Werfen wir einen Blick auf das wirtschaftliche Wohl und Verhalten verschiedener Berufe. Was z.B. macht eigentlich ein Erzbischof mit Geld? Wenn man anfängt darüber nachzudenken, dann kann die Antwort überraschend lang ausfallen. Lang und geradezu verblüffend lesenswert.
In diesem Zusammenhang und wenn man schon von der Kirche aus denkt, kann man auch gleich grundsätzlich über das Gewinnstreben nachgrübeln. Das macht hier allerdings kein Priester, das macht ein Professor für Wirtschaftsethik. Passt schon.
Das ist immer faszinierend, nicht wahr, wenn jemand aus der Profession heraus versucht, die Profession zu ändern. Den Ansatz wird man übrigens auch dem aktuellen Papst nicht ganz absprechen wollen, um noch etwas zur Ehrenrettung der Kirche zu sagen. Ein anderes Beispiel finden wir in der Textilindustrie, wo es um die Bedingungen in einer ganzen Branche geht. Und da schieben wir schnell noch den Smalltalkbegriff der Woche ein und erwähnen nebenbei die codes of conduct. Etwas mehr dazu hier – erfreulicher wird es da nicht. Aber nicht entmutigen lassen, bitte, sondern auch einmal auf die Erfolge sehen. Es geht schon was. Es geht immer was.
Aber natürlich kann man Änderungsbestrebungen in Branchen nicht nur in den üblichen verdächtigen Ländern umsetzen, das geht auch vor der Haustür. Und man fängt dabei eben irgendwo an. Warum nicht bei einer Maus?
Auch vor der Haustür gibt es immerhin Branchen, in denen nicht alles zum Besten steht. Um es einmal betont milde auszudrücken. Und immer geht es um ganz konkrete Probleme und abgrundtief grundsätzliche Fragen im Hintergrund.
In anderen Branchen wiederum werden die Umstände mittlerweile so merkwürdig, dass es mehr und mehr Angehörigen des Berufsstandes nicht mehr ganz geheuer ist und sie plötzlich zu wirklich drastischen, spektakulären und beispiellosen Maßnahmen greifen. So geschehen in dem hier verlinkten Film, in dem eine Politikerin plötzlich ohne Vorwarnung ehrliche Antworten gibt. Unfassbar. Zu dem Thema sollte man übrigens unbedingt auch noch den gleich verlinkten Film sehen. Das kurze Schweigen des Handelskommissars an der entscheidenden Stelle ist einfach zu schön.”Can we interrupt?”
Und da kann man dann doch wieder wütend werden. Da möchte man vielleicht nicht gerade sofort auf die Barrikaden gehen, aber irgendeine Trotzreaktion gegen die herrschenden Finsterlinge und Lobbyisten wäre doch schon angemessen. Oder? Aber doch. Na, was machen wir denn da? Löschen wir Whats-App? Na prima.
Es gibt übrigens immer noch, wir müssen noch einmal kurz geistig nach Bangladesch zurück, den weit verbreiteten Irrglauben, dass katastrophale Zustände eher nur in Ländern vorkommen, die ziemlich weit weg sind. Afrika, Asien und so. Dem ist nicht so, das müsste vermutlich öfter betont werden. Offensichtlich bekommen das im Urlaub auf Kreta zu wenig Menschen mit. Die Armut ist nah, die wirtschaftlichen Desaster auch. In Griechenland oder in Portugal. Aber eigentlich muss man nicht einmal bis nach Südeuropa, oh nein.
Im abschließenden und wie immer erholsamen Kulturteil wenden wir uns wieder einmal dem Design zu und stellen verblüfft fest, dass aus der fabelhaft sinnvollen Idee des Upcyclings auch grottenhässliche Produkte entstehen können. Nicht alles, was Vintage und Schrott ist, wird nach etwas Gebastel plötzlich attraktiv – wie isses nun bloß möglich. Nehmen Sie das hier als freundliche Warnung. Auch wenn die Dinger in der Überschrift als genial bezeichnet werden.
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