Kein Tropfen auf den heißen Stein: Mehr als 500.000 Euro fließen in diesem Jahr aus der „Performance Fee“ des B.A.U.M. Fair Future Fonds in Projekte für Kinder auf der ganzen Welt. Der langjährige Vorsitzende und Mitgründer des B.A.U.M. e.V., Maximilian Gege, erläutert im Interview, wie die Spenden das Leben notleidender Kinder verbessern helfen.
Herr Gege, Sie sind der Initiator des B.A.U.M. Fair Future Fonds und Gründer von Green Growth Futura, die nach strengen Nachhaltigkeitskriterien das Anlageuniversum des Fonds zusammenstellt. Welche Idee steckt hinter dem Fonds?
Gege: Der B.A.U.M. Fair Future Fonds ist ein Gemeinschaftsprojekt der GLS Bank und der Green Growth Futura. Seit seiner Auflage im Jahr 2018 wollen wir mit diesem Aktienfonds gezielt den Mittelstand stärken. Der Fonds investiert vorwiegend in kleine und mittelständische Unternehmen auf der ganzen Welt, die mit ihren Geschäftsmodellen für echte Nachhaltigkeit und eine enkeltaugliche Zukunft stehen.
Schnelle und unbürokratische Hilfe für Kinder in Not
Der B.A.U.M. Fair Future Fonds verbessert mit Spenden die Lebensumstände hilfsbedürftiger Kinder in verschiedenen Regionen der Welt. Wo kommt das Geld her und wie kommt es dort an, wo es gebraucht wird?
Gege: Die Spenden werden mit der erfolgsabhängigen Vergütung des Fonds (der sogenannten „Performance Fee“) finanziert. Das Geld wird schnell und unbürokratisch an verschiedene soziale Kinderprojekte überwiesen, die sich der Hilfe notleidender Kinder verschrieben haben und auf der ganzen Welt viele einzelne gute Werke vollbringen. Die Schirmherrschaft hat die 2004 von meiner Frau und mir gegründete „Stiftung Chancen für Kinder“ übernommen, die die Spenden an die einzelnen Kinderprojekte prüft und betreut. Diese Stiftung setzt sich für die Verbesserung der Lebensumstände von Kindern ein und möchte den Teufelskreis der Kinderarmut im globalen Süden durchbrechen. Mithilfe der Stiftung kommen die Spenden aus dem Fonds genau dort an, wo sie am dringendsten benötigt werden.
Und welche sozialen Kinderprojekte werden konkret mit Spenden unterstützt?
Gege: Es gibt zum Beispiel das Musikschulprojekt „Ghetto Classics“ in Kenia: Mit dem gespendeten Geld wurden Instrumente gekauft, auf denen Jugendliche im Slum von Korogocho in Nairobi nun Musikunterricht erhalten. Für diese Kinder wird dank der Spenden in Höhe von 15.000 EUR auch der regelmäßige Schulbesuch möglich.
In Guatemala läuft das Schulprojekt „Zukunft für Kinder“: Die Spenden aus dem Fonds in Höhe von 15.000 EUR haben in einem kleinen Ort im Hochland ein neues Schulgebäude mitfinanziert. Der Schulbesuch, Frühstück und Mittagessen sind kostenfrei. Gemeinsam mit der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung unterstützen wir mit 15.000 EUR Massai-Kinder in Selenkay im Südwesten Kenias. In besonders großer Not leben manche Kinder im südindischen Bundesstaat Andrha Prades. Ihre Eltern sind so arm, dass sie für den Familienunterhalt in Steinbrüchen schuften müssen. In Sichtweite eines Steinbruchs wurde eine neue Schule errichtet, die jetzt etwa 1.900 Kinder besuchen. Dieses Projekt konnten wir mit 10.000 EUR fördern.
Wir fördern auch Kinderprojekte in Deutschland, etwa die „Hamburger Klinik-Clowns“ mit 10.000 EUR. Das Projekt „Hände für Kinder“, welches wir auch mit 10.000 EUR unterstützen konnten, hilft schwer belasteten Familien mit behinderten Kindern und Jugendlichen.
Was den B.A.U.M. Fair Future Fonds nachhaltig macht
„Nachhaltig“ lautet das Versprechen des B.A.U.M. Fair Future Fonds. Nachhaltigkeit ist bei vielen Fonds jedoch nicht viel mehr als eine Behauptung. Was bedeutet Nachhaltigkeit für die Investments dieses Fonds?
Gege: Im Portfolio des Fonds befinden sich ausschließlich Unternehmen, die auf die sozial-ökologische Transformation des Wirtschaftssystems hinwirken. Vor Aufnahme in das Anlageuniversum durchläuft jedes Unternehmen ein mehrstufiges Auswahlverfahren. Es gilt ein strenger Kriterienkatalog aus Ausschluss- und Positivkriterien. Green Growth Futura überwacht die Einhaltung dieser Kriterien. Als unabhängiger Research- und Beratungspartner stellen wir der Portfolioberatung der GLS Bank die als glaubwürdig nachhaltig bewerteten Unternehmen zur Verfügung.
Der Nachhaltigkeitsbeirat hat das letzte Wort
Im Nachhaltigkeitsbeirat des B.A.U.M. Fair Future Fonds sitzen bekannte und renommierte Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen. Wie bringen die sich ein?
Gege: Jedes einzelne Unternehmen, in das der Fonds investiert, hat Green Growth Futura vorher sorgfältig geprüft und bewertet. Doch die finale Entscheidung über das Anlageuniversum des B.A.U.M. Fair Future Fonds obliegt ausschließlich dem Nachhaltigkeitsbeirat. Dieses interdisziplinär zusammengesetzte Gremium entscheidet unabhängig über die Aufnahme oder Ablehnung der einzelnen Aktien-Emittenten. Zum Nachhaltigkeitsbeirat gehören unter anderem Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (Club of Rome), Prof. Dr. Claudia Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), Dr. Monika Griefahn (Gründungsmitglied Greenpeace Deutschland), Alexander Porschke (NABU Deutschland), Prof. Dr. Timo Busch (Universität Hamburg), Stephan Zirpel (WWF) sowie Prof. Dr. Günther Bachmann.
Wie können Anleger*innen die Spendenprojekte einsehen?
Für das Jahr 2020 haben wir eine Spendenbroschüre erstellt, in der auch die Fördersummen jedes einzelnen Projekts dokumentiert sind. Für die Spenden aus der aktuellen Performance Fee sind wir zurzeit in der Projektauswahl. Erste und bekannte Projekte haben schon ihre Spende erhalten, weitere Spendenzahlungen werden rasch folgen.
Bild Header: © Aldea Laura e.V.
Ein weiterer spannender Beitrag über den B.A.U.M. Fair Future Fonds hier.
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