Elf Sekunden dauert das Bezahlen mit einer kontaktlosen Bank- oder Kreditkarte. 24 Sekunden, wenn ihr nicht-kontaktlos bezahlt. Das hat die GfK gemessen. Ganz schön schnell, aber auch sicher? Diese Frage stellen uns Kunden*innen, seit wir die GLS BankCard mit Near Field Communication Technologie (NFC) anbieten. Unsere Antwort darauf: „Ja!“. Warum?
Geringe Funkleistung
Die NFC-Karte bzw. die darin enthaltene Antenne kann höchstens bis auf vier Zentimeter funken. Die Funkleistung wurde aus Sicherheitsgründen begrenzt. Selbst wer mit einem extra leistungsfähigen Sender Daten auslesen möchte, schafft höchstens sechs Zentimeter. Betrüger*innen müssten also schon sehr nah an eine Karte herangehen, um mit dem Chip kommunizieren zu können. Schon wenige Münzen oder eine andere NFC-fähige Karte (insbesondere eine mit Zahlungsfunktion) stören die Kommunikation.
Widerspruch ist möglich
Was könnte passieren, wenn es dennoch gelänge, eine illegale Kommunikation zur NFC-Karte aufzubauen? Dann können nur die Informationen ausgelesen werden, die auf dem Magnetstreifen verfügbar sind. Das sind Kartenfolgenummer, Verfalldatum und Karten-PAN*. Mit diesen Daten könnte die IBAN errechnet und das Konto illegal in unbegrenzter Höhe belastet werden. Allerdings könnt ihr einem Lastschrifteinzug 13 Monate lang widersprechen. Euch würde also kein Schaden entstehen.
Ohne PIN nur bis 25 Euro
Für den Fall, dass betrügerisch ein (mobiles) Zahlungsverkehrsterminal zum Auslesen von Daten genutzt würde, könnten ohne Bestätigung mit einer PIN maximal 25 Euro gestohlen werden. Der/die Betrüger*in müsste sich dafür aber erst einmal bei einem Rechenzentrum der deutschen Kreditwirtschaft und bei einer Bank als Geschäftskunde*in registrieren, verbunden mit der Prüfung der Bonität und des Geschäftszwecks. Für jemanden, der seine Identität nicht preisgeben möchte, ein eher unwahrscheinliches Vorgehen.
[green_box] Link: Infos zum kontaktlosen Bezahlen und zum Zahlungsverkehr auch im GLS Podcast. [/green_box]
Hoher Aufwand
Der technische Aufwand und das Risiko gefasst zu werden stehen beim Datenklau von NFC-Karten in keinem Verhältnis zum möglichen Ertrag. Viel einfacher wäre es, ein Portemonnaie mit Bargeld zu stehlen.
Bewegungsprofile?
Kritiker*innen sehen in der NFC-Technik die Gefahr, dass von Kunden*innen Bewegungsprofile erstellt werden könnten. Dem steht die sehr geringe Sendeleistung der in der Karte enthaltenen Antenne entgegen. Ein sinnvolles Tracking ist dadurch so gut wie nicht möglich.
Kontaktlos zahlen – Unser Fazit
Wenn ihr euch dafür entscheidet, NFC-Karten zu nutzen, ist die Gefahr des Missbrauchs gering. Große Einzelhandelsketten haben ihre Kartenterminals mittlerweile NFC-fähig gemacht, so dass ihr die Karten in Deutschland nahezu flächendeckend nutzen könnt. Auch lokale Einzelhändler unterstützen das Verfahren und akzeptieren meist auch bei kleinen Beträgen die kontaktlose GLS BankCard. Banken bieten ebenfalls zunehmend NFC-Karten an. Bis 2020 sollen es 75 Millionen Karten sein.
Wenn ihr euch gegen die NFC-Technik entscheidet, könnt ihr diese Funktion bei der GLS BankCard und den GLS MasterCards ganz einfach an einem Geldautomaten der Volks- und Raiffeisenbanken deaktivieren. Damit wird die Funk-Kommunikation vollständig unterbunden. Wenn ihr die Kontaktlos-Funktion erneut aktivieren möchtet, könnt ihr das ebenfalls wieder am Geldautomaten tun.
Mehr Infos
Sowohl die GLS BankCard als auch die GLS MasterCards sind mit der kontaktlos oder auch NFC-Funktion ausgestattet. Bei den Kreditkarten ist das Bezahlen mit dem 3D-Secure Verfahren abgesichert. Informiert euch kurz vor der Urlaubszeit auch über die optimale Reisekasse informieren.
*Primary Account Number
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