Wir können auch einmal etwas ernsthafter nachdenken, etwa mit Sascha Lobo, der bei Spiegel Online über die Sharing Economy schreibt und sich fragt, ob wir nicht vielleicht auf dem Weg in eine Dumpinghölle sind. Je nach Branche werden sich manche beim Lesen fragen, ob sie da nicht vielleicht schon sind. Und in der Zeit ist bei Günther Hack gerade die Rede vom Datenproletariat, es ist anscheinend die Woche der Grundsatzartikel. Wie bei Texten üblich, in denen Marx erwähnt wird, ist der Text von Hack nur bedingt fluffig zu lesen. Wer sich nicht mühen mag, lese einfach gleich den letzten Absatz.
Da stehen also wieder Rufer in der Wüste – und wir müssen entscheiden, ob im Neuen das Gute oder der Horror liegt. In der SZ dazu – passend oder nicht – ein Artikel über deutsche Bedenkenhaftigkeit. Haben wir Bedenken oder Fortschrittsangst?
In Leipzig gab es eine Degrowth-Konferenz, auch dabei kann man sich fragen, ob es um Bedenken oder um Pioniertaten geht – oder irgendwie um beides, versteht sich. In der FR schreibt Jörg Schindler passend dazu über “Stadt, Land, Überfluss.”
Wobei wir nach etlichen Ausgaben dieser Linksammlung feststellen konnten, dass es zwar sehr leicht ist, tiefschürfende Texte zu wirtschaftlichen Themen in deutscher Sprache zu finden, aber vergleichsweise doch schwer, Berichte über halbwegs spektakuläre Aktionen, Projekte, Programme aus Deutschland aufzutreiben. Wobei natürlich nichts dagegen spricht, erst einmal Ideen zu entwickeln, zu träumen, Visionen zu haben. Hier ein Beispiel aus Österreich, es geht um Stadtentwicklung der ganz besonderen Art. Das ist ansprechend und faszinierend, eine reizvolle Idee, keine Frage. Aber umgesetzte Projekte hätten vielleicht noch mehr Reiz. Oder zumindest angefangene Projekte, wie etwa in dem folgenden Beispiel, es geht um die Stadtplanung in New York und um die bekannte Forderung “Reclaim the city”. Und es geht um Badeschiffe. Mit irgendwas muss man ja anfangen.
In einem anderen Beispiel aus Holland geht es, wie schon im ersten Link, wieder um das Sharing, und es geht auch um die Probleme dabei (englischer Text). Und um die Frage, wer dabei eigentlich Geld verdient.
Wobei Sharing gar nicht nur etwas für Konsumenten ist, das Prinzip ist auch für Konzerne interessant, sogar ganz ohne jede Konsumentenbeteiligung.
Zu TTIP haben wir natürlich auch noch etwas, wie könnte es anders sein, das Thema ist noch lange nicht durch. Diesmal einen Filmbeitrag bei 3Sat: “Gefährliche Geheimnisse”. Wer das Thema bisher ignoriert hat, kann das hier auch ganz gut als Einführung ins Thema betrachten, das passt. In aller Deutlichkeit kann man eine mögliche Folge der so harmlos klingenden Schiedsgerichte, um die es in dem Abkommen u.a. geht, auch in der taz nachlesen.
Zum Schluß ein Link, der uns aus dem Publikum geschickt wurde (vielen Dank!), ein wirklich wunderbarer Beweis, dass man aus jedem Dreck Geld machen kann. Ein Urprinzip der Wirtschaft sozusagen. Wie das funktionieren kann, das sieht man hier ganz gut.
Schreibe einen Kommentar