„Ohne Liebe ist kein Gemeinwesen möglich.“
So äußerte sich die Amerikanische Philosophin Martha C. Nussbaum jüngst in einem Interview, das sie der Sendung Kulturzeit des Senders 3sat gab. Was für ein schöner Satz mit einer tiefgreifenden Wahrheit zu einer Zeit, in der zu Tausenden Menschen auf die Straßen gehen und Parolen voller Hass und Verachtung skandieren, dass einem Angst und Bange werden kann. Gerade in diesen Tagen gilt es mehr denn je, sich auf die verändernde und gestalterische Kraft der Liebe zu den Menschen zu besinnen, Vorurteile zu überwinden und abzubauen und sich für die Menschen und die Umwelt einzusetzen.
In der GLS Bank blicken wir auf ein bewegtes und bewegendes Jahr zurück. Ein Jahr, das wir anlässlich unseres 40jährigen Geburtstages unter das Motto „Geschichten, die Zukunft schreiben“ gestellt haben. Auch 2014 sollte ein Jahr sein, das erneut Geschichte für die Bank schrieb. Das Jahresende soll Anlass sein, Inne zu halten und auf einige Höhepunkte und Meilensteine zurückzublicken.
Das Jahr begann mit dem Rückblick auf ein abermals erfolgreiches Geschäftsjahr 2013, bevor wir dann im Februar, während wir noch mit zahlreichen Menschen auf der BioFach in Nürnberg sprachen, unsere neuen Geschäftsräume in München einweihen konnten. Kurz darauf am 11. März folgte dann ein weiteres Highlight unseres Jahres, der 40ste Geburtstag der Bank. In allen Filialstädten verteilten wir Samentütchen als kleines Zukunftsprojekt an die Menschen. Immer in der Hoffnung, dass damit die Saat des sozial-ökologischen Bankgeschäfts weiter aufgeht und sich verbreitet.
Kurz darauf, im April, konnten wir unseren Kundinnen und Kunden gemeinsam mit der Lacuna AG erneut ein Investment-Angebot im Bereich Regenerative Energien machen. Ein Geschäftsbereich, der angesichts der noch lange nicht abgeschlossenen Energiewende immer noch große Bedeutung in und für die GLS Bank hat. Im selben Monat durften wir auch rund 70 Kolleginnen und Kollegen aus dem Verbund der Volks- und Raiffeisenbanken zum so genannten GenoBarcamp bei uns in Bochum begrüßen. Im Rahmen diese Unkonferenz tauschten wir uns zu Trends und Innovationen im Banksektor aus und inspirierten uns gegenseitig mit unseren Ideen.
Kurz darauf waren wir erneut Gastgeber, diesmal für unsere internationalen Kolleginnen und Kollegen von INAISE. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der mittlerweile mehr als 50 Mitgliedsorganisationen trafen sich in Bochum, um sich über gemeinsame Strategien und Maßnahmen für ein sozial-ökologisch orientiertes Bank- und Finanzwesen auszutauschen und den Kulturwandel voranzutreiben.
Danach liefen in der Bank dann die Vorbereitungen für die große 40-Jahr-Feier in Bochum auf Hochtouren. Unsere Bauhandwerker bauten uns als Geschenk eine Bank, zahlreiche Kundinnen und Kunden unterstützten die Feier mit ihren Produkten und Vorträgen oder Themenbeiträgen. Kurz zuvor stellte ein schlimmer Sturm das Organisationsteam zusätzlich auf die Probe. Sturmbedingt fuhren am Tag der großen Feier, zu der sich immerhin mehr als 4.000 Menschen angesagt hatten, keine Züge nach oder von Bochum. So organisierten sich die Menschen kurzerhand über Mitfahrzentralen oder nutzen den eigens bereitgestellten Shuttle-Bus-Service vom Dortmunder Bahnhof.
Die Feier selbst war für die Besucherinnen und Besucher, die GLS Mitglieder aber auch für uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wirkliches Highlight. Die Beiträge von Georg Schramm, Horst Köhler, Sarah Wiener, Ursula Sladek, Norbert Lammert und vielen Menschen mehr erweiterten den Horizont und lösten zudem eine echte Aufbruchstimmung aus, die noch weit über die Veranstaltung hinaus trug. An dieser Stelle sei allen Besucherinnen und Besuchern, den zahlreichen Mitwirkenden aber auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein herzliches Dankeschön gesagt. Eine jede und ein jeder hat dazu beigetragen, dass die Veranstaltung noch heute in uns nachwirkt.
Im Sommer wurde dann Grundstein für die Gründung von Bochums erster Schülergenossenschaft, der RuhrChemAlytic eSG, gelegt, die dann vor wenigen Tagen am 10.12. feierlich vollzogen wurde. Die GLS Bank begleitet die Schülerfirma und unterstützt sie mit ökonomischem Know-how sowie auch finanziell bei ihrer Arbeit für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen.
Im Oktober feierte dann die Stiftung des Right Livelihood Awards, des Alternativen Nobelpreises, als Gast der GLS Treuhand bei uns in Bochum ihren 5. Geburtstag. In diesem Jahr wurde dieser so wichtige Impulse setzende Preis an Edward Snowden verliehen.
Gleich zwei Highlights gab es dann im November zu vermelden. Zum einen luden wir Stiftungen und institutionelle Anleger zum dritten Mission Investing Forum ein. Einen Tag lang ging es darum, wie Stiftungen und institutionelle Anleger ihre Gelder sinnstiftend und sozial-ökologisch nachhaltig anlegen können und um die Frage, welche Renditeerwartungen angesichts der aktuellen Niedrigstzinsthematik noch realistisch sind. Ein Interview mit einer Teilnehmerin findet ihr hier im Blog.
Lang erwartet und heiß ersehnt starteten wir dann im November unsere plattformübergreifende neue Mobile Banking-App, GLS mBank. Und sie ist ein voller Erfolg. Bis heute wurde die App mehr als 5.000 Mal in den unterschiedlichen Stores der Anbieter heruntergeladen und erhielt von den Nutzerinnen und Nutzern dabei überdurchschnittlich gute Bewertungen. Angesichts der immer größer werdenden Zahl von Menschen, die das Internet unterwegs mit ihren Smartphones oder Tablets nutzen, haben wir auch die Internetseite der GLS Bank mobil optimiert. Ein weiterer Meilenstein, wenn es um unsere Online-Aktivitäten geht.
Fast parallel dazu erreichte uns die freudige Nachricht, dass wir von unseren Kundinnen und Kunden zum 5. Mal in Folge bei der n-tv-Umfrage zur „Besten Bank Deutschlands“ gewählt wurden. Das hat uns riesig gefreut und ist uns Ehre wie Verpflichtung zugleich.
Damit sind wir auch bei den wichtigsten Menschen des Jahres, unseren Kundinnen und Kunden und unseren Mitgliedern, ohne die es unsere Bank überhaupt nicht gäbe. Sie sind diejenigen, die mit ihren Ideen, Unternehmen und Vorhaben die Welt verändern und sie an jedem Tag ein kleines bisschen besser und liebenswerter machen. Und dafür gilt ihnen unser Dank. Martha C. Nussbaum sagt, dass ohne Liebe kein Gemeinwesen gedeihen können. Wir dürfen jeden Tag die Erfahrung machen, dass entgegen aller medialer Wahrnehmung in dieser Gesellschaft ganz viel Liebe und Solidarität steckt. Diese gilt es zu entdecken, offenzulegen und nach Kräften zu fördern. Und in dieser Rolle sehen wir uns als GLS Bank auch in 2015, hier wollen auch wir wieder unseren Beitrag leisten. Gemeinsam mit Ihnen und Euch, unseren Kundinnen, Kunden und Mitgliedern dafür Sorge zu tragen, dass Geld wieder für die Menschen da ist!
Die GLS Online-Redaktion und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen Ihnen und Euch ein freud- und friedvolles Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr!
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