Wirtschaftsteil

Der Wirtschaftsteil

Nach dem wir hier eine Woche Pause gemacht haben, fangen wir natürlich ganz vorsichtig wieder an. Alles langsam hochfahren, da kann man nicht thematisch voll einsteigen, da muss man einen soften Einstieg finden. Sehen wir uns doch erst einmal Gemüse an, wie es im Supermarkt ausliegt. Und wenn Sie diese Bilder gesehen haben, dann fragen Sie doch im Laden bei Ihnen an der Ecke einmal, ob die sich nicht gefälligst etwas mehr Mühe geben können, wenn Sie das nächste Mal Staudensellerie drapieren?

Dann ein Link für die Eltern unter Ihnen: In Amerika reiten die Indianer wieder und ziehen in den Krieg. Aber nicht gegen die Weißen, sondern gegen Bedrohungen durch Pipelinebau. Die Ironie, dass die Einwohner der USA, die sich gerade gegen Flüchtlinge etwa aus Mexiko abschotten, hier selbst wieder als Eindringlinge gesehen werden, was sie historisch natürlich auch sind, die ist Kindern vielleicht schwer zu erklären. Aber dass man Land nicht einfach zu vergiften hat, das kann man mit Indianern natürlich ganz prima erklären.

Jetzt können wir wohl langsam wieder zum Gewohnten übergehen, was? Wir fangen  am besten damit an, ein Thema zu vertiefen. Zu “Repair-Cafés” hatten wir schon einmal etwas, hier ist dazu ein neuer Beitrag in der Berliner Zeitung erschienen. Die Erwähnung der Mutter im zweiten Absatz nehmen wir dann bitte auch als Stilblüte des Monats. Ich lache schon seit Tagen über den Satz.  So schön. Er hat seine Mutter dabei, ich krieg mich gar nicht mehr ein.

Noch ein vertiefender Link, weil das Produkt so faszinierend ist. Pilz statt Plastik, davon würden wir gerne mehr lesen. Hier geht es um das Nischenprodukt Surfbretter, aber vielleicht geht es bald um sehr viel mehr Produkte?

Die Menschen in vielen Ländern leiden unter irgendwelchen Mängeln, die einen haben nicht genug Nahrung, die anderen nicht genug Wasser. In China etwa mangelt es an 28.000 Flüssen, die sind nämlich verschwunden. Was alles wegkommt, wenn man nicht aufpasst! Andere Länder haben nicht genug Rohstoffe, nicht genug Fachkräfte, nicht genug Freiheit, irgendwas ist ja immer gerade nicht da. Schweden zum Beispiel, Schweden hat nicht genug Müll. Kein Scherz. Wenn man aber Sehnsucht  nach Müll hat, man hängt doch so am Gewohnten, könnte man andererseits auch einfach mit einem geeigneten Schiff zum Müll hinfahren.

Wegen Müllmangel wird sicher niemand zum Schwedenflüchtling, aber ein Mangel an Freiheit, Frieden oder Chancen kann Menschen sehr wohl außer Landes treiben. Und vielleicht in die Arme von Schleppern, wenn man anders nicht aus dem Heimatland rauskommt. Hier ein Artikel zum Beruf des Schleppers, auch das ist immerhin ein Wirtschaftszweig – und kein kleiner.

Und die Flüchtlinge, die hier tatsächlich ankommen, die landen dann nach abenteuerlichen Reisen in Häusern wie diesem. Häuser, über die viel zu wenig berichtet wird. Wobei es bei uns mittlerweile übrigens auch ganz andere Hausbesetzer gibt.

Zu den vorhin bereits erwähnten Fachkräften kann man hier in der Zeit noch etwas mehr lesen. Mit Unwillen muss man da allerdings wieder zur Kenntnis nehmen, dass unser Bildungssystem nach wie vor undurchlässig ist.  Eine feste Burg ist unser Gymnasium, oder wie es heißt. Die Diskussion um das Bildungssystem erinnert in Deutschland leider oft fatal an Diskussionen um Glaubensfragen, wie auch die Diskussion um die Riester-Rente. Wer den Riester nicht ehrt, ist die Rente nicht wert, wem hat das der freundliche Finanzberater nicht schon mit auf den Weg gegeben? Und nun bitte alle im Chor: Es ist kompliziert.

Apropos Glaubensfragen, in der letzten Woche haben kirchlich orientierte Menschen Erntedank gefeiert, eines der christlichen Feste, das auch ganz ohne Glauben irgendwie sinnvoll erscheint. Da kann man kurz über solidarische Landwirtschaft nachdenken, hier anhand eines Beispiel aus Bonn beschrieben, mit dem schönen Prädikat “umweltverträglich und enkelfreundlich”.  Aber womöglich sollte man nicht nur in kleinen, netten Projekten ganz andere Landwirtschaft betreiben, sondern auf der ganzen Welt.

In diesem Zusammenhang muss man natürlich auch immer wieder an die verschwindenden Sorten erinnern. Nicht nur wegen Linda, nein, es geht ganz allgemein um Vielfalt. Vielfalt im Garten und auf dem Teller, und man muss nur ein klein wenig weiter nachdenken, um auf die Vielfalt in der Gesellschaft zu kommen, da wird man verblüffend schnell tiefschürfend. Wolf Lotter hat in der brandeins etwas länger über Normalität und Vielfalt nachgedacht, der Text dort reicht übrigens locker für einen Kaffee. Mindestens. Es ist wieder kompliziert wie immer – und auch das ist also normal. Aber wir können das natürlich ab, in unserem kleinen Zirkel hier, wir informieren uns ja nicht umsonst umfassender als der Rest der Welt.  Der Mainstream sind eben immer die anderen, steht auch so bei Wolf Lotter.

Der Design-Link der Woche greift die Landwirtschaft noch einmal auf, Design findet schließlich nicht nur am Zeichentisch statt. Abgefahrenes Design kann man auch diesem Mais hier nicht absprechen, nehme ich an. Glasperlenmais nennt sich das auf Deutsch und keine Angst, er beruht nicht auf Genmanipulation, sondern wurde von einem Mann gezüchtet, der indianischer Abstammung ist, so schließt sich der Kreis dieser Linksammlung doch wieder ganz zauberhaft. Howgh, ich habe gelinkt.

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