Veganer werden das nicht tragen, ganz sicher nicht. Aber andere werden es vielleicht sinnvoll finden: Kleidung aus Schlachtabfällen. Ja, das klingt komisch, aber vielleicht nur beim ersten Hören. Oder man trägt etwas anderers, auch aus Abfällen hergestellt: Fischleder. Da kann man gleich wieder ethische Fragen anschließen, ist es nun richtig oder falsch, tierische Abfälle zu verwerten? Und wer entscheidet das? Ist es sinnvoll oder gar revolutionär, alles zu verwenden?
In der letzten Woche hatten wir hier das Phänomen “Nudging” vorgestellt, des schubsenden Staates, der seine Bürgerinnen in die richtige Richtung lenken möchte. Eine Gegenposition kann man hier lesen, entgegengesetzte Kommentare gleich wieder darunter. Hat der Staat seine Bürger nun zu erziehen, oder ist Erziehung, z.B.. auch zur Nachhalltigkeit, immer nur ein Thema für Eltern? Wer ist vorbildlich?
Es ist ein vermutlich unauflösbares Rätsel, wie man vermeintlich Richtiges erkennt, ohne nervtötender Missionar und kleinkarierter Moralapostel zu werden. Das gilt nicht nur beim Essen, aber beim Essen kann man es besonders gut aufzeigen. Aus dieser oder aus der anderen Richtung. Ja, es gibt sogar Menschen, die beruflich dauernd über Essen und Moral nachdenken.
Aber wir haben natürlich alle unsere Themen, bei denen wir von Moral, Sinn und Richtigkeit nichts hören wollen. Spätestens beim Thema Reisen ist ein Großteil betroffen, gar keine Frage. Wir sind vernunftbegabt – wenn es sich gut anfühlt.
Und zum Schluss noch einmal Nudging, denn Verkehrspolitik kommt ohne nicht aus. Eine baskische Stadt schubst die Menschen aus dem Auto, das freut den Freundeskreis Fahrrad.
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