Nachhaltig anlegen: 5 Tipps für Einsteiger

Geld nachhaltig zu investieren macht Sinn, heute mehr denn je. Was du wissen musst, um das Geld von deinem Konto wirkungsvoll anzulegen, und die besten Tipps für Neulinge, findest du hier.

Geld anlegen? „Ist mir eigentlich zu kompliziert“, sagst du? Verständlich! Finanzen sind auf den ersten Blick nicht nur dröge, sondern auch komplex. Aber Geld bewegt die Welt. Darum sind hier fünf Tipps für dich, die dir den Einstieg in die Geldanlage erleichtern. Damit dein Geld das bewegt, was dir wichtig ist, und nicht einfach nur auf deinem Konto liegt.

1. Tipp: Der beste Entscheider für deine Finanzen? Du selbst!

Der Werbespruch „Leben Sie, wir kümmern uns um die Details“ war nie ein guter Rat. Kein Wunder, dass sich den Werbespruch eine Bank ausgedacht hat, die es heute nicht mehr gibt. Zuerst also gleich der aller-aller-allerwichtigste Punkt, der dir vielleicht nicht gut gefällt, doch wir sagen, wie es ist: DU musst dich um dein Geld kümmern!

Wieso?! Weil du auch selbst dafür arbeitest, weil du die wichtigen Entscheidungen in deinem Leben triffst und – weil du sonst irgendwann ohne Kohle dastehen könntest.

Sprich über Geld mit anderen! Hol dir Rat von deiner/m Partner*in, von so vielen Freunden wie möglich und auch von Finanzberater*innen. Das ist gut! Aber entscheiden musst du über deine nachhaltigen Investitionen letztlich selbst. Und du musst den Überblick behalten über deine Finanzen (zumindest den groben Überblick).

Ganz gleich, wieviel Geld du hast, wir versprechen dir: Es wird ein gutes Gefühl sein, verantwortungsvolle und nachhaltige Entscheidungen zu treffen und dabei zuzusehen, wie zukunftsweisende Unternehmen über die Jahre wachsen.

2. Tipp: Investiere mit längeren Laufzeiten

Anlagen haben eine Laufzeit. Das ist der Zeitraum vom Beginn einer Investition bis zur Rückzahlung. Je kürzer die Laufzeit, desto schneller bekommst du dein Geld zurück, aber desto weniger Zinsen kannst du erwarten. Das liegt daran, dass die nachhaltige Bank oder das Unternehmen, das mit deinem Geld wirtschaftet, Zeit braucht, um damit Angebote, Produkte und sich selbst weiter zu entwickeln.

Wie du weißt, wächst die Wirtschaft mal schneller, mal langsamer, das gilt auch für die nachhaltigen Unternehmen. Wenn du in etwas investiert hast, warte ab und hab‘ Vertrauen in deine Entscheidung, statt überschnell zu verkaufen, wenn es mal wieder abwärts geht. So kannst du mögliche Verluste über die Jahre ausgleichen und du sparst Kosten, die beim Kaufen und Verkaufen entstehen.

3. Tipp: Streuen ist sinnvoll

Nun kommt eine weitere wichtige Erkenntnis für dich: Streuen ist gut! Mach‘ es dir nicht einfach, setze nicht alles auf eine Karte. „Streue“ dein Geld auf unterschiedliche Anlagen und Laufzeiten mit unterschiedlichen Risiken.

Warum? Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Du wirst nie über ein Unternehmen oder eine Anlage alles wissen können. Gehe deshalb davon aus, dass sich jede Investition irgendwann auch als Fehlentscheidung herausstellen könnte. Falls ein Unternehmen oder eine Anlage nicht das abliefert, was du dir von ihr versprochen oder was du erwartet hast, sollte dich das vielleicht schmerzen, aber es sollte dich auf keinen Fall ruinieren!

Die Lösung lautet: Mache nur so viele Investitionen, wie du im Auge behalten magst. Investiere zum Beispiel in nachhaltige Fonds. Ein Fonds ist wie ein Korb mit vielen Unternehmen. Wenn es einem Unternehmen mal schlecht geht, fällt das nicht so sehr ins Gewicht. Bei Fonds ist Streuung bereits eingebaut.

4. Tipp: Dein Geld, deine Wirkung

Mit jedem Euro bewirkst du etwas. Deine Bank darf beispielsweise mit einem Teil des Geldes von deinem Girokonto Kredite an – hoffentlich – nachhaltige Unternehmen geben. Die Unternehmen bauen mit den Krediten ihr Geschäft aus oder werden noch nachhaltiger. Darum ist es richtig, auf eine nachhaltige Bank zu vertrauen. Am besten eine, die nicht nur Bäume pflanzt oder sich grün präsentiert sondern ein aktives, nachhaltiges Kreditgeschäft pflegt (was aufwendig ist).

Gerade beim Anlegen bewirkst du ebenfalls etwas. Aber Achtung, Fonds schmücken sich oft mit grünen Federn, liefern dann aber wenig ökologisch und gesellschaftlich Sinnvolles ab. Schau dir die Auswahlkriterien des Fonds an und einige der Unternehmen, in die der Fonds investiert. Es ist spannend, die Unternehmen zu googeln und zu entdecken. Du bekommst schnell einen Eindruck, ob der Fonds zu deinen Werten passt.

5. Tipp: Dein Anlagemix, dein Leben

Bleib gelassen! Den perfekten Plan gibt es nicht. Weder fürs Leben, noch für deine Investments. Dein Mix aus nachhaltigen Anlagen wird ganz automatisch zu deinem Lebensweg passen, ihn nachzeichnen und deinem Typ entsprechen. Damit du deinen eigenen Mix aus Anlagen und Investitionen Stück für Stück aufbauen und ihn über die Jahre pflegen und dann auch wieder anpassen kannst, ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Irgendwann, vielleicht zurückblickend in zehn Jahren, wirst du sicher den ein oder anderen heißen Tipp ungenutzt gelassen haben, einige Fehlentscheidungen gemacht und einige schöne, erfolgreiche Überraschungen erlebt haben. In jedem Fall kannst du dich dann zurücklehnen und sagen, ich habe etwas getan mit meinem Geld – und für den Planeten – und für die Gerechtigkeit auf der Welt!

Fazit

Wie sollte dein nächster Schritt jetzt aussehen? Leg‘ los und informiere dich über nachhaltige Geldanlagen! Nimm dir auf jeden Fall ein paar Wochen Zeit. Starten solltest du, indem du dir einen Überblick über die verschiedenen Anlagekategorien verschaffst. Anschließend wirst du eine grobe Ahnung haben, was Aktien, Anleihen, Fonds und Waldinvestments unterscheidet – und das ist dann schon ganz schön gut.

Vielleicht kommt irgendwann auch ein Moment, in dem du dich von den Infos überfordert fühlst. Das ist normal. Wir versprechen dir, du wirst irgendwann eine sinnvolle Anlage finden, die für dich und deinen Mix rundum passt – und dann beginne damit, zu investieren.

Wenn du jetzt denkst, mit meinem wenigen Geld kann ich gar nicht viel bewirken, dann mache dir klar: Kleinvieh macht auch Mist. Je mehr Menschen mit kleinen Anlagebeträgen sich Gedanken machen und die Beträge verantwortungsvoll anlegen, desto größer wird die Summe, die Gutes möglich macht.

Du willst gleich loslegen mit dem nachhaltigen Anlegen? Unsere Angebote und Videos zur Geldanlage gibt auf unserer Website.

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3 Antworten zu „Nachhaltig anlegen: 5 Tipps für Einsteiger“

  1. Avatar von Thomas Reiniger
    Thomas Reiniger

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    Dieser Beitrag ist sehr aufschlussreich und betont die Wichtigkeit der Eigenverantwortung in Bezug auf die eigenen Finanzen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie viel Macht und Kontrolle man über sein eigenes Geld haben kann, wenn man bereit ist, sich aktiv darum zu kümmern. Es ist ein wichtiger Hinweis für alle, die ihre finanzielle Zukunft planen, sich Zeit zu nehmen, alle Details zu verstehen und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es ist klar, dass eine gut informierte Entscheidung der Schlüssel zu einem erfolgreichen finanziellen Wohlergehen ist.

  2. Avatar von Jakob
    Jakob

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    Schöner Artikel, der auch wirklich Lust macht, das Thema anzugehen. Was mir fehlt ist ein persönliches Gespräch mit einem Berater, das nicht Mal lange dauern muss. Es bleiben nach noch so viel Recherche Fragen unbeantwortet – das hält mich nach wie vor vom „investieren“ ab. Bei der GLS scheint es aber leider nicht möglich zu sein als Privatperson einen Beratungstermin zu bekommen.

    1. Avatar von Martin
      Martin

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      Ich habe mich die letzten Tage intensiv mit dem Thema Finanzen und Investieren auseinandergesetzt. Auch wenn ich mich am Ende nicht für die Fonds der GLS Bank entschieden habe, würde ich hier gerne meine wichtigste Erkenntnis teilen: VORAUSGESETZT, dass die Streuung breit genug ist, gilt, dass investieren besser als nicht investieren ist. Mit breiter Streuung und langem Anlagehorizont > 15 Jahre ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. (So jedenfalls der aktuelle Konsens aller Finanzberater*innen.)
      Und: Ich habe mich auf die Anlageklassen Aktien bzw. Aktienfonds (=Sammelsorium von Aktien) und Tagesgeld beschränkt. Das halte ich für ausreichend, und dann ist das schon alles nicht mehr so kompliziert.

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