Wir fangen mit etwas von allem an, denn in dieser Buchrezension von Thomas Brasch stecken all die Themen, die hier regelmäßig vorkommen. Es ist ein fulminanter Verriss des Romans „Greenwash Inc.“ von Karl Wolfgang Flender. Unabhängig von der Frage, ob man das Buch danach noch lesen möchte, die Rezension ist allemal höchst interessant. Hier zum Ausgleich dann aber auch noch eine deutlich freundlichere Kritik.
Ganz gut passend zum Tonfall der ersten Buchbesprechung ist die Beschreibung einer neuen App auf Wiwo-Green, da geht es nämlich genau um die bewussten Konsumenten und ihren Bedarf, in diesem Fall an Lieferkisten für die Küche. Aber man merkt doch irgendwie, dass da jemand beim Verfassen des Artikels permanent den Kopf darüber geschüttelt hat, welche Blüten gewisse Szenen noch treiben können. Wobei es bei der Lebensmittellieferung schon um einen Markt geht, den man interessant finden kann, auch ganz abseits der Nachhaltigkeitsfrage.
Aber dann findet man auch wieder Artikel, die den bewusssten Konsumenten ausdrücklich einfordern, weil man ihn braucht, um die Welt zu ändern. Der Konsument ist in der Verantwortung, schreibt die NZZ. Und in der Zeit kann man gerade nachlesen, dass man etwa in der Landwirtschaft gar nicht unbedingt das so oft bemühte Bewusstsein braucht, um sich nachhaltigen Methoden zuzuwenden. Es reicht vielleicht auch schon Mangel. Der Umkehrschluss geht dabei übrigens auch, wer keinen Mangel hat, der kann seinen Überfluss auch nicht nachhaltig produzieren. Da hätte man fast schon selbst drauf kommen können.
Zum bewussten Konsumenten gehört jedenfalls immer, dass er sich mit den Geschichten seiner Lebensmittel beschäftigt, dass er weiß, was er da isst. Etwa beim Fisch, der unbedingt weißfleischig sein soll, was wiederum Folgen hat, z.B. beim Pangasius.
Zu diesem Thema gehört auch noch eine fast schon spaßig zu nennende Volte der Fleischindustrie, da geht es um die Idee, bewusstes Kaufverhalten durch den Erwerb von Industriefleisch zu fördern. Wie bitte? Doch, doch, genau so.
Zum Schluss aber wie fast immer noch der Link für den Freundeskreis Fahrrad. Da ist es allmählich gar nicht mehr so einfach, noch neue Aspekte zu finden, die über die Verkehrspolitik in bestimmten Metropolen hinausreichen, aber manchmal gelingt es dann doch noch. Wie bei dieser Meldung über die Zwonullifizierung des Fahrrads, pardon, über die Möglichkeit, aus jedem Rad mal eben ein Mietrad zu machen. So wie AirBnB aus jeder Wohnung eine fix vermietbare Ferienwohnung macht.
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