Ich bin Annika, 21 Jahre alt und setze mich schon lange mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. Während der letzten Züge meines Abiturs habe ich mich nach Studiengängen mit diesem Schwerpunkt umgesehen. Im Vergleich zu heute war „damals“ tatsächlich noch keine allzu große Auswahl vorhanden. Nach der Beschäftigung mit den Modulhandbüchern, auch Curricula genannt, habe ich mich schließlich für einen Studiengang entschieden: Nachhaltigkeitsmanagement im Bachelor an der SRH Fernhochschule. Wie ist das? Und gefällt mir das? Davon berichte ich dir jetzt.
Nachhaltigkeit gewinnt in der letzten Zeit immer mehr an Bedeutung, da die Integration von Nachhaltigkeitsthemen für Unternehmen heutzutage unvermeidlich ist. Denn um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern bzw. nicht hinter der Konkurrenz zurückzustehen, müssen sich Unternehmen glaubwürdig mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen. Somit erweitert sich auch der Arbeitsmarkt für Menschen, die Nachhaltigkeitsthemen in der Wirtschaft vorantreiben wollen und folglich braucht es auch mehr Studienangebote. Ob Nachhaltigkeit in Unternehmen zukünftig nicht nur von Vorteil, sondern sogar Notwendigkeit ist, kann zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.
Was genau ist Nachhaltigkeitsmanagement?
Bestimmt hast du schon mal von dem Dreieck der Nachhaltigkeit gehört. Falls nicht, erkläre ich es dir kurz. Dieses Dreieck vereint die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, und zwar die ökologische, die ökonomische und die soziale Nachhaltigkeit. Viele denken erstmal nur an die ökologische Nachhaltigkeit, dabei ist die Gerechtigkeit, Chancengleichheit und Solidarität auch eine Nachhaltigkeitsthematik.
Das Nachhaltigkeitsmanagement befasst sich mit Konzepten und Instrumenten und dessen Integration, um diese drei Dimensionen beispielsweise von einem Unternehmen zu verbessern.
Wie ist der Studiengang aufgebaut?
Im Folgenden möchte ich etwas näher auf das Curriculum eingehen. Grundsätzlich zielt der Studiengang Nachhaltigkeitsmanagement an der SRH Fernhochschule auf eine nachhaltige Unternehmensführung ab. Es gibt Module, die sich auf das nachhaltige Wirtschaften, auf die persönlichen Kompetenzen und auf das grundlegende Management konzentrieren. Damit du dir ein besseres Bild machen kannst, nenne ich mal ein paar Modul-Beispiele: Ziele der nachhaltigen Entwicklung, Unternehmenskultur und Wirtschaftsethik, Selbstmanagement, Kommunikation und Führung, Rechnungswesen und Marketing. Außerdem kann ich vier Wahlmodule aus dem Bereich Nachhaltigkeit und/oder Betriebswirtschaftslehre wählen. Zum Schluss habe ich noch ein Praxisprojekt und meinen Studiengang schließe ich mit der Bachelor-Thesis ab. Beim Praxisprojekt wähle ich selbst ein Thema, kann Umfragen oder Ähnliches dazu durchführen und befasse mich insgesamt etwa zwei bis drei Monate damit. Die Bachelor-Thesis nimmt ungefähr einen Monat mehr an Zeit ein. Der Seitenumfang variiert bei den Universitäten zwischen 30 und 60 Seiten. Meine Arbeit wird eine Länge von 60 Seiten haben.
Wie ist es, an einer Fernhochschule zu studieren?
Ich bekomme immer wieder die Frage gestellt, ob es nicht blöd ist, keinen Austausch mit anderen zu haben und komplett auf sich allein gestellt zu sein. Rund um das Thema Fernstudium gibt es sehr viele vorschnell getroffene Urteile, welche ich vom Tisch räumen möchte.
Fakt ist, dass ich nur einen digitalen Campus habe und meine Kommiliton*innen noch nie in Präsenz getroffen habe. Wir haben aber eine aktive Nachrichten-Gruppe und tauschen uns auf vielen Kanälen regelmäßig aus. Allerdings ist der Austausch grundsätzlich definitiv geringer als bei einem Präsenzstudium.
Den großen Vorteil am Fernstudium sehe ich aber in der Flexibilität. Ich kann mein Studium so gestalten, wie ich es will und von überall aus studieren. Präsenzveranstaltungen kann ich besuchen, muss es aber nicht. Zudem kann ich auf meine Leistungskurve achten und dann lernen, wenn ich am leistungsstärksten bin.
Ein weiter Pluspunkt einer Fernhochschule ist die Organisation. Vor allem, wenn es um das digitale Arbeiten geht, sind Fernhochschulen und -universitäten den Präsenzhochschulen und -universitäten mehrere Jahre voraus.
Wo kann ich „Was mit Nachhaltigkeit“ sonst noch studieren?
Bei dem Wunsch, „Was mit Nachhaltigkeit“ zu studieren, gibt es nicht nur den Studiengang Nachhaltigkeitsmanagement, sondern noch einige andere mit nachhaltigem Schwerpunkt. Beispielsweise gibt es an der Hochschule Bochum den Bachelor-Studiengang „Nachhaltige Entwicklung“, der jedoch eher einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt hat.
Weitere Beispiele für Bachelor-Studiengänge mit einem nachhaltigen Schwerpunkt:
- Nachhaltiges Management an der TU Berlin
- Nachhaltiges Wirtschaften an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
- Nachhaltigkeitsmanagement an der Rheinischen Fachhochschule Köln
- Sustainability & Change an der Universität Hohenheim
Die Bachelor-Studiengänge haben eine Regelstudienzeit von 6 oder 7 Semestern. Es gibt mittlerweile aber viel mehr Master-Studiengänge, welche den Fokus auf Nachhaltigkeit setzen. Ein Master-Studiengang hat üblicherweise eine Regelstudienzeit von vier Semestern. Auch hier habe ich eine Liste für dich erstellt:
- Angewandte Nachhaltigkeit an der Hochschule Bochum
- Life-Cycle an Sustainability an der Hochschule Pforzheim
- Nachhaltiges Management an der Internationalen Hochschule (IU)
- Nachhaltiges Wirtschaften an der Universität Kassel
- Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
- Sustainable Development Management an der Hochschule Rhein-Waal
- Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement an der FH Krems
… und ich könnte noch so viele mehr auflisten. Am besten ist es aber, wenn du dich selbst darüber informierst und so einen zu deinen Anforderungen passenden Studiengang findest. Denn jedes Curriculum ist unterschiedlich.
Was genau kann ich mit Nachhaltigkeitsmanagement machen?
Auch die Frage „Und was machst du dann danach?“ bekomme ich oft gestellt. Im Prinzip bin ich nach meinem Bachelor-Studium Nachhaltigkeitsmanagerin. Mein Ziel ist es nach meinem erfolgreich abgeschlossenen Bachelor den Master zu absolvieren. Währenddessen möchte ich in einer Branche arbeiten, bei der ich Nachhaltigkeitsthemen vorantreiben kann.
Grundsätzlich gibt es vielseitige Berufschancen. Es liegt jedoch nahe, dass ich hinterher in einer Nachhaltigkeitsabteilung (auch Corporate Social Responsibility genannt) arbeiten werde. Ich kann aber nicht nur in größeren oder mittelständischen Unternehmen arbeiten, sondern auch in Non-Profit-Organisationen. Eine weitere Möglichkeit wäre, eine selbstständige Unternehmensberatung zu gründen und zukünftig Unternehmen zu beraten, wie diese nachhaltiger wirtschaften können. Auch eine schöne Vision!
Konnte ich dich für ein Nachhaltigkeits-Studium inspirieren? Hast du noch Fragen? Schreibe mir gerne einen Kommentar!
Falls du nach der Schule zunächst das Arbeitsleben kennenlernen möchtest, bietet die GLS Bank sowohl Praktika als auch verschiedene Ausbildungsplätze an. Unser ehemaliger Azubi Florian hat über seine Ausbildung bei der GLS Bank ein paar Worte geschrieben.
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