Eine Studie zum Biolandbau ging gerade durch die Medien, da wurde die Frage behandelt, ob man die ganze Menschheit mit biologischer Landwirtschaft ernähren kann. Die Antwort ist ein theoretisches Ja, ein allerdings sehr theoretisches Ja: „Die Studie zeigt zwar umfassend, was prinzipiell möglich ist, aber eine weltweite Etablierung des fleischarm essenden, vernünftigen Bildungsbürgers ist unrealistisch. Das ist ein Wünsch-dir-was-Szenario, das nur durch große Veränderungen in der Politik und in der Bildung vorangetrieben werden könnte.“
Beim Deutschlandfunk geht es um ein zumindest etwas realistischeres Szenario, nämlich um die steuerliche Entlastung von Obst und Gemüse. Oder andersherum, also um die steuerliche Belastung von ungesunden Lebensmitteln. Da ist das Ziel nicht die Umwelt, das Ziel ist eine gesündere Bevölkerung: “Die Zahlen sind durchaus dramatisch. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist inzwischen jeder vierte bis fünfte Deutsche stark übergewichtig. Dadurch erhöht sich dann für diese Menschen das Risiko für eine ganze Reihe von Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Probleme zum Beispiel oder auch Diabetes. Aufklärungskampagnen helfen bisher nur wenig.”
Vor dem nächsten aktuellen Artikel verlinken wir noch schnell eine Erklärungsseite, es ist nämlich zweckmäßig, mit dem Begriff “Ernährungsräte” etwas anfangen zu können, dafür bitte hier entlang.
Und diese Ernährungsräte plädieren also für regionale Ernährungsmodelle in deutschen Städten. Wozu sie jetzt erst einmal ihre Zusammenarbeit organisieren: “Städtische Ernährungsräte sind Gruppen, die, verkürzt gesagt, Essen zurück in die Regionen holen wollen. Dahinter verbergen sich Zusammenschlüsse von Vertretern der Stadtverwaltung, der lokalen Wirtschaft, Ernährungsfachleuten und Praktikern und vielen mehr. Am Wochenende trafen sich Ernährungsräte mehrerer deutscher Städte, um sich bundesweit zu vernetzen.”
Und nun ein Link zu einem Artikel, in dem es auch um den Anbau einer Nutzpflanze geht, wenn das Produkt auch etwas unerwartet ist, wenn es auch ein sehr mühsamer Anbau und eigentlich eher ein Hobby ist: Safran aus der Bretagne. “Sechs Uhr morgens in einem 60-Seelen-Dorf in der Bretagne: Absolute Dunkelheit, absolute Stille. Am Ortsrand allerdings bewegen sich fünf kleine Lichter langsam über ein Feld. Fünf Menschen mit Stirnlampen. Die Hosen voller Erde rutschen sie auf Knien über den Acker, krabbeln Stück für Stück voran. Das Feld unter ihnen wirkt verwildert. Erst bei genauerem Hinsehen sind zwischen Unkraut und Kräutern die violetten Krokusse zu erkennen, die sie pflücken.”
Man fragt sich natürlich sofort, ob das vielleicht auch in Deutschland geht? Ja, das geht. Mehr oder weniger: ”Die verbreitete Auffassung, guter Safran gedeihe nur im mild-warmen Klima Irans, Afghanistans, des Maghreb oder Spaniens, versuchen die Waldmeyers seit gut fünf Jahren mit ihrem Anbauprojekt auf der Frankenhöhe, eine knappe Autostunde südwestlich von Nürnberg, zu widerlegen – mit wechselndem Erfolg.”
Der Wirtschaftsteil „kompakt“ ist eine Kolumne aus kuratierten Beiträgen der Wirtschaftsgazetten und Blogs von Maximilian Buddenbohm.
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