Nach zwei Jahren seit dem Ausbruch der Finanzkrise hat sich in der Wirtschaftswelt viel getan.
Doch, wie haben Schüler und Studenten, die nicht direkt von dieser Krise betroffen waren, diese wahrgenommen? Und sich gegebenenfalls an die neue Situation angepasst. Unsere Auszubildende Yvonne Berger berichtet:
Als 2008 die Finanzmarktkrise auch in Deutschland ausbrach ging ich zur Schule und bekam deshalb zwar davon etwas über die Medien mit, war selbst jedoch kaum davon betroffen. Ich musste natürlich keine Angst haben, meinen Job oder mein Geld zu verlieren.
Trotzdem war ich schockiert und habe mich gefragt, wie es zu der Krise kommen konnte. Anfangs hat mir die Entwicklung der Krise Angst gemacht. In Bezug auf mein Erspartes hatte ich erst Sorge, dass ich es verlieren könnte. Jedoch beruhigte mich persönlich, dass die Anlagen bis zu einem Wert von 50.000€, bzw. bei Banken aus dem Volks- und Raiffeisenverbund in vollem Umfang, geschützt sind. Darüber war ich sehr erleichtert. Mein Geld war sicher.
Vor allem hatte ich aber Angst davor, wie sich die Finanz- und Wirtschaftskrise entwickeln würde, denn ich habe mich gefragt, wie es um meine Zukunft steht: Ob ich angesichts von Unternehmen, die Insolvenz anmelden, Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken oder sogar entlassen mussten, nach meinem Abitur eine Ausbildung finden würde. Doch zum Glück habe ich eine Lehrstelle gefunden, und zwar als Bankkauffrau bei der GLS Bank.
Ich habe mich für eine Ausbildung in einer Bank entschieden, weil es mich interessiert, was mit meinem Geld passiert, wenn ich es zum Sparen anlege. Aber auch das Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen ist ein Grund dafür gewesen. Eine Rolle hat aber auch meine Hoffnung gespielt, dass auch ich als Bankerin einer neuen Krise entgegenwirken kann.
Bei der GLS Bank wollte ich eine Ausbildung machen, weil ich hier nachvollziehen kann, dass mit den Geldern etwas Sinnvolles passiert. Denn es wird nur in nachhaltige soziale und ökologische Projekte investiert. Ein weiterer Grund ist, dass es die einzige Bank ist, die all ihre Kredite aufzeigt und somit komplett transparent ist. Zudem war es damals beeindruckend zu sehen, dass sie sich trotz der Krise stabil entwickelte und sogar kräftig gewachsen ist.
Es gab aber auch Gründe, die gegen eine Bankausbildung sprachen. Zum Beispiel der, dass Banken zur Zeit der Finanzkrise in Schieflage gerieten und teils zum Überleben Zuschüsse vom Staat brauchten. Dabei spielten vor allem moralische Bedenken eine Rolle. Denn wollte ich wirklich in einer Bank arbeiten, die sich verspekuliert und deshalb Hilfe vom Staat braucht?
Ich bin dankbar dafür, dass mir meine Ausbildung als Bankkauffrau in der GLS Bank zeigen wird, wie das Leben in der Finanzwelt abläuft. Außerdem bin ich glücklich darüber, dass ich nun in einer Bank arbeite, in der ich den Menschen eine Alternative aufzeigen kann, bei der sie sich bewusst für eine nachhaltige Geldverwendung entscheiden können und keine Angst um ihr Erspartes haben müssen, weil sie nachvollziehen können wo ihr Geld hinfließt.
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