Karsten Meyer hat sich einer besonderen Lebensweise verschrieben. Als säkularer Buddhist verbindet er Achtsamkeit und ethisches Handeln in seinem Alltag. Im Interview erzählt er, wie er zum Buddhismus kam und warum er Mitglied der GLS Bank ist.
Hallo Karsten, wer bist du? Stell Dich gerne kurz vor!
Ich bin 53 Jahre alt und wohne schon immer in Berlin. Ich bin säkularer Buddhist. Die Kategorie Beruf spielt für mich keine Rolle. Im buddhistischen Achtfachen Pfad gibt es das so genannte „right livelihood“: Ich versuche mit allem, was ich tue, so wenig Schaden wie möglich anzurichten. Das ist heutzutage gar nicht so einfach.
Was genau ist säkularer Buddhismus und wie bist Du dazu gekommen?
Zusammengefasst ist säkularer Buddhismus die Art und Weise, Buddhas Lehre (Dharma) ohne Dogmen, Hierarchien und Jenseitsglauben zu praktizieren. Quasi ohne religiöse Aspekte. Ich habe 2015 eine Buchvorstellung von Buddhisten aus Berlin besucht, mich dann weiter informiert und an qualifizierenden Kursen und Seminaren teilgenommen.
Was hast Du denn davor gemacht?
Aufgewachsen bin ich in der DDR. Nach deren Ende holte ich das Abitur nach und begann verschiedene Studiengänge, ohne diese abzuschließen. Geld erwarb ich hauptsächlich durch freiberufliche und kurzfristig-geringfügige Tätigkeiten. 2009 war ich in einer Radiogruppe des Humanistischen Verband Deutschlands (HVD). Seit mehreren Jahren bin ich BUND-Mitglied. Parteien oder Organisationen schließe ich mich nicht leichtfertig an.
Und wie bist Du zur GLS Bank gekommen?
Es gab vor einigen Jahren eine Kampagne für den Bankenwechsel. Eine der empfohlenen Banken war die GLS. Diese hat eine Filiale in Berlin. Ich konnte also dort hingehen und das Girokonto eröffnen. Damals war mir Onlinebanking noch nicht vertraut. Bei der GLS besitze ich Geschäftsanteile und einen Sparbrief. Es sind saubere, nachhaltige Geldanlagen. Die Rendite ist angemessen.
Wie ist Deine Beziehung zu Geld?
Geld ist ein Tauschmittel, das vor allem die Gier fördert. Die primitivste Form zwischenmenschlicher Beziehungen ist die finanzielle. Man sollte versuchen, möglichst viel ohne Geld zu erreichen. Ich bin ein Anhänger der negativen Einkommensteuer. Heutzutage wird zu viel Geld für Bürokratie eingesetzt. Das meiste, was in den Sozialgesetzbüchern steht, ist eigentlich Finanzpolitik.
Hast Du Wünsche für die Zukunft?
Armut abschaffen! Hauptaufgabe der Bildungspolitik sollte die Verbesserung der Fähigkeiten und Möglichkeiten des Zusammenwirkens in der Bevölkerung sein. Mehr Unabhängigkeit vom Geld! Die Lebenshaltungskosten, vor allem die Mieten müssen sinken.
Karsten Meyer ist eines von aktuell (Stand: Oktober 2024) über 141.000 Mitgliedern, die mit ihren Genossenschaftsanteilen das Bankgeschäft tragen. Das Geld unserer Kund*innen können wir nach Vorgabe der Bankenaufsicht BaFin nur als Kredite vergeben, wenn wir genug Eigenkapital vorweisen können. Jeder Anteil ermöglicht einen neuen Kredit in mindestens siebenfacher Höhe. Deshalb sind die GLS Bank Anteile die wirkungsvollste Anlagemöglichkeit: Bis zu 3 Prozent Dividende sind möglich. Als Eigentümer*innen der Bank bestimmen Mitglieder zudem mit und genießen spezielle Konditionen.
Mitglied: „Gerechtigkeit ist mir sehr wichtig – oder zumindest der Versuch, alle Menschen gleich zu behandeln.“ Was Oliver sonst motiviert und warum er Mitglied der GLS Bank ist, lest ihr im Interview.
Geldfragen: Katja Diehl ist Mobilitätsexpertin, Bestseller-Autorin, Beraterin, Speakerin, Moderatorin und Aktivistin. Unter dem Motto She Drives Mobility inspiriert sie für eine ökologische und sozial gerechte Verkehrswende. Im Beitrag erfahrt ihr mehr über ihr Verhältnis zu Geld.
Wohnen: Insgesamt 52 Erbbaurechtsprojekte sind seit der Gründung der Stiftung trias bis heute entstanden. Sie reichen von Mehrgenerationenhäusern, über Projekte für Wohnen, Arbeiten und Kultur bis zu inklusiven Wohngemeinschaften, in denen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenleben. Alles weitere zu den spannenden Projekten erfahrt ihr im Blogbeitrag.
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