Der Wirtschaftsteil

Der Wirtschaftsteil

 

Hier ein paar aktuelle Zahlen zum Markt des Onlinehandels. Sieht auf den ersten Blick aus, als wären es nur Zahlen und Grafiken, tatsächlich ist es aber eine bedeutende Änderung auf vielen Gebieten. Nicht einfach nur im Markt, nein, auch in unserem Verhalten, in unserer Arbeitswirklichkeit, in den Fußgängerzonen und in der Art, wie wir Einkaufen, Handel und Produkte in der nahen Zukunft erleben werden. Eine wirklich gewaltige Änderung auf vielen Gebieten, die man aber nur dann versteht, wenn man einen Augenblick länger über die Zahlen nachdenkt. Oder wenn wieder ein Laden endgültig zumacht, von dem man bis vor kurrzer Zeit noch dachte, er sei Marktführer in der Stadt. Oder sogar im Land. Oder natürlich wenn wieder ein Skandal bekannt wird, wie gerade bei Amazon. In der SZ übrigens ein wirtschaftlich etwas tiefer schürfender Artikel über Amazon und seinen Chef. Mit einer elementar wichtigen Schlussfolgerung, wenn ich das als Buchautor mal kurz betonen darf. Und gerade noch hereingekommen ist ein ganz anderer Aspekt – eventuell hat Amazon auch ein kartellrechtliches Problem.

Wir streifen kurz die Kunst. Na, zumindest, wenn man die Architektur dazu rechnen möchte, was sicher nicht jedem spontan einfällt, wenn er durch ein beliebiges Neubauviertel mit ein paar frischen Bürohäusern geht. In der Zeit eine Meldung, die man schon wegen des behandelten Begriffs lieben muss, es geht um den Neobrutalismus. Das hat nichts mit randalierenden Jugendlichen in Großstädten zu tun, sondern ist ein neuer Baustil, bei dem es u.a. um die Wiederverwertung von vorhandenem Material geht, um günstiges Bauen, spontanes Bauen, um Anpassung an Bestehendes. Wenn man im Artikel auf das Bild klickt, kommt man zu weiteren Bildern. Neobrutalismus – demnächst unbedingt einmal im Smalltalk fallenlassen! Das Wort macht schwer was her. “Steht eure selbstgebaute Schrankwand da nicht schief?” “Aber nein, die ist neobrutal, das gehört so.”

Apropos Schrankwand –  was die im Wohnzimmer ist, das ist der Bausparvertrag im Finanzportfolio. Ingebriff deutscher Gemütlichkeit, ein Stück Heimat, Stabilität und Sicherheit. Glaubt man zumindest. Auf SPON einige interessante Anmerkungen dazu. Ein Finanz-Artikel, in dem tatsächlich die Wendung “wohlig-warmes Gefühl” benutzt wird, das liest man auch nicht gerade jeden Tag.

Wir bleiben beim Bau. “Hotel aus natürlichen Materialien”, das klingt vielleicht erst einmal nicht so spannend. Bis man das hier gesehen hat. Endlich ein Grund, einmal durch Belgien nicht nur durch zu fahren!

Noch ein Gebäude, dann ist aber auch wirklich Schluss damit: In der Zeit ein Artikel über ein Wohnhaus mit “Algenbioreaktorfassade”, wenn das nicht auch ein großartiges Wort ist. Ein Modellprojekt in Hamburg, ein Haus mit einer Fassade, die Energie liefert. Nicht genug Energie, um das Haus zu unterhalten, aber doch genug, um einen nennenswerten Anteil zu leisten. Ein Text mit sehr nüchternem Fazit und überraschend interessanten Kommentaren darunter. Immer wieder erstaunlich, wie fachkundige Kommentare so einen Artikel zurechtrücken können.

Kopenhagen will sauberste Hauptstadt der Welt werden, das ist doch einmal ein sportliches Ziel. In dem Artikel auf Wirtschaftswoche-Green sind Ziele und Maßnahmen gelistet, die kann man auch ohne große Kenntnis der Lokalpolitik mal eben schnell gegen das abgleichen, was in der eigenen Gemeinde gerade so läuft. Mit vermutlich interessantem Ergebnis.

Frau Kittykoma analysiert unsere Beziehung zum Essen. Lang und kenntnisreich, besonders die historischen Bezüge kommen sonst gerne mal viel zu kurz. Die Pferdelasagne hat eben sehr wohl etwas mit unseren Großmüttern zu tun. Es gab übrigens bisher nur einen Artikel, der sich ganz ernsthaft und abseits der Polemik mit der Wirtschaftlichkeit von Pferdefleisch befasste. Hier in der taz.

Den Begriff “Sharing” liest man in Wirtschaftsnachrichten immer öfter. Start-ups beschäftigen sich damit, NGOs, Vereine, Umweltinitiativen und seltsam gekleidete junge Menschen in Berlin Mitte – wir haben eine Infografik dazu gefunden, die zusammenfasst, worum es eigentlich geht. Gar nicht kompliziert. Mit der Maus auf die Bilder zeigen, dann sieht man die Erläuterungen (englisch).

In der US-Fernsehserie Portlandia geht es um die Auswirkungen des Gutmenschen-Lebensstils. Grotesk überzeichnet und doch erschreckend realitätsnah, schreibt die Zeit.
http://www.zeit.de/2013/06/Fernsehserie-Portlandia-Oekohoelle

Das hier ist ein zweifellos komplizierter Text, fast möchte man sich noch während des Lesens Notizen machen, um wirklich zu verstehen, was da eigentlich drinsteht – vielleicht gibt man aber auch nach vier Absätzen auf, ich würde das verstehen. Es scheint aber zur Zeit die beste Zusammenfassung zur heiklen Lage beim Strompreis zu sein und einfacher geht es dabei wohl tatsächlich nicht. Ich habe einen Freund, der Ingenieur für Windkraftanlagen ist, wenn ich den treffe und er hysterisch vor sich hin kichert, dann weiß ich, er hat wieder Politiker, ganz egal welcher Partei,  im Radio etwas zur Energiewende sagen hören. Man versteht seine Reaktion nach solchen Texten ein wenig besser.

Irgendeines  der Videos zum Thema “Harlem Shake” wird wohl jedem in den letzten Tagen über den Weg gelaufen sein, wenn nicht mehrere – oder sogar sehr, sehr viele. Ein weltweites Mem, jeden Tag werden Tausende neuer Varianten bei Youtube hochgeladen. Ein ziemlich durchgeknallter Spaß, alles im vermeintlich sinnfreien Bereich. Hat das denn mit Wirtschaft etwas zu tun, wenn Jugendliche mit zu viel Energie und Erwachsene mit zu viel Freizeit sich an einem Massenwitz beteiligen? Aber ja.

Falls Sie 3-D-Druck für Science-Fiction halten, für eine phantastische Randerscheinung – werfen Sie einmal einen Blick auf den Markt für 3-D-Drucker. Da kommt etwas auf uns zu.

Auf der (englischsprachigen) Seite Treehugger.com ein Bericht über das deutsche Örtchen Feldheim, das sich als erster Ort in Deutschland vom Stromnetz abgehängt hat und komplett selbst versorgt. Mit interessanten Folgen für den Strompreis, welche Überraschung.

In der Brand Eins startet eine ganze Artikelreihe über Banken. Im ersten Teil geht es um das Privatkundengeschäft, und das ziemlich gründlich. Auch hier, siehe ganz oben im Text, werden gravierende Änderungen durch Online-Konkurrenz vorausgesagt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

0:00
0:00