Unsere Gesellschaft ist Vielfalt. Und doch gibt sie nicht allen gleichberechtigt Raum. Wie aber können wir uns Barrieren bewusst machen und sie verlernen! Vier Impulse.
Hedda Ofoole Knoll
„Vielfalt in der Arbeit bedeutet anzuerkennen, dass viele Menschen mehrfach belastet sind, etwa durch Rassismus, soziale Herkunft, Behinderung und/oder Care-Arbeit. Wer Kinder versorgt, Angehörige pflegt und mit Krankheit lebt, begegnet oft Hürden, die andere gar nicht wahrnehmen. Gerechtigkeit heißt daher nicht, alle gleich zu behandeln, sondern Barrieren abzubauen. Frag Dich gerne öfter: Wer ist da, wer fehlt und was kann ich tun? Manchmal reicht schon offene Sprache, bewusstes Einbeziehen oder sich Wissen anzueignen. Gerade mehrfach Diskriminierte entwickeln besondere Fähigkeiten, Wandel zu spüren und einzuleiten. Unter guten Bedingungen entfalten sich diese Kräfte und eröffnen neue Wege. Jede*r kann dazu beitragen: durch aktives Zuhören, kritisches Prüfen eigener Privilegien und das Gestalten von Räumen, in denen Vielfalt als Stärke wirkt.“

Employers for Equality ist GLS Kunde und befähigt und begleitet Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Gleichberechtigung, Teilhabe und Diversität. Herzstück dessen ist ein praxisnahes Programm zur Fortbildung von Führungskräften und Mitarbeiter*innen.

Raúl Krauthausen
„Vielfalt bedeutet, die Welt nicht nach der ‚Norm‘ zu sortieren, sondern nach den Möglichkeiten. Im Supermarkt etwa: Wer kann die hohen Regale nicht erreichen oder erkennen? Könnte ein Hocker oder mehr Personal helfen? QR-Codes auf einheitlicher Höhe, damit auch blinde Menschen die Produkte identifizieren können? Oder am Arbeitsplatz: Wer versteht die Informationen nicht, weil sie nur in Fachsprache stehen? Wenn wir solche Barrieren erkennen, können wir sie gemeinsam verschieben. Vielfalt entsteht nicht von allein, sie braucht unser bewusstes Handeln.“
Raúl Krauthausen, Inklusionsaktivist, Gründer und Vorstand von Sozialheld*innen e.V.. Der Verein setzt sich für mehr Inklusion und Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderung ein, unter anderem mit politischen Kampagnen, selbst entwickelten Technologien, durch die Beratung von Unternehmen oder von Medienschaffenden.
Radical Transformation: Buch zu gewinnen!
„Radical Transformation. Wie das Wissen über Gefühle die Welt verändern kann“: In ihrem neuen Buch thematisiert GLS Kundin Lisa Jaspers mit ihren Co-Autor*innen Naomi Ryland und Soraida Velazquez Reve den Dreiklang Spüren, Fühlen, Verbinden als Schlüssel zu Veränderung. Für die Teilnahme an der Verlosung sende bis 31. Januar 2026 eine E-Mail mit dem Betreff „Radical Transformation“ an: redaktion@gls.de
Hier geht es zu den Teilnahmebedingungen
Lisa Jaspers
„Es ist nicht nur eine Frage von Gerechtigkeit, dass wir ALLEN Menschen die gleichen Möglichkeiten zugestehen. Nein, wir sind als Gesellschaft darauf angewiesen, denn wir brauchen das Wissen von Menschen, die Ausgrenzung selbst erleben, um besser zu verstehen, wie wir diese überwinden können. Dabei ist der erste und wahrscheinlich wichtigste Schritt auf dem Weg zur Veränderung für mich, dem Gefühl Raum zu geben, dass etwas mit der Welt und unserem aktuellen Wirtschaftssystem nicht stimmt. Wir dürfen den Kapitalismus kritisieren und nach etwas anderem streben – nach einer Welt, in der alle abgesichert sind und wo niemand auf Kosten anderer profitiert. Wir müssen verlernen zu glauben, dass es keine Alternativen gibt.“

Lisa Jaspers ist mit mehreren Unternehmungen Kundin bei der GLS Bank. Sie ist Mitgründerin von FOLKDAYS und Unlearn Business Lab und Co-Autorin von Büchern wie „Unlearn Patriarchy“ und „Radical Transformation – Wie das Wissen über Gefühle die Welt verändern kann“.
Justus Kornmesser

„Vielfalt bedeutet für mich, dass alle die Freiheit haben, sie selbst zu sein, ohne Angst vor Ausgrenzung. Als Teil der queeren Community weiß ich, wie wichtig es ist, Räume zu schaffen, in denen sich alle Menschen wohlfühlen. Damit queere Menschen die gleichen Rechte und Chancen haben wie alle anderen, müssen wir uns gemeinsam einsetzen. Wir können alle einen Beitrag leisten: Das kann bedeuten, aktiv zuzuhören, wenn jemand von Diskriminierung erzählt, oder sich gegen Kommentare zu wehren, die queerfeindlich sind. Wir können uns reflektieren und überlegen, wie wir unsere Privilegien nutzen, um zu helfen. Wir können uns auch für politische Veränderungen einsetzen oder einfach nur da sein, wenn jemand Unterstützung benötigt.“
Justus Kornmesser ist Pressesprecher und Teil der Öffentlichkeitsarbeit bei Queer Cities e.V.. Der Verein ist GLS Kunde und setzt sich mit Beratung, Bildung und Community- Arbeit für die Rechte von queeren Menschen ein.
Raum für Vielfalt

Vielfalt steht unter Druck, obwohl eine artenreiche Natur, eine diverse Gesellschaft und eine vielseitige Wirtschaft unverzichtbare Lebensgrundlagen bilden. Die GLS Bank schafft Raum für Vielfalt – nicht erst jetzt, aber jetzt erst recht. Unser Schwerpunkt zeigt, wo es schon gelingt und wo Herausforderungen liegen.
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Seit ihrer Gründung fördert die GLS Bank Vielfalt. Es ist eine Aufgabe, die nie abgeschlossen ist und die uns im Alltag herausfordert. Die Entwicklungsräume sind nahezu grenzenlos.

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GLS Kundin XENION e. V. bringt ehrenamtliche Berliner*innen und Geflüchtete zusammen. Im Tandem erleben sie Vielfalt als Herausforderung und als Chance.

GLS Mitgliedschaft: Schaffe Raum für Vielfalt
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