Als Genossenschaftsmitglied der GLS Bank ermöglicht Oliver mit uns Kredite für den nachhaltigen Wandel. Warum er das tut und was er selbst bewegt, erzählt er im Interview.
Schön, dass Du hier bist, Oliver. Stell Dich gerne kurz vor!
Ich bin 59 und arbeite seit einer kleinen Ewigkeit bei einem deutschen Motorradbauer, habe sozusagen mein Hobby zum Beruf gemacht. Das ist oft eine Gratwanderung zwischen Bedürfnisbefriedigung und Nachhaltigkeit. Aber ich gebe mein Bestes, nachhaltig zu leben. Seit 25 Jahren bin ich Veganer. Über den Veganismus bin ich dann auch schnell zu den Themen Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit gekommen.
Wie war es denn, vor 25 Jahren vegan zu sein? Was hat Dich motiviert?
Fleisch war bei mir zuhause nie ein großes Thema, trotzdem habe ich es relativ gedankenlos konsumiert. Meine Frau war bereits Vegetarierin. Durch sie habe ich begonnen, mich tiefer mit dem Thema Ernährung auseinanderzusetzen und dann wurden wir beide vegan. Ersatzprodukte gab es damals kaum. Auch das gesellschaftliche Verständnis war lange nicht so ausgeprägt wie heute.
Wie setzt Du Dich sonst für Deine Werte ein?
Gerechtigkeit ist mir sehr wichtig – oder zumindest der Versuch, alle Menschen gleich zu behandeln. Ich gehe auf Demos, weil ich ein Zeichen setzen will.
Und auf der Arbeit ist das Betriebsrestaurant mein Steckenpferd. Da wurde früher viel Fleisch serviert. Das wollte ich ändern und gründete eine Initiative. Die kam nicht bei allen gut an, aber letztlich konnten wir durch Pro und Kontra-Listen einige Kolleg*innen aus der Kantine überzeugen, unsere Ideen umzusetzen.
Wie bist Du zur GLS Bank gekommen und warum bist Du GLS Mitglied?
Zuerst habe ich mein Tagesgeldkonto zur GLS Bank verlegt, dann mein Girokonto und nach einer Finanzberatung auch in Anlagen investiert. Ich erinnere mich, dass ich mal Gold und weitere Aktien, die ich ursprünglich gut fand, kaufen wollte. Die GLS Bank hat gesagt: „Sowas machen wir nicht, das ist nicht nachhaltig“ und erklärt, warum. Sie positioniert sich strikt – gesellschaftlich und politisch. Das bestärkt mich, dass die GLS Bank meine Bank ist und wir gemeinsam etwas bewirken können.
Mitglied bin ich ebenfalls aus Überzeugung. Mittlerweile erhält man auf das Tagesgeldkonto für Mitglieder ja sogar 2 Prozent Zinsen*. Das finde ich schön, aber nicht ausschlaggebend. Viel wichtiger ist mir: Als Mitglied fühle ich mich als Teil einer Bewegung, die in die richtige Richtung geht. Und ich unterstütze einfach gerne Sachen, die ich gut finde.
*Anmerkung der Redaktion: aktueller Zinssatz, Stand Oktober 2024
Was möchtest Du uns noch mitgeben?
Ich freue mich über die Gelegenheit, dass die GLS Bank nach meiner Meinung fragt und lese auch gerne über andere Personen. Ich mag es, einen Eindruck von den Menschen, die Teil der GLS Gemeinschaft sind, zu bekommen. Außerdem fände ich es cool, wenn sich die GLS Bank noch mehr mit biozyklischer, veganer Landwirtschaft auseinandersetzen würde.
Oliver Schmitt ist eines von aktuell (Stand: Oktober 2024) über 141.000 Mitgliedern, die mit ihren Genossenschaftsanteilen das Bankgeschäft tragen. Das Geld unserer Kund*innen können wir nach Vorgabe der Bankenaufsicht BaFin nur als Kredite vergeben, wenn wir genug Eigenkapital vorweisen können. Jeder Anteil ermöglicht einen neuen Kredit in mindestens siebenfacher Höhe. Deshalb sind die GLS Bank Anteile die wirkungsvollste Anlagemöglichkeit: Bis zu 3 Prozent Dividende sind möglich. Als Eigentümer*innen der Bank bestimmen Mitglieder zudem mit und genießen spezielle Konditionen.
Mehr Menschen aus der GLS Gemeinschaft kennenlernen?
Mitglied: „Mir ist wichtig, dass das Geld gesellschaftlich sinnvoll eingesetzt wird“ betont Petra Boesing. Wie sie zur GLS Bank gekommen ist und was sie sonst bewegt, erfahrt ihr im Interview.
Geldfragen: Journalistin Ulrike Herrmann verrät im Interview unter anderem wofür sie ihr Geld ausgibt und was sie mit einer Millionen EUR machen würde.
Bildung: „Kinder dabei begleiten, unabhängig zu werden“ wird an der Freien Aktiven Schule Wülfrath (FASW) groß geschrieben. Was es für Kinder bedeuten kann ohne Druck zu lernen, lest ihr im Blogbeitrag.
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