Die ersten vier Links in dieser Ausgabe sind für besonders empfindsame Mitmenschen nicht geeignet. Es geht um das Schwein und dessen Haltung, Sie können sich vermutlich denken, was kommt.
Lasst die Sau raus, das ist jedenfalls keine freundliche Empfehlung von uns in Richtung Wochenende, das ist eine Schlagzeile über einem Beitrag zur Landwirtschaft. “Die Landkreise mit den meisten Schweinezüchtern setzen einen Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts für mehr Tierschutz auch nach eineinhalb Jahren nicht um. Deshalb werden die 1,9 Millionen Sauen in Deutschland überwiegend monatelang in Einzelkäfigen gehalten, die so klein sind, dass die Tiere nicht jederzeit die Beine ausstrecken können.”
Und die Tiere haben nicht nur keinen Platz, sie haben – das ist vielleicht gar nicht so bekannt – z.B. auch keinen Schwanz: “Warum deutsche Bauern Schweinen den Ringelschwanz abschneiden.”
500 Gramm Schwein nur 2,69€
Schuld an all dem haben auch die Konsumenten, schreibt die taz, und ganz falsch liegt sie da sicher nicht: “Die akkurat verschweißte Packung mit den drei Koteletts, diese dicken Rippenstücke, die so schön in der Pfanne zischen, die lässt du dir gerade mal 2,69 Euro kosten. Und das ist nicht einmal ein Schnäppchen. Für 500 Gramm Schwein musst du nie mehr bezahlen.”
Unsere stete Bemühung, den Wirtschaftsteil halbwegs positiv zu beenden, sie gelingt heute vielleicht nur so halb, aber einen Sieg für den Tierschutz kann man doch vielleicht gelten lassen. “2013 hatten Tierschützer erschreckende Bilder in einer Mastanlage in Sachsen-Anhalt gefilmt und veröffentlicht. Im anschließenden Prozess wegen Hausfriedensbruchs wurden sie freigesprochen. Doch die Staatsanwaltschaft legte Revision ein. Jetzt hat ein Oberlandesgericht ein wegweisendes Urteil gefällt.”
Verbleiben wir also immerhin mit: Man kann etwas tun. Oder nein, interessierte Menschen können sogar ziemlich viel tun! “Um die Landwirtschaft nachhaltiger, ökologischer und fairer zu machen, gründen sie Ernährungsräte, Erzeugergemeinschaften, Selbsternteprojekte und landwirtschaftliche Investitionsgenossenschaften. Sie gärtnern mitten in der Stadt oder unterstützen eine solidarische Form der Landwirtschaft (Solawi). Verbraucherinnen und Verbraucher kommen mit Erzeugern ins Gespräch und erproben neue Modelle der Nahrungsmittelversorgung. Auch wenn man damit gegen den Welthunger und die zunehmende Macht der Agrarkonzerne nicht ankommt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten mitzugestalten, wie hierzulande die Landwirtschaft organisiert ist – Möglichkeiten, die weit über unsere Kaufentscheidung im Supermarkt hinausgehen.”
Der Wirtschaftsteil „kompakt“ ist eine Kolumne aus kuratierten Beiträgen der Wirtschaftsgazetten und Blogs von Maximilian Buddenbohm heute zum Thema Schweine.
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