Trading vs. langfristiges Investieren: Was ergibt mehr Sinn?

Innerhalb kürzester Zeit reich zu werden klingt verlockend. Viele vermeintliche Finanzexpert*innen auf Social Media haben das erkannt und versprechen ihren Followern das große Geld. Trading ist eines der Schlagwörter, das in diesem Zuge häufig zu hören ist. „In wenigen Monaten zur Millionärin? Kein Problem! Ein paar clevere Trades und dann mit 40 in Rente gehen? Na klar, mit diesen drei Tricks schaffst du das auch!“. So oder so ähnlich lauten die Verheißungen. Doch was steckt hinter diesen Ratschlägen? Und wie realistisch ist es, mit dem kurzfristigen Handel von Wertpapieren wirklich Geld zu verdienen? Wir klären auf.

Aktienhandel ist im Trend. Das bestätigen Zahlen des Allensbach-Instituts, wonach das Interesse der Bevölkerung an Wertpapieren in Deutschland zwischen 2019 und 2023 stetig zugenommen hat. In einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur beobachtet auch Marc Mehlhorn, Professor für Finanzen und Fintech der Technischen Hochschule Köln, einen rasanten Wandel im Finanzsektor. Seiner Forschung nach werden Anleger*innen vor allem eins: immer jünger.

Dank moderner Trading Apps wie Trade Republic und Co. ist der Aktienkauf heute so einfach wie Schuhe zu bestellen oder durch Dating-Profile zu swipen. Doch was ist Trading überhaupt? Welche Arten, Vor- und Nachteile gibt es? Wie realistisch ist es, mit dieser Art der Geldanlage erfolgreich zu sein? Und ist Trading geeignet, um Geld langfristig und nachhaltig zu investieren? Hier findest du alle Fragen und Antworten im Überblick.  

Definition und Arten

Trading bezeichnet den kurzfristigen Handel mit Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten wie Aktien, Währungen – ja, auch Kryptowährungen – oder Rohstoffzertifikaten. Trader kaufen und verkaufen diese innerhalb weniger Sekunden, Minuten oder Tagen, um von kurzfristigen Kursschwankungen zu profitieren. Es gibt verschiedene Arten des Tradings, die unterschiedliche Ansätze und Zeiträume umfassen.

  • Scalping ist sehr kurzfristiges Trading, bei dem Positionen nur für Sekunden oder Minuten gehalten werden. Das Hauptziel von Scalping ist es, kleine Gewinne aus möglichst vielen Trades zu erzielen, die sich im Laufe des Tages summieren.
  • Day-Trading oder auch Intra-Day-Trading meint den Kauf und Verkauf von Finanzinstrumenten innerhalb eines Tages. Trader versuchen, von kurzfristigen Marktbewegungen zu profitieren, indem sie beispielsweise Aktien zu niedrigen Preisen kaufen und zu höheren Preisen verkaufen.
  • Swing-Trading beschreibt das Halten von Positionen über mehrere Tage oder Wochen, um von mittelfristigen Kursbewegungen zu profitieren.
  • Copy Trading beschreibt das Kopieren von Handelsentscheidungen und -strategien anderer Trader, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen. Es ist eine Form des sogenannten Social Tradings, bei dem sich Trader auf eigens dafür entwickelten Plattformen austauschen und vernetzen.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Formen des Tradings, die sich auf spezifische Finanzinstrumente fokussieren. Am populärsten ist jedoch das Day-Trading, das häufig synonym für den Begriff Trading verwendet wird. Nicht selten wird Trading als „Spekulation“, „Zockerei“ oder „Glücksspiel“ bezeichnet. Ein genauerer Blick auf die Vor- und Nachteile zeigt, warum.

Was macht Trading so verlockend?

Flexibilität

Moderne Brokerplattformen wie Trade Republic oder Scalable Capital bieten einfach gestaltete Apps an, mit denen Anleger*innen in nur wenigen Klicks von überall handeln können. Finanzprofessor Mehlhorn geht davon aus, dass 40 Prozent aller Börsenaufträge von Privatanlegern mittlerweile über das Smartphone getätigt werden.

Kontrolle

Trader treffen zahlreiche Einzelfallentscheidungen am Tag, in denen sie über den bestmöglichen Zeitpunkt zum Kauf und Verkauf einzelner Finanzinstrumente entscheiden können. Die hundertprozentige Kontrolle über alle Transaktionen im Depot kann sich für viele Menschen sehr gut anfühlen.

Geringe Einstiegshürden

Ein Depot, das vor dem Traden eröffnet werden muss, ist häufig in wenigen Minuten kostenlos und komplett digital eröffnet. Auch einzelne Trades sind in der Regel sehr viel günstiger als noch vor einigen Jahren. Sie kosten mittlerweile oft nur einen Euro. Manche Angebote enthalten sogenannte Order-Flatrates – das bedeutet, dass Nutzer*innen zu festgelegten Preisen und Konditionen unbegrenzt viele Orders absetzen können.

Nachteile und Schattenseiten von Trading

Du willst erfahren, wie unsere GLS Bank Fonds einen sozial-ökologischen Mehrwert schaffen? Das kannst du in diesem Blog-Beitrag: Nur noch kurz die Welt retten: Mit nachhaltigen Investmentfonds?

Hohe Risiken

Trading ist eine der riskantesten Formen der Geldanlage. Die Kurse an den Finanzmärkten sind volatil – also unvorhersehbar und wechselhaft. Wer auf einzelne Aktien setzt, geht immer das Risiko ein, das eingesetzte Kapital komplett zu verlieren. Dieses Risiko sollte dir beim Traden immer bewusst sein.

Hohe Kosten

Wer neu an der Börse ist, übersieht schnell die Kosten, die über die Ordergebühren hinaus anfallen. Bei nahezu jedem Kauf oder Verkauf muss der sogenannte Spread (auch „Handelsspanne“ genannt) gezahlt werden. Der Spread meint den Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis eines Wertpapiers zum Zeitpunkt der Order. Insbesondere bei selten gehandelten Wertpapieren kann der Spread sehr hoch ausfallen. Beispiel: Ein Wertpapier wird mit einem Mittelkurs von 100 Euro bepreist und im Broker angezeigt. Du zahlst beim Händler aber den Verkaufskurs von 101 Euro. Zurückkaufen würde der Händler das selbe Wertpapier aber nur für 99 Euro. Du hast also einen sofortigen unrealisierten Verlust von 2 Euro. Einen Gewinn kannst Du demnach erst realisieren, wenn der Ankaufspreis des Händlers über 101 Euro steigt.

Hoher Zeitaufwand

Erfolgreiches Trading braucht Zeit. Du musst den Markt beobachten und brauchst Wissen über Markttechniken und Börsenpsychologie. Auch Analysen und schnelle Entscheidungen sind von Vorteil. Trader verfolgen Kurse oft stundenlang, um günstige Momente zum Handeln abzupassen. Das kann schnell mal zum Vollzeitjob werden. Wer also nur neben dem „eigentlichen Job“ Geld verdienen will, hat einen großen Nachteil gegenüber Profis.

Suchtgefahr und emotionaler Stress

Die ständigen Kursschwankungen und die Frage, wie man reagiert, machen Trading zum Nervenkitzel und führen zu emotionalem Dauerstress. Auf einige Menschen kann Trading eine starke Anziehungskraft ausüben, die sogar in einer Sucht enden kann, wie die Geschichte eines jungen Mannes aus dem Finanzmagazin Finance Forward zeigt. Verstärkt wird dies unter anderem durch die Benutzeroberflächen einiger Anwendungen, die wie Computerspiele gestaltet sind und anregen, immer weiterzutraden.

Wenig Chancen auf Gewinn

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Mehrheit der Trader Geld verliert. Eine Langzeituntersuchung von Day-Tradern am Aktienmarkt aus 2017 hat etwa gezeigt, dass mehr als 98 Prozent der Day-Trader langfristig Geld verlieren. In ihrem Fazit vergleichen die Studienleitenden Day Trading sogar mit „Roulette“.

Zwischenfazit

Auch wenn Trading heutzutage so einfach wie noch nie ist, haben nur die wenigsten Privatpersonen das nötige Wissen und die Zeit, um damit finanziell erfolgreich zu werden. Vielmehr kann Trading süchtig machen und führt in den meisten Fällen zu Verlust. Für die meisten Privatanleger*innen ist es also ungeeignet.

Die Alternative: langfristig Investieren

Im Gegensatz zum Trading steht das langfristige Investieren, bei dem Anleger*innen ihre Finanzprodukte über einen längeren Zeitraum wie Jahre und Jahrzehnte halten. Statt täglich ins Depot zu schauen, setzen langfristige Anleger*innen auf eine Buy-and-Hold-Strategie. Diese kostet weniger Zeit und Stress. Hierfür eignen sich insbesondere Finanzprodukte mit breiter Risikostreuung, wie Fonds, die in zahlreiche Wertpapiere aus verschiedenen Branchen und Regionen investieren.

Legst du dein Geld mit einem langfristigen Anlagehorizont an, kann das verschiedene Vorteile haben. So können sich beispielsweise kurzzeitige Kursschwankungen im Laufe der Jahre wieder ausgleichen. Ein weiterer Vorteil gegenüber kurzfristigem Trading ist außerdem die Reduktion von Transaktionskosten und Steuern, die bei jeder Transaktion anfallen und bei zahlreichen Orders selbsterklärend häufiger anfallen und die Rendite schmälern.

Neben der persönlichen Rendite ist für immer mehr Menschen auch die sozial-ökologische Wirkung ihrer Geldanlage wichtig. Sie wollen wissen, was mit ihrem Geld passiert. Hier gibt es nachhaltige Fonds wie die der GLS Bank. Die Fondsmanager*innen verfolgen eine klare nachhaltige Investitionsstrategie, die strenge soziale und ökologische Kriterien berücksichtigt.

Investieren in nachhaltige Investmentfonds der GLS Bank: die Vorteile

Du willst mehr über die strengen Investitionskriterien, der nachhaltigen Investmentfonds der GLS Bank erfahren?

Nachhaltige Wirkung

Die Fonds der GLS Bank investieren ausschließlich in Unternehmen, die positive und zukunftsweisende Ziele verfolgen. So können sich Privatanleger*innen sicher sein, dass ihr Geld nachhaltig positiv wirkt.

Professionelles Management

Die Fonds werden aktiv von professionell ausgebildeten Fonds-Expert*innen gemanagt, die Marktentwicklungen im Blick haben und fundierte Investitionsentscheidungen auf Basis von strengen sozial-ökologischen Auswahlkriterien treffen. Dies bedeutet weniger Stress für Privatanleger*innen, die die Arbeit entspannt den Nachhaltigkeits- und Finanzprofis überlassen können.

Transparenz

Privatanleger*innen werden umfassend und transparent über die investierten Unternehmen und Projekte im Fonds-Portfolio sowie deren nachhaltige Ausrichtung informiert. Ein unabhängiger Ausschuss überprüft außerdem regelmäßig alle Titel im GLS-Anlageuniversum auf etwaige Verstöße gegen die festgelegten Kriterien.

Fazit

Welche Anlageform am besten geeignet ist, hängt von der individuellen Situation ab. Für die meisten Privatanleger*innen ist Trading keine sinnvolle Option. Die Risiken und der Zeitaufwand überwiegen die potenziellen Vorteile. Eine gute Alternative kann das langfristige Investieren sein, etwa in von Expert*innen gemanagte, nachhaltige Fonds. Auf diese Weise können Privatanleger*innen die Geldanlage entspannt den Finanzprofis überlassen und gleichzeitig eine nachhaltige Transformation des Kapitalmarktes fördern.

Zur Autorin

Carolin Rohmann ist seit dem 1. Mai 2024 Teil des Kommunikationsteams von GLS Investments, einer hundertprozentigen Tochter der GLS Bank. Sie hat Wirtschaftskommunikation im Bachelor und Master studiert, ist Mitglied bei der Gemeinwohl-Ökonomie Berlin-Brandenburg und beschäftigt sich schon länger mit verschiedenen Lösungsansätzen für eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft.

Foto: HTW Berlin / Alexander Rentsch

Carolin Rohmann von der GLS Investments
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5 Antworten zu „Trading vs. langfristiges Investieren: Was ergibt mehr Sinn?“

  1. Avatar von Tim Jesse
    Tim Jesse

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    „Trading“ oder aktives Investieren stellt für Privatanlegende keine sinnvolle Form der Geldanlage dar, sondern eine Wette auf bestimmte Unternehmen oder Wirtschaftszweige, welche in der Regel schief geht. Aber auch ein aktives Fondsmanagement, dass solche Wetten abschließt – wie in den hier angepriesenen nachhaltigen Aktienfonds – wird über einen beliebigen 20-Jahres-Zeitraum in 97% der Fälle gegenüber der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung drastisch underperformen und das zu horrenden Kosten für die Kund:innen.

    50 Jahre nach Erfindung des Indexfonds durch die genossenschaftlich organisierte Spargemeinschaft Vanguard in den USA und 20 Jahre nach Einführung des ersten Welt-ETF in Deutschland fehlt immer noch ein vergleichbares, preisgünstiges und konkurrenzfähiges Angebot, welches für private Sparende geeignet ist. Die Umweltbank hat jetzt einen ersten „dunkelgrünen“ Welt-ETF mit über 1500 Unternehmen nach Paris- und SDG-Kriterien aus der ganzen Welt aufgelegt, nimmt aber immer noch viel zu hohe Kosten von 0,8% TER pro Jahr zzgl. Ausgabeaufschlägen und horrenden Depotgebühren. Verdienen tut an diesem Produkt also hauptsächlich die Umweltbank, die Sparenden sterben trotzdem arm. Es handelt sich um ein teures „green-premium“-Produkt für den kleinen Teil der Bevölkerung, der bereit ist, für Nachhaltigkeit tiefer in die Tasche zu greifen.

    Eine nachhaltige, soziale Ausrichtung einer Bank bedeutet für mich auch, „financial wellbeing“ und nachhaltigen Vermögensaufbau für die Mitglieder zu ermöglichen. Dies geht (neben dem bereits vorhandenen Tagesgeld als Sicherheitsbaustein) in erster Linie über ein transparentes, kostengünstiges und auf langfristiges „buy-and-hold“ ausgelegtes nachhaltiges passives Welt-Investmentprodukt (Indexfond oder ETF) als Grundbaustein der privaten Geldanlage.

    Vorschlag:

    Wie wäre es mit einem – nicht notwenig börsengehandelten – dunkelgrünen Welt-Indexfond ähnlich dem Umweltbank-ETF für 0,25% TER in einem kostenlosen Depot, bei 1,50 EUR Sparplangebühr und 10-25EUR Gebühr für einmalige Käufe/Verkäufe, um langfristiges Buy-and-Hold zu incentivieren?

    1. Avatar von GLS Online Redaktion
      GLS Online Redaktion

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      Hallo Tim, vielen Dank für deinen ausführlichen und kritischen Kommentar und dein Engagement! Du sprichst wichtige Punkte an, die uns ebenfalls am Herzen liegen.
      Während ETFs in der Regel den gesamten Weltmarkt in Form eines Index vollautomatisch abbilden, verfolgen wir mit unseren Fonds ganz bewusst einen anderen Ansatz. Wir setzen auf einen mehrstufigen Auswahlprozess mit strengen Positiv- und Ausschlusskriterien, der von Menschen (statt Maschinen) begleitet wird – und das an jeder (!) Stelle. Unser Prüfprozess gestaltet sich folgendermaßen:

      1. Nachhaltigkeitsanalyse: Unsere Expert*innen aus dem Nachhaltigkeits-Research prüfen jedes potenzielle Unternehmen für unsere Fonds einzeln und genau anhand unserer Nachhaltigkeitskriterien. Dabei schauen sich unsere Kolleg*innen nicht nur Zahlen an, sondern nehmen eine umfassende Prüfung der Geschäftsfelder sowie – praktiken vor. Bei Unklarheiten treten wir z.B. direkt in Kontakt mit den Unternehmen.
      2. GLS Anlageausschuss: Nach der Prüfung durch unser Nachhaltigkeits-Research entscheidet ein unabhängiges Gremium, bestehend aus externen Expert*innen, ob das Unternehmen in unser Anlageuniversum aufgenommen wird. Dieses Gremium setzt sich unter anderem aus Vertreterinnen von Umweltorganisationen und der Politik zusammen.
      3. Ökonomische Analyse: Sind all diese Schritte erfolgreich durchlaufen, sind erneut menschliche Entscheidungen gefragt – und zwar dann, wenn es um konkrete Kauf- oder Verkaufsentscheidungen von Wertpapieren für unsere Fonds geht.

      Dieser hier grob skizzierte aufwendige und menschliche Prüfprozess verursacht natürlich Kosten, gewährleistet aber, dass wir qualitativ hochwertige, nachhaltige Investments anbieten können. Im Gegensatz zu klassischen Indexfonds – die übrigens oft von großen Anbietern verwaltet werden, die viele Milliarden an Anlagevolumen betreuen – geht es uns also nicht ausschließlich darum, eine breite Marktstreuung oder eine kurzfristige, möglichst hohe Performance zu erreichen, sondern bewusst in Unternehmen zu investieren, die zu einer besseren Zukunft beitragen können.

      Deine Idee eines preisgünstigen, nachhaltigen ETFs verstehen wir gut und nehmen sie sehr ernst. Der Markt für wirklich nachhaltige ETFs ist aktuell noch begrenzt, und viele vermeintlich „nachhaltige“ ETFs erfüllen die strengen Kriterien, die wir uns selbst auferlegt haben, nicht oder nur unzureichend. Dennoch nehmen wir deine Anregung als wertvollen Impuls auf und werden sie bei unseren Überlegungen zur zukünftigen Produktgestaltung berücksichtigen. Auch das Thema Kosten ist uns wichtig. Wir prüfen regelmäßig unsere Gebührenmodelle und arbeiten daran, nachhaltiges Investieren für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen.

      Grüße aus der GLS Magazin Redaktion

      1. Avatar von Jürgen Schittenhelm
        Jürgen Schittenhelm

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        Hallo,
        man sollte durch den Ausdruck „in ein Unternehmen investieren“ nicht den Eindruck erwecken, dass man ein Unternehmen unterstützt, wenn man Aktien des Unternehmens dem bisherigen Aktienbesitzer abkauft. Für das Unternehmen selbst ist es egal, wer seine Aktien besitzt. Man trägt durch Aktienkauf eines umweltfreundlichen, sozialen und/oder ethischen Unternehmens daher wohl nicht wesentlich zu einer besseren Zukunft bei. Und durch den Aktienkauf eines nicht umweltfreundlichen Unternehmens wohl auch nicht wesentlich zu einer schlechteren Zukunft bei. Man trägt am ehesten zum Wohl des vorigen Aktienbesitzers bei.
        Wenn meine Argumentation stimmt, kann man schon die Frage stellen, ob es einen so aufwändigen Prüfprozess braucht.

        1. Avatar von Silke Bender

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          Hallo Jürgen,
          danke für deinen Einwand 🙂
          Eine einzelne Investition in nachhaltige Unternehmen mag noch nicht viel bewirken. Aber wenn viele Investor*innen nur noch in wirklich nachhaltige Unternehmen investieren, haben es Unternehmen mit kontroversen Geschäftsmodellen (zum Beispiel im Bereich der fossilen Energie) schwer, zu guten Konditionen Kapital zu erhalten. Im Fall von Neuemissionen oder Kapitalerhöhungen können wir als Bank mit unseren Anleihe- und Mischfonds nachhaltige Unternehmen und Projekte direkt finanzieren.
          Zusätzlich stellen wir als Investorin im direkten Unternehmensdialog, dem sogenannten Engagement, Forderungen, um Unternehmen zu konkreten Verbesserungen zu bewegen.
          Falls die Wirkung unserer Fonds von Interesse ist, empfehlen wir den Artikel „Nur noch kurz die Welt retten: Mit nachhaltigen Investmentfonds?“, zu finden auf dem Blog: https://blog.gls.de/aus-der-bank/nur-noch-kurz-die-welt-retten-mit-nachhaltigen-investmentfonds/
          Deine GLS Online Redaktion

  2. Avatar von Oliver Riehl
    Oliver Riehl

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    Es wird viel zu oft vergessen, wie wichtig Nachhaltigkeit gerade bei der Geldanlage ist. Vielen Dank für diesen interessanten Artikel

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