Da hilft nur schenken

Wir schenken und wir werden beschenkt. Ständig. Wir bedanken uns höflich, tauschen die Geschenke auch einfach mal um – und machen uns postwendend Gedanken, was wir den Schenkenden nun im Gegenzug Gutes tun können. Wenn mir jemand etwas schenkt, muss ich schließlich auch etwas zurückschenken. Oder?

Was aber, wenn wir auf diese Gegenleistung verzichten könnten? Und sie auch nicht erwartet wird? Schenkkultur also, die tatsächlich keine Gegenleistung erwartet? Wenn man sich stattdessen endgültig von etwas trennt, seinem Vermögen beispielsweise, und dieses Geld schenkt – einfach so.

Schenkungen unseres Geldes für gemeinnützige Zwecke können so langfristige Investitionen werden, die auf Vertrauen basieren. Vertrauen darin, dass die Menschen mit unserem Geschenk verantwortungsvoll umgehen und es sinnvoll in die Gesellschaft einbringen. Die „Rendite“ sind die Früchte des Engagements, wenn das Geld seine Wirkung entfaltet und die Welt für jemanden ein Stückchen besser wird.

Schenkgeld wirkt überall dort, wo Menschen etwas bewegen wollen. Denn Veränderung braucht erst Ideen, dann finanzielle Anschübe. Schließlich kann nicht jeder Mensch mit einem guten Einfall ihn auch einfach so verwirklichen. Er oder sie benötigt Unterstützung – und die gibt es: In den vergangenen Jahrzehnten hat sich innerhalb Deutschlands ein wahrer Stiftungsboom entwickelt. Fast 19.000 Stiftungen existieren aktuell in unserem Land, knapp 900 davon wurden allein 2011 errichtet. Die Motivationen könnten unterschiedlicher nicht sein: Da gibt es die Idealisten und Weltverbesserer. Erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer, die andere an ihrem Erfolg teilhaben lassen. Oder Erben, die das Familienvermögen dem Gemeinwohl zur Verfügung stellen.

Geprägt durch den persönlichen Lebensweg und individuelle Werte, existieren vielleicht schon konkrete Vorstellungen, wo die Hilfe ansetzen soll. Doch was ist zu beachten, wenn man bereit ist, etwas von seinem Besitz abzugeben?

Die GLS Treuhand steht Schenkerinnen und Schenkern, Stifterinnen und Stiftern bei diesen Entscheidungen seit über 50 Jahren mit Rat und Tat zur Seite. Sie berät bei der Gründung von Stiftungen und Stiftungsfonds, verwaltet die Stiftungsvermögen und hilft bei Testamentsfragen. Zusätzlich führt sie eigene Zukunftsstiftungen für Landwirtschaft, Entwicklungshilfe, Bildung, Soziales Leben, Gesundheit und Neue Energie. Unter der Dachstiftung für individuelles Schenken bündelt die GLS Treuhand viele kleinere Stiftungsfonds – das macht die Verwaltung einfacher und hilft Stifterinnen und Stiftern, sich auf die Vergabe zu konzentrieren. Dabei verfolgt jeder Stiftungsfonds seinen eigenen gemeinnützigen Zweck.

Die Möglichkeiten zu schenken sind vielfältig. Ich selbst übernahm vor einer Weile eine Patenschaft für eine nepalesische Familie. Der Kontakt kam über die Zukunftsstiftung Entwicklungshilfe zu Stande. Joseph, der Familienvater ist schwer krank. Seine Frau versorgt daher allein die Familie, damit sie keinen Hunger leiden, die notwendige Medizin für ihren Mann bekommen und die Kinder zur Schule gehen können. Und all dies in einem baufälligen Haus. Mit Hilfe meines monatlichen Beitrags reparieren sie ihr Heim und bauen sich eine kleine Viehzucht auf. Diese Fortschritte darf ich aus der Ferne begleiten und freue mich über die regelmäßigen Nachrichten aus Nepal.

Stiften, Spenden, Vererben – Schenkgeld öffnet Türen:

Wenn Bauern in Entwicklungsländern durch die finanzielle Hilfe in der Lage sind, sich weiterzubilden und schließlich Ernährungssouveränität erreichen.

Wenn ein Bio-Bauernhof eine KiTa aufbauen und Kindern einen bewussten Umgang mit ihrer Ernährung näher bringen kann.

Wenn Projekte entstehen, in denen Jugendliche ihren jüngeren Schulkameraden ehrenamtlich bei den Hausaufgaben helfen.

 

Vanessa Bolmer, Trainee Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Eine Antwort zu „Da hilft nur schenken“

  1. […] unserer Reise durch Uganda besuchten wir viele verschiedene Projekte, die die GLS Treuhand unterstützt, unter anderem sechs Schulen und zwei […]

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