Der Wirtschaftsteil

 

Wir fangen mit den Tiefschlägen an, vielleicht können wir uns danach wieder in heiterere Gefilde vorarbeiten.  Aber erst einmal erinnern wir uns daran, dass in Bangladesch tatsächlich echte Menschen an unseren Klamotten herumnähen. Jedenfalls solange ihre Fabrik nicht einstürzt, versteht sich. Die Bilder sind nicht alle leicht auszuhalten. Aber das ist die Verdrängung ja auch nicht.

Bangladesch können viele von uns wahrscheinlich nicht einmal ad hoc auf einer Weltkarte einzeichnen, das ist eben irgendwo da rechts unten, so ungefähr jedenfalls Vielleicht finden Sie Bangladesch beim nächsten Link, da geht es um 40 Karten. Etwas US-lastig, aber dennoch interessant, auf die Nummer 12 etwa kann man gar nicht oft genug hinweisen. Auch wenn es schwerfällt, das wirklich zu verstehen.

Andererseits, was sollte man auch über Bangladesch wissen. Wir wissen ja nicht einmal etwas über die Fremden vor der Haustür. Die Fremden, die seit Hunderten von Jahren in Europa leben etwa und die auch in den deutschen Medien gerade wieder viel fremder gemacht werden, als sie tatsächlich sind. Die FAZ mit einem Interview zu einem Volk, das im Lied immer noch lustig und unbesteuert lebt und deren Angehörige heute in den Nachrichten gerne zusammen mit dem Stichwort “Armutswanderung” genannt werden. Ein womöglich ganz falsches Stichwort, damit auch alles wieder ausreichend kompliziert ist.

In dem FAZ-Interview wird auch das Leben auf Müllbergen erwähnt, da können wir zwanglos und geradezu seltsam passend überleiten zum deutschen, zum sehr, sehr deutschen Umgang mit dem Müll. Und mit dessen Trennung. Mit dessen korrekter Trennung, versteht sich. Anderswo sieht das ganz anders aus! Und man sollte nicht glauben, die Menschen finden das toll, wie es da ist. Das alles im Wirtschaftsraum Europa, im Zentrum des Wohlstandes.

Und wenn man weniger konsumiert, etwa weil man gar nichts konsumieren kann, dann wird natürlich viel wichtiger, was man noch hat. Hier sieht man Bilder von Flüchtlingen mit ihrem jeweils kostbarsten Besitz, der noch nicht einmal aus sieben Sachen gebildet wird.

Flüchtlinge sind arm, deutsche Städte können auch arm sein, Relativität hin oder her. It all depends. Fünf Thesen über eine arme Stadt in Deutschland kann man hier bei der brand eins in einem längeren Text nachlesen.

Und nicht nur in den armen Städten, nein, in ganz Deutschland fühlen sich Migranten diskriminiert. In der Zeit kann kann nachlesen, warum das gut ist. Und nein, das war jetzt kein Schreibfehler. Es ist alles ganz logisch. Irgendwie.

Womit wir dann zu den positiveren Meldungen drehen wollen, es wird höchste Zeit. Werfen wir einen schnellen Blick auf die Lieblingsthemen. In der Wiwo-Green gibt es etwa eine kleine Linksammlung zum nachhaltigen Modekonsum.

In der Main-Post ein Artikel zum Experiment, sich nur noch regional zu ernähren. Mit Jokern, alles andere wäre auch deutlich problematischer geworden, da auch in der südlichen Main-Region der Kaffee einfach nicht so gut gedeiht.

In einem unserer Nachbarstaaten gibt es interessante Entwicklungen in der Verkehrspolitik – und nur weil sie noch nicht realistisch klingen, sind sie doch nicht unwichtig. Optimisten möchten bei solchen Berichten vielleicht feststellen, dass der Wandel beginnt.

Und die Unternehmen werden auch wieder sozialer, alles wird doch noch gut! Okay, es ist nur ein Unternehmen, um das es hier geht. Aber immerhin. Irgendwo muss ja der Anfang sein.

Die Unternehmen werden sozialer, das Gemüse wird krummer. Am Ende hängt alles irgendwie zusammen. Und die Jugend von heute, was macht die? Die kauft immer mehr Bio-Lebensmittel. Alles super. Und vielleicht gibt es in einer besseren Welt sogar bald wieder andere Hühner als die Turbo-Hennen. Oder sogar Hähne?

Und dann findet man noch Links zu Artikeln, die reizen so dermaßen zum Widerspruch, dass wir sie hier schon zur Förderung der Diskussionskultur kaum auslassen können: Biosupermarktkunden schaden dem Klima. Und alle so: hä? Besinnungsaufsätze dazu können selbstverständlich gerne in den Kommentaren eingereicht werden.

Der Smalltalkbegriff der Woche ist sicher auch in Ihrem Umfeld ganz prima anzuwenden, irgendjemand wird sich schon finden, den man als “marktferne Existenz” bezeichnen kann. Entnommen ist der Begriff diesem Artikel in der Wiwo über die Jugend von heute (schlimm!) und die Wirtschaft (schlimm!).  Da geht es auch um grüne Unternehmen, ethisches Handeln in der Wirtschaft, Pisa und anderes, das ist sehr lesenswert.

Der Designlink der Woche für ein paar ziemlich spezielle Behausungen in Berlin, wo sich die Hipster jetzt anscheinend dahin zurückziehen, wo unsere ähnlich behaarten Vorfahren einmal herkamen: auf die Bäume.

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