Sprechen Sie Baumesisch?

Die jungen Bäume wollen mit aller Macht groß werden. Ihr restliches Leben kümmern sie sich aber um ihr gemeinsames Ökosystem.

Von Erwin Thoma, Thoma Holz GmbH

Gehen wir in einen Bergwald auf 1.100 bis 1.500 Meter Seehöhe. Tausende Fichten stehen in ihrem klimatischen Optimum gemischt mit Tannen, Buchen, Ahorn oder Lärche, je nach Untergrund und Lage des Waldes. Plötzlich zieht ein Sommergewitter auf und der Blitz fährt krachend in eine der höchsten Fichten. Das Schlimmste, was dieser widerfährt, ist nicht die klaffende Wunde, die vom Wipfel bis zum Stammanlauf ins Holz gerissen wird. Nein, das könnte ein vitaler Baum selbst ausheilen. Die Harze der Bäume sind ja eines der wertvollsten und wunderbarsten Mittel, die die Natur überhaupt hervorbringt. Aber der Blitz hat sein fürchterlichstes Werk im Erdreich vollbracht.

Die feinen Haarwurzeln sind versengt und verbrannt. Information und Leitung zwischen dem Baum und seinen Milliarden unterirdischer Helfer sind zerstört. Dieser Baum hat keine Chance mehr, sein irdisches Dasein fortzusetzen. Was geschieht da? Auf wundersame Weise tauchen bereits in den nächsten Tagen Tausende Borkenkäfer auf. Haben sie es gehört, gerochen oder wie sonst konnten sie die kranke Fichte so schnell finden, von weit herkommen? Jedenfalls ist es ihre Aufgabe, die geschwächte Fichte zu entfernen. Die ersten Käfer, die ihre Löcher in die Rinde bohren, ersticken noch am ausfließenden Harz. Aber der Nachschub im Baum fehlt und bald wird die Armee der Käfer ihre Gänge unter der Rinde fressen. Alle Saftleitungen des Stammes sind damit unterbrochen, er beginnt auszutrocknen und seinen Körper restlos dem Humus zurückzugeben.

Dieses Treiben bleibt aber nicht unentdeckt. Birgt es doch große Gefahr für die umliegenden gesunden Fichten. Wenn sich die Käferkolonie am kranken Baum zu stark vermehren kann, werden die Käferkinder und -enkel die nächsten gesunden Fichten überfallen. Also müssen Vorsorgepläne umgesetzt werden. „Harzproduktion Vollgas und alle Duftstoffe aussenden, die Borkenkäferfresser anlocken“, das ist das Verhalten, das plötzlich die restliche Baumgemeinschaft koordiniert beginnt. Sie halten zusammen, sobald nur einer von ihnen bedroht wird. Das hätten wir ihnen nicht zugetraut, den scheinbar stummen Fichten, Tannen, Buchen und ihren Freunden. Sofort beim Beginn des Käferangriffes auf den kranken Baum sind im Umkreis von rund 50 Metern an allen gesunden, nicht angegriffenen Bäumen diese Maßnahmen biochemisch messbar!

In der Gefahrenzone werden unter der Rinde plötzlich alle nötigen Abwehrstoffe bereitgehalten. Wenn der vom Borkenkäfer gefährdete Nachbarbaum in der Lage ist, Borkenkäfer fressende Tiere, Vögel und Raubinsekten anzulocken, weil sein Nachbar vom Käfer befallen wurde, dann sehen wir an diesem Beispiel Kommunikation zwischen Bäumen sowie zwischen Bäumen und Tieren. Wir Menschen können nur gewinnen, wenn wir die Weisheit der Bäume anerkennen und bereit sind, von deren intelligenten Konzepten zu lernen. Es wäre dumm, das bewährteste Konzept zu ignorieren. Es ist hoch an der Zeit, mit den Bäumen zu sprechen, mit ihnen viel mehr zu kooperieren. Wer hört, was sie zu sagen haben, der wird belohnt. Für die gute Bewältigung unserer Zukunft ist die Baumsprache die wichtigste Fremdsprache, die wir lernen können.

Auszüge aus: Erwin Thoma, „Die geheime Sprache der Bäume“, © 2016 Servus bei Benevento Publishing

thoma.at

Kooperation mit Thoma-Haus
Massiv-Holzhäuser erreichen hinsichtlich Wärmedämmung, Energieeinsparung, Abschirmung gegen Hitze und Kälte sowie Brandschutz Bestwerte. Das macht Holz zum Hightech-Baustoff. Kein Zufall also, dass die GLS Bank mit der Thoma Holz GmbH aus Österreich kooperiert. Das Familienunternehmen entwickelte aus altem, überliefertem Holzwissen und innovativen Ideen ein Massivholzbausystem aus 100 Prozent naturreinem, mondphasengeschlägertem Holz, frei von Holzschutzmitteln und Leim. Für den Aufbau in Deutschland sorgen rund 70 kooperierende Bauunternehmen. Passend zum Ökohaus empfiehlt Thoma seinen Kunden die GLS Bank. Zugleich macht die Bank Bauinitiativen auf Thoma-Haus aufmerksam. Die GLS ImmoWert sorgt für eine fachkundige Bewertung. Mit einer Versicherung wird eine günstige Police entwickelt. Der Firmenchef Erwin Thoma begeistert viele Menschen mit Vorträgen und Büchern
über das Ökosystem Wald, auch in der GLS Bank.

[button link=“https://blog.gls.de/bankspiegel/bs-2019-1-co-kreativ-fur-eine-gesellschaft-die-wir-wollen/“ color=“green“]Zurück zum Bankspiegel 2019/1 Inhaltsverzeichnis[/button]

[green_box] Ein Artikel aus dem GLS Kundenmagazin Bankspiegel. Diesen und viele andere spannenden Artikel finden Sie im Blog. Alle Ausgaben des GLS Bankspiegel als PDF finden Sie unter: https://www.gls.de/bankspiegel/. [/green_box]

Diesen Artikel teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere aktuelle Themen