Das Jahr fängt thematisch gut an, wir haben noch einmal einen Aspekt gefunden, der hier bis jetzt überhaupt nicht vorkam. Diesmal geht es um Städte und was sie mit den Menschen macht, die in ihr wohnen.
Der Tagesspiegel führt unter der einigermaßen überraschenden Schlagzeile “Berlin verändert das Gehirn aus: “Man merkt es nicht immer: Als Berliner ist man permanent in Gefahr. Jedenfalls nimmt unser Gehirn das so wahr. Vormittags gibt es im Büro Druck vom Chef, nachmittags wird sich im Supermarkt vorgedrängelt, abends hört der Nachbar laut Musik – das alles stresst uns, wird vom Hirn als Bedrohung erkannt und löst eine unvermeidliche Reaktion aus. Unser Gehirn versetzt den Körper in Alarmbereitschaft und bereitet reflexartig die beiden grundlegenden Handlungsmöglichkeiten vor, die der Menschheit seit ihrer Entstehung treue Dienste geleistet haben: Flucht oder Kampf.”
In der oben erwähnten Alarmbereitschaft ist man in Groß- Städten sicher auch, wenn man einen Parkplatz sucht. In London hat der Bürgermeister angekündigt, das Parkplatzangebot zu verknappen, um mehr Menschen zum Umstieg zu bewegen: “To secure the future health and prosperity of our city, we need to be bolder in encouraging people to reduce their reliance on cars. It’s essential for dealing with congestion as London’s population grows, and crucial for reducing our toxic air pollution emissions. My draft London Plan will set out how I want to transform how London’s infrastructure works, making cycling and walking a safe and convenient alternative for millions more journeys every day.”
In der SZ geht es um die Gegend, in der man viel leichter einen Parkplatz findet, es geht um das Umland der großen Städte. Es gibt Medienberichte, nach denen der Trend gerade wieder dorthin geht, in diesem Artikel geht es aber auch um die Frage, wie man diesen Trend stabilisieren kann und was für Probleme es dabei gibt: “Dort, wo die meisten Menschen hinziehen, müssten auch die besten Planer und Architekten arbeiten. Doch für viele Planer ist es offenbar nicht sexy, sich mit der architektonischen Entwicklung des Speckgürtels zu befassen.”
Was noch? Es gibt Neuigkeiten zu Holzhäusern, sie werden etwas größer. Nein, viel größer. “Holz gilt bisher als Baustoff für Hütten und andere eher kleine Gebäude. Mehrfamilienhäuser sind bisher höchstens Hybride aus Stahlbeton und Holz. Nun soll ein 240 Meter hoher Wohnturm am Chicago River zeigen, dass Holz nicht nur Ökobilanzen retten kann.”
Und auf immerhin 64 Meter kommt ein noch zu bauendes Hausprojekt in Hamburg, auch wenn es nicht nur aus Holz bestehen wird: “Der 18-Stockwerke-Tower wird von einer gläsernen zweiten Fassadenhaut umgeben sein, die als Lärm-, Witterungs- und Brandschutz dient. Hinter der Hülle wird jede Wohnung über eine Loggia mit besten Ausblick verfügen.”
Der Wirtschaftsteil „kompakt“ ist eine Kolumne aus kuratierten Beiträgen der Wirtschaftsgazetten und Blogs von Maximilian Buddenbohm heute zum Thema Städte.
Photo by Ben Blennerhassett on Unsplash
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