Der Wirtschaftsteil

 

Beginnen wir mit einem animierten Bild. Ein wirklich drastisches Bild, aber keine Angst, das wird sich ganz sicher jeder ansehen können, ohne traumatisiert zu werden. Obwohl es dennoch, seien wir ehrlich, vollkommen pervers genannt werden kann.

Da werden wohl auch ein paar Bankgebäude dabei sein, in Boomtown Shanghai, gar keine Frage. Wolkenkratzer einer Branche, die gelegentlich für Krisen steht, die nichts ausmachen. Das heißt, sie machen natürlich schon etwas aus, aber ziemlich sicher nicht den zuständigen Managern.

Wenden wir uns schnell erfreulicheren Themen zu, so weit man diese überhaupt finden kann. Vielleicht sollte uns das zunehmende Interesse an fairem Handel freuen? Oder die regionalen Allianzen der Hofbauern in Norddeutschland, die es sicher bald auch anderswo gibt? Jedes Hoffnungszeichen zählt, nicht wahr?

Ja, das gefällt, da klickt man gerne mal auf Like oder gibt den Link weiter. Weil es eine erfreuliche Nachricht ist. Oder weil es alle machen?

Lassen wir uns weiter irritieren, hinterfragen wir einfach den Sinn der fleischlosen Ernährung, bevor wir uns alle in einer Reihe aufstellen und im Chor “Es ist kompliziert!” schmettern. Vorsicht wie immer, der Link führt zu Heise. Lesen Sie die Kommentare dort nur, wenn Sie seelisch gefestigt, nüchtern und fern von Explosivstoffen sind.

Es ist ein Kreuz mit der Ernährung. Heute liest man dies, morgen das, am Ende war alles falsch und übermorgen etwas ganz anderes richtig. Um wieder auf sicheres Gelände zu kommen, werfen wir einfach einen Blick auf die Geschichte, da kann weniger schief gehen. Also etwa auf die Geschichte der Vegetarier in Deutschland.

Und während alle Welt gerade über Vegetarier, Veggie-Days und vegetarische Ernährung spricht, hat der Supermarkt um die Ecke das Gemüse der Saison gar nicht parat. Weil es im Supermarkt um die Ecke nur noch zwei Jahreszeiten gibt, eine mit und eine ohne Spargel, mehr Änderungen im Sortiment finden dort längst nicht mehr statt. Was tatsächlich gerade Saison hat, das wissen offensichtlich immer weniger Menschen. Aber wir, wir wissen das natürlich. Jetzt zumindest.

Wir wissen das, denn wir sind ja die Guten, die Bemühten, die Einsichtigen, wir denken über so etwas nach, bevor wir etwas konsumieren. Wir kaufen faire Mäuse, wir sind gegen Kernkraft, wir nehmen die richtigen Verkehrsmittel und heizen mit der richtigen Energie, wir würden jederzeit für darbende Buchhandlungen spenden und so weiter und so weiter, stets bemüht, die Liste könnte man beliebig fortführen, bis hin zum Bio-Chai-Latte im recyclebaren Pappbecher, der da womöglich gerade neben Ihnen steht, während Sie das hier lesen und Nachrichten anklicken, die oft direkt aus Ihrem Konsumumfeld kommen. Oder auch nicht.

Ja, wir wissen fast alles. Aber wussten Sie, warum alle Bauern weltweit um 04:30 aufstehen? Haha, erwischt.

Als Smalltalkbegriff der Woche schlagen wir noch schnell das vollkommen unscheinbare Wort “Biowerk” vor. Dahinter verbergen sich, wie kann es anders sein, allerdings Abgründe.

 

Der Designlink der Woche befasst sich einmal wieder mit dem Upcycling, wir wollen nicht hoffnungslos enden. Fast könnte man bei diesen Bildern den Wunsch bekommen, handwerklich etwas zu können. Fast.

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