Ich will eine Bankenrevolution starten. Wer macht mit?
Die aktuelle Bankenkrise zeigt, dass das System auch 15 Jahre nach der globalen Finanzmarktkrise noch erheblich krankt. Deswegen brauchen wir eine Revolution der Bankenwelt.
Kommen euch diese Aussagen irgendwie passend vor? Aktuelle Beiträge zur Bankenkrise? Leider nein. Wir haben einfach in unseren Archiven aus 2008 gewühlt. Dem Jahr, das von der Finanzmarktkrise überschattet wurde. Die Folgen des damaligen Systemkollaps waren: Industrien brachen ein, zahlreiche Arbeitsplätze wurden gestrichen. Damit entfiel die Existenzgrundlage vieler Menschen. Sie hatten weniger Geld, weniger Nahrung, mussten ihre Häuser verlassen, hatten Schulden.
Mit Gänsehaut erinnere ich mich an folgendes Filmzitat:
Übersetzt bedeutet es:
Das ist ein Zitat aus „The Big Short“, wo der Fondsmanager Mark Baum nach dem Kollaps der Investmentbank Lehmann Brothers feststellt, dass niemand der Verantwortlichen verantwortlich gemacht wird. Stattdessen verschärfen sich der Rassismus und die soziale Ungleichheit.
Was nun?
15 Jahre später stehen wir wieder vor der Angst, dass Banken pleitegehen. Das Finanzsystem in Deutschland wirkt stabil. Doch ich will nicht auf den nächsten Einbruch warten. Ich fordere die Bankenrevolution. Denn Deutschland braucht Banken, die mehr tun, als die Regulatorik erfordert! Sie müssen Geld dorthin lenken, wo wir es brauchen, statt in Industrien zu finanzieren, die unsere Lebensgrundlage zerstören.
Die GLS Bank geht hier als gutes Beispiel voran. An dieser Stelle ist natürlich zu erwähnen: Ich arbeite hier in der Presseabteilung. Von dem guten Beispiel spreche ich, weil ich das als ausgebildete Wirtschaftsredakteurin wirklich so sehe. Seit 1974 stellt die Bank Sinn vor Gewinn. Es ist leider bis heute eine ziemlich progressive Haltung.
Was bedeutet das für die tägliche Arbeit der GLS Bank?
Die GLS Bank ist real
Wir finanzieren nur die Realwirtschaft und menschliche Grundbedürfnisse, wie Wohnen, Ernährung, nachhaltige Wirtschaft, erneuerbare Energie, Mobilität, Bildung und Kultur sowie Soziales und Gesundheit. Die Einlagen unserer Kund*innen nutzen wir nicht, um am Kapitalmarkt zu spekulieren. Unsere „Shareholder“ sind unsere mehr als 130.000 Mitglieder, die Anteile an der Bank halten. Dabei gilt das Solidarprinzip: Jedes Mitglied hat eine Stimme.
Die GLS Bank ist gemeinschaftlich
Als Genossenschaft setzen wir auf das Wir. Jedes Mitglied hat eine Stimme, unabhängig davon, wie viel Geld die Person hat. Außerdem sind wir Teil der Verbundstruktur der Genossenschaftsbanken. Diese hat bereits 1934 eine Sicherungseinrichtung gegründet, bei der sich alle Mitglieder gegenseitig im Fall einer Insolvenz schützen. Das ist in mehr als 80 Jahren noch nicht geschehen.
Die GLS Bank ist sozial-ökologisch
Wir verfolgen strenge Kriterien bei unseren Anlagen und der Kreditvergabe und verhindern Ausbeutung von Mensch und Natur.
Die GLS Bank ist ökonomisch
Dies zeigt unter anderem unsere Cost-Income-Ratio (Aufwands- und Ertragsverhältnis) von knapp 63 Prozent zeigt, dass wir effizient arbeiten. Je niedriger die Kennzahl, desto effizienter arbeitet eine Bank. Zum Vergleich: Die Cost-Income-Ratio deutscher Banken lag 2021 im Schnitt bei 72,9 Prozent. Des Weiteren zeigen wir in unserem Jahresabschluss, dass wir regelmäßig Rücklagen bilden. Damit sind wir der Beweis, dass soziales und ökologisches Handeln wirtschaftlich ist.
Nachmachen ist hier ausdrücklich erwünscht!
Du magst das Konzept, arbeitest aber gar nicht bei einer Bank- oder der Finanzbranche? Dann überprüfe mal die Geschäftspraktiken der Bank, die auf deiner EC-Karte steht. Und schau‘, ob das für dich ausreicht.
Noch ein interessanter Artikel hier auf dem Blog für dich: Was haben Banken mit Menschenrechten zu tun?
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