Es gibt noch eine sehr lesenswerte Ergänzung zur Ausgabe der letzten Woche, in der es u.a. um das Wachstum und die neoliberale Wirtschaftsordnung ging. In der SZ stand ein Text, der in diesem Zusammenhang auch der Green Economy die Leviten liest, und das in aller Deutlichkeit.
Und bei Carta denkt man noch einmal grundsätzlich über die Soziale Marktwirtschaft – die Älteren erinnern sich – nach, über Löhne und Gerechtigkeit und auch wieder über das Wachstum. Im Text kommen zwar Formeln vor, das könnte vielleicht auf den einen oder anderen abschreckend wirken, man kann aber ganz lässig darüber hinweglesen, das ist gar kein Problem.
In der Zeit stellt man auch den Lohnschwund fest, fragt dann aber weiter, ob das an den verschwindenden Jobs liegt. Haben also die Roboter schuld? Die Automatik, die Algorithmen? Und dann kommt der Text, für einige vielleicht etwas überraschend, hoppla, auf das bedingungslose Grundeinkommen. Er endet mit dem bemerkenswerten Satz: „Nur wenn wir wieder verdienen, was wir verdienen, findet der Untergang des Kapitalismus auch weiter nicht statt.“
Schwere Kost, wie die Klitschkos sagen würden. Aber womöglich müssen wir über den Kapitalismus in seinen diversen Ausprägungen gar nicht weiter nachdenken, womöglich hat er sich bald erledigt? Das vermutet man jedenfalls im Guardian (englischer Text): The end of capitalism has begun. Wer den langen, langen Artikel nicht lesen möchte, im eingebetteten Video findet man eine Kurzfassung, sehr praktisch. Und sollte jemand jetzt wirklich ins Grübeln kommen, das kann ganz unterhaltsam sein – in der brandeins geht es noch länger und auch tiefschürfend weiter. Ein elaborierter Artikel über das Kalte Herz und den Kapitalismus. Mit einem äußerst pragmatischen Ende, das ist auch mal nett.
Wir haben es also anscheinend in dieser Woche schon wieder mit dem Großen und Ganzen, mit der Gesellschaftsordnung und überhaupt. Warum denn bloß? Es erscheinen so viele Texte dazu, es ist wohl tatsächlich etwas in Bewegung?
Das liegt vielleicht auch an der Sharing Economy bzw. an sehr modernen Konzernen. Wenn doch gleich zwei Artikel gerade von der Zerstörung der alten Ordnung, des Gefüges sprechen? Hier der andere. Wobei in diesem interessanterweise unterstellt wird, dass es die soziale Marktwirtschaft noch gibt. Ja, was denn nun?
Zum Schluss noch ein Spaß am Rande. Wir verlinken hier nach Möglichkeit selten auf Texte, die sich auf irgendwelche neuen Studien beziehen. Das ist auch gut so, denn wie eine neue Studie gerade zeigt – Studien taugen gar nichts. Jetzt fehlt natürlich noch eine Studie, die studienkritischen Studien Versagen nachweist. Kommt gewiss irgendwann.
Damit genug von den großen Themen der Wirtschaft, in der nächsten Folge geht es voraussichtlich um den urbanen Lebensraum, das ist dann wieder etwas greifbarer und erlebbar. Und als Überleitung dazu haben wir für den Freundeskreis Fahrrad schon einmal diesen Text: „Warum Radfahrer für jede Metropole ein Segen sind“.
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