Diese vier Irrtümer in der Atomdebatte sollten Sie kennen!

Zwischen Krieg und Klimakrise ist sie plötzlich wieder da: Die alte und längst beendet geglaubte Debatte um die Verlängerung der Atomkraft. Kann sie angesichts drohender Energieengpässe und stark steigender Energiepreise eine Zukunft haben? Wer das glaubt, sitzt wahrscheinlich populären Irrtümern über Atomenergie auf.

Ein Gastbeitrag von Christoph Bautz, Geschäftsführender Vorstand Campact

Drei Atommeiler laufen noch in Deutschland. Ende des Jahres sollten sie vom Netz gehen. Doch es könnte anders kommen. Ende dieses Monats will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Ergebnisse eines Stresstests über die Energieversorgung im Winter präsentieren. Daraus könnten politische Beschlüsse folgen, die vor kurzem noch unrealistisch gewesen wären.

Täglich erreichen uns bei Campact Zuschriften verunsicherter Bürger*innen. Brauche es nicht doch einen Wiedereinstieg in die Atomkraft? Oder zumindest den so genannten Streckbetrieb, bei dem die Brennelemente der letzten drei AKWs noch über den Jahreswechsel hinaus abgebrannt werden?

Auf den ersten Blick erfordern ungewöhnliche Zeiten ungewöhnliche Antworten. Und keine ideologischen Reflexe oder das Festklammern an vor zehn Jahren getroffenen Beschlüssen. So wie die Entscheidung der Bundesregierung, den Kohleausstieg für einige Monate auszusetzen, um Gas zu sparen. Oder kurzzeitig schwimmende LNG-Terminals an der Nord- und Ostsee zu installieren, um Flüssig-Gas zu importieren. Wäre dann nicht auch ein pragmatischer Umgang mit dem Atomausstieg richtig?

Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass die Fakten bei der Atomenergie klar gegen einen Ausstieg aus dem Ausstieg sprechen. Denn viele vermeintliche Gründe, warum wir weiterhin oder sogar verstärkt Atomenergie brauchen sollten, erweisen sich als Irrtümer.

Irrtum 1: “Unsere AKWs sind doch sicher genug.”

Das bayerische AKW Isar 2 doch nicht am Ende des Jahres abschalten? Und sogar das zum Jahreswechsel stillgelegte Kraftwerk Gundremmingen C wieder in Betrieb nehmen? „Aus sicherheitstechnischer Sicht“ bestünden keine Bedenken – zu diesem Schluss kommt der TÜV Süd in einem Papier aus dem April dieses Jahres, das seitdem überall als Beleg für die Sicherheit der Meiler herangezogen wird.

Vor allem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht sich von vermeintlich unabhängiger Stelle bestätigt. Fast täglich fordert er eine Laufzeitverlängerung für die drei noch am Netz befindlichen Reaktoren Isar 2 in Bayern, Neckarwestheim 1 in Baden-Württemberg und Emsland in Niedersachsen. Um dann gleich auch noch die Wiederinbetriebnahme der drei Ende letzten Jahres stillgelegten Reaktoren zu fordern.

Doch sind die AKWs wirklich sicher? Und ist der TÜV Süd eine unabhängige Institution? Die Antwort ist nein. Das Bundesumweltministerium kommt in einem internen Vermerk zum Ergebnis: „Grundlegende Anforderungen an Gutachten und seriöse Sachverständigenaussagen“ erfülle die Stellungnahme nicht – „und sollte deshalb nicht zur staatlichen Entscheidungsfindung herangezogen werden“.[1] Auch das Urteil der renommierten Umwelt-Rechtskanzlei Günther aus Hamburg fällt vernichtend aus: Bei dem innerhalb von einer Woche erstellten Papier handle es sich um eine „schlampig argumentierende Auftragsarbeit“ und ein “Gefälligkeitsgutachten” schreiben die Anwälte.[2] Tatsächlich werden die Prüfer seit 60 Jahren von der bayerischen Landesregierung beauftragt, die Sicherheit der AKWs in Bayern zu überwachen – und verdienten daran von 1990 bis 2015 unglaubliche 675 Millionen Euro.[3]

Eine seriöse Prüfung käme zu anderen Schlüssen. Seit 13 Jahren hat keine umfassende Sicherheitsprüfung in den Reaktoren mehr stattgefunden [4] – und das, obwohl mit jedem Betriebsjahr das Risiko für einen Reaktorunfall steigt. Das Atomgesetz schreibt hingegen eine Periodische Sicherheitsüberprüfung (PSÜ) alle 10 Jahre vor.[5] Auf deren Basis legen dann die Aufsichtsbehörden technische Nachrüstungen fest. Nur mit Hinweis auf die zeitnah geplante Stilllegung der Reaktoren hatten die zuständigen Behörden 2019 auf die letzte PSÜ verzichtet.[6] Ein Weiterbetrieb über den Jahreswechsel ohne umfassenden Sicherheitscheck wäre also illegal.

Wie gefährlich alternde Reaktoren sind, zeigt sich in Frankreich. Von den 56 Reaktoren dort produziert aktuell weniger als die Hälfte mit voller Leistung Strom.[7] Der Hauptgrund: Gefährliche Risse, die sich durch Korrosion an wichtigen Rohren gebildet haben. Risse derselben Art treten auch an deutschen Reaktoren auf – ein erhebliches Sicherheitsrisiko, wie es besonders beim AKW Neckarwestheim bei Stuttgart besteht.[8]

Irrtum 2: “Ein paar Monate mehr Atom-Laufzeit – das macht doch nichts.”

Fakt ist: Die vorhandenen Brennelemente noch abzubrennen und den Betrieb der Reaktoren um ein paar Monate zu verlängern – das birgt erhebliche Sicherheitsrisiken. Inzwischen ist das wichtigste Argument dagegen aber ein anderes: Wenn die Atomlobby erstmal den Fuß in der Tür hat und etwas längere Laufzeiten durchsetzt, dann wird sie nicht mehr lockerlassen. Denn schon für den Streckbetrieb ist eine Gesetzesänderung nötig [9], die den bisher gesetzlich festgeschriebenen Ausstiegsbeschluss aufkündigt. Einen solchen Gesetzesprozess kann die Atom-Lobby sehr leicht nutzen, um den Wiedereinstieg in die Atomkraft zu erreichen. Erringt sie mit ein paar Monaten Laufzeitverlängerung erstmal einen Erfolg, wird sie die öffentliche Debatte und die Regierung immer weitertreiben. Dann ist so schnell kein Halten mehr.

Die Spitzen von FDP und CDU/CSU haben erklärt, dass ihr Ziel der jahrelange Weiterbetrieb der AKW ist – und der Streckbetrieb nur der erste Schritt dazu.[10] Schon jetzt werden sie nicht müde, dafür zu trommeln, dass wir neue Brennelemente für die Atommeiler bestellen müssten, um einen Weiterbetrieb der Reaktoren auch im Winter 2023/24 zu ermöglichen.[11]

Zu wenig beachtet wird auch die internationale Dimension einer solchen Entscheidung. Die Botschaft an die Welt wäre fatal: Deutschland, das Land der Energiewende, muss wieder auf Atomkraft setzen und obendrein zusätzlich weitere Kohlekraftwerke laufen lassen, sobald die Zeiten schwieriger werden. Viele Länder könnten daraus den Fehlschluss ziehen, erneuerbare Energien seien nicht krisenfest und umso mehr auf Kohle und Atom statt auf Sonne und Wind setzen. Eine fatale Dynamik für das Erdklima.

Irrtum 3: “Wir brauchen Atomkraft, sonst frieren wir alle. Und dann gibt es eine ‘Wutwinter-Bewegung’ von rechts.”

Ob wir im kommenden Winter frieren oder nicht, ob die Energiepreise weiter explodieren oder nicht – etliche Politiker*innen von FDP und CDU/CSU gaukeln uns vor, dies hänge an der Atomkraft. Von Fakten gedeckt ist das nicht: Um gerade einmal 0,7 bis 1,0 Prozent würde der Gasverbrauch sinken, wenn die drei Atomreaktoren zum Jahreswechsel nicht abgeschaltet werden.[12]

Warum so wenig? Nur 12 Prozent des verbrauchten Gases werden bei uns für die Stromerzeugung genutzt.[13] Zudem können Atomkraftwerke zwei ganz wichtige Funktionen von Gaskraftwerken nicht übernehmen: die Netze stabilisieren und neben Strom auch Wärme erzeugen. Die Meiler lassen sich wie Gaskraftwerke nicht kurzfristig in ihrer Leistung hoch- und runterregeln.[14] Somit können sie nicht für die Erneuerbaren einspringen, wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht. Schlimmer noch: Mit ihrer permanenten Grundlast verstopfen sie Leitungen und drängen die Erneuerbaren Energien aus dem Netz.[15]

Gleichzeitig erzeugen viele Gaskraftwerke, anders als AKWs, auch nutzbare Wärme, etwa als Prozesswärme für die Industrie oder als Fernwärme für Haushalte. Damit es also warm bleibt in den Wohnungen und die Industrie nicht zum Erliegen kommen, müssen gerade im Winter einige Gaskraftwerke laufen – völlig unabhängig davon, ob AKWs am Netz sind oder nicht.

Über sparsamen Energieverbrauch und effizienten Einsatz der Energie lassen sich hingegen ganz andere Mengen Gas einsparen. Zum Beispiel würde der Gasverbrauch schon um bis zu ein Prozent sinken, wenn der Düngemittelhersteller Yara bei Hamburg seine Produktion drosselte – so groß ist der Anteil des Konzerns am deutschen Gasverbrauch.[16] Wie effizientes Energiesparen funktioniert, macht uns Spanien vor: Dort sollen alle öffentlichen Gebäude sowie Kaufhäuser, Kinos, Arbeitsstätten, Hotels, Bahnhöfe und Flughäfen im Sommer auf nicht weniger als 27 Grad abgekühlt und im Winter auf maximal 19 Grad beheizt werden dürfen.[17]

Was hingegen stimmt: Die Energiepreiskrise birgt erhebliche Risiken dafür, dass Rechtsextreme und Querdenker*innen mit verdrehten Fakten und vermeintlich einfachen Antworten Stimmung machen. Um dem zu begegnen, darf es aber gerade keine Scheinlösungen rund um die Atomkraft geben, sondern gezielte Entlastungen für die Menschen, die hohe Energiepreise am stärksten treffen. Und konsequente Ansätze, den Energieverbrauch dort zu senken, wo niemand frieren müsste.

Irrtum 4: “Aber Atomkraft hilft doch dem Klima.”

Wie wenig Atomkraft eine Antwort auf eine Welt im Klimastress ist, zeigt erneut Frankreich. Anfang dieser Woche wurde dort ein Krisenstab eingerichtet, weil die ausgetrockneten Flüsse sie nicht mehr kühlen können. Über vielen Gewässern hängt bereits der Gestank von Fischkadavern, da die Atomkraftwerke die Flüsse bis weit über die eigentlich zulässigen Grenzwerte aufheizen und damit dem Leben im Fluss den Sauerstoff rauben.[18] Vor allem aber muss die Leistung der Meiler massiv gedrosselt werden.[19] Frankreich wird damit zum Sorgenkind Europas bei der Energieversorgung und muss 20 Prozent seines Stroms importieren.[20]

Das Beispiel zeigt abermals, dass Atomkraft nicht zukunftsfest ist, gerade auch angesichts zunehmender Hitzewellen und Dürren. Und sie ist im Vergleich zu den Erneuerbaren Energien viel zu teuer. Strom aus Atomkraft kostet 34 Cent pro KWh, Ökostrom ist hingegen mit 6 bis 11 Cent pro KWh bei der Windenergie und 9 Cent pro KWh bei der Solarenergie viel günstiger.[21]

Die Lösung für die Energiekrise ist eine andere

Die Diskussion um die Atomkraft lenkt obendrein von dem ab, was wirklich helfen würde, das Erdklima nicht weiter anzuheizen: ein konsequenter Umstieg auf Erneuerbare Energien in weit höherem Tempo als bisher und viel größere Anstrengungen für Energieeffizienz und Energiesparen.

Hier haben in den letzten Jahren am meisten die blockiert, die jetzt am lautesten für Atomkraft trommeln. Allen voran Markus Söder, der mit der 10H-Regelung den Ausbau der Windkraft in Bayern blockiert.[22] Windräder dürfen dort nur im zehnfachen Abstand zur Wohnbebauung errichtet werden, wie sie selbst hoch sind. Im verstreut besiedelten Bayern bleiben da fast keine Standorte über.[23] Gleichzeitig verhindert Söders CSU auch noch die neuen Leitungen, die für den Transport von Windstrom aus dem Norden nötig wären.[24] Doch statt die Fehler einzugestehen und schleunigst zu korrigieren, bläst er zum Atom-Comeback.

All die Versäumnisse beim Ausbau der Erneuerbaren und bei der Energieeffizienz in kurzer Zeit wieder wettzumachen, ist eine riesige Herausforderung. Hier ist ebenso kreatives Denken und Handeln gefragt, wie es die Regierung derzeit bei der Erschließung neuer Importstrukturen für fossile Rohstoffe an den Tag legt. Eine nationale Kraftanstrengung für mehr Wärmepumpen, ein massives Ausbildungsprogramm für Fachkräfte, Sanierungsprogramme für ganze Quartiere, gezielte Reduktionen beim Gasverbrauch von Industrie und Haushalten – viele Ansätze gäbe es, aber populistische Geländegewinne kann man damit eben nicht machen.

“Atomkraft, ja bitte!” – für eine Position mit dieser Botschaft sprechen die Fakten nicht. Wohl aber die Hoffnung bei FDP und Union, den Grünen zu schaden, ihnen die Diskurshoheit bei dem Thema zu entreißen und sie in die angeblich so ideologische Ecke zu stellen.[25] Umso dringender sind jetzt wir Bürger*innen gefragt, mit fundierten Fakten gegenzuhalten, die in der aufgeregten und lautstarken Debatte gerade auf der Strecke bleiben.

Deshalb schließe ich mit einer Bitte: Teilen Sie diese Analyse mit Freund*innen oder Bekannten, Arbeitskolleg*innen oder Verwandten. Per Social Media oder Mail. Wenn das jetzt Tausende machen, halten wieder mehr Fakten Einzug in die Debatte.

Alle Quellen unten! / Passend zum Thema, auch unsere Artikel zur Energiewende:

Die Energiewende mitgestalten – mit dem richtigen Ökostrom

Quellennachweis:
[1] “Der TÜV Süd prüft – und profitiert”, Süddeutsche Zeitung Online, 6. August 2022
[2] „’Schlampig argumentierende Auftragsarbeit’“, Süddeutsche Zeitung Online, 29. Juli 2022
[3] “Der TÜV Süd prüft – und profitiert”, Süddeutsche Zeitung Online, 6. August 2022
[4] “Die Sicherheitsprüfungen sind jetzt schon drei Jahre überfällig“, Spiegel Online, 10. August 2022
[5] “Gesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den Schutz gegen ihre Gefahren (Atomgesetz)”, Bundesministerium der Justiz
[6] “Prüfung des Weiterbetriebs von Atomkraftwerken aufgrund des Ukraine-Kriegs”, BMWK und BMUV, 7. März 2022
[7] “Frankreich kann nicht liefern”, FAZ Online, 9. August 2022
[8] “Gutachterliche Stellungnahme zum ‘Leck vor Bruch’-Nachweis und zu speziellen Fragestellungen bezüglich des AKW Neckarwestheim 2 (GKN II)”, Dipl.Ing. Dieter Majer im Auftrag von ausgestrahlt e.V., 19. Februar 2021
[9] “Regierungspressekonferenz vom 25. Juli 2022”, Bundesregierung, 25. Juli 2022
[10] “Münchens Oberbürgermeister will Atomkraftwerk bis Mitte 2023 laufen lassen”, Spiegel Online, 21. Juli 2022
[11] “Union verlangt Beschluss für längere AKW-Laufzeiten”, BR24, 4. August 2022
[12] “Kernkraftwerke könnten höchstens ein Prozent des Erdgases ersetzen”, Spiegel Online, 6. Juli 2022
[13] “Atomkraft? Braucht es nicht”, taz Online, 27. Juli 2022
[14] “Kernkraftwerke könnten höchstens ein Prozent des Erdgases ersetzen”, Spiegel Online, 6. Juli 2022
[15] “Atomenergie verdrängt immer häufiger Ökostrom”, top agrar Online, 12. Juni 2018
[16] “Ende Gelände kündigt Aktionen zivilen Ungehorsams für einen sofortigen Gasausstieg an”, Deutscher Presseindex, 11. August 2022
[17] “Spanien muss für Deutschlands energiepolitische Fehler schwitzen”, Spiegel Online, 2. August 2022
[18] “Krisenstab eingesetzt: Atomdesaster in Frankreich nimmt seinen Lauf”, Telepolis/Heise Online, 7. August 2022
[19] “Französische AKWs auf Sparflamme”, FAZ Online, 5. August 2022
[20] “Abgestellte Atomkraftwerke stürzen Frankreich in Energiekrise”, SRF Online, 2. August 2022
[21] “Atom, Kohle, Gas, Wind, Solar: Welche Stromart uns am wenigsten kostet”, Focus Online, 25. März 2021
[22] “#Faktenfuchs: Windkraft-Flaute – Der Einfluss der 10H-Regel”, BR24, 26. Dezember 2021
[23] “Gegenwind für Habeck in Bayern”, tagesschau Online, 20. Januar 2022
[24] “Das bayerische Problem”, Spiegel Online, 20. Juli 2022
[25] “‘Es wäre eine Riesendummheit’”, t-online, 09. August 2022

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11 Antworten zu „Diese vier Irrtümer in der Atomdebatte sollten Sie kennen!“

  1. Avatar von Matthias Schwarz
    Matthias Schwarz

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    Irrtum 3: „Wir brauchen Atomkraft, sonst frieren wir alle. Und dann gibt es eine ‘Wutwinter-Bewegung’ von rechts.“ Was hingegen stimmt: Die Energiepreiskrise birgt erhebliche Risiken dafür, dass Rechtsextreme und Querdenker*innen mit verdrehten Fakten und vermeintlich einfachen Antworten Stimmung machen. – Meint die GLS Bank als Wirtschaftseinrichtung tatsächlich, mit solch schlichten Argumenten zu überzeugen? Am energieintensiven Industriestandort Deutschland? Mit ihrer ideologischen Sicht auf Gesellschaft, Energie und Wirtschaft wird die GLS Bank das heraufziehende Finanzgewitter wohl kaum überstehen.

  2. Avatar von Sebastian Roy

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    „Atomkraft hilft dem Klima“ und dann mit Blick auf Frankreich nicht auf CO2 eingehen. Weil einem die Fakten nicht passen. Zählt das schon zur absichtlichen Irreführung und Misinformation? Hätte von der GLS mehr erwartet.

    Deswegen der vollständigkeithalber.
    Frankreich: 80-100 g CO2 pro kWH.
    Deutschland: über 400 g CO2 pro kWH.

    So gesehen ist es Deutschland das durch den Klimawandel die Flüsse in Frankreich anheizt.

  3. Avatar von Erich Vieser

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    Hallo,
    wer kann mir erklären, warum die große Wärmemenge, die bei der Produktion von Atomstrom anfällt, nicht für Fernwärme nutzbar ist?

    1. Avatar von Frederic
      Frederic

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      An diesem Punkt bin ich beim ersten Lesen auch hängengeblieben, hab‘ aber erst heute dazu recherchiert. AKW erzeugen ja sehr viel Abwärme, die z. Zt. besonders in Frankreich bei niedrigen Wasserständen die Flüsse überhitzt und dadurch Fische tötet. Warum man diese Wärme nicht im Nahbereich zum Heizen oder für industrielle Prozesse nutzen können sollte, erschließt sich mir spontan auch nicht.
      Einige kurz rechechierte Quellen:
      https://de.nucleopedia.org/wiki/Nukleare_Fernw%C3%A4rme
      https://nuklearia.de/2018/02/03/nukleare-fernwaerme/ (sehr fragwürdiger Lobbyverein [vgl. u.a. Wikipedia], trotzdem teilweise interessanter Beitrag mit Leserkommentaren)
      https://www.vorwaerts.de/artikel/nur-strom-keine-waerme-atomkraft-gas-problem-loest (Gegenmeinung aus der SPD-Presse mit kontroversen Kommentaren)
      https://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/Fernwaerme-vom-Kernkraftwerk-Damit-in-Gundremmingen-nach-dem-Atomausstieg-keiner-frieren-muss-id20041631.html (nur der Anfang frei zu lesen, aber mit einer klaren Aussage)
      Fakt ist wohl, dass es in Deutschland nur sehr wenig AKW-Fernwärme gibt und man solche Systeme nicht kurzfristig nachrüsten kann. Ergo fallen AKW de facto für relevante Fernwärme-Kapazitäten aus.

  4. Avatar von Katja Stegemann-Jungbluth
    Katja Stegemann-Jungbluth

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    Sehr gut recherchiert, sehr informativ. Danke

    1. Avatar von Rouven Kasten

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      Danke für das Lob.

  5. Avatar von Frederic
    Frederic

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    Vielen Dank für diesen überzeugenden Text.
    Ärgerlich finde ich (wie in den Campact-Mails, die ich u.a. deswegen abbestellt habe), dass im Text die Verweise auf das Quellenverzeichnis nicht verlinkt sind, keine Mouse-Over-Schnellansicht der Quellenangaben bieten und die Quellennachweise ohne Verlinkung überwiegend auf Medienbeiträge verweisen, als wären HTML und URL nie erfunden worden.
    Wollt Ihr nicht, dass die Leser*innen die Quellen nachlesen? Oder erwartet Ihr, dass wir jede dieser Quellen mit einer Suchmaschine suchen?
    Schaut mal in die Wikipedia, da könnt Ihr sehen, wie man Quellennachweise schnell und einfach nachvollziehbar gestaltet. Kann man da auch ganz easy selber einbauen. Warum könnt Ihr das nicht?

    1. Avatar von Stefan
      Stefan

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      Volle Zustimmung!
      Christophs Artikel wird durch die von Frederic beschriebenen Mängel leider entwertet und ist dadurch weniger überzeugend. In diesem Zustand möchte ich ihn niemandem weiterempfehlen, aber Ihr könnt die Links ja noch schnell einfügen. Wenn wir andere Menschen überzeugen wollen, müssen wir unsere Position mit seriösen, leicht nachzulesenden Quellen untermauern.
      Auch den Ärger über die Campact-Mails kann ich nachvollziehen, die Nicht-Verlinkung der Quellen stört mich dort auch schon länger.
      Vielleicht schaut Christoph ja noch mal hier rein und äußert sich dazu.
      Schönen Gruß!

      1. Avatar von Rouven Kasten

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        Lieber Stefan, gern haben wir die Links ergänzt und freuen uns, wenn Sie den Artikel nun teilen.

    2. Avatar von Rouven Kasten

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      Lieber Frederic, gern haben wir die Links ergänzt und freuen uns, wenn Sie den Artikel nun teilen.

    3. Avatar von Frederic
      Frederic

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      Vielen Dank für die Verlinkung der Quellenangaben! Leider fehlen weiterhin die Verlinkungen von den Zahlen im Text zu den entsprechenden Quellenangaben, wie es in der Wikipedia optimal gelöst ist. Man muss hier immer noch hoch- und runterscrollen, wenn man beim Lesen wissen will, woher eine Angabe stammt. In der Wikipedia wird, wenn man mit dem Cursor auf die (mit den Quellenangaben am Ende der Seite verlinkten) kleinen Zahlen zeigt, die Quellenangabe in einem Pop-up angezeigt, bei Online-Quellen gleich mit einem anklickbaren Link darin. Alternativ kann man direkt auf die kleinen Zahlen klicken und springt nach unten zur ausführlichen Quellenangabe. Mit einem Klick auf „zurück“ springt man wieder zur entsprechenden Stelle im Text zurück. Bitte vergleichen Sie das Handling hier mit der Wikipedia, dann verstehen Sie, was ich meine, und müssten mir eigentlich Recht geben.
      Bitte leiten Sie diesen Kommentar an Christoph Bautz weiter, damit er dieses Problem endlich auch bei Campact löst.
      Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!
      Frederic

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