Auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs Freiburg werden neuerdings statt Gütern Werte transportiert. Genauer gesagt hat sich der neu gegründete Kindergarten der Kulturen unter Leitung von Melanie Haub der interkulturellen Bildung verschrieben.
„Eigentlich ist es wie eine Reise um die Welt, die die Kinder in den drei Jahren bei uns erleben“, beschreibt Haub die Idee. Die Kinder sollen dabei Unterschiede in den Lebenswirklichkeiten anderer Länder kennenlernen und erleben können. Dafür gibt es etwa den Partnerkindergarten in Uganda, mit dem unter anderem Videobotschaften ausgetauscht werden. Oder Eltern, die in ihrer nicht-deutschen Muttersprache vorlesen und die Kinder so an den Klang anderer Sprachen heranführen. „Mit diesen ganz konkreten Bausteinen wollen wir dazu beitragen, dass die Kinder sich ihre Neugierde und Weltoffenheit erhalten“, erklärt Melanie Haub.
Sie selbst war von ihrem Studium zur Interkulturellen Handlungskompetenz, dass sie neben dem BWL-Studium absolvierte, so begeistert, dass sie dieses Wissen gleich in die Tat umsetzen wollte. Doch der Weg von der ersten Idee bis zur konkreten Umsetzung war lang. Haub eignete sich das nötige pädagogische Wissen an. 2011 begann sie dann mit der konkreten Planung. „Ich war einfach so sehr überzeugt von meiner Idee“, blickt Haub nun zufrieden zurück. Der neu gegründete Kindergarten hat 45 Plätze und ist ab dem kommenden September voll ausgelastet. Die GLS Bank finanzierte seine Gründung.
Das Kennenlernen anderer Kulturen soll für die Kinder auch durch eigenes Tun erfolgen. So wird in der „Schokoladenwerkstatt“ selbst Schokolade hergestellt und gleichzeitig können die Kinder erfahren, wo Schokolade eigentlich herkommt. Bei diesen Programmpunkten wird auch ein anderes Standbein des pädagogischen Konzepts deutlich: „Uns ist Nachhaltigkeit insgesamt sehr wichtig“, betont Melanie Haub. Sie selbst ist ehrenamtlich in einem Weltladen tätig und kennt daher den Fairen Handel. Dementsprechend wird auch beim Einkauf für den Kindergarten auf Fairness und Nachhaltigkeit gesetzt und die Kinder bekommen ihr Mittagessen aus biologischem Anbau von einem regionalen Caterer. „Es sei denn wir kochen auch mal selbst“, schmunzelt Haub und ist schon voller Vorfreude darauf, wenn die Kleinen mit Stäbchen oder Händen essen – je nachdem aus welcher Region die selbstgekochte Speise gerade kommt.
http://www.kindergartenderkulturen.de/
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