„Frische Fische! Schöne, frische Fische!“ Wie der berühmte Verleihnix aus den Asterix-Comics, preisen viele unterschiedliche Label, Siegel oder Logos die Bio-Qualität von Produkten an.Gut für die Gesundheit, gut für die Umwelt, gegen Kinderarbeit… Rund, Grün, quadratisch, einfach, kompliziert… Man trifft Logos heutzutage überall und für alles – manchmal als Siegel, manchmal als Warenzeichen. Aber welches Vertrauen kann man in diese Logos setzen? Ist der bio-grüne Salat wirklich bio? Werden die angewandten Kriterien transparent gemacht? Was steckt wirklich hinter den bunten Zeichen?
Wie glaubwürdig?
Ein Produkt, das ein Logo oder ein Label trägt, ist nicht unbedingt ein „ gutes Produkt“. Einige Siegel werden nur nach Überprüfung und Erfüllung von strengen Kriterien vergeben und stellen eine verlässliche Garantie für Qualität dar. Andere sind eher Werbestrategie, um mittels Bio-Attribut Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Hier gewährleistet einzig der Hersteller die ausgewiesene Qualität, externe Kontrollen gibt es keine.
Effizienz oder Komplexität?
Die Vielzahl der unübersichtlichen Kennzeichnungen stellen die Verbraucher vor Schwierigkeiten. Oft werden wir von Informationen überhäuft und wissen nicht, wem und was müssen wir sollen. Ein Siegel kann von einer europäischen Verordnung geregelt sein oder von der Bundes-, Landes-, Lokalebene. Auch von einer Privatinitiative kann es herrühren. Manche Siegel kennzeichnen das Produkt selbst, andere nur die Verpackung.
Es gibt in Deutschland weit über 100 Öko-Marken und Warenzeichnen, die ein Ökoprodukt eindeutig kennzeichnen. Die Vielfalt der Label stellt deren Effizienz in Frage und obwohl die EU-Öko-Verordnung den Konsumenten die Einhaltung eines Mindeststandards gewährleistet, ist die Lage im Bereich der Bio-Labels noch unübersichtlich.
„Bio“ – ein streng geschützter Begriff
Der Begriff „Bio“ ist streng geschützt und darf nur dann auf einem Produkt stehen, wenn es nach den Richtlinien der EG-Verordnung „Ökologischer Landbau“ (EG-VO 2092/91) hergestellt wurde. Darüber hinaus geben einige Zeichen eindeutige Sicherheit. Ein paar Beispiele:
Die Europäische Kennzeichnung: EU-Bio-Logo
Dieses blau und grüne Rundlogo mit der Inschrift „Ökologischer Landbau“ ist wahrscheinlich das verlässlichste. Ab 1. Juli 2010 ist die Verwendung des europaweit einheitlichen Bio-Logos verpflichtend vorgeschrieben. Es darf mit einzelstaatlichen oder regionalen Bio-Siegeln ergänzt werden.
Mehr Informationen über das Logo, die Kontrolle und die Zertifizierung gibt es hier.
Das Staatliche Bio-Siegel
Hexagonal, grün und schwarz ist es ein bundeseinheitliches Zeichen für Produkte, die nach den Vorgaben der EG-Öko-Verordnung produziert werden. Dieses Zeichen kann freiwillig verwendet werden.
Mehr Informationen über das Verfahren und die Kontrolle findet Ihr unter www.biosiegel.de.
In Deutschland findet man auch regionale Gütezeichen wie die von Bayern oder Baden-Württemberg, auf deren Qualität der Verbraucher bauen kann. Ebenfalls qualitätssichernd sind einige Siegel von Privatinitiativen wie zum Beispiel von deutschen Anbauverbänden (Bioland, Demeter, Naturland) oder Handelsmarken (Lebensbaum, Alnatura). Die Verpflichtung des europäischen Gütezeichens könnte ein großer Schritt für die Harmonisierung des Ökohandels sein.
Kommentar der Verbraucherzentrale:
„Ob Bio-Lebensmittel oder Energiesparlampen, ob fair produziertes Spielzeug oder Holzmöbel aus nachhaltiger Forstwirtschaft: Immer mehr Menschen wollen bei ihrem Einkauf auf ökologische und soziale Kriterien achten. Rund 50 Prozent der Verbraucher kaufen regelmäßig oder gelegentlich Bio- oder Öko-Produkte. Experten rechnen damit, dass der Anteil steigt. Oft ist jedoch nicht zu erkennen, welche Produkte soziale und ökologische Standards einhalten“.
Damit der Weg durch den wachsenden Labeldschungel einfacher wird und um dem Verbraucher eine Orientierung zu geben, hat die Verbraucherzentrale eine Website gegründet:
Mehr Informationen findet Ihr unter:
[Bildquelle: BÖLW]
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