Wassersparen schafft mehr Gerechtigkeit, wenn wir es richtig machen. Um das kostbare Allgemeingut für alle Menschen zu schützen, reicht es nicht, nur den Duschkopf zu wechseln und den Hahn abzudrehen. Wie wir mehr erreichen? Fünf Tipps.
126 Liter Wasser täglich verbrauchen die Deutschen im Durchschnitt. Damit liegt unser Wasserverbrauch im europäischen Vergleich im Mittelfeld. Entscheidender als unser Verbrauch zu Hause ist allerdings unsere indirekte Bilanz: Beziehen wir den Wasserfußabdruck unserer Konsumgüter ein, kommen wir auf rund 7.200 Litern pro Kopf und Tag. So beeinflussen wir auch die oft ohnehin knappen Wasservorräte in anderen Ländern. Wer also über die vier Wände hinausdenkt, kann nachhaltig Wasser sparen und zu mehr Gerechtigkeit beitragen. Fünf Tipps:
1. Kaufe Obst und Gemüse aus biologischer und regionaler Landwirtschaft!
Die konventionelle Landwirtschaft hat nicht nur den größten Wasserfußabdruck der Welt. Vor allem ihr Einsatz von Pestiziden verunreinigt und verschwendet Wasser. Mit dem Regen sickern die Ackergifte in den Boden und gelangen ins Grundwasser, wo sie nur langsam abgebaut werden. In der Folge sind Grundwasservorkommen auch in Deutschland stark belastet. Beim Pestizidverbrauch liegt die Bundesrepublik europaweit auf Platz vier; Spitzenreiter war zuletzt Spanien.
Wasser für alle
Die GLS Bank widmet sich in der aktuellen Ausgabe ihres Kundenmagazins Fragen rund um Wasser und wie wir darauf wirken.
2. Vermeide wasserintensive Produkte aus regenarmen Regionen
Was haben Jeans und Avocado gemeinsam? Sie verbrauchen Unmengen an Wasser. Allerdings fällt der Verbrauch nicht bei uns an, sondern häufig in ohnehin wasserarmen Ländern: Die Herstellung einer Jeans verbraucht insgesamt bis zu 8.000 Liter und verschmutzt Wasservorkommen in den Produktionsländern. Ein Kilo Avocados benötigt nach Schätzungen rund 1.000 Liter Wasser. Zu den Hauptanbauländern gehört Chile, wo Wasser zunehmend knapp ist. Machen wir uns den Wasserfußabdruck unserer Lieblingsprodukte bewusst, können wir unser Konsumverhalten wasserschonend gestalten und gezielt nach Alternativen suchen.
Wasserfakten
Unser Konsum hat eine Wirkung auf unser Wasser. GLS Kund*innen haben Ideen, die positiv wirken. 3 Beispiele:
3. Nutze Regenwasser (wo es geht)
Im Juli 2024 überraschte der Deutsche Wetterdienst mit einer Rekordmeldung: Mehr Regen als in den vergangenen 12 Monaten war nie. Noch zwei Jahre zuvor ergab sich ein anderes Bild: Der Sommer 2022 gehörte zu den trockensten seit Beginn der Aufzeichnungen. Egal ob zu viel oder zu wenig, Regenwasser wird zur Herausforderung – oder zum Teil der Lösung, wenn wir es dazu machen: So eignet sich Regenwasser zur Bewässerung von Gärten, Grünflächen und Straßenbäumen sowie für Toilettenspülung oder Waschmaschine, sofern beim Neubau mitgedacht. Auch wer kein Eigenheim besitzt, kann aktiv werden und zum Beispiel im Sommer Straßenbäume wässern. Und die Niederländer inspirieren mit einer besonderen Idee: Beim mittlerweile traditionellen „Tegelwippen“ entsiegeln Städte und Gemeinden um die Wette. So entstehen mehr Grünflächen, in denen Regenwasser versickern kann.
Vom Regen in die Trommel
Wie wir Regenwasser sinnvoll nutzen können, zeigt ein GLS Kunde aus Münster.
4. Investiere Zeit!
Wirkung lässt sich vervielfältigen, wenn wir gesellschaftliche Strukturen verändern. Hört sich groß an, liegt aber oft näher als Du denkst: Werde zum Beispiel auf Deiner Arbeitsstelle, in Deinem Verein oder in Deiner Schule aktiv, um diese leitungswasserfreundlich zu machen. Engagiere Dich in der Ortsgruppe einer Naturschutzorganisation Deiner Wahl für den Schutz regionaler Gewässer. Wähle Parteien, die sich explizit um den Schutz der Natur und natürlicher Wasservorkommen kümmern wollen. Unterschreibe Petitionen zu Moor- oder Meeresschutz oder starte bei Bedarf selbst eine. Tue dich mit Gleichgesinnten zusammen, um Deine Stadt, Deine Universität oder Deine Schule zur Blue Community zu machen wie Wasserbotschafterin Anoosh Werner.
„Wenn wir etwas lieben, schützen wir es.“
Warum Wasser uns alle angeht und wie sie sich selbst für das Allgemeingut einsetzt, erzählt Blue-Community-Botschafterin Anoosh Werner im Interview.
5. Setze Dein Geld für Wassergerechtigkeit ein
Wasserbewusst einzukaufen ist der erste Schritt. Darüber hinaus kannst du Dein Geld ganz gezielt für Wassergerechtigkeit einsetzen – etwa, indem du für Wasserprojekte im globalen Süden spendest oder den Schutz von Mooren unterstützt. Auch die Wahl Deiner Bank erzeugt eine Wirkung für mehr oder eben weniger Wassergerechtigkeit. Die GLS Bank handelt wasserbewusst und investiert das Geld ihrer Mitglieder und Kund*innen zum Beispiel ausschließlich in ökologische Landwirtschaft und erneuerbare Energien.
Wie die GLS Bank auf Wasser wirkt
Wasser ist ein Grundbedürfnis und der GLS Bank daher ein Anliegen. Wo unser größter Hebel als Bank für eine positive Wirkung auf Wasser liegt?
Amore für Moore
Wasser kann Unglaubliches, wenn es im Boden bleibt. Gebunden im Moor schützt es Klima und Artenvielfalt und hält das Grundwasser stabil. Wie Moorschutz funktionieren kann, zeigen Mission to Marsh und andere GLS Kund*innen.
Dein Anteil an einer wasserbewussten Zukunft?
Deine GLS Anteile sind die Basis für unsere Kredite für nachhaltige Projekte und Unternehmen. Das Besondere: Jeder Anteil ermöglicht ein Vielfaches seines Werts an Krediten.
Wasser verbindet
Der Bochumer Schwimmverein Blau-Weiß ist Treffpunkt für viele Menschen. Damit der Wasserplatz erhalten bleibt, finanziert die Gemeinschaft mit vereinten Kräften ein Klimaschutzkonzept. Mit dem Bürgschaftsdarlehen der GLS Bank.
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