Fridays for Future (FFF) ruft diesen Freitag, 23. September 2022, zum 11. globalen Klimastreik auf. Unter dem Motto #PeopleNotProfit fordert die Klimabewegung stärker denn je, Menschenleben vor Konzerninteressen zu stellen. Angesichts verheerender weltweiter Unwetterkatastrophen und großen Machtverschiebungen auf dem Energiemarkt geht es dringend um wirksame Klimalösungen UND soziale Gerechtigkeit. Seid ihr morgen dabei?
Klimakrise: Es braucht den Druck von der Straße
Die jungen Menschen und Anhänger*innen von FFF lassen nicht locker. Sie gehen auf die Straße und machen der Politik kräftig Druck. Allein in Deutschland sind mehr als 270 Demonstrationen und Kundgebungen geplant – eine Karte mit der Übersicht, wo überall, findet ihr hier. In Bochum, am Hauptsitz der GLS Bank, beginnt der Klimaprotest um 14 Uhr am Rathausplatz. „Von dort startet auch die Laufdemo um 15 Uhr. Wir sind hyped und werden laut für #Klimagerechtigkeit und #PeopleNotProfit protestieren“, schreiben die Bochumer Fridays auf Facebook.
GLS Bank fordert Unternehmen auf, fürs Klima zu kämpfen
Als GLS Bank unterstützen wir den Aufruf zum Klimastreik nach Kräften und von Herzen. Seit einigen Wochen können sich alle Unternehmen auf „Unternehmen fürs Klima“ in eine Unterstützer-Liste eintragen. Die Initiative hat die GLS Bank gemeinsam mit Together for Future entwickelt, einem gemeinnützigen Verein in Berlin. Mehr als 200 Unternehmen sind dem Aufruf nachgekommen und haben das Formular ausgefüllt.
Steht Ihr Unternehmen schon auf der Liste für den Klimastreik? Sind Ihre Mitarbeiter*innen informiert und haben die Möglichkeit am Freitag zu demonstrieren?
Transparenzhinweis: Viele Mitarbeitende der GLS Bank sind am Tag des Klimastreiks durch die eigene Jahres- und Generalversammlung für alle Kund*innen und Genossenschaftsmitglieder verhindert. Im Herzen sind wir dabei, das Thema haben wir stets mit dabei: Wir kämpfen für ein gesundes Klima und gegen soziale Armut in Deutschland.
Geschäftsführerin Katharina Reuter: „Ein toter Planet ist auch schlecht für die Wirtschaft!“
„Es ist unglaublich wichtig, dass es selbst in Zeiten zahlreicher weiterer Krisen junge Menschen gibt, die immer wieder an die Klimakatastrophe erinnern“, findet Dr. Katharina Reuter. Sie ist zum einen Geschäftsführerin des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft, ein Unternehmensverband, dem auch die GLS Bank angehört. Zum anderen ist sie Mit-Initiatorin der Entrepreneurs For Future, einer Initiative von mehr als 5.000 Unternehmen, die mehr Klimaschutz wollen. Zum aktuellen Klimastreik von Fridays for Future sagt Katharina Reuter: „Wir unterstützen ihn und rufen unsere Mitgliedsunternehmen dazu auf, sich daran zu beteiligen. Es ist ein wichtiges Signal an die Politik, um zu zeigen, dass Unternehmen an echtem und effektivem Klimaschutz interessiert sind – denn ein toter Planet ist auch schlecht für die Wirtschaft!“
Die globalen Krisen dürfen auf keinen Fall zu einer Rücknahme bereits gesteckter Klimaziele führen. Sie müssen als Hebel für die dringend notwendige Transformation genutzt werden.
FFF fordern 100 Milliarden Sondervermögen
Es ist daher nur konsequent, dass Fridays For Future zehn Tage vor dem Klimastreik die Einrichtung eines 100 Milliarden schweren Sondervermögens für Klima und Sicherheit gefordert haben. Unterstützt hat sie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und die Energieökonomin Claudia Kemfert sowie Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme. Mit dem Sondervermögen sollen Energie-, Verkehrs- und Wärmewende beschleunigt und gleichzeitig Energieautonomie gewonnen werden. In einem Interview machte FFF-Sprecherin Luisa Neubauer ausdrücklich klar: „Klimasicherheit und soziale Sicherheit dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“
Wohlstand neu definieren
GLS Bank Vorstand Dirk Kannacher regt an, Wohlstand neu zu definieren und die Kluft zwischen Arm und Reich unbedingt aufzulösen. In einem Interview für die Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen ruft er zum schnellen Umdenken und Handeln auf: „Derzeit haben wir keine andere Wahl, sofern wir überleben wollen.“
Die Herausforderung der Transformation ist definitiv groß: „Betrachten wir unsere Wirtschaft genauer, arbeiten wir noch immer im System der 70er Jahre“, so Kannacher. Wirtschaftlich sei immer noch das, was am billigsten sei oder am meisten Gewinn abwerfe. „Deswegen ist es wichtig, dass sich die wahren Kosten durchsetzen, also bei jedem Produkt Klimarisiken und Klimaschäden mit eingerechnet werden.“ Kannacher spürt, dass sich viele Unternehmen auf den nachhaltigen Weg begeben. „Ich denke, sie sollten es dringend tun. Die Transformation erreichen wir vor allem gemeinsam.“
Apropos gemeinsam: Lasst uns gemeinsam fürs Klima einsetzen. Seid ihr morgen dabei, beim globalen Klimastreik?
Lest auf unserem Blog auch den Artikel „Warum es jetzt eine Klimagerechtigkeit braucht“.
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