Browser: Sicher surfen

Sicher surfen – stell deinen Browser in Frage!

Thomas Schlenkhoff von Gardion gibt drei Tooltipps zu sicheren Browsern. Das Freiburger Unternehmen und GLS Bank Kunde macht den Internetzugang „privat, sicher und grün“.

Browser sind unser Tor zur digitalen Welt. Sie sind Programme, die für uns Inhalte aus dem Netz darstellen und so die einfache Navigation auf verschiedensten Websites ermöglichen. Doch nicht jeder Browser unterstützt sicheres und privates Surfen. Vertrauen in den Browser-Anbieter ist deshalb besonders wichtig. Denn im Zweifelsfall können sie Daten über alle angesurften Webseiten sammeln. Browser kommunizieren mit Servern, Computern und Systemen und empfangen dabei auch immer wieder schädliche Dateien. Daher lohnt es sich, wenn du deinen meist genutzten Browser mal infrage stellst.

Mozilla Firefox – der Allrounder

Dieser Webbrowser gehört seit Jahren zu den meist genutzten Browsern. Und das aus guten Gründen. Firefox ermöglicht vielfältige Einstellungen für mehr digitale Privatsphäre. Inhalte etwa, die Nutzer:innen über mehrere Seiten hinweg verfolgen, werden hier blockiert.

Lange leistungsmäßig von Chrome abgehängt, hat Firefox mittlerweile gleichgezogen und ist – je nach Testdisziplin – sogar der schnellste Browser am Markt. Auch Internet-Profis werden Spaß an Firefox haben, denn der Browser bietet eine große Zahl an zusätzlichen Add-ons, die die Sicherheit erhöhen und die Nutzung bequemer machen.

Doch Vorsicht: Solltest du zu viele Add-ons nutzen, stichst du aus der Menge der Browser-Nutzer:innen hervor. Das Risiko des sogenannten Browser Fingerprintings steigt. Was das ist? Sobald du ins Internet gehst, sendet dein Gerät neben Informationen zum Betriebssystem und dem Gerät selbst auch deine Browser-Eintstellungen und Add-ons. Je mehr du hier also anpasst, desto mehr Informationen liegen über dich vor und machen dich auf lange Sicht identifizierbar. In Mozilla Firefox kannst du dem Fingerprinting entgegenwirken.

Brave – der Sichere

Brave ist ein quelloffener Browser, der zwar auf der sehr leistungsfähigen Browser-Engine von Google Chrome basiert und automatisch aktualisiert wird, aber eben nicht von Google ist. Brave blockiert durch einen integrierten Adblocker automatisch Werbung und Tracker. Das ist hilfreich für den Schutz deiner Surf-Daten. Mit seinem zusätzlich eingebauten Schutz vor Fingerprinting schützt Brave die Privatsphäre besonders, auch wenn der Browser gegen komplexe Fingerprinting-Arten nicht viel ausrichten kann. Von unseren drei Empfehlungen schneidet Brave am besten ab, wenn es um die Dauer geht, in der wir mit unserem Fingerprinting trackbar sind.

Safari – der Macianer (für macOS)

Safari ist die einfache und benutzerfreundliche Alternative für Apple-Nutzer:innen und bereits bei iOS, macOs und iPadOS vorinstalliert. Vom Einsatz auf Windows-Geräten raten wir ab, da es keine Sicherheitsupdates hierfür mehr gibt.

Was sind die Vorteile? Safari verbraucht deutlich weniger Ressourcen als etwa Google Chrome auf dem Mac und kommt mit weniger Arbeitsspeicher aus. Das schont den Akku, ermöglicht längeres Surfen von unterwegs und ist auf lange Sicht ökologischer.

Der eingebaute Trackingschutz schafft mehr Sicherheit im Digitalen. Obendrein bietet Safari die Möglichkeit, Third-Party-Cookies komplett zu blockieren. Das sind Cookies, die nicht von der besuchten Seite gesetzt werden, sondern von externen Diensten. Daneben können Safari Apple-Nutzer:innen durch zügige Synchronisation zwischen Geräten sehr flexibel arbeiten. Mit macOS-Geräten ist man mit Safari in jedem Fall auf der sicheren Seite!

Zusatztipps für alle Surfer:innen

  • Halte deinen Browser durch Updates unbedingt immer aktuell. Denn Webbrowser haben den meisten Kontakt mit dem Internet und sind damit das gängigste Einfallstor für Schadsoftware auf dem eigenen Rechner.
  • Gebt wichtige Adressen, etwa zum Online-Banking oder zu Systemen, die ihr beruflich nutzt, nur manuell ein oder speichert sie per Lesezeichen. Das senkt das Risiko, dass euch durch eine Phishing-E-Mail oder gefälschte Websites ein falscher Link untergejubelt wird.
  • Wenn du einen Eindruck davon bekommen möchtest, welche Informationen dein Browser so über dich verrät, schau einmal bei deviceinfo nach.
  • Ob dein Browser Tracking-Anzeigen und unsichtbare Tracker blockt und ob er dich vor Fingerprinting schützt, erfährst du aufcoveryourtracks.

Kurzer Exkurs – was ist nochmal Phishing?

Der Begriff Phishing basiert auf „fishing“ (angeln, fischen). Die Schreibweise mit Ph- ist dabei ein im Hacker-Jargon gängiger Ersatz für F. Wahrscheinlich wird die Schreibweise auch vom Wort Phreaking beeinflusst und spielt auf die Verwendung immer ausgeklügelterer Köder an, um nach sensiblen Informationen der Nutzer zu „fischen“. Bezogen auf unseren heutigen Schwerpunkt, versteht man unter Phishing den Versuch, eine/n Nutzer:in über Links in E-Mails auf gefälschte Webseiten, etwa www.sparrkasse.de, zu leiten. Dabei treten die Betrüger:innen als vertrauenswürdige Absender auf. Ziel des Betrugs ist es, persönliche Daten zu erhalten. Meist geschieht das durch das Ausführen einer schädlichen Aktion, wie der Installation einer Schadsoftware auf deinem Rechner.

Fazit

Ganz gleich, ob du bereits Expert:in oder Neu-Entdecker:in auf dem Gebiet der Internetsicherheit bist, ein Browser-Wechsel ist schnell erledigt und kann ein wichtiger Schritt für dich sein, um mehr Autonomie im Digitalen zurückzugewinnen. Viel Spaß beim Ausprobieren unserer Alternativen.

Hier die Websites zu den einzelnen Browser: Mozilla FirefoxBraveSafari

Demnächst schreibt Thomas Schlenkhoff auf unserem Blog zu „Alternative Messenger zu WhatsApp & Co!“. Wer so lange nicht warten möchte, findet hier weitere Sicherheitstipps

Digitale Selbstverteidigung – Schutz vor Online-Überwachung

 

 

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