Noch nie war der Anteil der Erneuerbaren so groß: 32,5 Prozent des verbrauchten Stroms stammten 2015 aus Wind-, Solar, Wasser und Biomasse. Energieexperte Christian Marcks begrüßt die Entwicklung, kritisiert aber die Rahmenbedingungen.
Die Erneuerbaren sind mittlerweile die wichtigste Stromquelle von allen. Das liegt vor allem an der Windkraft, die im vergangenen Jahr um die Hälfte zugelegt hat. Das geht aus Daten des Thinktanks Agora Energiewenede hervor. Der Anstieg von 27,3 Prozent 2014 auf über ein Drittel zeigt, dass die Energiewende Fortschritte macht.
Christian Marcks, Energieexperte der GLS Bank, erklärt dazu: „Wir begrüßen den Anstieg des Anteils Erneuerbarer Energien an Stromerzeugung und -Verbrauch. Die GLS Bank hat mit ihrem Kredit- und Beteiligungsgeschäft ihren Anteil dazu beigetragen.“
Beim Blick in die Zukunft ist Marcks allerdings skeptisch. „Wir bedauern, dass die herrschenden Rahmenbedingungen, die etwa den Verkauf der Strombörse vorschreiben, eine echte und dezentrale Vermarktung als Ökostrom verhindern.“ Zudem ist die konventionelle Stromerzeugung mit 67,5 Prozent weiterhin dominierend. „Die daraus resultierende Inflexibilität des Stromsystems blockiert durch sinkende und zeitweise negative Strompreise eine echte Marktintegration der Erneuerbaren wie auch Fortschritte im Klimaschutz“, erklärt Marcks. Er hält für einen erfolgreichen Ausbau der Erneuerbaren „eine weitere Erhöhung der Flexibilität und größere Anstrengungen im Netzausbau für erforderlich“. Stattdessen ist nach den zuletzt vorgestellten Eckpunkten für die EEG-Reform 2016 eine Begrenzung insbesondere des Ausbaus der Windenergie als kostengünstigster Erzeugungsart zu befürchten.
Die GLS Bank finanziert bereits seit Mitte der 80er Jahre in den Bereich erneuerbare Energien. Knapp 30 Prozent unserer Kredite gehen in Windkraft, Photovoltaik, Biomasse und Wasserkraft.
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