In der letzten Woche hatten wir den verpackungsfreien Supermarkt in Berlin, in dieser Woche haben wir tatsächlich eine deutsche Stadt ohne Plastiktüten, es geht voran. Eine Stadt am Meer fängt damit an, das ist natürlich überaus sinnig. Man beachte in dem Artikel auch die Information in einem Nebensatz – Plastiktüten sind in China und Indien verboten. Guck an. Stimmt das denn tatsächlich? Da sieht man lieber noch einmal in einer anderen Quelle nach, wenn es auch nur die Wikipedia ist. Und da findet dann noch mehr interessante Informationen zum Umgang anderer Staaten mit Plastiktüten – hier mit langer Länderliste und ganz verschiedenen Ansätzen. Noch mehr zum Plastik im Meer kann man hier lesen, auch mit Zahlenmaterial, das ist leider ein Thema, bei dem einem mit jedem Artikel elender wird.
Nur auf den ersten Blick unpassend wechseln wir hier fix zu Fragen der Wirtschaftsethik an Universitäten. Wobei, wir hatten das Thema auch schon in der letzten Woche, die Moralfragen noch lange nicht geklärt sind, wenn man sich einmal für eine wirtschaftliche Ausrichtung entschieden hat. Auch dann nicht, wenn man sich und sein Unternehmen biologisch-ethisch-regional-ökologisch-fair ausrichtet. Nein, es bleibt auch dann spannend.
Und auf der Seite der Konsumenten kann man sich fragen, ob wir unsere Einkäufe womöglich nach moralischen Kriterien entscheiden, wenn wir in einen Bioladen gehen – oder ob wir dabei schon zu denen gehören, die “ihren Besitzstand kuratieren”. Eine Formulierung, die in der letzten Woche in den sozialen Netzwerken so oft zitiert wurde, das hat wohl bei vielen in der Leserschaft etwas getroffen.
Aber von diesen schwindelnden Höhen des Konsums geht es gleich wieder hinunter, ganz weit hinunter, bis dahin, wo es gar nichts mehr kostet, bis zum Mundraub und zum Fallobst.
Dazwischen liegt viel, also zwischen denen, die ihren Besitzstand kuratieren und denen, die herrenloses Obst sammeln – oder sind es teilweise dieselben Leute? Es gibt Themen, da weiß man gar nicht mehr, ob es noch um einen Trend oder schon um Notwendigkeiten geht. Wenn man zu nah herangeht, verliert man da auch den Überblick. Da tritt man lieber zurück und sieht sich etwa die Sache mit der Gerechtigkeit aus der Distanz an, damit mehr ins Bild passt. Etwa ganz Europa.
Für Deutschland wird die Frage der Vermögensgerechtigkeit übrigens gerade in der SZ noch näher erläutert. Lernwillige merken sich bei der Lektüre den Begriff “Gini-Koeffizient”. Die Übereifrigen lesen das natürlich eh gleich hier in der Wikipedia nach, bitte sehr, gleich mit Formel dabei.
Hoffnungsfroher ist es, über die Abkehr vom Erdöl zu lesen, etwa hier in der Wirtschaftswoche. Dabei lohnt übrigens auch ein Blick speziell auf die USA.
Zum Schluss aber wieder zu den Basisfakten des Wirtschaftens, diesmal zur Währung, zum Geld und zur berechtigten Frage: Warum zahlen die Deutschen eigentlich so wahnsinnig gerne bar? (Englischer Text). Wer lieber deutsche Texte liest – bitte sehr, geht auch, passend zum Thema hier im Bankstil-Blog.
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