GLS Kunde Gorfion Green Energy plant und betreibt seit 2021 Solaranlagen für Gewerbetreibende. Wir erzählen, wie ein gelernter Betriebswirt mit seinem Grundschulfreund die Solarbranche revolutioniert und es innerhalb kürzester Zeit zu dem Titel „Solarstern des Bodensees“ geschafft hat.
Start-up-Gründer Joachim Plesch ist 44 Jahre jung, studierte in Konstanz und war unter anderem als Geschäftsführer in der Solarbranche tätig. Mittlerweile hat er es sich gemeinsam mit seinem Geschäftspartner zur Aufgabe gemacht, den Mittelstand mit Solarenergie zu beliefern. „Contracting“ oder auch „Energy as a Service“ heißt diese Vereinbarung in der Branche. Das Zwei-Mann-Unternehmen ist trotz junger Firmengeschichte der Solarstern des Bodensees.
Plesch bekam das energiepolitische Hadern zu Beginn der 2010er Jahre am eigenen Leibe zu spüren. Seine Position als kaufmännischer Leiter eines Solarzellenherstellers war einer der über 100.000 Arbeitsplätze, die durch das Firmensterben in dieser Zeit wegfielen. 2012 hatte die damalige Bundesregierung das Erneuerbare-Energien-Gesetz geändert – mit harten Einschnitten für die Solarförderung. In Nordrhein-Westfalen hatten sich Politiker*innen vor wenigen Jahren noch medienwirksam wegen eines Bruchteils dieser Arbeitsplätze in der Kohleindustrie empört. Dagegen brachen die Jobs in der Solarindustrie leise weg.
Die entscheidende Frage: Wo kommt der grüne Strom her?
„Ich war immer getrieben von der Frage: Wo kann ich mich wirksam einbringen, was macht Sinn?“, sagt Plesch. Mit seinem Freund, dem Physiker Sebastian Pingel, spinnt er die ersten Ideen – sie drehen sich um die Frage: Wo kommt der grüne Strom her? Als Antwort gründen sie 2021 ihr eigenes Start-up, die Gorfion Green Energy GmbH – den Gegenentwurf zur Abwärtsbewegung der Erneuerbaren. Ihre Idee: Sie liefern unkompliziert Solarstrom für den Mittelstand zum Eigenverbrauch. Ohne Investitionskosten für die Anlage, ohne Wartung und ohne Risiko. Dafür bieten sie die langfristig fixen Konditionen eines Stromliefervertrags, günstige Energiekosten für den Verbraucher und einen Beitrag zur Energiewende.
fasst es der Betriebswirt zusammen. Und genau da setzt er gemeinsam mit seinem Physiker-Kollegen an. „Unsere Kunden beauftragen uns. Wir konzipieren die Anlage. Unsere Partner bauen und warten sie. Wir sind rechtliche und technische Betreiber, schließen mit unseren Kunden einen Stromliefervertrag ab und beliefern sie dann zehn Jahre zum fixen Strompreis.“
Solarstern mit Solaroffensive für Herbergen
Die Gorfion Green Energy GmbH setzt noch im Gründungsjahr ihr erstes Projekt um. Damals bereits mit der GLS Bank. Das Unternehmen, das sie mit der Dienstleistung Energie versorgen wollen, kommt aus einem metallverarbeitenden Gewerbe, das branchentypisch hohe Energieverbräuche aufweist. Plesch und Pingel erarbeiten ein Konzept und installieren mit ihren Partnern vor Ort die erste Anlage mit einer Leistung von 170 Kilowatt-Peak (kWp).
Ein Jahr später folgt die jüngste Solaroffensive. Diesmal vereinbaren sie Rahmenverträge mit zwei Landesverbänden des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH). Die Verbände Bayern und Baden-Württemberg vertreten die deutschen Jugendherbergen im jeweiligen Bundesland. Sie brauchen andere Unterstützung als die klassisch produzierenden Gewerbeunternehmen. Die Herbergen haben ein völlig anderes Verbrauchsprofil, gleichzeitig aber viele Standorte, die sie energetisch und nachhaltig voranbringen müssen.
Kurz darauf installiert Gorfion die ersten Module auf Bayerns Herbergen – wieder mit lokalen Solarpartnern, individuellem Konzept und mit der GLS Bank. Mit einer Finanzierung über 430.000 Euro ermöglicht der Kredit die ungewöhnliche Kooperation von ökologischer Solareffizienz und sozialem Angebot der Herbergen. „Ich war sofort begeistert über die Kombination von Photovoltaik und Jugendherbergen“, sagt Jakob Martin, Firmenkundenbetreuer der GLS Bank. „Gemeinsam stehen sie für eine Zukunft, in der Nachhaltigkeit und Gemeinschaft im Einklang funktionieren.“
Netzwerk gibt Stabilität für alle
Die Herbergen reduzieren ihre Fixkosten immens: So senken sie ihre Stromkosten bereits im ersten Jahr um 35 Prozent. Inhaltlich war die Kooperation mit den Verbänden ein guter Start, weil die Jugendherbergen im ländlichen Süden voll hinter den Erneuerbaren stehen. 110 Häuser betreiben beide Landesverbände des DJH zusammen. Knapp die Hälfte davon wird Gorfion mit einer geschätzten Gesamtleistung von 4.000 bis 6.000 Kilowatt-Peak projektieren.
lobt Plesch die junge Zusammenarbeit. Bis Ende 2023 wird Gorfion voraussichtlich das erste Megawatt installiert haben. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von rund 300 Haushalten. „Wachstum ist toll, aber nicht primäres Ziel. Unser Netzwerk von Solarunternehmen, Kundinnen und Kunden und der Bank – darin sehen wir wirkliche Stabilität. Wir möchten ein Umfeld schaffen, in dem alle profitieren, in allererster Linie die Umwelt.“
Wer mit der GLS Bank die Sanierung oder Erweiterung einer Immobilie finanziert, kann in diesem Zug direkt die Finanzierung einer Photovoltaikanlage anfragen. Ein neuer Service macht es möglich:
Die regionale Versorgung mit grünem Strom ist für die GLS Bank ein wichtiges Thema. Mehr zu der Branche Erneuerbare Energien bei der GLS Bank erfährst du auf der Webseite.
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