Bei der Zeit geht es um den Nachwuchs in der geschlossenen Gesellschaft, in der Elite dieses Landes, die sich – zumindest nach diesem Artikel – auch nach der Finanzkrise nicht ansatzweise geändert hat. „Da sitzen groß gewachsene Männer aus gehobenen Kreisen“, sagt Hartmann, „und die rekrutieren nach dem Prinzip: ‚Ich bin gut, und der, der den Job machen soll, der soll auch gut sein. Also sollte er so ähnlich sein wie ich: ein Mann, groß gewachsen, aus gehobenen Kreisen‘.“ Und so, sagt Hartmann, seien nicht nur Aufsteiger und Frauen absolute Ausnahmen in den Top-Etagen der Wirtschaft, sondern kurioserweise auch kleine Männer.”
Der Tagesspiegel analysiert die Lage der Arbeitsmärkte in Europa und die Frage, ob und warum immer mehr Arbeitnehmerinnen in prekäre, pardon, flexible Arbeitssituationen gedrängt werden. Und wer da sofort einen aktuellen Bezug zu Frankreich ahnt, liegt durchaus richtig: “Die misslungenen Reformen haben die EU-Länder in einen Wettlauf nach unten für Löhne und Arbeitsbedingungen verstrickt. Die nächste Runde startet jetzt in Frankreich. Noch sind dort weniger Menschen in unsicheren und schlecht bezahlten Jobs gefangen als in anderen EU-Ländern. Das sehen Frankreichs Arbeitgeber als Nachteil und drängen auf „Dezentralisierung“ der Lohnverhandlungen und flexible Arbeitsverträge. Präsident Emmanuel Macron liefert nun genau eine solche „pro-business“-Reform, wie die „Financial Times“ schrieb.”
Noch einmal ein Artikel aus der Zeit, diesmal zur Frage, was von einem Euro bleibt, den jemand zusätzlich verdient. Natürlich bei verschiedenen Ausgangslagen. Da gibt es, man ahnt auch das bereits, Erkenntnisse, die ein wenig gegen den gesunden Menschenverstand gehen. Könnte man das nicht ändern? Natürlich könnte man das. “Manchmal können Gehaltserhöhungen sogar ärmer machen. Das liegt an den starren Einkommensgrenzen für viele Zuschüsse, etwa das Wohngeld, mit dem der Staat Bedürftige bei ihrer Miete unterstützt. Liegt ein Arbeiter mit seinem Gehalt knapp unter der Grenze, bis zu der ihm Wohngeld zusteht, kann er durch eine Lohnerhöhung leicht darüber rutschen. Sein Arbeitgeber überweist ihm dann zwar mehr Geld – allerdings fällt dadurch die Miethilfe weg. Es kann sich also finanziell lohnen, die Gehaltserhöhung oder Vollzeitstelle auszuschlagen.”
Der Wirtschaftsteil „kompakt“ ist eine Kolumne aus kuratierten Beiträgen der Wirtschaftsgazetten von Maximilian Buddenbohm heute zum Thema soziales.
Foto: (CC BY-SA 2.0) von Martin Brochhaus / Construction Worker
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