Der Wirtschaftsteil

Wirtschaftsteil

Es ging in dieser Kolumne schon verblüffend lange nicht mehr um Lebensmittel, dann wollen wir mal sehen, was da in den letzten Wochen hängengeblieben ist.

Es geht nicht mit den allerneuesten Trends im veganen oder vegetarischen Bereich los, es geht mit dem Ende eines alten Trends los. Ein Artikel über den letzten Tag eines kleinen und noch selbst schlachtenden Fleischereibetriebs, von denen es in einer Großstadt wie Hamburg mit einiger Sicherheit weniger gibt, als man so denkt. Nur zwei? Für mehr als eine Million Kunden. Und nach ihnen die Fleischindustrie, kann einem das nun recht sein?

Die handwerklichen Betriebe verschwinden also, das Fleisch kommt selbstverständlich dennoch auf den Teller. Das ZDF mit den Details zur Tierfabrik Deutschland, die man im Prinzip alle schon einmal gehört hat – es schadet aber nicht, sie ab und zu geballt zur Kenntnis zur nehmen. Das Problem geht nämlich nicht von selbst weg. Übrigens auch dann nicht, wenn man sich das Zeug von hippen Lieferdiensten bringen lässt. Und industriell bleibt es auch dann, wenn man Teile der Nahrungskette auf Insekten umschwenkt. Der folgende Artikel lohnt sich zu diesem Thema schon wegen des letzten Satzes.

Zur Tierfabrik Deutschland gehört auch die Milch, dazu aber kein Horrorartikel, sondern ein Bericht im Landlebenblog über ein Milchhäusle, in dem man Tag und Nacht selbst zapfen kann. Ja, auch nachts um drei.

Und ein Kommentar muss auch noch sein, nämlich einer aus der SZ, da geht es nicht nur um Milch, da geht es um die ganze Ausrichtung der deutschen Landwirtschaft und um den Weltmarkt. Und um die Verbraucher, um die geht es auch. Der Satz “Viele wünschen sich eine schonende Landwirtschaft, in der etwa weniger Gift auf den Feldern versprüht wird …” ist irgendwie geradezu niedlich. Ein bisschen Frieden, ein bisschen weniger Gift. Bescheidenheit können wir wohl. Man kann den Kern des Problems auch noch deutlicher benennen: Die Landwirtschaft bringt sich um. Ein Kasandra-Ruf in der Berliner Zeitung.

Es gibt auch Meldungen zu Obst und Gemüse, die kann man entspannter lesen als die zum Thema Fleisch, also ohne dauernd an Leid und Elend zu denken. Selbst wenn es um unschönes Gemüse geht, um “culinary misfits”. Man kann verbeultes Gemüse einfach essen und dabei vernünftig handeln.

Wobei man für Obst und Gemüse Boden braucht, und mit dem gibt es auch ein paar Probleme, hier an einem Beispiel in Brandenburg dargestellt.

Eine Meldung bei der man ganz nostalgisch werden möchten, wissen Sie noch, damals die atomwaffenfreien Gemeinden in Deutschland? Na gut, es ist schon eine ganze Weile her. Aber es gibt wieder Gemeinden, die sich von etwas befreien, diesmal von Pestiziden. Nicht in Deutschland, aber in Südtirol gibt es diese Premiere, denn das wird es wohl sein.

Zum Schluss doch einmal ein Link in einen Bereich, in den wir fast nie verlinken, in den Sport. Und da geht es dann doch noch um die vegane Ernährung: Fleischlos in der Bundesliga.

 

  1. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier ein Kommentar bezüglich Erzeugerwelt und Foodfunding fehlt. Da geht es nämlich auch um Lebensmittel. Genauer gesagt um Lebensmitteldirektvermarktung, Landwirtschaft, faire Preise und um nachhaltigen Konsum.

    • Selbstverständlich gehört das dazu. Aber es muss auch zum richtigen Zeitpunkt einen passenden Artikel geben. Das Thema kam hier aber schon vor und wird sicher auch wieder vorkommen.

  2. Guter Beitrag, passende Links zu den hier wesentlichen Themen. Ich finde, man hätte die “andere Seite” auch im Blogtext noch stärker darstellen können. Denn nach meiner Wahrnehmung gibt es eine ständig wachsende Zahl von Menschen, die sich für eine biologische Landwirtschaft tatkräftig einsetzen. Ich denke an das Bündnis “Wir haben es satt” und die wachsende Anzahl von konkreten Initiativen. Ich selbst gründe gerade mit ein paar anderen Leuten eine Regionalwert AG. Und unser Erfolg hängt davon ab, dass uns andere Menschen glauben, dass alternative Konzepte existieren und funktionieren.

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