GEZ neben den alltaglichen Ausgaben zu finanzieren, das Gleiche zahlen, wie gut Verdienende?!
Liebe GLS-Bank muss ich es mir leisten können bei einer sinnvollen und ethisch korrekten Bank zu sein?
Dann werden Sie leider Geringverdiener, wie mich als Kunden verlieren. Das dies ein verschmerzbarer Verlust für eine Bank ist, macht mich umso trauiger, gerade wenn sich diese sozial nennt.
Liebe Grüße
Jannes
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Hallo Jannes,
auch mit dem GLS Beitrag sind wir die sozial-ökologische Bank für alle! Die 5 Euro pro Monat wurden seit 2015 in vielen Kundengesprächen ermittelt, dabei soll es folgende Ausnahmen geben:
– Minderjährige sowie Kundinnen und Kunden, für die wir ausschließlich das gesetzlich definierte Basiskonto führen, zahlen keinen Beitrag.
– Kundinnen und Kunden mit Einkommen im Rahmen des steuerlichen Grundfreibetrages sowie Kundinnen und Kunden unter 28 Jahren zahlen einen Beitrag von 1 Euro im Monat.
Außerdem regen wir zum solidarischen Ausgleich an, so dass vermögendere Kundinnen und Kunden einen höheren Beitrag leisten können.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Danke für die schnelle Antwort! Das war mir so nicht bewusst. Die genannten Ausnahmen lassen den Betrag natürlich viel sozialverträglicher erscheinen. Dennoch halte ich eine vermögengebundene Abgabe für sozialverträglicher als einen starren Grundbetrag. In diesem Sinne ist auch das Beispiel GEZ ein wenig missglückt, da ich dies auch dort für den wesentlichsten Kritikpunkt halte.
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Guten Tag,
vermutlich ist mein Gedanke auch schon vielfach diskutiert worden, aber ich möchte ihn trotzdem noch einmal nennen: Der Mitgliedsbeitrag wirkt doch letztendlich wie ein Negativzins, allerdings nicht proportional zum Guthaben. Wer wie ich monatlich geringe Beträge bei der GLS Bank anspart und insgesamt kein hohes Vermögen aufgebaut hat, wird relativ gesehen stark belastet. Wer sechsstellige oder höhere Guthaben bei der GLS Bank hält, wird die 5 Euro kaum spüren. Wäre nicht ein Negativzins auf Guthaben die fairere Lösung? Zumal die sinkende Zinsmarge ja das Hauptargument für die Einführung des Beitrags war?
Vielen Dank.
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Guten Tag K.W.,
Minuszinsen auf liquide Mittel wären nicht per se gerechter als der GLS Beitrag. Manche Initiativen wie etwa die EWS Schönau sind in liquiditätsintensiven Branchen tätig, sie brauchen auch ohne hohes Vermögen eine hohe Liquidität. Andererseits können Hochvermögende ein gutes Liquiditätsmanagement haben und müssten entsprechend wenig bezahlen. Dagegen würde eine Initiative, die auf ein Bauvorhaben anspart, stärker belastet. Von der Liquidität auf Einkommen und Vermögen zu schließen ist nicht immer richtig.
In den Bankbilanzen ist derzeit so viel Liquidität wie bisher noch nie. Darum brächte ein kleiner Minuszins bereits einen hohen Mehrertrag für die Bank. Sobald aber an den Finanzmärkten wieder mehr Geld langfristig angelegt wird, ist das schon nicht mehr der Fall. Mit einem Minuszins als Alternative zum GLS Beitrag wären unsere Kernleistungen also stark von der Entwicklung der Finanzmärkte abhängig. Wir möchten aber unser sozial-ökologisches Bankgeschäft weiterentwickeln und brauchen dafür eine zuverlässige Basis. Mit Privat- und Geschäftskunden, die viel Liquidität halten, vereinbaren wir bereits Minuszinsen. Es geht also nicht um entweder oder, sondern um sowohl als auch.
Mit Ihrem Kommentar stellen Sie auch die Frage danach, wie gerecht der GLS Beitrag ist. Zunächst einmal sind wir weiterhin zugänglich für alle! Die 5 Euro pro Monat wurden seit 2015 in vielen Kundengesprächen ermittelt. Dabei gibt es folgende Ausnahmen:
– Minderjährige sowie Kundinnen und Kunden, für die wir ausschließlich das gesetzlich definierte Basiskonto führen, zahlen keinen Beitrag.
– Kundinnen und Kunden mit Einkommen im Rahmen des steuerlichen Grundfreibetrages sowie Kundinnen und Kunden unter 28 Jahren zahlen einen Beitrag von 1 Euro im Monat.
Außerdem regen wir zum solidarischen Ausgleich an, so dass vermögendere Kundinnen und Kunden einen höheren Beitrag leisten können.
Würden wir das Vermögen der Kundinnen und Kunden bei der GLS Bank als Bemessungsgrundlage für den Beitrag nehmen, würde diejenigen, die uns als Hausbank nutzen, einen höheren Beitrag zahlen als die große Zahl unserer Kundinnen und Kunden, die sich (noch) nicht voll für uns entschieden haben. Gerecht ist das unserer Meinung nach nicht.
Auch weiterhin werden die Kosten der Genossenschaft größtenteils durch Zinsen und Gebühren gedeckt, die abhängig von der persönlichen Nutzung der Bank in Rechnung gestellt werden.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe erst jetzt von diesem Blog erfahren und kann leider nicht alles durchlesen, was schon geschrieben wurde. Daher wiederhole ich möglicherweise Argumente, die schon genannt wurden.
Ich kann verstehen, dass Sie versuchen müssen, gestiegene Kosten irgendwie zu erwirtschaften.
Mich stört daran aber, dass Sie Girokontobesitzer, Sparbuchinhaber, Alt- und Neukunden, in einen Topf werfen. Zumindest kann ich bislang keine Differenzierung erkennen.
Banken waren schon immer sehr erfinderisch, neue Gebühren so zu kreieren, dass gesetzliche Vorgaben umgangen werden konnten. Gut, hier liegt der Fall etwas anders und das möchte ich Ihnen auch nicht unterstellen. Aber trotzdem wurde mir für mein Sparbuch, für meine mehrjährige Geldanlage und für meine vermögenswirksame Geldanlage gebührenfreie Kontoführung zugesichert. Und ich empfinde es als Umgehung dieser Zusage, nun einen Beitrag einzuführen, der letztlich nichts anderes als eine Gebühr ist. Und ich bin bei 2 dieser Anlagen noch jahrelang an die Laufzeiten gebunden.
Wenn Sie den Beitrag u.a. damit begründen, damit gesellschaftliche Entwicklungen in den Bereichen Kultur, Bildung, Soziales und Ökologie zu stärken, dann schlage ich vor, einen Unterstützungsverein für Ihre Bank zu gründen. Die Beiträge hierfür könnte man dann wenigstens von der Steuer absetzen und Sie könnten so Ihre Gemeinwohlaktivitäten durchführen. Viele Museen arbeiten auf diese Weise. Denn die steuerliche Absetzbarkeit als Spende ist vermutlich bei dem bislang geplanten Beitrag nicht gegeben, oder?
Wie vermutlich viele andere Kunden auch bin ich Fördermitglied bei mehreren Organisationen, deren Zielsetzung teilweise sicherlich nicht weit weg von Ihren Zielen ist. Hinzu kommen noch die Gebühren für das Girokonto bei meiner Hausbank, das ich momentan nicht aufgeben will, weil das Filialnetz einfach besser ist. Und ich habe schon lange ein Konto bei einer anderen Ökobank (die bislang keine Gebühren einführen will). Da überlegt man es sich natürlich zumindest langfristig schon, ob man sich noch weitere Gebühren aufhalsen lassen will!
Ich kann nun nur hoffen, dass im Dezember zumindest noch etwas Differenzierung erfolgen oder sogar jemand die Idee des Unterstützungsvereins aufgreifen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Michael
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe erst jetzt von diesem Blog erfahren und kann leider nicht alles durchlesen, was schon geschrieben wurde. Daher wiederhole ich möglicherweise Argumente, die schon genannt wurden.
Ich kann verstehen, dass Sie versuchen müssen, gestiegene Kosten irgendwie zu erwirtschaften.
Mich stört daran aber, dass Sie Girokontobesitzer, Sparbuchinhaber, Alt- und Neukunden, in einen Topf werfen. Zumindest kann ich bislang keine Differenzierung erkennen.
Banken waren schon immer sehr erfinderisch, neue Gebühren so zu kreieren, dass gesetzliche Vorgaben umgangen werden konnten. Gut, hier liegt der Fall etwas anders und das möchte ich Ihnen auch nicht unterstellen. Aber trotzdem wurde mir für mein Sparbuch, für meine mehrjährige Geldanlage und für meine vermögenswirksame Geldanlage gebührenfreie Kontoführung zugesichert. Und ich empfinde es als Umgehung dieser Zusage, nun einen Beitrag einzuführen, der letztlich nichts anderes als eine Gebühr ist. Und ich bin bei 2 dieser Anlagen noch jahrelang an die Laufzeiten gebunden.
Wenn Sie den Beitrag u.a. so begründen, damit gesellschaftliche Entwicklungen in den Bereichen Kultur, Bildung, Soziales und Ökologie zu stärken, dann schlage ich vor, einen Unterstützungsverein für Ihre Bank zu gründen. Die Beiträge hierfür könnte man dann wenigstens von der Steuer absetzen und Sie könnten so Ihre Gemeinwohlaktivitäten durchführen. Viele Museen arbeiten auf diese Weise. Denn die steuerliche Absetzbarkeit als Spende ist vermutlich bei dem bislang geplanten Beitrag nicht gegeben, oder?
Wie vermutlich viele andere Kunden auch bin ich Fördermitglied bei mehreren Organisationen, deren Zielsetzung teilweise sicherlich nicht weit weg von Ihren Zielen ist. Hinzu kommen noch die Gebühren für das Girokonto bei meiner Hausbank, das ich momentan nicht aufgeben will, weil das Filialnetz einfach besser ist. Und ich habe schon lange ein Konto bei einer anderen Ökobank (die bislang keine Gebühren einführen will). Da überlegt man es sich natürlich zumindest langfristig schon, ob man sich noch weitere Gebühren aufhalsen lassen will!
Ich kann nun nur hoffen, dass im Dezember zumindest noch etwas Differenzierung erfolgen oder sogar jemand die Idee des Unterstützungsvereins aufgreifen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Michael
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Hallo Michael,
Sie haben richtig verstanden, der GLS Beitrag soll von allen Kontoinhaberinnen und -inhabern und allen Mitgliedern gezahlt werden, ausgenommen Minderjährige sowie Kundinnen und Kunden, für die wir ausschließlich das gesetzlich definierte Basiskonto führen. Kundinnen und Kunden mit einem Einkommen im Rahmen des steuerlichen Grundfreibetrages sowie Kundinnen und Kunden unter 28 Jahren zahlen einen Beitrag von einem Euro im Monat.
Warum sollen alle das Gleiche zahlen? Das, was uns ausmacht, das sinnvolle Bankgeschäft, können wir nicht aufteilen in „normales“ Geschäft und „zusätzliche Leistung“, die man dazuwählen kann oder nicht bzw. in Bank und Verein. Den gesellschaftlichen Wandel bewirken wir gerade durch das Instrument der Bank. Unsere Kernleistungen – die sinnvolle Verwendung von Geld, die Transparenz, die Unterstützung der Kundinnen und Kunden, z. B. in Netzwerken und die gesellschaftliche Wirkung – kommen dabei allen gleichermaßen zugute, unabhängig davon, ob sie die GLS Bank stark nutzen oder weniger intensiv. Für den einen kann der GLS Beitrag stimmig sein, für den anderen nicht. Für viele ist er auch Anlass darüber nachzudenken, die Angebote der GLS Bank mehr zu nutzen.
Beschließt die Generalversammlung im Dezember den GLS Beitrag, kann er im Jahr 2017 eingeführt werden. Wir werden das Jahr nutzen, um möglichst alle bestehenden Kundinnen und Kunden vom GLS Beitrag zu überzeugen. Wo dies nicht gelingt, werden wir unsere weitere Geschäftsbeziehung in Frage stellen. Selbstverständlich berücksichtigen wir dabei den gesetzlichen Rahmen und erfüllen Verträge mit fester Laufzeit.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Noch im März 2015 hat Vorstand Jorberg in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau erklärt, dass die GLS keine Negativzinsen bzw. keine Gebühren plane. Ist die Idee der Einführung des GLS-Beitrags tatsächlich erst danach entstanden? Erhebliche Zweifel sind auf jeden Fall angebracht.
Die Leser des Interviews erfahren auch, dass Herr Jorberg sich mit einem Gehalt von 250.000 Euro pro Jahr zufrieden gibt. Der Interviewer betont, wie bescheiden sich dieser Lohn im Vergleich mit anderen Banken ausnimmt. Relationen ändern aber nichts daran, dass 20.000 Euro Gehalt pro Monat die Frage aufkommen lässt, weshalb GLS-Kunden und Kundinnen den Lebensstil von Herr Jorberg finanzieren sollen, nur weil jener auf deren Geld aufpassen lässt.
Den Rundfunkbeitrag als Beispiel anzuführen, ist im Übrigen ein grandioses Eigentor. Denn gerade die Einführung dieser Zwangsgebühren hat enormen Widerstand und großes Unverständnis hervorgerufen, weil die ganze Schönfärberei der angeblichen Notwendigkeit die Tatsache nicht verschleiern konnte, dass es im Grunde und in erster Linie um den Erhalt von Positionen, Arbeitsplätzen und z.T. hohen Gehältern geht.
Sinnvolle und grüne Bank hin oder her: Ich werde sicherlich nicht dazu beitragen, die „bescheidenen“ Gehälter bei der GLS Bank krisensicher zu machen!
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Guten Tag,
sicherlich haben Sie Recht, dass wir sehr kritisch auf die Ausgaben der GLS Bank schauen müssen. Dazu gehört, dass wir seit über einem Jahr trotz unseres enormen Wachstums keine neuen Mitarbeiter einstellen, was uns bislang ohne Abstriche beim Service gelingt. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Auf jeden Fall haben wir zunächst bei uns selbst angefangen.
Dass die GLS Bank mit ihrem besonderen Angebot auch zusätzlichen Aufwand hat, ist unstrittig. Die Transparenz, die Sicherheit, dass unsere Mitarbeiter nicht unter Verkaufsdruck bestimmte „Produkte verkaufen“ wollen und anderes mehr, ist nicht umsonst zu haben. Negativzinsen wären dazu auch aus unserer Sicht keine Lösung (das haben wir hier unter der Frage: „Was spricht gegen Minuszinsen?“ erklärt.)
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Antwort an „RTG“.
Es steht Ihnen selbstverständlich frei, Ihre Bankverbindung zu wählen. Die Zuspitzung der Beitragswirkung auf eine behauptete Sicherung der Vorstandsgehälter empfinde ich aber ziemlich polemisch und keines Falls der Sache angemessen. Sorry.
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Genau wie Herr Dunkel bevorzuge ich die Diskussion hier im Blog anstatt irgendwo anzurufen. Aus den Beiträgen und vor allem den Antworten der GLS-Bank kristallisiert sich immer deutlicher heraus, dass der GLS-Zwangsbeitrag nicht in erster Linie für das „Kerngeschäft Bank“ vorgesehen ist, sondern für andere gesellschaftspolitische Aktivitäten. Verschleiert wird das hinter der Argumentation, dass Bankgeschäfte überall hineinreichen. Weitergesponnen kommt man dann dazu, dass das ganze Leben quasi „Bank“ ist. Das sehe aber nicht nur ich ganz anders, oder ketzerisch gesagt: Ich gönne Ihnen ja Ihre „Wir-sind-die-moralisch-beste-Bank-und-retten-die-Welt-Workshops“, nur bezahlen möchte ich dafür nicht. Ich werde daher am 10.12. den Antrag auf Trennung Bank-Gemeinwohlaktivitäten unterstützen. Falls es doch bei dem Zwangsbeitrag bleibt, wird alles gekündigt.
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Hallo,
gerne möchte ich Sie hier auf die Antwort von Julian Mertens an Lorenz Illmann hinweisen, in der er an einigen Beispielen beschreibt, weshalb die Trennung in „normales“ Bankgeschäft und „besondere GLS Kernleistungen“ für uns nicht funktionierern kann.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Hallo Mitglied mit 20 Anteilen.
Als ich Mitglied wurde, habe ich mir die Satzung durchgelesen, besonders den Zweckparagrafen. Eine Bank, die über das bankübliche hinausgeht, die die gesellschaftsbildende Kraft des Geldes herausarbeiten will, die dazu Gemeinschaften bildet. Leihgemeinschaften, Bürgengemeinschaften, Schenkgemeinschaften. Da wollte ich dabei sein. Nicht das ganze Leben ist Bank, aber wenn Menschen Geld wieder in ihre Hand nehmen, wird dadurch Gesellschaft gestaltet.
Ich finde „Kernleistung“ ist irreführend, weil es sich eigentlich um eine „Peripherieleistung“ handelt. GLS Kunden waren für mich immer Menschen, die über ihren Geldbeutelrand hinausschauen konnten. Dorthin, wo der Nutzen von den finanzierten Projekten Menschen zu Gute kommt, die sich garnicht an der Finanzierung der Bank beteiligt haben. „Geteilter Nutzen ist doppelter Nutzen“. Dazu haben sie auf Dividende und Zinsen verzichtet.
Einige Beiträge hier im Blog machen die GLS zu einer Telefongesellschaft, die jedes Gespräch sekundengenau abrechnet. Das macht mir keine Freude. Auch der Gebrauch der Vokabel „Zwangsbeitrag“ bring eine Stimmungstendenz, die ich eigentlich nicht erwartet hätte. Schade.
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Sehr geehrte Frau Schmoll,
es ist doch die Frage wie und wann die freiwilligen Beiträge bezahlt werden. Dies kann doch genauso gehandhabt werden wie der Einzug von Mitgliedsbeiträgen. Alle die den Beitrag zahlen wollen, geben eine Einzugsermächtigung und die GLS zieht am Jahresanfang oder monatlich den Beitrag ein. Damit haben Sie Planungssicherheit. Wenn der Zuspruch zum Beitrag so groß ist, dürfte das ja kein Problem sein.
Ein Gedanke noch zum Beitrag an sich. Wenn Mitglieder einer Genossenschaft einen (Mitglieds-) Beitrag zahlen, ist dies nachvollziehbar. Wenn ein Kunde einen Beitrag bezahlen soll, damit er überhaupt Kunde sein kann, dann ist das schon ein seltsamer Gedanke. Ich glaube Sie überfrachten mit Ihrem hohen Anspruch diejenigen Kunden, welche „nur“ eine Geschäftsbeziehung mit einer sinnvollen Bank pflegen wollen.
Sie schreiben „zur genossenschaftlichen Idee gehört aber auch, dass sich Menschen mit gleichen Rechten und Pflichten zusammentun“, nur im Fall des GLS Beitrags haben die „Nur-Kunden“ aber nur die Pflicht zu zahlen aber keine Mitentscheidungsmöglichkeit wie die Mitglieder. Werden dann alle Mitglieder??
Sie verweisen darauf, dass ich auch anrufen kann um offene Fragen zu klären. Ich finde es besser dies hier im Blog zu diskutieren damit möglichst viele daran teilhaben können und beschränke mich deshalb auf kurze Beiträge.
Mit freundlichen Grüßen
Josef Dunkel
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Lieber Herr Dunkel,
1.) Die Freiwilligkeit würde ja bleiben, Einzugsermächtigungen können widerrufen werden. Das heißt eine Planung könnte immer erst dann beginnen, wenn die Beträge tatsächlich eingezogen würden. So ließe sich eine verlässliche strategische Geschäftspolitik kaum gestalten.
2.) Der GLS Beitrag kann ja umgekehrt eine Anregung sein, die Nutzung der GLS Bank auszuweiten. Und natürlich freuen wir uns auch über jedes neue Mitglied. Wir sprechen hier aber über verschiedene Dinge. Von den besonderen Leistungen der GLS Bank profitieren alle, Mitglieder wie Kunden. Darum ist es solidarisch, wenn alle gemäß der – Idee – einer Genossenschaft diese Leistungen auch tragen.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte mich diesmal kurz fassen und nochmal einen Punkt in die Diskussion einbringen der für mich sehr wichtig ist.
Ich finde es schade, dass obwohl ich die GLS- Bank gut finde, gezwungen werde meine Mitgliedschaft und mein Konto zu kündigen, wenn ich nicht bereit bin den neuen GLS- Beitrag zu bezahlen. Mit diesem Modell gibt es nur ein entweder – oder und damit habe ich keine wirkliche Wahl. Wenn der GLS- Beitrag beschlossen wird, dann ist dies ein Zwangsbeitrag, denn nur mit diesem Zwangsbeitrag kann ich meine Bankgeschäfte weiterhin bei Ihnen tätigen. Dieser Zwangsbeitrag passt nicht in mein Bild von einem freien Menschen der selbst bestimmt entscheidet, wem er für was sein Geld gibt.
Lassen Sie doch die Kunden und Mitglieder selbst entscheiden, ob und in welcher Höhe sie einen Beitrag an die GLS-Bank abführen wollen. Sie schreiben selbst, dass sie viel positive Resonanz auf die Erhebung eines Beitrag erhalten haben.
Mit freundlichen Grüßen
Josef Dunkel
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Guten Tag Herr Dunkel,
unsere Kernleistung ist die sinnvolle Verwendung von Geld und die gesellschaftliche Wirkung. Das kommt allen zugute: Menschen, die ihr Girokonto bei uns haben, ein Tagesgeld, eine längerfristige Sparanlage oder einen Kredit. Diese Kernleistung ist kein Beiwerk, das auch mal weggelassen werden kann, sondern sie wird von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Bereichen erbracht.
Für unsere Kernleistung – sinnvolles Bankgeschäft – brauchen wir eine verlässliche Basis. Sie kann nicht davon abhängig sein, ob freiwillig ausreichend Beiträge bezahlt werden und ist nicht flexibel abrufbar, weil sie unser Wesen ausmacht. Unsere Kernleistung kann nur erbracht werden, wenn die Mitglieder und Kunden sich verlässlich dafür einsetzen.
Wir wollen unser Bankgeschäft mit Sinn weiterhin dauerhaft und zuverlässig erbringen. Sollte in einem Jahr einmal das freiwillige Beitragsvolumen nicht ausreichen, können wir nicht sagen: In diesem Jahr arbeiten wir nur wie eine übliche Direktbank mit entsprechend niedrigeren Kosten. Das, was die GLS Bank zusätzlich leistet, kann nicht fallweise zugewählt werden, sondern ist langfristig aufzubauen und weiterzuentwickeln. Der GLS Beitrag verteilt einen Teil der Lasten auf alle Schultern, die zur GLS Gemeinschaft gehören.
Die Kosten der Finanzdienstleistungen im engeren Sinne werden weiterhin aus den Zinsen und Provisionen gedeckt. Außerdem haben wir uns zum Ziel gesetzt, unsere Effizienz bis 2017 um 25 % zu steigern.
Den GLS Beitrag haben wir in einem offenen Prozess entwickelt, der am 10.12.2016 in die außerordentliche Generalversammlung mündet. Neben der Beschlussvorlage von Aufsichtsrat und Vorstand versenden wir mit der Einladung vier Anträge aus der Mitgliedschaft, über die ebenfalls abgestimmt wird. In den Anträgen werden Modifikationen des GLS Beitrages vorgeschlagen, durch die wir jedoch nicht die erforderliche Basis für unsere Kernleistungen erhalten würden.
Sie schreiben selbst, dass Sie die GLS Bank gut finden. Unser Geschäftsmodell möchten wir beibehalten, benötigen dafür aber eine zuverlässige Finanzierungsgrundlage. Der GLS Beitrag soll dafür ein Baustein sein.
Wir haben festgestellt, dass wir manchmal bei der Kommunikation im Blog an die Grenzen eines sinnvollen Dialogs stoßen. Gerne können Sie uns deshalb auch für ein persönliches Gespräch anrufen, Telefon 0234 57 97 455.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Sehr geehrter Herr Dunkel,
ob das alles so kommt, ist ja noch gar nicht entschieden. Sie sind mit Ihrer Sichtweise durchaus nicht allein. Es gibt noch andere Mitglieder, die die Frage nach den „Kernwerten der GLS Bank“ anders beantworten, als der Vorstand. Einige dieser Mitglieder haben daher Anträge formuliert, die auf der anstehenden außerordentlichen Generalversammlung als Alternativen zum GLS Beitrag diskutiert und ggf. abgestimmt werden sollen. Sie können diese Anträge gern unterstützen!
Mehr Infos hier -> http://gls.owako.de
Viele Grüße aus Berlin
Volker
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Sehr geehrte Frau Schmoll,
ich versteh es leider nicht: Soll denn nun das eigentliche Bankgeschäft über den Mitgliedsbeitrag finanziert werden oder die Sonderaktionen wie Lobbyismus, Netzwerken, gesamtgesellschaftliches Engagement? Ich glaube, die GLS treibt gerade einen Keil zwischen die Mitglieder. Auf der einen Seite die, die einfach eine Bank haben möchten, die nicht in Rüstung etc. investiert. Auf der anderen Seite die Menschen, die einen großen Hebel ansetzen wollen: Die GLS soll die Gesellschaft insgesamt bewegen. Ich tippe mal, zur zweiten Gruppe gehören eher die Menschen mit gehobenem Einkommen und etliche der Mitarbeiter der GLS. Erstere können sich’s leisten, zweitere wollen gerne das ganz große Rad drehen. Dafür brauchen sie aber Kapital. Ist nur ne Vermutung aus dem Bauch heraus. Werde ich nie beweisen können. Sie werden das vermutlich abstreiten und sagen es hängt beides zusammen. Ich glaube, man muss es gedanklich erst mal trennen, um die Bandbreite der Motive zu verstehen.
Ich weiß, das ich mit den Aussagen provozierend wirke. Aber manchmal muss man provozieren, um durch andere Denkansätze das Thema zu durchdringen und bitte schon mal um Entschuldigung, falls sich jemand auf die Füße getreten fühlt.
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Lieber Herr Illmann,
vielen Dank für die Frage. Unsere zukünftige Vorständin Aysel Osmanoglu hat dazu Folgendes gefragt: „Kann ich mich als Mitarbeiterin denn aufteilen in normales Bankgeschäft und GLS-Bankgeschäft?“ Wir meinen, dass das nicht möglich ist. Der Bankspiegel, der in Kürze erscheint, wird dies anhand einer Reise durch die GLS Bank beschreiben. Ich will das an diesen Schritten tun:
1. Wenn Sie ein Girokonto eröffnen, ist der formal-technische Prozess vergleichbar. Aber dass Sie gefragt werden, wo Ihr Geld hinfließen soll, von jemandem, der für die Eröffnung keine Provision bekommt, gehört zu unseren Kernleistungen.
2. Dass Ihre Einlage dann für Kreditvergabe genutzt wird, ist konventionell. Dass sie aber nicht für Kredite in „Rüstung etc.“ fließt, dass damit nicht spekuliert wird und nur auf Rendite geachtet wird, gehört zu unseren Kernleistungen. Dass sie in Erneuerbare fließt, gehört zu unseren Kernleistungen – dass wir in diesem Sektor also Expertise aufbauen, ein Netzwerk bilden und uns für eine faire Energiewende stark machen, ist sowohl Teil des Kreditgeschäfts also auch unserer Überzeugung.
3. Dass wir das Projekt transparent machen, ja über das nachhaltige Geschäftsmodell informieren, gehört zu unseren Kernleistungen.
Es stimmt, aus unserer Sicht gehört einzelnes Handeln und der Blick aufs Ganze zusammen. Uns ist aber auch bewusst, dass es viele Motive gibt. Darum haben wir den GLS Beitrag auch nicht einfach eingeführt, sondern uns für einen offenen Prozess entschieden.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Haben Sie mal ausgerechnet, was die Einführung und die Verwaltung dieses Zusatzbeitrages kosten würde? Und welche tollen Projekte man mit dem Geld hätte fördern können? Und wie viele Kunden dadurch abspringen und somit ihr Geld ebenfalls nicht mehr den Projekten zur Verfügung stellen?
Bitte stellen Sie die Kalkulation uns Mitglieder zur Verfügung, damit wir uns ein Bild machen können.
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Zur Verwaltung des Beitrages soll ein bereits von uns genutztes System dienen, das bei weitgehend automatisierten Prozessen unseren Kunden und Mitgliedern einen große Flexibilität bietet. Trotzdem ist grundsätzlich mit Kosten in Höhe von bis zu einem Prozent des Beitrages zu rechnen. Zur weiteren Kreditvergabe reichen die Einlagen unserer Kundinnen und Kunden auf Sicht aus. Grundsätzlich ist die Marktsituation so, dass es viel zu viel Geld gibt, das Anlage sucht. Geldeinlagen zu bekommen ist nicht die Herausforderung, sondern für eine sinnvolle Verwendung zu sorgen! Gruß Falk Zientz
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Hallo Herr Zientz,
ich bitte um Entschuldigung, ich habe mich wohl nicht verständlich ausgedrückt. Mich interessiert eine echte Kalkulation, nicht eine überschlägige Schätzung. Allein die zusätzliche Versammlung kostet die GLS und die Mitglieder einen – geschätzt – sechsstelligen Betrag. Dazu die Arbeitszeit, die seit 2014 für das Thema aufgewendet wurde, plus den Verwaltungsaufwand bei der Prüfung aller Ausnahmen plus die entgangenen Mitgliedbeiträge durch außerordentliche Kündigungen …
Nehmen wir mal an, 25% aller Mitglieder kündigen, nach welcher Zeit „rechnet“ sich der neue Beitrag?
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Sehr geehrter Herr Illmann,
Sie schrieben: „Ich möchte eine Bank, die eine Bank ist und dabei gesellschaftlich positiv agiert. Jetzt eine getarnte zweite Kontoführungsgebühr einzuführen, um irgendeinen Zweck zu erfüllen, der mit der Bankdienstleistung – auf den ersten Blick – nichts zu tun hat, halte ich für falsch.“
Mit dieser Sichtweise sind Sie nicht allein. Einige Mitglieder haben deshalb Anträge formuliert, die gleichberechtigt mit dem Vorschlag des GLS-Vorstands diskutiert werden sollen. Mehr Informationen dazu unter –> http://gls.owako.de/
Besonders in Antrag 3 dürften Sie sich wiederfinden: „Die Mitglieder mögen beschließen, dass die GLS-Bank sich zukünftig auf das eigentliche Bankgeschäft (Konten, Geldanlagen, Kredite) konzentriert und ihr weitergehendes gesellschaftliches Engagement organisatorisch und finanziell vom Bankgeschäft trennt.“
Über Ihre Unterstützung durch eine Unterschrift (möglichst zeitnah und jedenfalls vor der außerordentlichen Generalversammlung) würden wir uns freuen! Am besten wäre es natürlich, wenn Sie (entweder persönlich oder per Vollmacht) auch an der Abstimmung selbst teilnehmen könnten. Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Dirk Schumacher –> d.schumacher@owako.de
Ferner schrieben Sie: „Allein die zusätzliche Versammlung kostet die GLS und die Mitglieder einen – geschätzt – sechsstelligen Betrag. Dazu die Arbeitszeit, die seit 2014 für das Thema aufgewendet wurde, plus den Verwaltungsaufwand bei der Prüfung aller Ausnahmen plus die entgangenen Mitgliedbeiträge durch außerordentliche Kündigungen…“
Auch diese Bedenken teile ich und habe ich der GLS Bank gegenüber auch schon zum Ausdruck gebracht. Allerdings gibt es bei dem Thema keine Notbremse, denn einfach weitermachen wie bisher ist keine Lösung. Daher hilft es nichts: Wir müssen uns dem Thema stellen und versuchen, so gut wie möglich mitzugestalten.
Herzliche Grüße aus Berlin
Volker
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Hallo Bettina,
in Deiner Antwort zu „J.P.“ vom 15.10.2016 habe ich folgende Passage gefunden: „(…)Die 5 Euro (mit den Ausnahmeregelungen entsprechend Alter und Einkommen) waren das Ergebnis daraus. In der Gesamtkalkulation wird damit ein Betrag erreicht, der substanziell dazu beiträgt, dass GLS Kernleistungen – ihre gesellschaftliche Wirkung, die sinnvolle Verwendung von Geld und die Unterstützung der Kundinnen und Kunden, z. B. in Netzwerken – sicher gestellt sind. (…)“. Bedeutet gesellschafltiche Wirkung die Arbeit in Medien und Lobbyarbeit? Warum sorgt die GLS-Bank für die sinnvolle Verwendung der Gelder, tun dies nicht die Kreditnehmer? Und warum muss die GLS-Bank Ihre Kunden in Netzwerken usw. unterstützen? Ist dies nicht deren eigene Aufgabe, seien es nun Unternehmen oder karitative Einrichtungen? Bitte erläutere diese aus meiner Sicht etwas schwammigen Begriffe. Ich halte nach wie vor die ökologische und soziale Ausrichtung der GLS für richtig, fragwürdig ist allerdings aus meiner Sicht, wenn diese offenbar das Bankterrain verlässt und als gesellschaftliche Kraft Lobbyist, Netzwerker usw. auftritt. Überspannt die GLS damit nicht Ihren Zweck und den Auftrag, den sie von Kunden und Mitgliedern hat?
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Der Beitrag ist nicht vergleichbar mit einer Spende etwa an eine Umweltorganisation, sondern die GLS Bank ist dadurch wirksam, dass sie Finanzierung, Netzwerk und Haltung integriert, also gesellschaftlichen Wandel nicht nur anstößt, sondern auch mit für die praktische Umsetzung sorgt. Dazu gehört ganz wesentlich die Finanzierungn von sinnvollen Unternehmen und Projekten. Auch, dass unsere Anlegerinnen und Anleger sich sicher sein können, dass wir Ihnen keine „Produkte“ verkaufen, an denen nur die Provision für die Bank sinnvoll ist. Der Beitrag schafft dafür eine verlässliche Basis.
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Hallo Herr Kasten,
danke für die Antwort, die allerdings sehr textbausteinartig ist und nicht wirklich auf meine Frage eingeht. Außerdem widerspricht Ihre Aussage der von Bettina. Teilte diese doch mit, dass gerade nicht die Finanzierung der Bankleistungen durch bei GLS-Beitrag intendiert ist, sondern die zitierten sonstigen Belange. Verstehe ich Sie richtig, dient der GLS-Beitrag dazu, die an sich unrentablen Anlagen, die sich aus der Ausrichtung der Bank ergeben, zu finanzieren. Also „subventioniert“ der künftige Beitragszahler das Bankgeschäft, oder?
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Hallo Adrian,
gerne verweise ich auf die jüngsten Antworten von Falk Zientz. Im Übrigen: Die gesamte Bankenbranche muss sich mit ihrem Geschäftsmodell befassen. Vor allem Genossenschaftsbanken und Sparkassen leben von der Zinsmarge. Sie nehmen die Zinsen der Kreditnehmer, ziehen ihre Kosten ab und geben den übrigen Teil an die Sparer weiter. In Zeiten von einem Überfluss an Kapital funktioniert das nicht mehr.
Nun kommt noch etwas hinzu, was die GLS Bank außergewöhnlich macht. Ihr Hauptziel ist positive gesellschaftliche Wirkung als Prämisse. Sinn vor Gewinn. Das beginnt bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Kreditbereich werden nur sozial-ökologische Unternehmen finanziert. Hier haben wir 40 Jahre lang Expertise und auch ein entsprechendes Netzwerk aufgebaut. Insofern sind wir ständig im Austausch darüber, wie eine nachhaltige Gesellschaft gestaltet werden kann. Und wir setzen uns auch öffentlich dafür ein, weil hier ein tiefgreifender Wandel nötig ist. Unsere Berater können frei und offen beraten – weil wir bewusst auf Ertragsmöglichkeiten verzichten, wie Verkaufsdruck durch Provisionen. Unsere Transparenz ist in der gesamten Branchen ungewöhnlich. Ebenso die Beteiligung der Mitglieder, die über diese strategische Ausrichtung mitentscheiden dürfen.
Der GLS Beitrag sichert genau das: Dass die Bank auf ihrem Terrain bleibt und ihren Zweck erfüllt: Geld dorthin zu bringen wo es gebraucht wird.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Hallo Adrian,
Sie schrieben: „Ich halte nach wie vor die ökologische und soziale Ausrichtung der GLS für richtig, fragwürdig ist allerdings aus meiner Sicht, wenn diese offenbar das Bankterrain verlässt und als gesellschaftliche Kraft Lobbyist, Netzwerker usw. auftritt. Überspannt die GLS damit nicht Ihren Zweck und den Auftrag, den sie von Kunden und Mitgliedern hat?“
Mit dieser Sichtweise sind Sie nicht allein. Einige Mitglieder haben deshalb Anträge formuliert, die gleichberechtigt mit dem Vorschlag des GLS-Vorstands diskutiert werden sollen. Mehr Informationen dazu unter –> http://gls.owako.de/
Besonders in Antrag 3 dürften Sie sich wiederfinden: „Die Mitglieder mögen beschließen, dass die GLS-Bank sich zukünftig auf das eigentliche Bankgeschäft (Konten, Geldanlagen, Kredite) konzentriert und ihr weitergehendes gesellschaftliches Engagement organisatorisch und finanziell vom Bankgeschäft trennt.“
Über Ihre Unterstützung durch eine Unterschrift (möglichst zeitnah und jedenfalls vor der außerordentlichen Generalversammlung) würden wir uns freuen! Am besten wäre es natürlich, wenn Sie (entweder persönlich oder per Vollmacht) auch an der Abstimmung selbst teilnehmen könnten. Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Dirk Schumacher –> d.schumacher@owako.de
Herzliche Grüße aus Berlin
Volker
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Guten Tag,
in den Antworten der GLS-Bank wird immer wieder gern darauf hingewiesen, dass auch die Mitarbeiter/innen den GLS-Zwangsbeitrag abführen soll. Gut und schön, doch reine Symbolik, wenn man sich mal näher die Zahlen anschaut: ca. 500 Mitarbeiter, aber ca. 40.000 Mitglieder und ca. 160.000 Kunden. Und schon sieht man, wer die Zeche zahlen soll. Bin gespannt, ob das hinhaut oder eine Kündigungswelle losgetreten wird.
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Guten Tag,
der GLS Beitrag soll die Kosten für die GLS Kernleistungen auf eine breite Basis stellen. Diese Leistungen nutzen alle in der GLS Gemeinschaft, Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter. Das ist ja genau der Vorteil daran, dass, gemäß der genossenschaftlichen Idee, die Kosten nicht mehr nur bei einer Teilgruppe liegen. Bislang waren das vor allem die Kreditkunden. Zukünftig können wir gemeinsam positive gesellschaftliche Wirkungen sicherstellen.
Herzliche Grüße,
Julian Mertens
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Eine Beteiligung der Mitarbeiter halte ich grundsätzlich für sehr fragwürdig um nicht zu sagen unseriös. Das ist doch nichts anderes als eine Gehaltskürzung, nur dass obendrein noch Einkommensteuer auf den „zurückgezahlten“ Betrag gezahlt werden muss!
Üblicherweise wird ein Arbeitnehmer für seine Arbeit kompensiert und zahlt nicht noch eine Gebühr dafür, dass er oder sie überhaupt arbeiten darf. Die GLS Bank stellt hier einfach mal die Welt auf den Kopf, aber in diesem Fall nicht zum Besseren.
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Hallo Volker,
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zahlen den GLS Beitrag in ihrer Funktion als Kundin, Kunde oder Mitglied, nicht per se als Mitarbeiterin/Mitarbeiter. Was wir damit ausdrücken möchten ist, dass alle gleich behandelt werden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht vom Beitrag ausgenommen werden.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Jetzt ist mir das Wort eingefallen, das mir gestern fehlte. Ich brauche es sonst selten, aber hier passt es: bizarr!
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Bettina schrieb: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zahlen den GLS Beitrag in ihrer Funktion als Kundin, Kunde oder Mitglied, nicht per se als Mitarbeiterin/Mitarbeiter. Was wir damit ausdrücken möchten ist, dass alle gleich behandelt werden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht vom Beitrag ausgenommen werden.“
Vielen Dank für die Erläuterung. Das war tatsächlich ein grobes Missverständnis meinerseits. Ich ziehe meine diesbezügliche Kritik ausdrücklich zurück und bitte um Entschuldigung für meine voreilige Schlussfolgerung!
Beste Grüße aus Berlin
Volker
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Hallo Volker,
das war vielleicht auch nicht ganz eindeutig formuliert, aber jetzt ist das ja geklärt.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Ich habe mich vor einigen Jahren bewusst für die GLS-Bank entschieden. Geld an sich hat keinen Wert, es erhält erst einen Wert, wenn ich es in ein Gut oder in eine Dienstleistung umwandele. Und da waren mir die anderen Banken zu intransparent oder ich wollte wirklich nicht, dass sich mein Geld durch Waffengeschäfte, Umweltzerstörung o. ä. vermehrt. Bei der GLS-Bank habe ich die Möglichkeit gefunden, mein Geld so anzulegen, dass es einen Wert schafft, hinter dem ich auch stehen kann. Und daher werde ich den GLS-Beitrag zahlen, wenn er denn kommt.
Auch andere Banken stehen vor dem Problem der sinkenden Zinsmarge, nur wird das Problem nicht in gleichem Maße diskutiert. Und die Kosten dafür tragen deren Mitarbeiter (Entlassungen), deren Kunden (Schließung von Filialen) oder wird verschleiert. Dann lieber so wie bei „meiner Bank“, offen und ehrlich.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
mir wird das alles viel zu kompliziert. Ich möchte eine Bank, die eine Bank ist und dabei gesellschaftlich positiv agiert. Jetzt eine getarnte zweite Kontoführungsgebühr einzuführen, um irgendeinen Zweck zu erfüllen, der mit der Bankdienstleistung – auf den ersten Blick – nichts zu tun hat, halte ich für falsch. Ich werde jedenfalls sofort kündigen. Streichen sie doch einfach die ganzen Leistungen, die mit dem Bankgeschäft nichts zu tun haben und gründen Sie einen unabhängigen Verein dafür.
PS: Ja, ich habe mich mit dem Thema nur oberflächlich beschäftigt, weil … siehe oben.
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Der Beitrag ist nicht vergleichbar mit einer Spende etwa an eine Umweltorganisation, sondern die GLS Bank ist dadurch wirksam, dass sie Finanzierung, Netzwerk und Haltung integriert, also gesellschaftlichen Wandel nicht nur anstößt, sondern auch mit für die praktische Umsetzung sorgt. Dazu gehört ganz wesentlich die Finanzierungn von sinnvollen Unternehmen und Projekten. Auch, dass unsere Anlegerinnen und Anleger sich sicher sein können, dass wir Ihnen keine „Produkte“ verkaufen, an denen nur die Provision für die Bank sinnvoll ist. Der Beitrag schafft dafür eine verlässliche Basis.
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Sehr geehrter Herr Kasten,
Danke für Ihre Standardantwort. Sie enthält nur immer die gleichen Argumente. Eine höhere Kontoführungsgebühr würde den gleichen Zweck erfüllen, wäre aber enger mit der Kernleistung verbunden.
Bitte stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie kaufen bei einem Bio-Bäcker ein, der sich ebenfalls gesellschaftlich engagiert. Der verlangt nicht nur mit 62 Cent einen hohen Kaufpreis für das Brötchen sondern möchte auch noch eine Gebühr von 2 Euro für sein Engagement. Danach gehen Sie in den Bio-Supermarkt …
Mein Nein bleibt bestehen.
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Hallo Herr Illmann, auch in der Biobranche gibt es durchaus immer mehr Formen von Mitgliedschaften, etwa Einkaufsgenossenschaften oder Formen der solidarischen Landwirtschaft. Selbstverständlich sind das Formen, die nicht für jeden passen, und es geht auch nicht darum, Supermärkte abzuschaffen. Aber es gibt Alternativen, die Sinn machen: Auf der einen Seite geht es um individuell unterschiedliche Bedarfe, etwa um Bankkonten oder ein Brötchen. Da liegt nahe, dass jeder das bezahlt, was er nutzt. Auf der anderen Seite geht es um Leistungen, die allen zugutekommen, also nicht nur einer bestimmten Person. Das sind unsere Kernleistungen, das sinnvolle Bankgeschäft, beispielsweise, dass sich unsere Kundinnen und Kunden sicher sein können, dass wir ihnen nicht aus Ertragsdruck irgendwelche Fonds verkaufen, die uns zwar Provision bringen, aber keinen Sinn machen. Sicherlich könnte man das auch über die Gebühr für das Girokonto bepreisen. Aber längst nicht alle unserer Kunden haben ein Girokonto. Und wäre es gerecht, dass diejenigen, die uns als Hausbank nutzen, mehr für diese allen zugänglichen Kernleistungen zahlen als diejenigen, die sich dazu (noch) nicht entschieden haben? Die Projektlandschaft, die um die GLS Bank herum entstanden ist, kommt allen zugute!
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Da es ja hier (meistens) nur Textbausteine gibt, trage ich auch noch einmal mit einem bei.
Bei einer Einführung des Betrages werde ich auch alles kündigen; Girokonto, Mitgliedschaft, Anlagen und co.
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Hallo Robbin,
wir bemühen uns, auf die einzelnen Fragen einzugehen, merken aber, dass wir im Blog manchmal an die Grenzen eines sinnvollen Dialogs stoßen. Gerne kannst du uns auch für ein persönliches Gespräch zum GLS Beitrag anrufen, Telefon 0234 57 97 455.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Als Mitglied mit 20 Anteilen, einem Online- und Oikocredit-Konto mit 0,0% Zinsen bin ich maximal bereit, die bereits beschlossene Erhöhung von 2,-€ auf 3,80 € zu zahlen.
Alles, was darüber hinausgeht, bedeutet gleichzeitig die Kündigung der Geschäftsbeziehung.
Ich freue mich schon auf den 10.12. und hoffe, dass viele Mitglieder anreisen – oder sich anders vertreten lassen!
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Hallo Robbin,
sinnvolle Geldverwendung, Finanzierung sozialer, ökologischer und kultureller Vorhaben, Zugang zu Netzwerken für unsere Kundinnen und Kunden, Transparenz und Haltung – das macht uns aus. Mit dem GLS Beitrag wollen wir diesen Kern der GLS Bank stärken und weiterentwickeln und weiterhin eine Alternative im Bankgeschäft anbieten. Gerade die Möglichkeit, sinnvoll mit Geld umzugehen, ist für viele Menschen der Grund, uns als Bankverbindung zu wählen. Girokonten und Kredite bieten auch andere Banken.
Den GLS Beitrag haben wir seit 2015 in einem offenen Prozess und in vielen Gesprächen mit Mitgliedern, Kundinnen und Kunden entwickelt. Wir freuen uns, diese Gespräche auch auf der Generalversammlung fortführen zu können. Auch wir wünschen uns, dass viele Mitglieder zur Generalversammlung kommen, um die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Liebes Blog-Team,
in der Veranstaltungsankündigung steht bis jetzt nur das Datum und noch keine Uhrzeiten:
https://www.gls.de/privatkunden/aktuelles/termine-veranstaltungen/ueberregional/ausserordentliche-generalversammlung/
Da ich aus Berlin anreisen werde, muss ich meine Reise mit etwas Vorlauf planen. Wie habe ich mir in etwa den Tagesablauf vorzustellen? Entscheidend ist für mich, ob die Veranstaltung schon am Vormittag beginnen wird, weil ich dann am Vorabend anreisen müsste.
Bei der Gelegenheit möchte ich gern mein Angebot an alle GLS-Mitglieder erneuern: Ich biete drei Plätze in meinem Auto als kostenlose Mitfahrgelegenheit von Berlin aus an.
Danke und Grüße aus Berlin!
Volker
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Hallo Volker,
die außerordentliche Generalversammlung beginnt um 10 Uhr, voraussichtliches Ende ist 14 Uhr.
Alle Mitglieder werden die Einladung mit ausführlichen Informationen und Unterlagen bis Mitte November erhalten.
Die Website wird in den nächsten Tagen aktualisiert.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Liebe Frau Schmoll,
danke für die neuen Informationen!
Nachtrag zur Mitfahrgelegenheit: Bei Interesse meldet Euch am besten über BlaBlaCar an.
https://www.blablacar.de/fahrt-berlin-bochum-635134539
Leider kann man in BlaBlaCar keine kostenlosen Fahrten anbieten, aber 12 € für Berlin-Bochum und zurück ist hoffentlich für jeden ok. 🙂
Viele Grüße!
Volker
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Gut zu wissen, dass man bei Kündigung vor dem 31.3.2017 bis Ende 2017 raus kommt. Meine Frau und ich werden das mit hoher Wahrscheinlichkeit machen, denn: Der GLS-Zwangsbeitrag dient nicht in erster Linie dem Kerngeschäft Bank sondern anderen Gemeinwohlaktivitäten, die ja gut und wünschenswert sind, mit der Bank als solcher aber nur noch entfernt zu tun haben. Bislang wurden diese Aktivitäten anscheinend durch Zinsmarge bzw. Zinsverzicht der Kunden quersubventioniert. Das läuft in Zeiten des Nullzins eben nicht mehr. Ich möchte aber selbst entscheiden, welche Gemeinwohlaktivtiäten ich mit meinen kleinen Möglichkeiten unterstütze, wobei mir lokale Gesichtspunkte sehr wichtig sind. Außerdem sind Gemeinwohlaufgaben bei anderen Organisationen besser aufgehoben als bei einer Bank, denn wie heißt es so schön: Schuster, bleib bei Deinen Leisten.
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Den gesellschaftlichen Wandel verfolgen wir in erster Linie durch unser sozial-öklogisches Bankgeschäft, durch das Sie wissen, wie Ihr Geld wirkt. Dazu gehört unsere Haltung, wie sie etwa in den Anlage- und Finanzierungskriterien zum Ausdruck kommen, aber auch in den Gesprächen mit unseren Beraterinnen und Beratern. Es geht um die Finanzierung sozialer, ökologischer und kultureller Vorhaben, die Möglichkeit einer sinnvollen Geldverwendung. Girokonten und Kredite bieten auch andere Banken. Um das sinnvolle Bankgeschäft fortzuführen und weiterzuentwickeln, bedarf es aufgrund der Zinsentwicklung einer neuen Basis, dem GLS Beitrag.
Gerne können Sie uns auch für ein persönliches Gespräch anrufen, Telefon 0234 57 97 455.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Liebes „Mitglied mit 20 Anteilen“,
ob das alles so kommt, ist ja noch gar nicht entschieden. Sie sind mit Ihrer Sichtweise durchaus nicht allein. Es gibt noch andere Mitglieder, die die Frage nach den „Kernwerten der GLS Bank“ anders beantworten, als der Vorstand. Einige dieser Mitglieder haben daher Anträge formuliert, die auf der anstehenden außerordentlichen Generalversammlung als Alternativen zum GLS Beitrag diskutiert und ggf. abgestimmt werden sollen. Sie können diese Anträge gern unterstützen!
Mehr Infos hier -> http://gls.owako.de
Viele Grüße aus Berlin
Volker
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Der Text ist nahezu identisch mit dem Text im Bankspiegel vom Januar 2016. Leider sind die Argumente, immer noch, sehr dünn und wenig ausgeführt, dass man die Notwendigkeit des Beitrags wirklich nachvollziehen könnte.
Ist der Beitrag existenziell für das Fortbestehen der Bank? Was würde es für das Fortbestehen der Bank bedeuten, wenn es den Beitrag nicht gibt, welche Folgen hätte das? Was genau funktioniert in Zukunft nicht mehr an der bisherigen Finanzierung der Bank, dass sie von ihrem eigenen Bankgeschäft nicht existieren kann? Warum reicht nicht ein Beitrag von 5 € im Quartal? Wie wird die viell. historische Unlogik erklärt, dass wenn ich eine kleine Einlage bei einer Bank habe, die mir jetzt schon keine Zinsen bringt, die Bank mit dem Geld aber arbeitet, ich zusätzlich 5 € monatlich zahlen muss? Das wäre ein extrem hoher Negativzins.
Würde mich über Antworten freuen.
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Guten Tag,
zum Rückgang der Zinsmarge hier ein rechnerisches Szenario für die nächsten drei Jahre auf Basis des aktuellen Kreditvolumens: Unsere Kundinnen und Kunden werden ca. 37 Millionen Euro weniger Kreditzinsen zahlen müssen. Die Einlagenzinsen gehen gleichzeitig um ca. 17 Millionen Euro zurück. Der Rest – also ca. 20 Millionen Euro geht zu Lasten der Zinsmarge, wird also die Einnahmen der GLS Bank reduzieren.
In unseren Gesprächen zum GLS Beitrag seit Anfang 2015 ging es immer auch um die mögliche Höhe. Eine breitere Befragung haben wir auf der Jahresversammlung 2015 vorgenommen sowie Anfang 2016 eine Online-Befragung mit einer Auswahl möglicher Beitragshöhen. Die 5 Euro (mit den Ausnahmeregelungen entsprechend Alter und Einkommen) waren das Ergebnis daraus. In der Gesamtkalkulation wird damit ein Betrag erreicht, der substanziell dazu beiträgt, dass GLS Kernleistungen – ihre gesellschaftliche Wirkung, die sinnvolle Verwendung von Geld und die Unterstützung der Kundinnen und Kunden, z. B. in Netzwerken – sicher gestellt sind.
Die Kosten der Finanzdienstleistungen im engeren Sinne werden weiterhin aus den Zinsen und Provisionen gedeckt. Dazu verbessern wir unsere Effizienz und haben bereits im April 2015 einen Einstellungsstopp trotz Wachstum verabredet. Über die Bankdienstleistungen hinaus will die GLS Bank aber ihre zukunftsweisende Ausrichtung und ihre gesellschaftliche Wirksamkeit nicht aufgeben. Dafür braucht es eine separate finanzielle Grundlage – den GLS Beitrag.
Die Kernleistungen der GLS Bank kommen allen gleichermaßen zugute, unabhängig davon, ob sie die GLS Bank stark nutzen oder weniger intensiv. Egal ob die GLS Bank ihre Hauptbankverbindung ist oder ob sie die Bankarbeit ausschließlich als Mitglied mit Genossenschaftsanteilen unterstützen, der Beitrag gilt für alle – übrigens auch für GLS Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Weitere Fragen haben wir auf unserer Website zum GLS Beitrag beantwortet.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Wie wird das denn mit dem Sonderkündigungsrecht laufen? Bekommt man in diesem Fall seine GLS-Anteile sofort zurück oder muss man wie bisher 5 Jahre warten? Was ist dann mit der Nachschusspflicht im Fall der Insolvenz?
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Wir schlagen der Generalversammlung Sonderkündigungsrecht vor. Wenn sie dies so annimmt, wird das Geschäftsguthaben nach einer entsprechenden Sonderkündigung mit 3 Monaten zum Ende des Geschäftsjahres, das heißt frühestens Ende 2017 ausgezahlt.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
Mittlerweile gibt es hier einen aktuelleren Stand (7.11.2016):
Grundsätzlich hat jedes Mitglied die im Genossenschaftsgesetz vorgesehenen Kündigungsmöglichkeiten. Darüber hinaus schlagen wir der Generalversammlung vor, dass im Falle einer Kündigung bis zum 31.03.2017 keine Beitragspflicht besteht. Wenn die Generalversammlung dies so annimmt, muss das Mitglied keinen Beitrag zahlen. Je nach Art der Kündigung wird das Geschäftsguthaben i.d.R. nach der folgenden Generalversammlung ausgezahlt. Nimmt das Mitglied dabei sein Sonderkündigungsrecht nach § 67a GenG wahr und geht uns die Kündigung noch in 2016 zu, so scheidet das Mitglied bereits Ende 2016 aus und das Geschäftsguthaben wird i.d.R. nach der Generalversammlung 2017 ausgezahlt.
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Hat man GLS-seitig einkalkuliert, dass bei Einführung von Beitrag und Sonderkündigungsrecht vielleicht nicht wenige kündigen werden? Ich bin eigentlich gegen den Beitrag, aber geneigt zu hoffen, dass er kommt, damit ich gehen kann. Schon etwas paradox.
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Hallo Karl,
beim GLS Beitrag geht es darum, eine dauerhafte Basis für die Grundideen und Kernwerte der GLS Bank zu schaffen: sinnvolle Geldverwendung, Finanzierung sozialer, ökologischer und kultureller Unternehmen und Vorhaben und Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels. Zum GLS Beitrag haben wir negative, aber auch viele positive Rückmeldungen erhalten. Viele Menschen sind bereit, sich mit der Zukunft ihrer Bank zu beschäftigen. Es werden neue Mitgliedsanteile gezeichnet. Uns ist bewusst, dass vereinzelt auch Kundinnen und Kunden auf unsere Leistungen verzichten und ihre Einlage abziehen werden. Wir hoffen aber auch, dass der GLS Beitrag für viele stimmig ist. Dann können wir gemeinsam das sozial-ökologische Bankgeschäft weiterentwickeln und weiterhin eine Alternative zum üblichen Bankgeschäft bieten. Wenn die Mitglieder den GLS Beitrag beschließen, ist die Einführung in 2017 möglich. Wir werden das Jahr nutzen, um möglichst alle bestehenden Kundinnen und Kunden vom GLS Beitrag zu überzeugen.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Ich moechte hier nochmal folgendes zitieren: „In der Diskussion zu diesem Thema auf der diesjährigen Jahresversammlung meldeten sich auch Stiftungen, die in Mitgliedsanteile investierten oder Privatpersonen, die zur Altersvorsorge in Mitgliedsanteile angelegt haben. Viele Mitglieder können auf die Dividende nicht einfach verzichten.“
Das ist durchaus verstaendlich, nur ist es m.E. nicht Aufgabe der GLS Bank als Puffer fuer die allgemeine Zinspolitik (EZB, …) zu funktionieren – sage ich als Mitglied.
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Guten Tag Herr Weber,
bitte lesen Sie die Antwort unten.
Viele Grüße
Bettina schmoll
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Sehr geehrte/r Frau oder Herr Weber,
die Frage, was genau die Aufgabe der GLS Bank ist, wird von verschiedenen Mitgliedern unterschiedlich beantwortet. Einige Mitglieder, die der Argumentation des Vorstands in dieser Angelegenheit nicht folgen können, haben Anträge formuliert, die auf der anstehenden außerordentlichen Generalversammlung als Alternativen zum GLS Beitrag diskutiert und ggf. abgestimmt werden sollen. Sie können diese Anträge gern unterstützen!
Mehr Infos hier -> http://gls.owako.de
Viele Grüße aus Berlin
Volker
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Habe erst jetzt begriffen, dass der Beitrag tatsaechlich auch dann gelten soll, wenn man kein Konto hat, sondern nur Mitglied ist. Das waere absurd!
Als Mitglied bin ich dabei zu ueberlegen, das Konto zu kuendigen (habe inzwischen schon ein Konto bei der DKB eroeffnet). Aber dass ich 5 Jahre lang 60eur zahlen soll, bis ich meinen Anteil zurueckbekommen kann – da stimmt etwas nicht!
Die Frage ist doch, ob es fuer die GLS nicht besser waere, alle Optionen anzubieten?
– wuerde es fuer die GLS Bank nicht besser sein, meinen Mitgliedsanteil langfristig behalten zu koennen, auch ohne dass ich 60eur im Jahr zahle?
– wuerde es fuer die GLS Bank nicht besser sein, mich als Kunden mit einem einfachen, reinen Onlinekonto (aehnlich DKB) zu behalten? Warum gibt es diese Option nicht?
Ich vermute, es wuerde fuer die GLS Bank besser sein, wenn jeder selber entscheiden darf, wieviel er fuer den guten Zweck verschenken und spenden moechte (denn darum geht es ja im Prinzip bei dem Beitrag und den erhoehten Gebuehren).
Hoffentlich wird es eine Loesung geben, die fuer alle akzeptierbar ist!
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Guten Tag Herr Weber,
Danke, dass Sie uns mit Ihrer Mitgliedschaft unterstützen und dadurch die Vergabe von Krediten an sinnvolle Unternehmen und Vorhaben überhaupt ermöglichen.
Wer die GLS Bank allerdings nur wenig nutzt, beispielsweise ausschließlich einige Anteile hält, wird sich sicherlich die Frage stellen, ob die jährlichen 60 Euro GLS Beitrag stimmig sind. Manche nehmen das auch zum Anlass, mehr mit der Bank zu machen und sie z. B. als Hauptbankverbindung zu nutzen. Mit den 60 Euro im Jahr haben Sie dann Zugang zu einer Vielzahl von Leistungen. Uns ist deutlich, dass wir im Extremfall damit rechnen müssen, dass Kundinnen und Kunden auf unsere Leistungen verzichten und ihre Einlage abziehen. Wer die GLS Bank dennoch mit Eigenkapital unterstützen möchte, kann seine Anteile auch auf ein anderes Mitglied oder die GLS Bank Stiftung übertragen und auf diese Weise zu ausreichendem Eigenkapital für die Kreditvergabe beitragen.
Zur Frage der EZB in Ihrem zweiten Kommentar: Wir gehen davon aus, dass die EZB mit ihrer Zinspolitik eine gesamtwirtschaftliche Tendenz zwar verstärkt, aber nicht verursacht. Ursache ist, dass an den Finanzmärkten deutlich zu viel Geld ist, für das händeringend Anlagemöglichkeiten gesucht werden. Das ist Ergebnis davon, dass die Finanzwirtschaft darauf ausgerichtet ist, mit Geld Geld zu verdienen.
Selbstverständlich sind wir auch Teil von diesem System. Mit dem GLS Beitrag versuchen wir, ein Stück weniger davon abhängig zu sein, um dauerhaft ein sinnvolles Bankgeschäft anbieten zu können.
Dass die Mitglieder auf ihre Dividende verzichten wäre keine tragfähige Lösung, um die Rückgänge im Zinsergebnis auszugleichen. Zum Vergleich: Die Dividende machte 2015 4 Mio. Euro aus, die Zinserträge lagen bei 96,5 Mio. Euro. Die wirtschaftlichen Herausforderungen können also nicht alleine auf den Schultern der etwa 44.000 Mitglieder gelöst werden, hier ist das Engagement von allen Kundinnen und Kunden und Mitgliedern notwendig.
Die Dividende auf Genossenschaftseinlagen als risikotragendes Kapital ist außerdem nicht vergleichbar mit der Verzinsung von Bankeinlagen. Aufgrund der zunehmenden Regulierung müssen wir zukünftig noch deutlich mehr Genossenschaftseinlagen einsammeln, als Basis für die Kredite an soziale und ökologische Unternehmen. Ohne Dividende würde dies kaum oder nicht möglich sein.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Beitrag ab 2017, 5 Jahre Kündigungsfrist. Wenn es dumm läuft werfe ich also meinem 19 Jahre alten Geschäftsanteil noch fünf Jahre je 60 Euro hinterher, selbst wenn ich die Bank sonst nicht mehr brauche. Wie fies ist das denn?
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Zunächst herzlichen Dank, dass Sie unser Bankgeschäft schon so lange mit ihrem Geschäftsanteil unterstützen. Denn dadurch wird die Vergabe von Krediten an sozial und ökologisch sinnvolle Vorhaben erst möglich.
Wir mussten aber feststellen, dass unsere bisherige Arbeit zukünftig so nicht mehr weitergeführt werden kann, da unsere Haupteinnahmequelle, der Zinsertrag, wegen der Niedrigzinsen und zunehmender Regulierung mittel- und langfristig zurückgeht. Es gehört zur GLS Bank, dass wir eine solche Feststellung mit unserer Mitgliedschaft und Kundschaft ins Gespräch bringen, das tun wir seit Anfang 2015.
Wer die GLS Bank nur wenig nutzt, beispielsweise ausschließlich einige Anteile hält, wird sich sicherlich die Frage stellen, ob die jährlichen 60 Euro GLS Beitrag stimmig sind. Manche nehmen das auch zum Anlass, über die GLS Bank als Hauptbankverbindung nachzudenken. Mit den 60 Euro im Jahr haben Sie dann Zugang zu einer Vielzahl von Leistungen. Uns ist deutlich, dass wir im Extremfall damit rechnen müssen, dass Kundinnen und Kunden auf unsere Leistungen verzichten und ihre Einlage abziehen.
Wer die GLS Bank dennoch mit Eigenkapital unterstützen möchte, kann seine Anteile auch auf ein anderes Mitglied oder die GLS Bank Stiftung übertragen und auf diese Weise zu ausreichendem Eigenkapital für die Kreditvergabe beitragen.
Zudem schlagen wir der Generalversammlung zur Abstimmung vor, dass Mitglieder nach einer Kündigung bis zum 31. März 2017 keine Beitragspflicht haben.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Die zahlreichen Beiträge in diesem Blog zeigen, dass der angestrebte GLS-Beitrag heftig umstritten ist. Noch umstrittener ist jedoch, dass über dessen Einführung nur der kleine Kreis der Mitglieder, der an der außerordentlichen Mitgliederversammlung teilnehmen kann, darüber entscheidet. Bei so einer weitreichenden Entscheidung für die Zukunft der Bank, sollten auch die Stimmen der Mehrheit Berücksichtigung finden, nämlich die der normalen Kunden. Es wäre also nur mehr als fair, die Meinung hierzu in Form einer Onlineumfrage zu erfassen. Diese sollte unterteilt werden in „Mitglieder“ und „Kunden“. So würde der GLS Führungsriege und allen Kunden/Mitgliedern ein klares Stimmungsbild zu diesem Thema vorliegen. Entscheidend ist gemäß Satzung natürlich nur die Abstimmung der Mitglieder auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung im Dezember.
Liest man „zwischen den Zeilen“ wird jedoch deutlich, dass es seitens der Bank keinerlei Alternative zum geplanten 60 Euro Obolus gibt. Stellt sich nur die Frage was passiert, wenn die Mitglieder dagegen stimmen. Bei Gebühren in Höhe von monatlich 10,05 Euro (Konto, Beitrag, EC-Karte) wird die GLS-Bank ohne Zweifel zur Bank für wohlhabendere Menschen, die sich den ökologischen Wandel leisten können und wollen. Wer gibt schon freiwillig gerne zu, dass er von Hartz-IV lebt oder sich diesen Beitrag einfach nicht mehr leisten kann. Es klingt zwar gering, 2,00 Euro auf 3,80 Euro, aber faktisch werden zum 01.11.16 allein die Kontoführungsgebühren um 90% erhöht.
Die Streichung der Dividende ist sicherlich keine Lösung des aktuellen Dilemmas. Man beachte, dass die Mitglieder im Falle einer Insolvenz der GLS-Bank mit Ihrer gesamten Einlage haften (Totalverlust) und darüber hinaus noch mit bis zu 5.000 Euro zusätzlich. Ohne finanzielle Anreize ist die Beschaffung von mehr Eigenkapital ein schwieriges Unterfangen, auch wenn es dem eigentlichen Grundsatz der GLS-Bank widerspricht. Die Kündigungsfrist von 5 Jahren sowie die vorgenannte Haftsumme sind dem Ganzen gewiss auch nicht zuträglich. Dies hält auch mich von der Einlage einer größeren Summe aktuell noch ab. Andere Genossenschaftsbanken haben erheblich kürzere Laufzeiten und keine Haftsumme. Hierüber sollte auch mal nachgedacht werden.
Viele Grüße
Julia Muhr
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Hallo Julia,
zum Beitrag erreichen uns Rückmeldungen über verschiedene Kanäle, telefonisch, schriftlich, persönlich und über die sozialen Medien. Tatsächlich enthalten die sozialen Medien insbesondere kritische Rückmeldungen, anders, als in den anderen kanälen.
Seit Anfang 2015 haben wir das Gespräch zum Beitrag gesucht. Auf den Mitgliederreisen von Thomas Jorberg in die Filialen, auf den Mitgliederversammlungen 2015 und 2016, die auch für Kundinnen und Kunden offen waren, in einer Online-Umfrage, zu der wir rund 38.000 Kundinnen, Kunden und an der Bank Interessierte eingeladen haben, in Gesprächsrunden mit Kundinnen und Kunden sowie über verschiedene Online-Medien. Für uns als Mitgliederbank ist es folgerichtig, dass die strategische Ausrichtung in Form eines GLS Beitrags auch von den Eigentümern der GLS Bank beschlossen und getragen wird, das sind die rund 44.000 Mitglieder.
Die GLS Bank wird weiterhin für alle Menschen zugänglich sein, z. B. auch für Menschen mit einem sehr geringen Einkommen. Bei Basiskonten fällt grundsätzlich kein Beitrag an. Minderjährige sind befreit, Menschen bis 28 Jahre zahlen einen Euro im Monat. Für Kunden und Mitglieder, die solidarisch einen höheren Beitrag leisten wollen, wird ein Fonds eingerichtet, so dass ein Ausgleich innerhalb der GLS Gemeinschaft stattfinden kann.
Die Einschätzung zur Streichung der Dividende ist aus unserer Sicht richtig eingeordnet. Wer bei der GLS Bank Mitglied wird und Eigenkapital zur Verfügung stellt, sollte dafür eine angemessene Dividende erhalten. Denn die Mitglieder stellen das Eigenkapital langfristig zur Verfügung und tragen ein Haftungsrisiko. Angesichts der genossenschaftlichen Institutssicherung ist das Risiko einer Inanspruchnahme aus dem Haftsummenzuschlag aus unserer Sicht aber sehr gering.
Zu der Kündigungsfrist von fünf Jahren: Bei allen anderen Rechtsformen als der Genossenschaft wird Eigenkapital den Unternehmen unbefristet zur Verfügung gestellt und ist überhaupt nicht kündbar. Die Kündbarkeit von Eigenkapital bei Genossenschaften ist eine Besonderheit. Diese ist nur dann vertretbar, wenn entweder die Kündigungsfrist sehr lang oder der Anteil des kündbaren Eigenkapitals an allen Eigenkapitalelementen des Unternehmens gering ist. Bei der GLS Bank ist der Anteil der kündbaren Geschäftsguthaben am gesamten Eigenkapital deutlich höher als bei den meisten anderen Genossenschaftsbanken. Daher sind bei der GLS Bank längere Kündigungsfristen sinnvoll. Die Einlage von Eigenkapital ist also hinsichtlich Laufzeit und Haftung nicht mit einer Spareinlage vergleichbar. Und da schließt sich der Kreis: Für das Eigenkapital ist etwas mehr Dividende als Zinsen für eine Spareinlage angemessenen.
Schließlich noch eine Anmerkung zu der Überlegung, die Dividende zu streichen: Das finanzielle Ergebnis (Jahresüberschuss) würde dadurch nicht verbessert, denn die Dividende ist ja kein Aufwand, sondern Gewinnausschüttung. Ob die Dividende wieder neu investiert, verbraucht oder gespendet werden soll, dass sollte jedes Mitglied eigenverantwortlich für sich selbst entscheiden. Die GLS Bank bietet dafür das jeweils passende Angebot. Dazu beraten wir gerne.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Danke für den Hinweis auf die Nachschusspflicht im Insolvenzfall. Ich habe das gleich auf der GLS-Seite unter „Mitglieder“ nachvollzogen. Wäre für mich ganz schön heftig, noch mal 4.000 Euro. Habe schon Geld beim Untergang der Ökobank verloren. Der geplante GLS-Beitrag stimmt deshalb nachdenklich, wobei er auch sonst unfair ist und die „Kleinen“ überproportional belastet. Ist da etwas im Busch? Kreditrisiken? Wie ist es mit einem Sonderkündigungsrecht auf Anteile, falls der Beitrag beschlossen wird? Da ich nur eine kleine Rente zu erwarten habe, kann ich es mir nicht leisten, noch mal Geld zu versenken.
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Vielen Dank, dass Sie unser Bankgeschäft mit ihrer Mitgliedschaft unterstützen. Denn erst durch Geschäftsanteile (=Eigenkapital) wird die Vergabe von Krediten an sozial und ökologisch sinnvolle Vorhaben erst möglich.
Die Kernleistungen der GLS Bank – ihre gesellschaftliche Wirkung, die sinnvolle Verwendung von Geld und die Unterstützung der Kundinnen und Kunden, z. B. in Netzwerken – kommen allen gleichermaßen zugute, unabhängig davon, ob sie die GLS Bank stark nutzen oder weniger intensiv. Egal ob die GLS Bank ihre Hauptbankverbindung ist oder ob sie die Bankarbeit ausschließlich als Mitglied mit Genossenschaftsanteilen unterstützen, der Beitrag gilt für alle – auch für GLS Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit einem Beitrag für alle haben wir eine einfache, transparente Regelung, die ohne erheblichen Verwaltungsaufwand umgesetzt werden kann. Für Kunden und Mitglieder, die solidarisch einen höheren Beitrag leisten wollen, wird ein Fonds eingerichtet, so dass ein Ausgleich innerhalb der GLS Gemeinschaft stattfinden kann.
Zum Sonderkündigungsrecht: Wir schlagen der Generalversammlung zur Abstimmung vor, dass Mitglieder nach einer Kündigung bis zum 31. März 2017 keine Beitragspflicht haben.
Zu den Kreditrisiken hier der Auszug aus dem Jahresabschluss 2015 (S. 28):
„Rund 71 % (Vorjahr 69 %) des Risikovolumens (Inanspruchnahme zzgl. offener Kreditzusagen) ordnen wir den Risikoklassen 1 und 2 zu, die ein geringes Risiko widerspiegeln. In den Risikoklassen 3 und 4, die ein mittleres und erhöhtes Risiko beschreiben, weisen wir rd. 26 % (Vorjahr 28 %) des Risikovolumens aus. Etwa 2 % des Risikovolumens sehen wir wie im Vorjahr als ausfallgefährdet an und für weitere 1 % liegt kein aktuelles Rating vor.“
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Hallo Julia,
damit es bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung mehr abszustimmen gibt als nur „60 Euro ja oder nein“, haben einige engagierte Mitglieder drei Anträge ausgearbeitet, die eine andere Ausgestaltung des „GLS Beitrags“ oder gleich ein ganz anderes Finanzierungsmodell vorschlagen.
Damit diese Anträge aber überhaupt gehört und diskutiert werden können, ist die „Unterstützung“ von 50 Mitgliedern notwendig. „Unterstützung“ steht in Anführungszeichen, weil es (noch) nicht um „pro“ oder „contra“ geht, sondern lediglich darum, ob diese Anträge den anderen Mitgliedern vorgelegt und gleichberechtigt mit dem Vorschlag des Vorstands diskutiert werden sollen. Es wäre super, wenn Du Dich bei Dirk Schumacher melden und einen oder mehrere Anträge unterstützen könntest! -> d.schumacher@owako.de
Viele Grüße aus Berlin
Volker
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Liebe GLS-Bank,
ich kann mich nur den zahlreichen Vorrednern anschließen. Für mich ist das aus zwei (schon genannten) Aspekten schwierig:
– die für alle gleiche und damit ungerechte Belastung (unabhängig von der finanziellen Situation/Kontostand o.ä.)
– die „Wettbewerbsfähigkeit“ im Sinne von, dass ich Leute immer gern dazu dränge, zur GLS zu wechseln – was aber bei 60€ p.a. nur noch schwer zu vermitteln ist (Wechselaufwand + z.T. höhere Kontogebühr + 60 € p.a.).
Bei allen Gründen, die Sie hier schon genannt haben würde ich mich denen anschließen, die für eine Kürzung der Dividende sind. Ich bin selbst seit Sommer Mitglied und würde deutlich dafür stimmen. btw: gibt es eine Möglichkeit, diese Meinung einzubringen, ohne nach Bochum reisen zu müssen? Grüße Jakob
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Lieber Jakob,
die Frage der sozialen Gerechtigkeit haben wir uns auch gestellt.
Die GLS Bank wird weiterhin für alle Menschen zugänglich sein, z. B. auch für Menschen, die nur ein geringes Einkommen haben. Mit einer kurzen Begründung können sich Kunden und Mitglieder vom Beitrag freistellen lassen. Es erfolgt eine Plausibiltätsprüfung mit einem Blick auf das Konto. Bei Basiskonten fällt kein Beitrag an. Minderjährige sind befreit, Menschen bis 28 Jahre zahlen einen Euro im Monat. Für Kunden und Mitglieder, die solidarisch einen höheren Beitrag leisten wollen, wird ein Fonds eingerichtet, so dass ein Ausgleich innerhalb der GLS Gemeinschaft stattfinden kann.
Zur genossenschaftlichen Idee gehört aber auch, dass sich Menschen mit gleichen Rechten und Pflichten zusammentun.
Die Kernleistungen der GLS Bank – ihre gesellschaftliche Wirkung, die sinnvolle Verwendung von Geld und die Unterstützung der Kundinnen und Kunden, z. B. in Netzwerken – kommen allen gleichermaßen zugute, unabhängig davon, ob sie die GLS Bank stark nutzen oder weniger intensiv. Egal ob die GLS Bank ihre Hauptbankverbindung ist oder ob sie die Bankarbeit ausschließlich als Mitglied mit Genossenschaftsanteilen unterstützen, der Beitrag gilt für alle – übrigens auch für GLS Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Zur Wettbewerbsfähigkeit: Menschen, die zur GLS Bank wechseln, tun dies vor allem wegen unseres besonderen Geschäftsmodells. Sie finden bei uns sinnvolle Geldanlagen und Finanzierung, Transparenz, Haltung und gesellschaftliches Wirken, Girokonten und Kredite bieten auch andere Banken. Um dies weiterhin so anbieten zu können, braucht es den GLS Beitrag.
Wer nicht nach Bochum zur Mitgliederversammlung kommen kann, kann sich durch ein anderes Mitglied vertreten lassen.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Hallo Jakob,
zu der Frage, wie Du Dich einbringen kannst: Dirk Schumacher, der auf dieser Seite auch schon einige Beiträge geschrieben hat, koordiniert Mitglieder, die „von der Basis aus“ Einfluss nehmen möchten. Es wurden drei Anträge ausgearbeitet, die eine andere Ausgestaltung des „GLS Beitrags“ oder gleich ein ganz anderes Finanzierungsmodell vorschlagen.
Damit diese Anträge aber überhaupt gehört und diskutiert werden können, ist die „Unterstützung“ von 50 Mitgliedern notwendig. „Unterstützung“ steht in Anführungszeichen, weil es (noch) nicht um „pro“ oder „contra“ geht, sondern lediglich darum, ob diese Anträge den anderen Mitgliedern vorgelegt und gleichberechtigt mit dem Vorschlag des Vorstands diskutiert werden sollen. Es wäre super, wenn Du Dich bei Herrn Schumacher melden und einen oder mehrere Anträge unterstützen könntest! -> d.schumacher@owako.de
Viele Grüße aus Berlin
Volker
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moin moin aus dem westen…
ich finde es gut, dass sich jettz gewappnet wird, für das kommende problem der finanzierbarkeit.
das gehandelt werden sollte, finde ich gut.
ich wünsche mir allerdings, dass auf der GV mind. 2 zusätzliche alternative modelle zur abstimmung stehen! sodass es mind. 3 möglichkeiten gibt:
1) die der GLS
2) Alternative
3) Alternative
Und ganz wichtig: die Zukunft ist ungewiss – auch was den zins betrifft.
Wenn also Hr. Jorberg im Video (https://www.gls.de/privatkunden/ueber-die-gls-bank/gls-beitrag/#Wozu%20dient%20der%20GLS%20Beitrag?) sagt, dass sie die Zukunft voraussagen können, ist das relativ…
DESWEGN meine bitte an ALLE möglichen Lösungen:
Diese sollen „Auf Zeit“ verstanden werden und wirklich wieder aufgelöst werden, wenn es die Situation zulässt!
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Lieber Emanuel,
Alternativen vom Vorstand wird es nicht geben. Wohl aber vom Arbeitskreis Anträge von der Basis, wenn die Anträge von 50 Mitgliedern mit einer Unterschrift unterstützt werden. Mehr unter d.schumacher@owako.de
Liebe Grüße
Dirk Schumacher
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Liebe interessierte Mitglieder,
ich plane, am 10. Dezember 2016 von Berlin aus mit dem Auto zur außerordentlichen Generalversammlung nach Bochum zu reisen. In Ermangelung einer geeigneteren Kommunikationsplattform möchte ich Euch auf diesem Weg eine (für Euch kostenlose) Mitfahrgelegenheit anbieten! Meiner Meinung nach sollten bei dieser wichtigen Entscheidung möglichst viele Mitglieder die Gelegenheit haben, an der Abstimmung teilzunehmen. Die Plätze in meinem Auto würde ich daher am liebsten an Mitglieder vergeben, die nicht nur mit Ihrer eigenen Stimme anreisen, sondern im Idealfall noch eine oder mehrere Stimmrechtsübertragungen „im Gepäck“ haben.
Dabei ist es mir egal, ob „pro“ oder „contra“ — es geht mir um die genossenschaftlich-demokratische Legitimation dieser Satzungsänderung durch eine möglichst hohe Wahlbeteiligung. Meine Mitfahrgelegenheit ist da natürlich nur ein winzig kleiner Beitrag, aber jeder muss halt das beitragen, was er/sie beitragen kann. Damit ich nicht auch noch meine privaten Kontaktdaten hier veröffentlichen muss, hat sich freundlicherweise Herr Schumann bereiterklärt, Anfragen wegen Mitfahrgelegenheiten entgegen zu nehmen. Falls noch jemand anders Mitfahrplätze anzubieten hat, darf er/sie sich auch gern bei Herrn Schumann melden! Die Kontaktdaten hat er bereits selbst auf dieser Seite veröffentlicht, insofern mache ich nichts schlimmer, wenn ich sie (natürlich mit seinem ausdrücklichen Einverständnis) hier wiederhole:
Dirk Schumacher
d.schumacher@owako.de
0170-9620629
Vielen Dank und vielleicht auf bald!
Volker Schöch
P.S. Falls es bei der Entscheidung hilft: Wir fahren mit einem Tesla Model S. Wenn wir zu viert fahren, ist das sogar ressourcenschonender als die Reise mit der Bahn! 😉
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Lieber Volker,
danke für den Aufruf, den wir teilen – eine möglichst hohe Wahlbeteiligung wäre sehr zu begrüßen. Wir sind noch dabei, die Einladung zur außerordentlichen Generalversammlung zu erstellen. Sie wird in Kürze verschickt und enthält auch einen Hinweis auf Mitfahrzentralen. Auf der Internetseite werden wir auch einige Mitfahrzentralen empfehlen.
Herzliche Grüße,
Julian
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warum wird hier immer noch von einer GV und Abstimmung zum Projekt GLS Beitrag im Dezember gesprochen, wenn intern derzeit bereits ein kurzfristigerer Termin im November angestrebt wird? – was hat das noch mit dem Grundwert der GLS Transparenz zu tun?
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Hallo Alex,
im Vorfeld standen mehrere Termine für die außerordentliche Generalversammlung zur Diskussion, darunter auch Termine im November. Wir haben uns dann für den 10.12. entschieden und dieser Termin steht.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Im Ersten Versuch wurde mein Beitrag leider „kaputtformatiert“. Bitte entfernen Sie meinen ersten Beitrag und veröffentlichen Sie stattdessen die folgende Version. Danke!
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Sehr geehrte Frau Schmoll, sehr geehrter Herr Mertens,
nachdem ich eine Stunde oder mehr darauf verwendet habe, die Kommentare in diesem Blog zu lesen, muss ich feststellen, dass hier kein Dialog stattfindet. Vielleicht haben Sie einfach nicht die Kompetenz (in welchem Sinne, dürfen Sie sich aussuchen), hier auch auf kritische Anmerkungen einzugehen, auf die der Vorstand bislang die Antworten schuldig geblieben ist? Ja, die Zinsmarge wird kleiner, das liegt auf der Hand. Aber:
„Der Verzicht auf die Dividende durch die rund 44.000 GLS Mitglieder wäre auch keine dauerhafte Lösung.“ Diesen Satz wiederholen Sie in Variationen, ohne ihn je zu begründen. Die Berechtigte Frage: „Warum nicht?“ bleibt unbeantwortet.
„Unsere sozial-ökologischen Kernleistungen gehen weit über die klassischen Bankdienstleistungen hinaus.“ Wer sagt, dass das so sein muss? Ist es nicht vermessen, und läuft den Zielen der GLS Bank wie ich sie verstehe zuwider, wenn wir Kunden, die einfach nur eine „gute“ Bank wollen, direkt die Tür weisen?
Bevor ich jetzt einmal mehr berechtigte Kritik in Worte fasse, habe ich mir die Mühe gemacht, aus den bisherigen Beiträgen kurze Abschnitte zu zitieren, auf die Sie, liebes Online Team, bislang keine Antworten gefunden haben. Sie sollten diese Äußerungen dem Vorstand zur Stellungnahme vorlegen, und diese Stellungnahme dann hier veröffentlichen.
>> Allerdings verfestigt sich bei mir der Eindruck, die GLS will nicht nur Kunden im klassischen Sinn (die sich gelegentlich auch einmal mit anderen Dingen als ihrer Bank beschäftigen), sondern sieht die Bank als Vehikel für ein gesellschaftspolitisches Projekt. So sehr ich die Ziele dieses Projektes begrüße, so sehr sehe ich es als eine Überfrachtung der Mitglieder und Kunden.
(Adrian Dill, 22. September 2016 at 11:45)
>> Der Satz „mit den GLS Kernleistungen wollen wir….zu einer nachhaltigen Wirtschaft und zu einer gerechteren Welt beitragen“ ist anzumerken, dass machen sie sehr gut mit ihren Bankgeschäften, ganz praktisch mit direkter Wirkung. Wenn sie darüber hinaus, ideell dies Art des Wirtschaftens voranbringen wollen, ist aus meiner Sicht eine Stiftung, Verein etc. die bessere Form.
(Josef Dunkel, 24. September 2016 at 00:39)
>> Wir werden vielleicht bald froh sein, wenn wir bei einer Bank sind, die es verstanden hat, auch im falschen System richtig zu wirtschaften und die richtigen Dinge zu finanzieren. Wenn wir eine Gemeinschaft haben, die auch in unruhigen Zeiten zusammensteht und die sich rechtzeitig Gedanken über einen Plan B gemacht hat. Aber wenn wir ein Club der Besserverdienenden werden, haben wir verloren. Das ist der Todesstoß für die GLS-Idee. Dann können wir uns, wenn es losgeht, in unseren Passivhäusern einschließen, von gebunkerten Bio-Konserven ernähren und hoffen, dass der Mob den Tesla nicht anzündet.
(Fabian, 25. September 2016 at 13:35)
>> Die Mitglieder wiederum haben auf ein Geschäftsmodell gesetzt, dass nicht mehr funktioniert. […] Es gäbe logische und faire Alternativen: Die Säule Beratung könnte wegfallen. Oder die Säule Beratung würde kostenpflichtig. Oder die Mitglieder verzichten auf die Dividende. Ich bin als Kunde an einem transparenten und fairen Bankgeschäft interessiert. Ich spende gerne Geld, möchte aber auch bestimmen wofür. Ich möchte nicht über eine Zwangsspende indirekt die Dividende der Mitglieder finanzieren.
(Enttäuschter Kunde, 30. August 2016 at 15:07)
>> Für die GLS-Genossenschaftsmitglieder ist der Beitrag besonders absurd. Man würde dort Geld einsammeln, was man anschließen wieder an sie ausschüttet (rechte-Tasche-linke-Tasche-Prinzip). Da es sich aber um einen Pauschalbetrag handelt, profitieren Großanleger auf Kosten der Kleinanleger. Die Kleinanleger zahlen für die Rendite der Großanleger. Ich möchte das gern an einem Rechenbeispiel verdeutlichen: […]
(Marcus, 26. Juni 2016 at 16:57)
>> Ich habe mich jetzt bewusst für eine Bank entscheiden, die auch für die Basis-Leistung Geld verlangt und somit nicht auf intransparente Quersubventionierung angewiesen ist. Jetzt nochmal zu Kasse gebeten zu werden, empfinde ich nicht nur Brüskierung bezüglich meiner Entscheidung. Eine Pauschale Grundgebühr finanziert aber irgendwas quer. Sie widerspricht damit dem was die GLS zur Thema kostenloses Girokonto gesagt hat.
(Alex, 11. Juni 2016 at 10:02)
Ich bin GLS Mitglied mit einer auch nach absoluten Maßstäben hohen Einlage und insofern „Profiteur“ des geplanten Beitrags. Trotzdem oder gerade deshalb bereitet es mir großes Unbehagen, dass diese berechtigten Fragen Ihrer Mitglieder und Kunden unbeantwortet bleiben!
Herzliche Grüße aus Berlin
Volker
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Hallo Volker,
uns ist sehr an einem konstruktiven Dialog mit unseren Kundinnen, Kunden, Mitgliedern und am Bankgeschäft interessierten Menschen gelegen. Ihre Fragen und Anmerkungen beantworten wir der Reihe nach.
Dividende:
Die GLS Bank wirkt dadurch, dass sie nachhaltiges Bankgeschäft, sinnvolle Finanzierung, Transparenz, Netzwerkarbeit, Haltung integriert und dadurch gesellschaftlichen Wandel auch praktisch vorantreibt. Diese Leistung kommt allen zugute, die mit der Bank zusammenarbeiten, deshalb halten wir es für fair, die Lasten auch auf alle Schultern zu verteilen. Die Höhe der Dividende betrug für 2015 rund 4 Millionen Euro. Die Einnahmen durch den Beitrag in der geplanten Höhe von 60 Euro pro Jahr liegen bei einer Zahl von 200.000 Kundinnen und Kunden deutlich über der Summe der ausgezahlten Dividende.
Darüber hinaus ist die Dividende eine marktübliche Verzinsung von risikotragendem Kapital. Denn die Anteile der Mitglieder bilden das Eigenkapital, das erst sinnstiftende Kredite möglich macht. Und die strengere Regulierung führt dazu, dass mehr Eigenkapital benötigt wird. Kurzfristige Einlagen sind nicht knapp, risikotragendes Kapital dagegen schon. Die Gewinne sind überdies notwendig, um die Risikotragfähigkeit auszubauen.
Wenn 200.000 Kundinnen und Kunden für die Kernleistungen zahlen ist der Anteil pro Kopf deutlich geringer als wenn dies auf nur 44.000 verteilt wird. Es gäbe auch Gründe zu sagen: Die Mitglieder unterstützen mit ihrem Anteil bereits die GLS Bank auf besondere Weise, die anderen Kundinnen und Kunden sollten darum mehr beitragen. So gesehen ist der einheitliche Beitrag ein Ergebnis von verschiedenen Abwägungen.
Zu Ihrer Frage: „Ist es nicht vermessen, und läuft den Zielen der GLS Bank wie ich sie verstehe zuwider, wenn wir Kunden, die einfach nur eine „gute“ Bank wollen, direkt die Tür weisen?“
Könnten Sie uns diese Ziele und was Sie unter einer „guten“ Bank verstehen beschreiben?
Wir erleben, dass sich die Kundinnen und Kunden aus folgenden Gründen für uns entscheiden: Sinnvolle Finanzierung , faire und vertrauensvolle Beratung, transparenz, Netzwerk für nachhaltiges Leben. Girokonten und Kredite bieten auch viele andere Banken.
Mit den Kernleistungen beschreiben wir, was die GLS Bank bislang anbietet und sie von anderen Banken deutlich unterscheidet. Sicherlich kann in Frage gestellt werden, ob dies so bleiben soll. In fast allen Banken wird überlegt und teilweise auch schon gehandelt, dass an deren bisherigen Besonderheiten Abstriche gemacht werden, beispielsweise am Filialnetz. Der Stand bei der GLS Bank ist allerdings bislang, dass wir unser Profil beibehalten wollen.
Kommentar von Adrian Dill, 22. September 2016 at 11:45
Die GLS Bank ist bislang dadurch wirksam, dass sie Finanzierung, Netzwerk und Haltung integriert, also gesellschaftlichen Wandel nicht nur anstößt, sondern auch mit für die praktische Umsetzung sorgt. Der Beitrag soll dafür eine verlässliche Basis schaffen. Sicherlich kann es auch andere Konzepte geben. Aber wie würden diese konkret aussehen?
Kommentar Josef Dunkel, 24. September 2016 at 00:39
Eine solche Trennung würde die Wirkung GLS Bank schwächen (siehe oben). In den 80ern hatten wir bereits einmal eine Diskussion in diese Richtung: Es ist besser, billige Lebensmittel einkaufen und für die Ersparnis an Naturschutzgebiete zu spenden. Aus unserer Sicht sind aber integrierte Ansätze am wirkungsvollsten.
Kommentar Fabian, 25. September 2016 at 13:35
Die GLS Bank wird weiterhin für alle Menschen zugänglich sein, auch beispielsweise für Hartz IV-Empfänger und Alleinerziehende mit geringem Einkommen. Mit einer kurzen Begründung können sich Kundinnen, Kunden und Mitglieder vom Beitrag freistellen lassen, ohne Formalien. Es erfolgt eine Plausibiltätsprüfung mit einem Blick auf das Konto. Wer nur das Basiskonto nutzen will, zahlt außerdem grundsätzlich keinen Beitrag, Minderjährige zahlen ebenfalls keinen Beitrag, Menschen bis 28 Jahre nur 1 Euro. Für Kunden und Mitglieder, die solidarisch einen höheren Beitrag leisten wollen, wird ein Fonds eingerichtet, so dass ein Ausgleich innerhalb der GLS Gemeinschaft stattfinden kann.
Kommentar Enttäuschter Kunde, 30. August 2016 at 15:07
Wir haben bereits bei uns selbst angefangen. 25 % Effizienzsteigerung wollen wir bis Ende 2017 erreichen. Wir stehen mitten in diesem Prozess und haben dazu bereits im April 2015 einen Einstellungsstopp trotz Wachstum verabredet. Es geht nicht darum, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter länger arbeiten, sondern dass wir unsere Prozesse, Arbeitsweisen und Angebote so verschlanken, dass wir mehr leisten können.
Leistungen zu kürzen haben, wir bislang nicht vor. Lassen Sie uns dies aber gerne in der Mitgliedschaft diskutieren.
Kommentar Marcus, 26. Juni 2016 at 16:57
Unsere über 44.000 Mitglieder haben Anteile gezeichnet. Erst diese ermöglichen die sozial-ökologische Kreditvergabe, weil jeder Kredit mit Eigenkapital unterlegt werden muss. Die Mitglieder bringen sich damit mit viel Engagement ein, stellen uns ihr Geld für mindestens fünf Jahre zur Verfügung, viele Mitglieder sind schon weitaus länger bei uns. Sie entscheiden mit über Strategie, wählen die Aufsichtsratsmitglieder und würden im Zweifel sogar mit ihrem Kapital haften. Wir honorieren diesen Einsatz. Über die Höhe der Dividende entscheidet die Mitgliederversammlung, die Satzung sieht eine Spanne von zwei bis vier Prozent vor. Im Jahr 2015 waren das zwei Prozent, also 4 Millionen Euro.
Kommentar Alex, 11. Juni 2016 at 10:02
Mit dem GLS Beitrag sollen die Kernleistungen der GLS Bank finanziert werden, also die gesellschaftliche Wirksamkeit, die allen zugute kommt (siehe oben). Im Unterschied dazu sollen die individuell genutzten Angebote wie Konten oder Kredite weiterhin durch Zinsen und Gebühren bezahlt werden. Eine solche Differenzierung in allgemein zugängliche Leistungen und individuell genutzte Leistungen trägt aus unserer Sicht zur Transparenz bei.
Wir haben festgestellt, dass wir im Blog an manchen Stellen an die Grenzen eines sinnvollen Dialogs stoßen. Gerne können Sie uns auch für ein persönliches Gespräch anrufen, Telefon 0234 57 97 455.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Liebe Frau Schmoll,
vielen Dank für die ausführliche Stellungnahme. Die muss ich nun erstmal „verarbeiten“.
Eine Anmerkung habe ich aber sofort. Es ist mir schon bei anderen Beiträgen aufgefallen, und jetzt ist Ihnen dieser Faux-pas bei mir auch passiert: Denken Sie nicht, dass es einen Grund hat, wenn ich mich hier als „Volker aus Berlin“ melde? Wir wissen beide, dass Sie wissen, wer ich bin, aber ich möchte meinen Nachnamen nicht auf dieser Website (und grundsätzlich in keinem Internet-Forum) lesen!
Das wäre etwas anderes, wenn dieses Forum nur Mitgliedern zugänglich wäre. Das ist aber nicht der Fall: Dieses Forum steht offen im Internet und ist jedem und auch jeder Suchmaschine zugänglich. Da sollten Sie die individuelle Entscheidung der Nutzer respektieren und nicht mehr über einen Nutzer preisgeben, als der Nutzer über sich selbst preisgibt. Ich kann nur staunen, dass das offenbar keine Selbstverständlichkeit ist?
Bitte ändern Sie Ihre Antwort entsprechend, und zwar möglichst umgehend!
Mit besten Grüßen aus Berlin
Volker
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Guten Tag,
bitte entschuldigen Sie, das ist mir durchgegangen.
Ich finde eine persönliche Anrede höflicher, aber Sie haben Recht und das ist korrigiert.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Liebe GLS-Banker,
wie gut, dass es diesen Blog gibt, in dem GLS-Kunden und Mitglieder zu Wort kommen und ihre Argumente vortragen können! Es ist mutig, die Diskussion so offen zu führen.
Der Kern der Diskussion scheint zu sein: Ist ein Beitrag in gleicher Höhe für alle gerecht – und dürfen wir mitentscheiden oder gibt es nur die Alternativen des Nickens versus Weggehens?
Viele meiner Vorschreiber haben erklärt, dass 60 Euro für Kleinanleger weniger Betuchte ganz schön happig sind. Die Idee der alternativen öko-sozialen Bank ist nach meinem Verständnis, dass alle, die dem Bankenwahnsinn den Einstieg in eine werteorientierte Genossenschaft entgegensetzen wollen, auf ihre Weise mitmachen können, unabhängig von Einkommen und Vermögen, sei es mit einem monatlichen Sparplan, mit einem Konto, einem Sparbrief, einem ethischen Aktienfond oder Genossenschaftsanteilen. Der Pflichtbeitrag setzt nun eine Hürde, die für die einen vernachlässigbar ist, während die anderen feststellen, dass sie sich diese Sparform nicht mehr leisten können. Was ist also am Pflichtbeitrag moralisch besser als die Praxis vieler Großbanken, die Kleinen zur Kasse zu bitten, aber bei einem Einkommen ab 1200 Euro oder ab 3000 Euro das Girokonto oder die Kreditkarte kostenlos anzubieten?
Wenn der Beitrag so kommt, wie derzeit vom Vorstand vorgeschlagen, sehe ich die Gefahr, dass die GLS zu einer schicken Öko-Yuppie-Schöngeisitigkeit verkommt. In diesem Fall werde ich mich nach über 15 Jahren Mitgliedschaft aus der Genossenschaft zurückziehen.
Wenn die Einnahmen der GLS Bank nicht ausreichen, um die Kosten des Betriebs zu decken – muss ich mir Gedanken machen, ob meine Genossenschaftseinlage noch sicher ist? Nehmen wir an, dass der Vorstand die Wahrheit sagt, dass derzeit die GLS Bank den Beitrag aus einer Position der Stärke, nicht wegen einer Notlage diskutiert. Aber dann muss ich doch vernünftige Grundsätze festlegen!
Grundsätze könnten sein:
1) Wir wollen zeigen, dass man eine ethisch verantwortliche öko-soziale Bank kostendeckend und nachhaltig führen kann.
2) Wir wollen in die Gesellschaft wirken.
Daraus ergeben sich für mich die Handlungsstrategien:
1) Wo Kosten entstehen, müssen sie auch mit Bankgebühren, niedrigen Haben-Zinsen, höheren Soll-Zinsen ausgeglichen werden.
2) Die Wirkung in die Gesellschaft muss von allen Beteiligten mit einem kleinen Aufschlag, insbesondere aber von den Eigentümern, also den Genossinnen und Genossen getragen werden. Umfangreicheres Engagement, z.B. Bildungs- und Netzwerkarbeit kann über die Stiftung oder einen (neuen) Verein finanziert werden, da dies kein Bankgeschäft im engeren Sinne ist. Wer beides miteinander vermengt, bringt den Grundsatz 1 in Gefahr.
Mein Vorschlag bedeutet konkret:
– höhere Kontogebühren, z.B. kostendeckend plus 10% für das Wirken – also 6 bis 9 Euro/Monat, kein kostenloser Dispokredit, weil dies doch auch Kosten verursacht und falsche Anreize setzt
– niedrigere Dividende für Genossenschaftsanteile
– null Zinsen für Guthaben (vermutlich haben wir das derzeit schon)
– ggf. teilweise Verlagerung der gesellschaftlichen Wirkung in die Stiftung oder einen Verein
Vorteile:
– Wer Kosten verursacht, begleicht sie auch. Damit geht auch die an anderer Stelle geführte Diskussion zu Ende, ob ich mit einem nicht-kostendeckenden Girokonto die GLS Bank unterstütze oder ihr schade.
– Je mehr Geld jemand bei der Bank angelegt hat, desto mehr beteiligt er sich an der Finanzierung.
– Das Bankgeschäft kann organisatorisch/finanziell von der gesellschaftlichen Wirkung teilweise entkoppelt werden.
– Höhere Kontoführungsgebühren können viele steuerlich absetzen werden, weniger Dividenden oder Haben-Zinsen können die Steuerlast reduzieren. Hier schenkt uns das Finamt Geld, warum wollen wir es nicht annehmen?
Sie haben doch die Zahlen, mit denen Sie leicht ausrechnen können, wie Kontogebühren und Dividende verändert werden müssen, um die gleichen Einnahmen zu erzielen wie mit dem Einheitsbeitrag. Ich kann als GLS Kunde höhere, aber kostendeckende Gebühren akzeptieren und als Mitglied bin ich ohnehin bereit, auf Dividende für die Idee der Gemeinschaftsbank zu verzichten.
Weshalb hat der Vorstand in dieser Diskussion nicht vorgeschlagen, die Dividende der Anteile zu reduzieren? Geht es um die Sorge, dass das Eigenkapital nicht weiter wächst – was nach Basel II zur Folge hat, dass weniger Kredite vergeben werden können, also weniger positive Wirkung der Bank? Wenn diese Sorge das Argument ist, sollte es auch offen ausgesprochen werden.
Wie kann ich meine Meinung in die Entscheidung einbringen? Ich habe nicht vor, von Karlsruhe nach Bochum zu fahren, nur um einmal Nein zu stimmen. Die Satzung lässt leider eine Briefwahl nicht zu. Welcher Kritiker fährt zu der Mitgliederversammlung, dem ich mein Stimmrecht übertragen kann? Bitte melde dich bei mir! Oder darf ich das in diesem Blog nicht fragen??? Brauchen wir zur Vorbereitung solcher Entscheidungen doch einen passwortgeschützten Mitgliederbereich mit Diskussionsforum?
Herzliche Grüße, Markus Klein
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Hallo Markus,
vielen Dank für das Lob und auch für deine ausführlichen Vorschläge und Ausführungen. Auch wenn die Beantwortung fast den Rahmen dessen sprengt, was auf einem Blog noch leistbar ist, versuchen wir es.
Wir sind eine Bank für alle, die an einem werteorientierten, sozial-ökologischen Bankgeschäft Interesse haben. Bewusst haben wir uns für die Form einer Genossenschaft entschieden, in der jede/r die gleichen Rechte und Pflichten hat und in der wir uns gegenseitig unterstützen. Der GLS Beitrag soll für alle gelten, wie in einer genossenschaftlichen Gemeinschaft üblich. Er soll zur Finanzierung unserer besonderen Leistungen beitragen. Was ist damit gemeint? Die Möglichkeit, sinnvoll mit Geld umzugehen, die Integration von Finanzierung, Netzwerk und Haltung, unsere Transparenz, eine faire, provisionsunabhängige Beratung, dass wir bestimmte Finanzierungen nicht machen, dass wir gesellschaftlichen Wandel auch praktisch mitumsetzen. Dafür brauchen wir den Beitrag. Er lässt sich allerdings nicht so einfach wie eine Kontoführungsgebühr genau einer einzelnen Leistung zuordnen oder auf eine Stiftung auslagern. Das Besondere der GLS Bank steckt in jedem ihrer Angebote.
Die Beitragshöhe von 5 Euro monatlich ist das Ergebnis vieler Gespräche, die wir seit Anfang 2015 geführt haben, inklusive der beiden Generalversammlungen 2015 und 2016 , sowie von qualitativen und quantitativen Befragungen von GLS Kundinnen und Kunden. Die laufenden Rückmeldungen von Mitgliedern, Kundinnen und Kunden, die wir in großer Anzahl telefonisch, persönlich und schriftlich erhalten, bestätigen dies. Im Härtefall finden wir sicherlich gemeinsam eine Lösung.
Wir wollen und werden weiterhin für alle Menschen zugänglich sein, auch beispielsweise für Hartz IV-Empfänger und Alleinerziehende mit geringem Einkommen. Mit einer kurzen Begründung können sich Kundinnen, Kunden und Mitglieder vom Beitrag freistellen lassen. Es erfolgt eine Plausibiltätsprüfung mit einem Blick auf das Konto. Wer nur das Basiskonto nutzen will, zahlt außerdem grundsätzlich keinen Beitrag, Minderjährige zahlen ebenfalls keinen Beitrag, Menschen bis 28 Jahre nur 1 Euro. Für Kunden und Mitglieder, die solidarisch einen höheren Beitrag leisten wollen, wird ein Fonds eingerichtet, so dass ein Ausgleich innerhalb der GLS Gemeinschaft stattfinden kann.
Zur Dividende: Die Dividende auf Risiko tragendes Kapital ist nicht vergleichbar mit der Verzinsung von Bankeinlagen. Denn die Genossenschaftsanteile der Mitglieder bilden das Eigenkapital, das erst sinnstiftende Kredite möglich macht. Hinzu kommt, dass aufgrund der zunehmenden Regulierung immer mehr Eigenkapital benötigt wird. Kurzfristige Einlagen sind also nicht knapp, risikotragendes Kapital dagegen schon. Dass wir in der Bilanz Gewinne ausweisen ist ebenfalls notwendig, um das Eigenkapital/die Risikotragfähigkeit der Bank zu erhöhen.
Die Dividende wird aus dem Jahresüberschuss gezahlt und von der Mitgliederversammlung beschlossen, in diesem Jahr in Höhe von 2 % für 2015 (3 % 2014). Die genauen Zahlen sind im Jahresabschluss 2015 veröffentlicht.
Zu den Zinsen für Sparanlagen/Vermögen: Bereits heute erheben wir bei großen Anlagevolumen Minuszinsen. Bei einigen kurzfristigen Sparangeboten zahlen wir keine Zinsen. Minuszinsen treffen Geschäftskunden, die eine hohe Liquidität und damti täglich fällige Anlagen vorhalten müssen (z. B. Stromversorger) stärker als Kundinnen und Kunden, die ihre Geldanlagen streuen können. Allerdings: In Zeiten niedriger Zinsen wird bei der Sparanlage die sinnvolle Verwendung des Geldes an Bedeutung wichtiger.
Mitglieder, die nicht persönlich auf der Generalversammlung abstimmen können, können sich durch ein anderes Mitglied vertreten lassen. Das nötige Formular kann bei der GLS Bank angefordert werden.
Viele Grüße
Bettina Schmoll
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Hallo Markus,
Du sprichst mir aus der Seele. Vielen Dank, dass Du in Deinem Beitrag einige wichtige Kritik auf den Punkt gebracht und zugleich konstruktive Gegenvorschläge erarbeitet hast (die ich so teile)!
Zu der Frage, wie Du Dich einbringen kannst: Dirk Schumacher, der auf dieser Seite auch schon einige Beiträge geschrieben hat, koordiniert Mitglieder, die „von der Basis aus“ Einfluss nehmen möchten. Es wurden drei Anträge ausgearbeitet, die eine andere Ausgestaltung des „GLS Beitrags“ oder gleich ein ganz anderes Finanzierungsmodell vorschlagen. Einiges davon passt sehr gut zu Deinen Ausführungen.
Damit diese Anträge aber überhaupt gehört und diskutiert werden können, ist die „Unterstützung“ von 50 Mitgliedern notwendig. „Unterstützung“ steht in Anführungszeichen, weil es (noch) nicht um „pro“ oder „contra“ geht, sondern lediglich darum, ob diese Anträge den anderen Mitgliedern vorgelegt und gleichberechtigt mit dem Vorschlag des Vorstands diskutiert werden sollen. Es wäre super, wenn Du Dich bei Herrn Schumacher melden und einen oder mehrere Anträge untertützen könntest! -> d.schumacher@owako.de
Viele Grüße
Volker