Das hat zwar in den letzten Tage schon jeder verlinkt, es ist aber auch wirklich zu und zu toll. Wie Verkehrsplanung für Radfahrer anscheinend auch ausfallen kann, in einem fernen Märchenland. Na gut, zugegeben, das Land ist nicht gar fern und auch nicht märchenhaft, das ist bloß einer der Nachbarstaaten. Aber wieder treibt uns die nagende Frage um: Warum lesen wir solche spektakulären Nachrichten, also die mit dem Wow-Effekt, immer nur aus dem Ausland? Kann man so etwas nicht auch in Kaiserslautern bauen? In Schwerin, Magdeburg, Pirmasens?
Von Holland kann man offensichtlich eine Menge lernen, wenn es um Verkehrsplanung geht. Aber lernt denn jemand? Es ist ja nicht so, dass die Menschen hier nicht bereit wären, ihr Verhalten zu ändern. Da geht was, Verkehr kann sich ändern. Es spielen nur nicht alle Institutionen mit.
Wir können aber, bevor wir die Radfahrer verlassen, doch noch schnell den Smalltalkbegriff der Woche einführen, der diesmal kein Anglizismus ist, das ist auch einmal nett. Es geht um Haifischzähne, und was die mit Rädern im Straßenverkehr zu tun haben, das steht hier.
Für die Träumer unter uns verweisen wir noch schnell auf die Erfolge in Tallinn. Ach ja, es wäre so nett, nicht wahr. Wobei Erfolg natürlich relativ ist, manchmal ist es auch schon ein Riesenerfolg, überhaupt voran zu kommen und nein, wir reden gar nicht vom Stau. Sondern von dem, was ein Rad für einen Menschen ausmachen kann.
Wenn man vom Auto aufs Fahrrad wechselt, dann wird die Luft besser, das ist eine Maßnahme zur Säuberung der Stadt. Dazu können einem noch weitere Maßnahmen einfallen, um einmal wieder eine Überleitung erster Klasse anzuwenden. Man kann die Stadt z.B. auch von Werbung säubern. Das klingt erstaunlich, und so sieht es dann auch aus. Aber das ist schon wieder weit weg, in Brasilien. In Deutschland macht man sich eher Gedanken, wie man bisher verpasste Zielgruppen doch noch werbend erwischen kann.
Aus den für die Werbung relevanten Zielgruppen kann man nicht nur durch das Alter herausfallen, das geht auch anders. Und in diesem Zusammenhang muss man natürlich wieder den Leerstand erwähnen, zur Abwechslung einmal den in ganz Europa. 11 Millionen leere Häuser. Kann man kurz einwirken lassen, die Zahl. Noch etwas mehr unerfreuliche Statistik zu Europa? Man wird so leicht fündig.
Nun haben wir schon fast das Ende der Kolumne erreicht und kein einziges Nahrungsmittel erwähnt, kann man das so stehen lassen? Natürlich nicht. Wir brauchen noch den wöchentlichen Aufreger, den schnellen Skandal für zwischendurch, die geradezu wohlige Empörung.
Im abschließenden Kulturteil kann uns nach so viel Fahrrädern im Text natürlich nur ein Stück einfallen, der Klassiker schlechthin, also Kopfhörer auf und losgerast. Wer dazu noch den kulturgeschichtlichen Bildungshintergrund braucht: bitte sehr.
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