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Macht ein bedingungsloses Grundeinkommen faul?

„Ein bedingungsloses Grundeinkommen verführt einen Großteil der Menschen zu Faulheit.“ Mit dieser Annahme wird häufig gegen das BGE argumentiert. Was für ein Menschenbild steckt dahinter? Wäre Faulheit so schlimm? Auch Daniel Häni und Philip Kovce beschäftigen sich in ihrem Buch „Manifest zum Grundeinkommen“ in mehreren Thesen mit der Faulheit. Sie schreiben:

11 Menschenbilder

Wir haben zwei Menschenbilder: ein Menschenbild von uns selbst und ein Faultierbild von den anderen. Dabei sind die anderen auch nur Menschen.

34 Was tut der, der nichts tut?

Nichts zu tun ist noch längst kein Anzeichen von Faulheit. Wer erkennt, dass etwas gut ist, der tut gut daran, es gut sein zu lassen und es nicht zu verschlimmbessern. Die Freiheitsfähigkeit einer Gesellschaft zeigt sich daran, wie gelassen sie mit Tatenlosigkeit umgeht.

46 Wer nicht arbeiten will, tut das Falsche

Wer etwas tun soll, was er nicht will, der verliert die Lust und wird faul. Faulheit ist keine anthropologische Konstante, sondern eine gesunde Reaktion des Sinn-Immunsystems auf unsinnige, unwürdige oder überflüssige Tätigkeiten. Wer tun kann, was er will, der wird nicht faul, sondern tätig.

85 Arbeitszwanggesellschaft

Was ist denn das für eine Welt, in der wir Menschen wie Faultiere behandeln und sie dazu zwingen, Arbeiten zu verrichten, die wir selbst niemals tun würden?

 

Was meint ihr dazu?
Was würdet ihr tun, wenn für euer Einkommen gesorgt wäre?
Schreibt uns!


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„Ja!“ zum bedingungslosen Grundeinkommen

Wirtschaftsteil „Bedingungsloses Grundeinkommen“

Was fehlt, wenn alles da ist?

Das Buch: Was würdest du arbeiten, wenn für dein Einkommen gesorgt wäre?, Philip Kovce, Daniel Häni

 

Foto: Sloth/Carol Schaffer (CC BY 2.0)

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17 Antworten zu „Macht ein bedingungsloses Grundeinkommen faul?“

  1. Avatar von Peggy
    Peggy

    Ein Grundeinkommen von 1000,- € läge deutlich über meiner zu erwartenden Rente. Da ich studiert habe, kann ich die Rente mit 63 nicht in Anspruch nehmen, außerdem müßte ich auch dann noch fast zehn Jahre arbeiten. Mit einem dauerhaften Grundeinkommen würde ich sofort ,in Pension‘ gehen, mich um meinen Garten kümmern, ausschlafen und noch mehr Bücher lesen. Vielleicht auch etwas mehr Sport machen. Und ja, ich würde den Müßiggang genießen!

  2. Avatar von Joachim Winters
    Joachim Winters

    Während sich die bereits im Bundestag vertretenen Parteien noch sehr schwer tun mit dem bedingungslosen Grundeinkommen, ist 2017 das BGE endlich auch wählbar. Das Bündnis Grundeinkommen tritt nicht nur zur Landtagswahl in NRW an, sondern auch zur Bundestagswahl 2017. http://www.buendnis-grundeinkommen.de

  3. Avatar von Fabian
    Fabian

    Wenn mein Einkommen gesichert wäre, dann würde ich wohl den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und mein Hobby Fotografie zum Beruf machen. Oder/Und mich im Naturschutz engagieren. Ich könnte mir auch vorstellen während der Sommersaison auf einer Alm oder Berghütte zu arbeiten und den Winter über verreisen. Möglichkeiten gäbe es also genug, nur faul rumzusitzen und nichts tun käme für mich nicht in Frage.

    1. Avatar von Stefan Müller
      Stefan Müller

      Genau deshalb, was Du schreibst bin ich 100% für ein BGE.

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