Mann installiert eine Solaranlage im Garten.

Solarpaket I: Anschub für Mini-Solaranlagen

Du planst, Dir ein Balkonkraftwerk oder eine Solaranlage anzuschaffen? Dann sei froh, dass das lang erwartete Solarpaket I Ende April endlich beschlossen wurde und Du nun von einigen Vorteilen profitierst.

Energie durch Sonne gewinnen, das wird jetzt auf Balkonen, Terrassen oder im Garten viel einfacher. Denn seit dem 16. Mai gilt: Dein Wechselrichter darf offiziell 800 Watt einspeisen und Dein Stromzähler bis zu vier Monate lang rückwärtslaufen. Auch die Anmeldung Deines Balkonkraftwerks ist gar nicht mehr so kompliziert.


Damit läutet die Bundesregierung vielleicht eine Wende in der Nutzung von Balkonkraftwerken in Deutschland ein. Sie hat mit dem Solarpaket I auf die zunehmende Verbreitung der Mini-Solaranlagen in Privathaushalten reagiert. Die Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vereinfachen die Installation und den Betrieb kleinerer Anlagen. Sie treiben hoffentlich die Energiewende auf Bürgerebene voran.

Balkonkraftwerke: Was ändert sich durchs Solarpaket I?

Die Einspeisegrenze wurde angehoben

Die bisherige 600-Watt-Grenze wird auf 800 Watt erhöht. Das bedeutet: Die Wechselrichter von Stecker-Solaranlagen können leistungsstärker eingestellt werden und dadurch mehr Strom einspeisen.

Die Anmeldung ist einfacher

Die Anmeldung bei einem lokalen Netzbetreiber entfällt jetzt. Stattdessen ist nur noch die Registrierung im sogenannten Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur erforderlich. Aber auch dieser Prozess wird deutlich verschlankt.

Rückwärtslaufende Stromzähler sind erlaubt

Übergangsweise sind rückwärtslaufende Stromzähler jetzt erlaubt. Wenn bei Dir auch noch ein alter mechanischer Stromzähler ohne Rücklaufsperre verbaut ist, muss Dein Messstellenbetreiber das Gerät innerhalb von 4 Monaten austauschen. In der Zwischenzeit darfst Du Dein Balkonkraftwerk trotzdem schon betreiben. Noch mehr Details zu diesem Thema erfährst Du in diesem Blogartikel von priwatt.

Foto: priwatt – Stecker-Solaranlage priBalcony Duo
Unser Kunde priwatt aus Leipzig

priwatt ist ein 2020 in Leipzig gegründetes Green-Energy-Unternehmen mit dem Ziel, die private Energiewende für alle zu ermöglichen. Mit ihren Stecker-Solaranlagen für Balkon, Garten, Fassade oder Hausdach hat priwatt einen Weg gefunden, diese Vision zu verwirklichen. Die Installation der Anlage ist schnell selbst umsetzbar, bei der Registrierung hilft der kostenlose Anmeldeservice für Balkonkraftwerke. priwatt zählt mittlerweile rund 60.000 Kund*innen. Damit gehören die Leipziger mit ihren 60 Mitarbeitenden zu den Marktführern in dieser Branche.

Worauf müssen Mieter*innen achten?

Leider gibt es noch immer kein Recht auf ein Balkonkraftwerk. Darum bleibt es ratsam, Deine*n Vermieter*in um Erlaubnis zu fragen – wenn Dein Balkonkraftwerk sichtbar außen am Balkon hängt oder Du es an der Fassade installieren möchtest. Wenn Du die Module innerhalb Deines Balkons, auf der Terrasse oder im eigenen Garten aufstellen möchtest, musst Du die Zustimmung nicht einholen. Was es allerdings gibt, ist das Recht auf eine Außensteckdose für dein Balkonkraftwerk – sie muss aber fachgerecht installiert werden und vor Feuchtigkeit geschützt sein. Dein*e Vermieter*in sollte in diesem Fall jedoch zustimmen, dass die Fassade angebohrt wird.

© Header-Foto: priwatt – Stecker-Solaranlage priFlatDuo

Die GLS Bank hat viele tolle Kund*innen in ihrer Branche Erneuerbare Energien. Im März haben wir über unsere 50-Jahre-Aktion mit zweihorn Energy berichtet. Das Startup gab seinen Balkonkraftwerken im März mit einem Crowdfunding Anschub.

Lies unseren Magazin-Beitrag dazu: 50 Euro für Dein zweihorn Balkonkraftwerk

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3 Antworten zu „Solarpaket I: Anschub für Mini-Solaranlagen“

  1. Avatar von Erwin Aschenbrenner

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    Hallo

    ich finde es schade, dass auch Ihr das Potential von Balkonkraftwerken auf Bürgerebene offenbar nur im Betrieb „kleiner Anlagen“ für den Eigenverbrauch seht.
    (Siehe auch die Fotos: Module auf der Wiese bzw. 2 Module einsam auf einem großen Balkon.)

    Vor einigen Wochen war ich bei einer Vortragsveranstaltung in einem Regensburger Haus für Umweltbildung, wo dargelegt wurde, dass EIN Balkonkraftwerk sich fast für jeden Haushalt lohnt. Ein zweites lohne aber i.A. nicht und könne entsprechend NICHT (!) empfohlen werden.
    Dass ein Balkonkraftwerk sich für unsere Erde auch mit kleinerem wirtschaftlichen Bonus lohnen könnte oder dass jemensch auch aus ökologischen Motiven Balkonkraftwerke betreiben könnte (bzw. sollte), war in dem sehr gut besuchten Saal kein Thema.

    Der Strom von Balkonkraftwerken ist nicht nur einfach „erneuerbar“, er hat viele Vorteile darüber hinaus:
    – der Strom braucht keine neue Leitung, ist a priori am Netz
    – es lässt sich regeln, dass für die Stromerzeugung keine Versiegelung von Naturflächen nötig wird
    (nur Balkonkraftwerke an Balkonen, Dächern, Wänden … – die auch im Sinne des Denkmalschutzes und der „Stadtästhetik“ (Straßenbild) unproblematisch sind, sollten für die Förderung „zählen“)
    – die erzeugte Strom-Menge kann durch die Einträge im Marktstammdatenregister vorausberechnet werden
    – die zusätzliche Stromerzeugung ist gleichmäßig verteilt, der Netzausbau kann sich (ggf. mit differnzierter Einspeisevergütung je Stadtteil/Gemeinde) sukzessive anpassen, es droht keine punktuelle Überforderung
    – mit einer differenzierten Einspeisevergütung lässt sich langfristig auch die Kapazität der Bürger-Balkonkraftwerke steuern (sollte es z.B. weiteren Bedarf oder auch umgekehrt eine „Obergrenze“ an Bedarf geben)
    – der Strom wird auf einer schon vorhandenen Privatfläche erzeugt (die Fläche muss also nicht der Öffentlichkeit entzogen werden)
    – der Eigentümer bzw. Mieter achtet selbst auf die „Ästhetik“ seines Stromerzeugers an „seiner“ Immobilie
    – der eingespeiste Strom kommt den Kleinbetreiber*innen (und gleichzeitig auch Verbraucher*innen) aus der Region direkt zugute, nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem auch hinsichtlich aktiver Teilhabe (partizipativ)
    Die Bürger*innen werden also für die Energiewende mitgenommen

    Warum werden all diese Vorteile nicht aktiv genutzt?
    Es wäre doch ein effizienter und demokratischer Ansatz, wenn alle Bürger*innen attraktive Solar-Modell-Pakete (z.B. Steckersolargeräte zur Volleinspeisung + Zähler + fairer Einspeisevergütungsvertrag) angeboten bekommen, mit denen sie sich an der Energie-Wende auch aktiv beteiligen können. Es gibt eine Großzahl ökobewusster Bürger*innen, die sich bei einem entsprechend niederschwelligem Angebot gerne engagieren und mit gutem Beispiel vorangehen würden. Und diese würden niederschwellig immer mehr Bürger*innen motivieren. Genau so könnte man die Menschen in Richtung Energiewende mitnehmen.

    Bei Nutzung des aktuellen Balkonkraftwerk-Booms und mit einem praktikablen Angebot hinsichtlich Installation sowie fairer Förderung und Einspeisevergütung könnten Bürger*innen binnen kurzer Zeit eine hohe PV-Kapazität liefern und für eine deutliche Steigerung des Erneuerbaren-Anteils sorgen.

    Das Solarpaket I ist aber leider zahnlos. Nicht einmal der Schuko-Stecker ist freigegeben, obwohl er sich offenbar überall und millionenfach bewährt hat und vom VDE auch geduldet wird.

    Die Hauptmotivation für Balkonkraftwerke bleibt nur, Geld zu sparen, indem mit 2-3 Modulen (meist an einem Balkon oder auf einem kleinen Teil der Dachfläche) Anteile des Eigenverbrauchs im Haushalt durch den selbst erzeugten Strom abgedeckt werden.
    Das Solarpaket I wirkt gerade nicht in der beschriebenen Richtung, die wirklich ökologisch Sinn machen würde: dass möglichst viele Bürger*innen sich aktiv mit ihren tausenden von Hektar bereits versiegelter Flächen (neben Balkonen auch Dächer, Wände, Vorbauten …) an der erneuerbaren Stromerzeugung beteiligen können.
    Das müssen und können leider weiterhin allein Unternehmen händeln, die freilich nur mit großflächigen PV-Anlagen ihren Gewinn machen können und damit oft genug wertvollen Grund verschwenden und zusätzliche (ökonomisch und ökologisch) teure Infrastruktur benötigen.

    Ich habe ein wenig Hoffnung, dass ein paar Grüne in der Regierung dieses einfach umzusetzende Potential doch noch erkennen und umsetzen helfen.
    Es würde mich freuen, wenn Ihr von GLS da auch ein wenig bewusster werdet und mit einem besseren Beispiel vorangeht!

    Herzliche Grüße

    Erwin

  2. Avatar von Gardy
    Gardy

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    Geduzt zu werden :
    ??bin ich bei der GLS
    oder bei Ikea
    oder bei einer Reklame??

    Das ist ein NIVEAU-WECHSEL ??

    Bitte bewegt euch nicht auf dem Niveau!

    1. Avatar von Silke Bender

      |

      Wir müssen Dich leider enttäuschen, lieber Gardy, aber hier auf unserem GLS Blog, der nun zusammen mit unserem Kundenmagazin zum GLS Bank Magazin verschmolzen ist, haben wir schon immer geduzt. Jedenfalls in den aller-aller-allermeisten Beiträgen. Wir hoffen, Du liest uns trotzdem noch gerne.
      Deine GLS Online-Redaktion

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