Vom schlichten Körnerladen zum hippen Bio-Supermarkt

PetersilchenÜberall in der Gesellschaft ist er zusehen: Der Trend zum bewussten Leben. Bei der Kleidung, dem Bankkonto – und allen voran unserer Ernährung. Paul Hagemeister (30) hat die Wende auf eine ganz persönliche Ebene erfahren. Zum 25-jährigen Jubiläum des Petersilchens expandierte er und eröffnete  einen neuen Bio-Supermarkt. Auf 483 Quadratmetern reiner Verkaufsfläche und mit 24 Mitarbeitern. Im GLS Blog erfahrt Ihr mehr über das GLS Kreditprojekt im ostwestfälischen Detmold.

Die niedrige Decke und kalten Neonröhren des ehemaligen Schuhgeschäftes hat er vollends entfernt. Die langen schlichten Regale hat er ersetzt. Entstanden ist ein großer, freier Raum mit Wohlfühl-Atmosphäre, auf dem nun 6.000 Bio-Produkte Platz finden. „Obst, Gemüse, Trocken- und Kosmetikprodukte. Was nicht Bio ist, kommt mir nicht in den Laden.“ Dabei setzt Hagemeister zudem auf Regionales. Das lässt sich natürlich nicht von heute auf morgen umsetzen. Doch „wir haben schon viele regionale Lieferanten für Obst und Gemüse gefunden.“ Zudem ist der Laden nach Feng Shui-Richtlinien ausgerichtet. So sind die Regale im Trockensortiment beispielsweise nicht wie gewohnt parallel sondern um fünf Grad versetzt aufgestellt. Das bricht das stumpfe Bild auf, es entsteht eine viel offenere, willkommenere Stimmung.

„Wir haben viele neue Kunden dazu gewonnen. Im kleinen Laden trauten sich Neukunden oft nicht hinein. Sie kannten die Produkte nicht, fühlten sich unwohl. Hier können sie stöbern und finden immer eine Auswahl. Es braucht keine Birkenstock um hier einzukaufen“, schmunzelt Hagemeister, der in seiner Freizeit in einer Band am Bass aufblüht.

Angefangen hat alles vor 26 Jahren auf 32 Quadratmetern. Peter Vogel gründete das erste Petersilchen – auf Drängen der Detmolder Bürger. „Meine Mutter war damals bei ihm beschäftigt und hat das Geschäft später selbst elf Jahre geführt“, erinnert sich Hagemeister. So wuchs er schon als Kind mit einem sehr bewussten Bezug zur Ernährung auf. „Die Schulkameraden fanden das damals eher lustig. Die Klischees gab es ja nun mal.“ Heute hingegen ist es hipp in seinem Laden einzukaufen. In Detmolds Fußgängerzone trifft man viele Menschen, die stolz die Taschen mit seinem Schriftzug tragen.

Tatsächlich waren nicht alle Kunden begeistert von der Idee: „Ein Teil der Stammkundschaft hat uns Spinner genannt. Sie waren besorgt, dass sich die Seele des Lädchens im Wachstum verliert.“ Doch nach der Eröffnung und den ersten zaghaften Schritten ließen sie sich schnell vom Gegenteil überzeugen.

Das Aufgabenbild hat sich stark gewandelt. Komplexer zum einen und weitaus professioneller. Aber nach wie vor ist Paul Hagemeister mit einer sprühenden Begeisterung am Werk, lebt die Philosophie des Ladens. „Wir haben alles richtig gemacht“, resümiert er.

 

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