Neu im GLS Anlageausschuss: Caroline Kremer

Ende vergangenen Jahres wurde Caroline Kremer neu in den GLS Anlageausschuss aufgenommen. Das interdisziplinär zusammen gesetzte Gremium  überprüft, ob Unternehmen und Länder die GLS Anlagekriterien einhalten.

Tabea Lutzker vom Vermögensmanagement interviewte Caroline Kremer zu ihrer neuen Aufgabe.

Welche Erfahrung bringen Sie in den Anlageausschuss ein?

Caroline KremerBeruflich setze ich mich seit 20 Jahren mit der entwicklungsfördernden Finanzierung auseinander. Ich habe für NGOs, Beratungsgesellschaften und Banken gearbeitet. Jetzt bin ich in der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) tätig. Dadurch konnte ich Erfahrung vor allem zu den besonderen Umwelt- und Sozialrisiken in vielen Entwicklungsländern sammeln. Manchmal gibt es eine schwache Gesetzgebung, in anderen Fällen liegt es eher an der häufig noch schwächeren staatlichen Kontrolle der Umsetzung.

Wo sehen Sie für den Anlageausschuss Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln?

Ich finde es wichtig, den im Anlageausschuss diskutierten Unternehmen unsere Entscheidungen zu spiegeln. Dies ist gerade bei einem Negativvotum vor allem für die Unternehmen selber wichtig, da dies ein Ansporn und eine Chance für sie ist, sich zu verbessern. Die Transparenz, also besser zugängliche Informationen über die Entscheidungen vom Anlageausschuss, wäre also eine wesentliche Aufgabe, die der Ausschuss angehen sollte.

Was möchten Sie im und mit dem Anlageausschuss erreichen?

Durch meinen beruflichen Hintergrund möchte ich natürlich auch versuchen, dass wir vermehrt Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern aufnehmen können.

Welchen Schwerpunkt werden Sie bearbeiten?

Arbeitsintensive Sektoren, Landwirtschaft und der Finanzsektor sind die Sektoren, in denen ich sicher viel an Input liefern kann. Thematisch habe ich mich viel mit internationalen Menschenrechtsfragen, Umwelt- und Sozialstandards in internationalen Finanzierungen und mit der Bewertung von Zertifizierungen beschäftigt.

Was wünschen Sie sich für das nachhaltige Bankgeschäft und ein reformiertes Finanzsystem?

Eine Bank hat meiner Meinung nach hat auch eine Verantwortung darauf zu schauen, welche Signale und Anreize sie mit ihrem verwalteten Geld setzt. Und dementsprechend ist es wichtig, informierte und verantwortliche Entscheidungen zu fällen. Denn Geld ist schließlich Mittel und nicht Zweck. Zu wenige Menschen denken darüber nach, was realwirtschaftlich hinter ihrer Geldanlage oder einer Finanzierung steckt. Aus diesem Grund ist die Bank ihren Kunden ein hohes Maß an Transparenz schuldig. Eine gewisse Unsicherheit bezüglich der Umwelt und Sozialleistungen von Unternehmen ist natürlich immer da, aber da darf sich die Bank nicht verstecken, sondern sollte sich zu der Problematik bekennen – auch im Vertrauen darauf, dass ihre Kunden dieses Informationsproblem auch verstehen werden.

Lest auf unserer Website mehr zum Anlageausschuss.

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