Ein Mann auf einem Balkon hält die Solarmodule eines Balkonkraftwerks in Händen.

50 Jahre GLS Bank: 50 Euro für dein Zweihorn-Balkonkraftwerk

Über den Wunsch ein Kohlekraftwerk abzuschalten, ein Crowdfunding auf Startnext und warum die GLS Bank dir als GLS Kund*in vielleicht bald Geld überweist.

Wir haben Elisa getroffen, Co-Gründerin von zweihorn Energy. Sie hat am 12. März die Crowdfunding-Kampagne des Jahres für Balkonkraftwerke gestartet. Für GLS Kund*innen gibt es 50 Euro geschenkt – zusätzlich bezahlt die GLS Bank 10 Euro in den Soli-Topf von zweihorn.

Elisa will etwas erreichen: die Energiewende vorantreiben. Foto: zweihorn Energy

Elisa, ihr habt zweihorn Energy gegründet mit dem Ziel, ein Kohlekraftwerk zu ersetzen.

Erzähl‘ uns, wie es dazu kam?

Elisa: Zwei von uns drei Gründer*innen waren vorher bei einhorn – den nachhaltigen und fairen Kondomen und Menstruationsprodukten. Und obwohl ich einhundertprozentig von den einhorn-Produkten überzeugt bin, war da auch der Wunsch, mit der Arbeit eine noch aktivere Rolle im Kampf gegen die Klimakrise einzunehmen. Aber wir wussten nicht, wie diese Rolle aussehen kann.

Bis ihr versehentlich über ein Balkonkraftwerk gestolpert seid?

Elisa: Wir sind absolut fasziniert von der Idee, mit Mini-Photovoltaikanlagen für den
Balkon die Energiewende von unten voranzutreiben. Weil nicht nur Hausbesitzer*innen etwas tun können, sondern fast jeder: 60 Millionen Menschen in Deutschland haben Zugang zu einem Balkon oder einer Terrasse. Wenn nur 3 Millionen davon auf dem Balkon ihren eigenen sauberen Strom produzieren, dann können wir ein mittelgroßes Kohlekraftwerk ersetzen. Und das Beste ist: Wir alle sparen dabei auch noch Geld.

Was macht eure Balkonkraftwerke besonders?

Elisa: Die Technologie ist schon da. Und doch fristen Balkonkraftwerke ein Nischendasein. Wir funktionieren nicht irgendwelche Dachmodule um, sondern liefern direkt für den Balkon konfektionierte Module – mit besonderem Augenmerk auf eine gerechte Lieferkette. Wir haben ein Balkonkraftwerk designt, das besonders nutzerfreundlich ist. Es wiegt wenig, es ist leicht anzubringen und sieht gut aus. Außerdem arbeiten wir mit Humor. Wir wollen den Menschen ein Lächeln auf die Lippen zaubern, während sie was Gutes tun.

Aber auch die Mission darf nicht fehlen: Mit jedem verkauften Balkonkraftwerk gehen 10 Euro von zweihorn in einen Soli-Topf. Darüber werden Balkonkraftwerke an Menschen mit geringem Einkommen gegeben, die sich kein Balkonkraftwerk leisten können, aber sehr von einer geringeren Stromrechnung profitieren würden.

Ein Mann auf einem Balkon hält die Solarmodule eines Balkonkraftwerks in Händen.
zweihorn Energy liefert für den Balkon konfektionierte Module – mit besonderem Augenmerk auf eine gerechte Lieferkette, gutes Design und leichte Handhabung. Foto: zweihorn Energy

Warum ein Crowdfunding?

Elisa: Wir wollen wissen, ob ihr da draußen unser Produkt wollt. Erst wenn wir die Schwelle von 5.000 Stück verkauft haben, können wir produzieren.

Was ist das Besondere für GLS Kund*innen und Neu-Kund*innen?

Elisa: Wer GLS Kund*in ist oder wird und auf startnext.com/zweihorn-energy mindestens eines der 300-er oder 600-er Balkonkraftwerke bestellt, bekommt Geld von seiner Bank dazu. Dafür musst du einfach eine E-Mail an gls@zweihorn.energy schreiben und mitteilen, dass du ein GLS Girokonto hast oder bis zum 12. Mai 2024 ein GLS Konto eröffnen wirst. Anschließend machst du ein paar Klicks in deinem GLS Onlinebanking, trägst dort deine Transaktions-ID von Startnext ein und schon überweist dir deine Bank Geld. Genial!

Die GLS Bank arbeitet mit uns Balkonkraftwerke-Anbietern zusammen, weil wir auf ihre Zielbilder in der Branche Erneuerbare Energie einzahlen. Die sind, ich hoffe, ich zitiere richtig:

  • der Ausbau der erneuerbaren Energien
  • bürgernahe und dezentrale Energieversorgung
  • Akteursvielfalt
  • sowie Innovation und Effizienz.

Und dann ist da natürlich noch das Thema Solidarität, das bei der GLS Bank immer eine große Rolle spielt.

Warum sollte ich jetzt sofort losrennen, um euch zu unterstützen?

Elisa: Weil ihr unsere Idee sympathisch findet und unbedingt dabei sein wollt vielleicht? Im Ernst, darüber würden wir uns echt freuen, denn wir glauben an unser Crowdfunding und hoffen, dass ganz viele Menschen mitmachen. Wer kein Panel kaufen möchte, kann als Sympathisant*in auch in unseren Soli-Topf spenden.

Ich finde es klasse, dass die GLS Bank ihren Kund*innen 50 Euro dazutut und zusätzlich nochmal 10 Euro in den Soli-Topf packt. Danke, liebe GLS Bank, dafür!

zweihorn Energy ist übrigens in Verantwortungseigentum gegründet und Teil der
Purpose Economy Bewegung. Dieses Konstrukt schließt einen Exit aus und Gewinne können nicht ausgeschüttet werden. Aufgrund dieser Bedingungen haben die meisten Investoren kein Interesse, da sie ihr Geld mit Exits verdienen. Wir haben von befreundeten Unternehmen etwas Geld aufgenommen, um über die ersten Monate zu kommen.

Nun läuft das Crowdfunding auf Startnext, und wenn mindestens 5.000 Menschen ein cooles zweihorn-Balkonkraftwerk bestellen, reicht das als Kickstart, um unser Unternehmen organisch aufzubauen. Ganz ohne Investoren. Deshalb freuen wir uns, dass wir hier die Fairgenery Community ansprechen können: Das sind die Enthusiast*innen für die Energiewende und die wollen wir haben.

Bist du dabei mit einem Kraftwerk auf deinem Balkon?

Dann hol dir deinen Zuschuss von deiner GLS Bank ab. E-Mail an gls@zweihorn.energy schreiben, GLS Konto bestätigen und im GLS Onlinebanking deine Transaktions-ID von Startnext eintragen.

Danke, Elisa!

Wir arbeiten für die Energiewende.

Dazu passt die Idee, aus alten E-Autobatterien neue Energiespeicher zu machen. Lies unser Interview mit dem Gründer von Fenecon.

Diesen Artikel teilen

31 Antworten zu „50 Jahre GLS Bank: 50 Euro für dein Zweihorn-Balkonkraftwerk“

  1. Avatar von Sören
    Sören

    Hallo,
    ich finde die Projektidee spannend, vor allem interessanter Aspekt der Lieferkette. Mit Sicherheit müssen die Module aber von einem größeren Hersteller bezogen werden, um das am Ende zu einem einigermaßen attraktiven Preis anzubieten. Woher werden die Module stammen? Mittlerweile ist die europäische Solarindustrie ja leider nahezu zusammengebrochen.

    1. Avatar von Elisa
      Elisa

      Lieber Sören,
      ja das stimmt. Das ist eine Herausforderung und wird mehrere Jahre dauern solche Lieferketten aufzubauen. Deshalb jetzt eine sehr detaillierte Antwort wie es gerade ist und was wir vorhaben.
      Das Balkonkraftwerk kommt von dem französischen Marktführer für Balkonkraftwerke Sunology. Dort kommen die Leichtmodule von Sungold aus China an und werden auf Low-Carbon Aluminium Halterung von Norsk Hydro aus Norwegen angebracht, sowie ein Hoymiles Wechselrichter, ebenfalls aus China, in die Konstruktion verbaut.
      Wenn man sich die Lieferkette für Solarmodule anguckt ist es momentan so: Ein Solarmodul besteht aus Solarzellen. Solarzellen aus Wafern. Wafer aus Polysilizium. Polysilizium aus Quarzsand. Und an China führt gerade kein Weg vorbei. 97-99% der weltweit eingesetzten Wafer kommen aus China.

      Auf Modulebene gibt es noch (!) ein paar deutsche und europäische Hersteller – allerdings stellen sie nur die tollen (aber schweren) Glasmodule her. Die Herausforderung ist allerdings nicht so sehr auf Modulebene, sondern wie so oft, ziemlich tief in der Lieferkette: bei dem Polysilizium.

      Wir wollen daran arbeiten eine lückenlose, rückverfolgbare Lieferkette aufzubauen, etwa mit Polysilizium von Wacker (aus Deutschland), Wafern von Norsun (aus Norwegen) und einem Zellhersteller wie Meyer Burger. Um diese Lieferketten aufzubauen braucht es Zeit, Partner:innen, die Lust haben neue Wege zu gehen, gute Rahmenbedingungen und natürlich auch signifikante Abnahmemengen.

      In der nächsten Generation werden wir schon einen Schritt weiter sein und hoffentlich mit OPES Solution zusammenarbeiten. Sie bauen gerade eine Leichtmodulfabrik bei Leipzig auf.

  2. Avatar von Barbara Knoll
    Barbara Knoll

    Hallo,
    sind jetzt die Balkonkraftwerke nicht mehr in die Eigentümergemeinschaft bei Merhfamilienhäusern einzubringen?
    Ist das Gesetz denn nun auch durch den Bundestag gegangen, das schon in 2023 im BUndeskabinett beschlossen worden ist. Ich mußte nämlich meine Balkonsolaranlage nach starkem Druck durch den Hausverwalter wieder entfernen. So weit ich weiß muß zwar die Eigentümergemeinschaft zustimmen, aber es muß dennoch in die Eigentümerversammlung eingebracht werden. D.h. meine Anlage steht nun bis zum Sommer in meinem Schlafzimmer… Ca 6 Monate verschenkte Zeit.

    1. Avatar von Kian
      Kian

      Hallo liebe Barbara, das hört sich nach einem ärgerlichen Zustand an. Tatsächlich liegt der neue Gesetzesentwurf weiterhin in der Schublade des Justizministeriums – man munkelt aber, dass es im Sommer dann verabschiedet wird, sodass man generell Recht auf Balkonkraftwerke hat. Eine Zustimmung der Hausverwaltung wird aber auch mit dem neuen Gesetz in jedem Fall notwendig sein. Das neue Gesetz verhindert allerdings eine grundlose Ablehnung.

      Auch wurde vor ein paar Jahren das Gesetz bereits dahingehend geändert, dass nicht mehr eine 3/4 Mehrheit sondern eine einfache Mehrheit für eine Zustimmung ausreicht – ist es auch daran gescheitert?

      Vielleicht können wir dir aber mit der Argumentation deiner Hausverwaltung/WEG gegenüber helfen. Magst du uns vielleicht die Gründe einer Ablehnung an frag@zweihorn.energy schicken? Dann schauen wir uns das an und versuchen dir zu helfen.

  3. Avatar von jutta exter-grunwald
    jutta exter-grunwald

    Ich möchte gerne wissen wieviel das Balkonkraftwerk letztendlich kostet und die Laufzeit = 10 Jahre ?
    Danke
    Jutta Grunwald

    1. Avatar von Elisa
      Elisa

      Liebe Jutta, vielen Dank für dein Interesse. Das 300 Watt Set kostet 549€ (inkl. Versand) und das 600 Watt Set 1049€ (inkl. Versand). Die Laufzeit beträgt mindestens 15 Jahre.
      Bei Fragen melde dich gerne bei uns.

      Viele liebe Grüße Elisa

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere aktuelle Themen