Natürlich ist es schon aus geschichtlichem Interesse nicht ganz abwegig, mit dem Herrn zu beginnen, der das Wort Kapital im Buchtitel verewigt hat. Über Kapitalismus, Karl-Marx-Wein und Karl-Marx-Badeenten: “Die Ware heißt Karl Marx.”
Bei SPON gibt es anlässlich des Karl-Marx-Geburtstages (für Allgemeinbildungsfetischisten: 5. Mai) eine Kolumne über die Lage des Kapitals, mit einem wunderbaren Satz, über den man schon losgelöst vom Text eine Weile nachgrübeln könnte: “Ökonomisch betrachtet spielt Kapital eine immer geringere Rolle.”
Der Kolumnist bei SPON erwähnt da u.a. den Staat in besonderer Verantwortung (“Dem Staat wird eine neue und noch prominentere Rolle zuwachsen als bisher”). Es fällt im weiteren Verlauf sogar das Wort Regulierung. Da können wir schnell noch etwas anlegen, nämlich ein Interview mit dem Ökonomen Nick Srnicek, in dem es auch um die Regulierung von Facebook, Google etc. geht, unter der etwas reißerischen Schlagzeile “Wir müssen über Verstaatlichung nachdenken”: “Die Annehmlichkeiten, die wir alle aus dem Plattformkapitalismus beziehen, sind enorm. Ich will auch gar nicht, dass diese Firmen verschwinden, weil ihre Produkte schlecht wären. Ich will nur, dass sie zum Nutzen der Allgemeinheit betrieben werden.“
Und das kann man ja mal kurz festhalten, dass gerade mehrfach von einer neuen Rolle des Staates im Wirtschaftssystem die Rede ist. Am Ende wird noch ein Medientrend daraus, vielleicht ist das nach den goldenen Jahren des Neoliberalismus einfach wieder dran? Wir beobachten das weiter.
Der Wirtschaftsteil „kompakt“ ist eine Kolumne aus kuratierten Beiträgen der Wirtschaftsgazetten und Blogs von Maximilian Buddenbohm heute zum Thema Kapitalismus.
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