Bürgerbegehren sind ein starker Hebel für die Klimawende.
Ärgert ihr euch auch über die Luftverschmutzung in eurem Ort? Oder darüber, dass zwar viel Platz für Autos ist, aber wenig für Fahrräder? Das geht vielen so. Trotzdem melden wir uns kaum mal zu Wort. Bei wem auch? Ganz so hilflos müssten wir aber gar nicht sein.
Claudia Löhle hat Großes vor. „Wir unterstützen Menschen in ganz Deutschland dabei, die Klimawende in die eigene Hand zu nehmen“, sagt sie. „Auf die Politik können wir uns leider nicht verlassen.“ Mit dem Verein BürgerBegehren Klimaschutz (BBK) setzt sie dabei ganz auf Bürger- und Volksbegehren.
Angefangen hat es im November 2017. Damals war in München das Bürgerbegehren Raus aus der Steinkohle erfolgreich: Ein Heizkraftwerk, das mehr CO2 als der gesamte Münchner Straßenverkehr emittiert, wird endlich abgeschaltet. Beflügelt von diesem Erfolg hob der BBK zusammen mit dem Umweltinstitut München und dem Verein Mehr Demokratie die Klimawende von unten aus der Taufe. Als Erstes brachten sie ein Handbuch mit ganz praktischen Tipps und Materialien heraus. Die ersten 10.000 Bücher waren innerhalb eines Monats vergriffen. Darüber hinaus steht Löhle auch persönlich für Fragen zur Verfügung. „Immer wieder geht es bei den Initiativen um kommunale Haushaltsfragen“, erklärt sie. „Da ist das Gespräch wichtig, denn das ist oft schwer zu durchschauen.“
Bürgerbegehren für Anfänger*innen
Neuen Initiativen gibt Claudia Löhle folgende Tipps:
- Sucht nach Verbündeten: Gibt es bereits Menschen, die sich mit dem Thema befassen? Welche Kontakte gibt es zum Stadtrat, den Stadtwerken etc.?
- Lernt aus Erfahrungen: Gab es an einem anderen Ort bereits ein ähnliches Bürgerbegehren?
- Fragt den BKK nach Rat. Wir unterstützen euch auch bei der Bekanntmachung eurer Initiative.
Vor Ort bedeutet ein Bürgerbegehren: reden, reden, reden. Oft muss beim Sammeln von Unterschriften jede*r Einzelne überzeugt werden. Aber selbst wenn ein Bürgerbegehren scheitert, kann es erfolgreich sein. So lehnte die Stadt Frankfurt den Radentscheid, den 40.000 Bürger*innen befürworteten, zwar aus rechtlichen Gründen ab, beschloss aber, große Teile der ursprünglichen Forderungen umzusetzen. Der BKK kann viel bewirken, ist aber immer auf Förderung angewiesen. „Bürgerschaftliches Engagement ist für einen effektiven Klimaschutz ganz entscheidend“, erklärt Christina Keppel vom GLS Fondsmanagement. „Das zeigen die Elektrizitätswerke Schönau, viele Bürgerenergieparks und Fridays for Future ganz deutlich.“ Darum fördert auch der GLS Bank Klimafonds den BKK.
[green_box]Der GLS Bank Klimafonds
Um erfolgreich gegen den Klimawandel zu kämpfen, braucht es Investitionen in die effiziente Nutzung von Ressourcen und in erneuerbare Energien. Dazu hat die GLS Bank ein eigenes Angebot entwickelt: den GLS Bank Klimafonds. Er zahlt insbesondere auf das UN Sustainable Development Goal (SDG) 7, bezahlbare und saubere Energie, und auf das SDG 13, Maßnahmen zum Klimaschutz, ein.[/green_box]
Für Löhle geht der Einsatz für die Klimawende gerade erst richtig los: „Bis zur kompletten Umstellung auf erneuerbare Energien ist noch viel zu tun.“
Und ihr?
Macht mit. Das Handbuch könnt ihr hier bestellen.
[green_box]Ein Artikel aus dem GLS Kundenmagazin Bankspiegel. Diesen und viele andere spannenden Artikel finden Sie im Blog. Alle Ausgaben des GLS Bankspiegel als PDF finden Sie unter: https://www.gls.de/bankspiegel/. [/green_box]
Foto: BBK/Fotograf: Uwe Hiksch
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