Es geht um Schiffsmeldungen. Es wurde zwar nicht so prominent gemeldet, der Klimawandel wird eben zur Normalität, aber die Nordostpassage ist für den Schiffsverkehr offen. Das gehört eben dazu, für unsere Kinder wird es wohl schon normal sein. Aber bisher war es das ganz und gar nicht: “Das Eis der Arktis schwindet. Gebiete, die früher für die Schifffahrt unzugänglich waren, werden allmählich zu Seewegen, die das ganze Jahr über offen sind. Das macht den hohen Norden für Reedereien interessant.”
Mit dem nächsten Link wird es romantischer, zumindest werden das viele denken, die Segel immer romantisch finden. Dabei geht es auch um eine besondere Form der Logistik, es geht ferner um kleinere Hersteller und um die Liebe zum Produkt und zur Arbeit. In den Text ist ein Werbevideo für Investoren eingebettet, das kann man sich ruhig einmal ansehen. Man muss keine Ahnung vom Segeln haben, um es interessant zu finden. Es reicht schon, sich für Experimente und anderes Wirtschaften zu interessieren. “Lastwagen, Züge und motorisierte Schiffe beherrschen den Gütertransport in den USA, aber eine Gruppe aus Unternehmern will das Rad der Zeit zurückdrehen und damit die Umwelt schützen. Mit einem 1946 gebauten Segelschoner wollen sie Güter wie Bier, Salz und Nüsse in Orte am Hudson River im Staat New York liefern und so CO2-neutralen Handel unterstützen.”
Fortschritt für die Umwelt
Nicht ganz so romantiktauglich geht es in Hamburg zu, da wird nur am Bordstrom gearbeitet, das klingt banaler. Für die Umwelt ist das allerdings ein Fortschritt: “Liegt ein Schiff im Hafen, liefert für gewöhnlich ein Hilfsmotor den Bordstrom. Dieser Motor aber läuft mit Diesel und bläst Stickoxide, Feinstaub und Schwefeldioxid in die Luft – gerade in einer Stadt wie Hamburg ein Problem, denn hier liegt der Hafen gleich gegenüber der Innenstadt. Der neue Kraftwerkscontainer soll das Problem entschärfen. Er läuft mit LNG, mit flüssigem Erdgas. Und das verbrennt deutlich sauberer als Diesel.”
Nach den beiden letzten Links können wir ein neues Schlagwort in Gebrauch nehmen, mit dem wir derlei Meldungen zusammenfassen können: Green Shipping. Der folgende Artikel listet Bemühungen um eine umweltverträglichere Seefahrt auf. Und die braucht es auch: “Etwa 90 Prozent der weltweiten Warenströme sind Seetransporte. Der Schiffsverkehr, wäre dieser ein Land, stünde an sechster Stelle der internationalen Verschmutzungsskala.”
Wer technisch interessiert ist, der wird sich dabei für den im Text erwähnten Flettner-Rotor begeistern können (wer mehr verstehen will, muss auch den Magnus-Effekt nachlesen oder auf Youtube nach “Flettner-Rotor” suchen, da findet man Filme mit höchst erstaunlich aussehenden Schiffen).
Selbstverständlich kommt man beim Thema Schiffsmeldungen nicht an Kreuzfahrtschiffen vorbei, was tut sich bei denen? Das Stichwort hier heißt LNG (auch das hier in der Wikipedia), es bleibt heute technisch: “In diesen Tagen wird in der Meyer-Werft in Papenburg die Aida Novafertiggestellt. Sie wird das erste Kreuzfahrtschiff, das vollständig mit LNG betrieben werden kann, also mit flüssigem Erdgas. LNG gilt derzeit als aussichtsreichste Technologie, wenn es darum geht, die Umweltbilanz des Schiffsverkehrs zu verbessern.”
Aber Green Shipping ist die Zukunft, noch gilt die Überschrift des letzten Artikels: Dreck Ahoi!
Der Wirtschaftsteil „kompakt“ ist eine Kolumne aus kuratierten Beiträgen der Wirtschaftsgazetten und Blogs von Maximilian Buddenbohm. Dieses Mal geht es um Schiffsmeldungen.
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