Seit heute arbeitet Rouven Kasten bei uns im Marketing. Er verstärkt das GLS Online-Team. GLS Online Redakteur Hannes Korten hat ihn interviewt.
Heute ist zwar der 1. April, aber dein Einstieg bei uns ist alles andere als ein Scherz. Wir freuen uns, dass du ab heute bei uns bist. Was hast du bislang beruflich gemacht und wie kam es dazu, dass du nun hier bist?
Zunächst genoss ich eine klassische Ausbildung, die mir als Grundlage für das was ich heute mache nichts brachte. Ich lernte, Motoren an Stromkabel anzuschließen. Und das in der Industrie.
Seit 1995 bin ich online. Das Internet hat mich parallel zum Zivildienst in seinen Bann gezogen und seitdem nicht mehr losgelassen. Autodidaktisch lernte ich die Programmiersprache HTML und Webdesign. Damals gab es keine Kurse oder Lehrgänge. 1996 landete ich in den ersten Agentur, die es aufgrund der Internetblase, die im Jahr 2000 platzte, heute nicht mehr gibt. Zunächst wurde ich als Praktikant, später als Screen- bzw. Webdesigner angestellt. Ab 2000 arbeitete ich bei Focus Interactive in Düsseldorf, erst für die Realisierung aller Digitalprojekte, später dann als Unitleiter Multimedia. Die enge Verzahnung mit der Geschäftsführung brachte mich dazu, auch einen Fokus auf die Strategieberatung zu legen. Diese war dann der Schwerpunkt während meiner Selbstständigkeit ab 2004. Ab 2006 kamen dann noch das Web 2.0 bzw. Social Media dazu. 2011 kam ich zu dem Schluss, dass die Selbstständigkeit viel Positives aber auch viel Negatives mit sich bringt und entschied mich wieder für eine feste Anstellung. Zuletzt war ich bei result als Berater für alle Themen des digitalen Wandels zuständig. Nach zwanzig Jahren in Agenturen soll es nun zu einem Seitenwechsel kommen.
Was war dein bislang schönstes Projekt in deiner beruflichen Laufbahn?
Es gab viele schöne Projekte, in denen ich viel Schweiß und Herzblut ließ. Jede Phase meines Arbeitslebens hielt einige Perlen für mich bereit, die den Arbeitsalltag zum Strahlen brachten. Wenn wir die Menschen begeistern konnten, hatten wir alles richtig gemacht und gingen mit einem guten Gefühl nach Hause.
Du wirst vor allem unsere Online-Aktivitäten unterstützen, betreuen und weiterentwickeln. Was ist für dich der besondere Reiz am Internet und an den Sozialen Netzwerken?
Die Kernidee des Internets und der globalen Vernetzung hat mich schon immer fasziniert. Mit Menschen kommunizieren, auch am anderen Ende der Welt, stand für mich oft im Mittelpunkt. Das würde ich gern auch für die GLS Bank so weiterführen. Mit den Menschen als Mensch kommunizieren, nicht als Automat. Leider neigen viele Unternehmen dazu, Online-Automatismen zu verwenden. In der Kommunikation mit Kundinnen und Kunden sollte man dies jedoch nicht tun!
Gibt es ein Wunschprojekt, das du gerne mal mit der GLS Bank verwirklichen würdest?
Das Internet verändert sich täglich und ich habe sicher viele Ideen. Aber vielleicht sind diese schon morgen hinfällig und werden durch eine neue ersetzt. Ich mag es, viel auszuprobieren. Ich hoffe auf tolle Kampagnen, zu denen die Community ihren Beitrag leisten kann. Die Community sollte immer im Mittelpunkt stehen. Auch die Mitarbeiter der GLS Bank würde ich den Menschen gern näher bringen, um aufzuzeigen, welche spannenden Geschichten sich hinter den Personen befinden, mit denen die Kunden im Alltagsleben zu tun haben. Ideen haben wir schon fleißig gesponnen und ich freue mich auf die Umsetzung und die Reaktion der Menschen in der und um die Bank herum.
Seit vielen Jahren organisierst du allein oder mit anderen ehrenamtlich Barcamps, also Unkonferenzen mit einer offenen Tagesordnung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bringen ihre Themen mit und entscheiden selbst über den Session Plan. Was ist für dich der Reiz an Barcamps?
Ich liebe Barcamps, leider kann ich nicht so viele besuchen, wie ich gern möchte. Eins zu organisieren kostet viel Zeit, lohnt sich aber immer. Als Besucher oder Organisator steht für mich bei Barcamps die Weiterbildung im Vordergrund. Voneinander Lernen bringt uns alle weiter, Wissen geheim zu halten nützt keinem, frei nach dem angelsächsischen Motto: „Sharing is caring“.
Du hast dich schon vor längerer Zeit dazu entschieden, zur GLS Bank zu wechseln. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in deinem Leben?
Schon für mein Hobby, das Segeln, nutze ich die Windenergie. Mittlerweile beschäftigen mich aber auch Dinge wie gesunde Ernährung und der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen. Zur Arbeit fahre ich lieber mit der Bahn als mit dem Auto. Das hat zwar etwas gedauert, aber so kann auch ich meinen kleinen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Ich habe auch schon länger ein „grünes“ Konto. Dass ich bei der Kontoeröffnung seinerzeit die Mittelverwendung selbst bestimmen konnte (und die Kultur wählte), gab mir das gute Gefühl, auch hier auf dem richtigen Weg zu sein. Wenn ich sehe, wie viele Personen sich in den Netzwerken über solche Themen bereits austauschen, sind wir – so glaube ich – schon auf einem guten Weg. Es ist noch nicht die Masse, aber es ist ein guter Anfang.
Ich weiß, dass du sehr kulturbegeistert bist. Hast du einen aktuellen Kulturtipp für unsere Leserinnen und Leser?
Ich komme aus Duisburg, wie man auf dem Bild oben sehen kann. Das ist der Duisburger Innenhafen, ein ganz besonderes Stück Ruhrkultur. Wer im Ruhrpott lebt, sollte sich einfach mal das Angebot der RuhrTopCard ansehen, besser noch eine kaufen und so viele Angebote wie möglich ausprobieren. Kultur ist so vielfältig und macht so viel Spaß. Das Ruhrgebiet bietet uns eine Fülle von Angeboten, die wir kaum alle wahrnehmen können. Ich mag die großen aber auch die kleinen Veranstaltungen. Oft ärgere ich mich, wenn ich im Web lese, dass ich gerade mal wieder etwas verpasst habe.
Wer mich kennt, der weiß, wie vernarrt ich in Musik bin. Mein aktuelles Highlight ist Nils Frahm, der mich seit gut einem Jahr durchs Leben begleitet. Eine wunderbare Mischung aus Klaus Schulze, Portishead und Keith Jarrett, aber am Puls der Zeit.
Besten Dank für das Interview, Rouven, und herzlich willkommen!
——————————————————
In den nächsten Tagen wird Rouven live aus der GLS Lernwerkstatt berichten. Das ist die Einführungswoche für alle neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einmal im Quartal stattfindet. Alle Posts dazu findet ihr unter dem Hashtag #ArbeitmitSinn.
Rouven Kasten ist bei twitter unter dem Namen @gestalterhuette zu finden. Ebenso bei Facebook, instagram, ello und google+.
Foto: CC BY 2.0 von Karl Reif
Schreibe einen Kommentar